Wollen Radiosender keine Radiohörer?

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AW: Wollen Radiosender keine Radiohörer?

Meines stammt wenigstens von mir und aus den letzten 30 Jahren. Und hier sprechen ja WIR miteinander übers Radio von HEUTE, oder?
 
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@Sachsenradio2:

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil:

Ich habe geschrieben, dass "schon" im Jahre 1969 bewiesen wurde, dass Radiowerbung funktioniert - und die Verwendung des Wortes "schon" impliziert, dass es auch danach entsprechende Studien gegeben hat, die du sicherlich kennst (oder auch nicht) :)

Und wenn wir schon bei Zitaten sind, habe ich auch eines:

"Fernsehen ist das Auge in die Welt, aber Radio bringt die Welt zu uns" (ist leider nicht von mir, aber trotzdem gut) :D
 
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20 Songs in Kleinstrotation und albern-debile Gewinnspiele. Eine ziemlich merkwürdige Sicht auf die Welt hat man da bei manchen Sendern. :p
 
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@sachsenradio2

"Der Wurm muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler" - hast das schon mal gehört und weißt auch, was das bedeutet? :)
 
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Jaja... das alte Lied. Dei Einen wollen ihre schöne, bunte, gutgelaunte Plastikwelt und viele akustische Matchbox-Autos in bunten, lauten Hollywood-Farben, und die anderen erwarten gedeckten, europäisch-seriösen Kulturtiefgang....

Ich werde erst komisch,wenn eins davon verboten wird oder wirtschaftlich unmöglich wird. Für BEIDE Weltsichten und Werteideale gibt es Hörer, echt !...;)
 
AW: Wollen Radiosender keine Radiohörer?

Das eigentliche Problem liegt darin, daß die zwischen beiden Extremen liegenden Angebote doch etwas rar sind.

Aber wozu die x-te Iteration dieser Leier weiter breitleiern, wenn hier ohnehin keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind?
 
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Radiowerbung wirkt

Nein. Zumindest nicht in der Form wie von dir gemeint, denn bei mir bewirkt Werbung generell nur einen blitzartigen Reflex welcher auf das wahlweise Betätigen der Tasten "off", "mute", "CD" oder "Tape" hinzielt. Und das schon seit vielen, vielen Jahren. Irgendwo im Forum hat ein weiser User geschrieben daß sein Radiowecker erst 5 Minuten nach der halben Stunde angeht damit er mit Musik aufwacht und nicht mit Schwachsinnsgelaber. Nun, bei mir ist es um .36, und das seit rund 20 Jahren.
Ich weiß, wir Abschalter und Werbeverweigerer sind eine kleine Minderheit aber ich würde mal vermuten daß die Dunkelziffer wesentlich höher liegt, ähnlich wie bei der Politikverdrossenheit. Die Werbeleute haben es einfach übertrieben und irgendwann geht es ihnen wie in dem Märchen vom lügenhaften Hirten.
Oder glaubt etwa einer von Euch noch daß er bei der 2483en "20% auf Alles-Aktion" noch irgendetwas spart?
 
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@sachsenradio2

"Der Wurm muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler" - hast das schon mal gehört und weißt auch, was das bedeutet? :)

Jo is schon klar. Aber auch dem Werbekunden, der möglicherweise über den Tisch gezogen wird, in dem ihm mehr Buchungen aufgequatscht werden, damit Werbung ob der Hintergrundberieselung überhaupt wirkt. That's the point.
 
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Radiowerbung wirkt


Radiowerbung muss nicht gefallen oder überzeugen um zu wirken. "Werbung wirkt tröpfchenweise" ist mir noch aus dem Marketingstudium vertraut (Prof. Gerold Behrens). Das bedeutet, dass es weitgehend egal ist, ob Werbung bewußt oder beiläufig wahrgenommen wird, es zählt fast ausschließlich der Kontakt in der Zielgruppe.
Deshalb bemisst sich auch der Preis/Ertrag in Tausenderkontakten.
Ein kleines Beispiel: Wer im Supermarkt steht und nach einem Entkalker für die Waschmaschine sucht, wird nicht an gute oder schlechte Radiosendungen denken. Und auch nicht an "gute" oder "schlechte" Werbung. Da gibt es aber ein Produkt was mit C afängt und mit N aufhört und insgesamt 6 Buchstaben hat. Und was fast jedem Deutschen schon unzählige Male in der Radiowerbung begegnet ist. Allein diese Bekanntheit verleiht den Eindruck, dass dieses Produkt sich am Markt langfristig bewährt hat und man ihm vertrauen kann.
 
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Tja... und der bewußte Hörer greift eben am "C"-Produkt vorbei, weil ihn Penetranz und Dummheit der Werbung dermaßen nervt, und bedient sich des Noname-Artikels in dessen Preis die vielen Werbeschaltungen nicht eingerechnet sind.
 
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Und der unbewußte verläßt den Laden und geht zu Tante Emma, die hat nämlich eine bessere Übersicht und kann auch Empfehlungen geben. Die Meinung des zitierten Prof's ist längstens überholt - da inzwischen eine Art 'Sättigungseffekt' eingesetzt hat, der nur noch zwei Möglichkeiten läßt: Entweder stärker penetrieren oder die Herangehensweise komplett neu überdenken. Hörfunk ist da weiter als TV, was man deutlich an sinkenden Hördauern und größerer Umschaltbereitschaft ablesen kann - trotz 'Klangteppich'.
Stärkere Penetration sorgt für eine stärkere, unterbewußte Abwehrhaltung, weshalb man dieses 'Penetrations-Tröpfchen'-Element nur sehr zurückhaltend einsetzen sollte - auch das ist Lehrstoff. Zumindest früher mal gewesen.
Und inwieweit allein schon die Fragestellung bei MA's das Ergebnis beeinflußt, wurde hier ebenfalls schon nächtelang diskutiert. Also - was solls ...
 
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Da gibt es aber ein Produkt was mit C afängt und mit N aufhört und insgesamt 6 Buchstaben hat. Und was fast jedem Deutschen schon unzählige Male in der Radiowerbung begegnet ist. Allein diese Bekanntheit verleiht den Eindruck, dass dieses Produkt sich am Markt langfristig bewährt hat und man ihm vertrauen kann.

Dieses Produkt allerdings kenne ich nicht aus dem Radio, sondern aus dem Fernsehen. Und die Werbung wird langfristig ausgestrahlt, genaus wie die für Per--l. Das ist der Haken.
 
Das schlechteste aus den 90ern und nix von heute

Die Argumentrotation pro Werbe-Gewinnspielradio ist ja noch kleiner als das was auf den Sendern selber läuft. :wow:

Erster heißer Oldie: "Wurm und Fisch". War gut, als Thoma das gesagt hat, weil sein RTL tatsächlich provokant war und Sachen gemacht hat, die Aufmerksamkeit erregt haben. Heutzutage nur noch eine Totschlagphrase um das Urteil von Kollegen als "Innenperspektive" zu entwerten. Während man selber "das Volk" vertritt, naturgemäß. :eek:

Zweiter unvergesslicher Chartbuster: "Der Hörer schaltet das Radio an, um zu erfahren, dass die Welt noch steht". Schon als es rauskam eine Gurke. Patentausrede für Angsthasen, die bei jedem Thema außer Wetter und Verkehr fürchten, dass irgendjemand draußen im Lande grade mal nix mitkriegen könnte. :confused:

Und dann noch die sentimentale Schnulze zum Mitsingen: "Musiiiik ist Trumpf" aka "Radiosender verkaufen sich über Musik". Will sagen: Das ganze Gequatsche müssen wir zwar machen, weil uns sonst die Landesmedienanstalt oder der Rundfunkrat auf die Zehen tritt, aber eigentlich will der unverbildete Mensch jeden Alters ja nur eine akustische Tapete. :rolleyes:

Der Bonustrack findet sich sogar hier im Thread: "Zwangsbeglückung". Das ist, wenn man etwas senden möchte, worüber nach neuesten Erkenntnissen noch nicht mehr als 80% der Menschen am Frühstückstisch bereits geredet haben. Schon frech: denn wenn irgendwas nach Ostblock riecht, dann doch dieses Stylebook-Radio: "So, Genosse, Sie leugnen also die Ergebnisse der objektiven Zuhörerforschung? Das ist bürgerlicher Individualismus! Da könnten ja am Ende die Redakteure entscheiden, was gesendet wird!" Und das Ergebnis: Es gibt fast nix, aber für alles das Gleiche.

Und damit zurück zum Anfang dieser Diskussion: hat es Sinn, wenn niemand zuhört? Nein, es hat keinen, es macht auch keinen Spaß, weder den Machern noch den Hörern. Aber es wird gemacht, weil es billig ist. Die Ex-Hörer gehen derweil ins Internet, wo man die Inhalte, die man möchte bekommt. (Und die öffentlich-rechtlichen schwitzen, weil sie plötzlich feststellen, dass man dort was bieten muss, und das kostet ... )
 
AW: Wollen Radiosender keine Radiohörer?

Aber wenn sie's tun - und gut machen, bringen sie die Privatfunker damit so in Rage, daß die lieber klagen, als sich der Konkurrenz zu stellen. Siehe ZDF Mediathek - viel kritisiert (von der Konkurrenz) und bestens besucht(von der Kundschaft) ...
 
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