Wulff: ARD-Radios käuen nur wieder

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keek schrieb:
Übrigens weiß ich nicht, wer die Moral bestimmt. Ich kann für mich nur sagen: Wäre es nur um den Umstand des Darlehens gegangen, hätte ich für mich gesagt "so what". Es geht aber um den Umgang mit dieser Geschichte durch Christian Wulff, um Verschleierung, um das Verschweigen von wesentlichen Fakten (was in meinen Augen einer Lüge gleichkommt) und dem damit einhergehenden Vertrauensverlust. Der ist für mich gegeben und beim Amt des BP weitaus maßgeblicher als in anderen Positionen.

Da bin ich der gleichen Meinung. Zum einen hat Wulff damals als Oppositionsführer ähnlich gelagerte Fälle bei der SPD ziemlich gnadenlos und lautstark verfolgt. Zum anderen windet er sich mit getricksten Aussagen.

Es geht inzwischen auch gar nicht mehr darum, ob es wahr ist oder nicht. Wer wann was warum gewußt hat. Der letzte Fall der durch Maschmeyer gesponserten Anzeigenkampagne für das Buch von Wulff ist nicht beweisbar. Man kann schlecht etwas beweisen, wenn vielleicht wirklich niemand etwas gewusst hat.
Allerdings nimmt die Summe dieser ungeklärten Fälle zu. Die Summe der nicht beweisbaren Umstände. Allein das könnte ihm letztendlich das Genick brechen.

Wenn dann noch Äußerungen wie "hat den Job des BP nur wegen des guten Gehalts angenommen" auftauchen!? Und ausgerechnet aus der Springerpresse! Ich erkenne eine Absatzbewegung im konservativen Lager. Auf die diesjährige Ansprache bin ich gespannt.
 
Muß ich gar nicht. Wulff sagt, er wußte davon nichts. Maschmeyer sagt, Wulff wußte davon nichts. Nichts zu relativieren.


... schreibt der, der im Satz vorher noch schmierte
um dann zu verkünden

Und die Forumsnutzer haben ein Recht darauf, daß andere Nutzer sich im ersten Satz nicht anders verhalten als sie es im zweiten Satz postulieren. Ist offenbar gar nicht so einfach, das mit der Kongruenz von Reden und Handeln, wenn man selbst betroffen ist, läßt sich aber leicht von anderen einfordern.
Wulff ist mit dem Thema Familie selbst in die Öffentlichkeit gegangen und hat den moralischen Zeigefinger gehoben. Wenn er von anderen in einer Sache Moral fordert, muss er sich auch daran messen lassen. Insofern widerspreche ich mir nicht, da er sich in dieser Frage selbst zu öffentlichen Person gemacht hat.
Wer sagt denn bitte, daß die Frau kein Vermögen hat? Sie mag ohne Vermögen in die Ehe gegangen sein. In manchen Meldungen heißt es, die Geerkens hätten Gütergemeinschaft, in anderen, sie hätten Gütertrennung, genau weiß das offenbar keiner.

Aber selbst, wenn sie Gütertrennung vereinbart haben, weiß niemand von den (allesamt weit außenstehenden) Kritikern, welche Vermögenswerte die Frau im Laufe der Zeit von ihrem Mann übereignet bekommen hat. Die Behauptung, sie sei vermögenslos und könne daher das Darlehen gar nicht ausgereicht haben, ist somit nur das: Eine Behauptung. Belege? Fehlanzeige.
Sie drehen sich die Dinge zurecht, bis sie passen!

Aber um Fakten geht es in der Angelegenheit auch gar nicht. Es geht darum, daß die Calvinisten von der Presse die Chance sehen, mal wieder einen der Oberen zu Fall zu bringen. Da können sie sich dann bei Kalbsfilet und Hummerschwänzen mit brüsten auf dem parlamentarischen Abend, zu dem sie der Interessenverband XY eingeladen hat, oder beim Cocktail an der Bar in dem Luxushotel in Portugal, wohin der Autohersteller AB sie zur Vorstellung eines neuen Modells hat einfliegen lassen, und sich nicht nur moralisch überlegen, sondern auch toll und wichtig fühlen.

Das übertönt vielleicht für eine Weile die kleine, nervige innere Stimme, die sie immer wieder daran erinnert, daß sie nur Außenstehende sind, die lediglich berichten, daß sie niemals wirklich dazugehören werden, auch wenn sie stets dabei sind.

Zur der Moraldiskussion, die hier mal wieder abgefeiert wird, ist auch dies lesenswert. Auszug:
Würde Herr Wulff nicht selbst ständig mit dem moralischen Zeigefinge auf zeigen, wäre er jetzt nicht angreifbar. Aber er hat ja seine ganze Karriere damit Verbracht, sich so eine Art Heiligenschein zuzulegen, der ihn Bundespräsidialamtskonform macht. Jetzt wird eben offensichtlich, dass das alles nur Fassade ist. Wer im Glashaus sitzt...
 
Zur "Spende" von Maschmeyer. Wulff ist demzufolge gar nicht der Autor des Buches, sondern der Journalist (!) Hugo Müller-Vogg. Demzufolge hat Wulff auch kein Honorar erhalten. Demzufolge hat er von Maschmeyers Spende keinerlei Vorteil gehabt.


Aha. Und NATÜRLICH hat Wulff nichts davon gewusst. Wenn sich durch diese "Anzeigenfinanzierung" aber das Buch besser verkauft hat, hat er wohl einen Vorteil davon gehabt und dass diese "Gefälligkeit" ausgerechet im zu Zeiten des niedersächsichen Wahlkampfs gemacht wurde, macht es auch nicht gerade besser.

Vielleicht solltest du den Artikel auch mal bis zum Ende lesen.
 
Zu Wulff äußere ich mich nicht, da ich andere (wichtigere?) Gründe als eventuelle Vorteilsnahme vermute. - Aber eine Frage habe ich doch: Warum wird im Zusammenhang mit Maschmeyer in den heutigen Nachrichten jedesmal erwähnt, dass Frau Ferres mit ihm liiert ist? Die Relevanz erschließt sich mir nicht! Ich bitte freundlichst um Aufklärung.
 
Weil erstens auch das nicht kodifiziert ist.
Kodifiziert ist aber z.B., dass das niedersächsische Recht Vergünstigungen, die einen Bezug zum Amt haben, verbietet. Und aus dem z.B. im Grundgesetz kodifizierten Recht auf Meinungsfreiheit ergibt sich, dass jeder das Recht hat, das Wirken politische, private und sonstige Leben von Herrn Wulff politisch zu bewerten, auch dann, wenn Gerichte zum Urteil kommen sollten, dass sein Wirken juristisch nicht zu beanstanden sei.

Zur "Spende" von Maschmeyer. Wulff ist demzufolge gar nicht der Autor des Buches, sondern der Journalist (!) Hugo Müller-Vogg. Demzufolge hat Wulff auch kein Honorar erhalten. Demzufolge hat er von Maschmeyers Spende keinerlei Vorteil gehabt.
Ähm, wenn ein Politiker in Voaussicht eines Wahlkampfes ein Buch plaziert, dann nicht, um damit ein Honorar zu verdienen, sondern um seine Thesen unters Volk (insb. Multiplikatoren) zu bringen und damit seine Wahlchancen zu erhöhen. Das mit dem "keinerlei Vorteil" erscheint mir daher ein bisschen voreilig, wie auch so anderes. Aber hattest Du Dich nicht weiter vorne zur journalistischen Ethik geäußert?

1999: Wulff fordert Rücktritt von Gerhard Glogowski: "Die persönliche Vorteilsnahme in Form einer offenbar durch ein niedersächsisches Unternehmen finanzierten privaten Urlaubsreise wäre mit dem Amt des Ministerpräsidenten nicht vereinbar. Herr Glogowski verliert seine Unabhängigkeit und damit seine politische Handlungsfähigkeit."

2000: Wulff fordert Rücktritt von Johannes Rau: "Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben.“ | "Es ist tragisch, dass Deutschland in dieser schwierigen Zeit keinen unbefangenen Bundespräsidenten hat, der seine Stimme mit Autorität erheben kann. Es handelt sich in NRW offensichtlich um eine Verfilzung mit schwarzen Reise-Kassen jenseits der parlamentarischen Kontrolle."
 
Tag für Tag offenbaren sich neue Details, von der schmierigen Hälfte unseres Grüßaugust.

Korruption.jpg


Kann es sein, daß der Christian in Wirklichkeit ein

-wolfman-die-werwolf-legende-feiert-ihr-comeback-auf-der-grossen-leinwand-foto-universal-.jpg
ist?

Oder eher ein

wolfsheep.jpg
?

Nach Ende dieser griechischen Tragödie gibts noch eine Zugabe für die Geschmacksknospen:
Who killed...

wolf-wendland_bullerjahn.jpg
?

Hach, und all das zum deutschesten Fest der Feste

Wurst_21.jpg
 
Wulff ist demzufolge gar nicht der Autor des Buches, sondern der Journalist (!) Hugo Müller-Vogg. Demzufolge hat Wulff auch kein Honorar erhalten. Demzufolge hat er von Maschmeyers Spende keinerlei Vorteil gehabt

werter makeitso, das ist unter deiner würde. wenn ein schwarzer einen anderen schwarzen interviewt und der nächste schwarze die verbreitung des wahlkampfrelevanten buches finanziell unterstützt, hat der erste schwarze etwa keinen vorteil davon?
 
Inzwischen geht's also nicht mal mehr um geldwerte Vorteile, sondern um möglicherweise gehabte ideelle. Schön. Das kann ich auch:

Was, wenn die von Maschmeyer mitfinanzierte Anzeige durch ihre Machart Leute nicht zum Kauf des Buches animiert, sondern davon abgehalten hat? Dann hätte Wulf sogar einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.

Was, wenn zwar Zillionen Menschen wegen der wahnsinnig geilen Anzeige in blinden Kaufrausch verfallen sind, die in dem Buch vertreten Ansichten von Wulff aber so shice fanden, daß sie ihre Stimme bei der Landtagswahl lieber der SPD gegeben haben? Dann hätte Wulff ebenfalls einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.

Die "Argumente" und "Vorwürfe" werden immer grotesker. Wundert mich, daß hier noch keiner die angebliche Bordellvergangenheit von Christina Wulff aufgebracht hat (in SPON hat sich schon jemand nicht entblödet, Wulff vorzuwerfen, er sei "mit einer Nutte verheiratet", ohne daß ein Administrator eingegriffen oder wenigstens ein anderer User protestiert hätte). Zur Qualität der meisten sonstigen Vorwürfe hier würde das passen.
 
@freiwild
Ich denke auch, dass Wulff sich an diesen Aussagen wird messen lassen müssen. Seinem eigenen Buchtitel folgend "Besser die Wahrheit", gibt er ja nun nach und nach einiges preis. Heute Morgen meldet der SWR, es gebe nun das Eingeständnis des Unternehmers Geerkens, er sei an allen Verhandlungen und an der Ausarbeitung des Wulff-Kredites persönlich beteiligt gewesen, was immer man daraus herauslesen will. Jedenfalls soviel: Aus irgendeinem Grunde hielte es Wulff vor dem Landtag und bis gestern für opportun, diesen Sachverhalt zu verschweigen, bzw. zu vernebeln. Vielleicht nach dem Motto: Das ist "noch besser als dei Wahrheit".
Ich bin wirklich gespannt auf die diesjährige Neujahrsansprache des Bundespräsidenten.
 
Heute Morgen meldet der SWR, es gebe nun das Eingeständnis des Unternehmers Geerkens, er sei an allen Verhandlungen und an der Ausarbeitung des Wulff-Kredites persönlich beteiligt gewesen
Das ist der Sachstand von ungefähr vor vier Tagen.

Zur Erinnerung (nicht, daß ich glauben würde, es nützte irgendwas) sei nochmal darauf aufmerksam gemacht, daß der "Unternehmer Geerkens" Wulffs Ersatzvater ist. Daß so jemand bei einer derart wichtigen Sache wie einem Hauskauf als Ratgeber fungiert, ist wenig verwunderlich.

Allmählich nimmt die Diskussion hier im Forum, während die in der richtigen Welt sich erstaunlicherweise versachlicht (höre dazu zum Beispiel dieses DLR-Interview von heute morgen mit dem niedersächsischen SPD-Fraktionschef), kafkaeske Ausmaße an: Niemand scheint genau sagen zu können, wessen sich Wulff nun eigentlich schuldig gemacht haben soll, aber alle sind sich einig darin, daß sein Verhalten absolut unentschuldbar und ein Rücktritt das Mindeste sei. Das ist so albern, daß ich mich aus diesem Thema zurückziehe. Ich habe keine Lust, weiter gegen Ideologiewindmühlen anzukämpfen.

P.S.: Eins doch noch, weil ich mich selbst korrigieren muß: Wulffs Ehefrau heißt natürlich Bettina, nicht Christina.
 
Warten wir mal ab, was da noch so alles ans Licht kommt. Mit seiner Salami-Taktik hat sich Wulff jedenfalls keinen Gefallen getan.

Niemand scheint genau sagen zu können, wessen sich Wulff nun eigentlich schuldig gemacht haben soll, aber alle sind sich einig darin, daß sein Verhalten absolut unentschuldbar und ein Rücktritt das Mindeste sei.

Vieleicht hab ich es überlesen, aber von Rücktritt hat hier im Thread keiner was geschrieben. Es ging bisher lediglich um das moralische Versagen von Wulff.

Strafrechtlich konnte ihm ja bisher (noch) nichts nachgewiesen werden.
 
Wulff hatte von Geerkens den Kredit zu einem Zinssatz von 4,0 Prozent bekommen.
Üblich war im Oktober 2008 ein durchschnittlicher Hypothekenzinssatz von 5,15% gewesen, wobei viele ehrliche Arbeitnehmer noch deutlich mehr hätten bezahlen müssen.

Aber auch so ergab sich für Wulff ein geldwerter Vorteil von 5750 € im Jahr.

Eine Kassiererin kann für die Unterschlagung eines Pfandbons im Wert von 1 €, ein anderer für den Diebstahl von weggeworfenen Lebensmitteln (!) gekündigt werden.
Nimmt ein Bundespräsident Wulff das 1.150-fache als Zinsnachlass per Jahr entgegen, ist das Ganze scheinbar bedeutungslos.

Wieder einmal nimmt die Demokratie in Deutschland schweren Schaden. Wulff müsste zurücktreten, aber das ist in Deutschland nicht zu erwarten.
Seine Mitpolitiker und Kumpanen müssten dann ja auch vor ihrer eigenen Haustür kehren. Das würde die Parlamente bis runter in die Kommunen sehr schnell leeren.
Nein, er wird weitermachen wie bisher und dümmlich grinsend Gesetze unterschreiben, die dann für ihn doch nicht gelten.
 
Eine Kassiererin kann für die Unterschlagung eines Pfandbons im Wert von 1 €, ein anderer für den Diebstahl von weggeworfenen Lebensmitteln (!) gekündigt werden. Nimmt ein Bundespräsident Wulff das 1.150-fache als Zinsnachlass per Jahr entgegen, ist das Ganze scheinbar bedeutungslos.

Wie kommst du darauf, dass es "nur dem Anschein nach" bedeutungslos sei? Anscheinend ist der Vorgang doch alles andere als bedeutungslos.
 
Es lebe die Doppelmoral.

Ich gebe zu, ich hatte Wulff völlig vom Radar verloren, seit der seine Karriere als Ministerpräsident beendete. Daß der sich noch oder wieder auf der politschen Bühne äußert, bekam man ja nicht unbedingt mit. Aber ich zähle auch nicht zur Zielgruppe seiner Partei.

Jetzt bin ich auf ein paar Ausschnitte seines Wirkens gestoßen, die ich dem geneigten Forum nicht vorenthalten möchte:

Artikel 1
Artikel 2
Artikel 3

Fragen zu dieser seltsamen "Ethik" bleiben seitens der CDU unbeantwortet, dafür entäußert sich Wulff gegenüber seinen "politischen Gegnern" selbst in einer Weise, die erstens ernsthafte Zweifel an seiner seelischen Gesundheit aufzuwerfen geeignet ist und zweitens die Frage stellen läßt, ob Leute mit derartiger Doppelmoral wirklich und unbedingt ein Forum und Amtsbezüge letztendlich vom Steuerzahler bekommen müssen.


P.S.: Wenigstens scheint Wulff kein Antisemit zu sein. Obwohl, da findet sich bestimmt auch noch was.
 
Die Empfehlung vom Kölner Kardinal Joachim Meisner (im WDR): An Wulffs Stelle würde er nun erklären:
"Ich bin ein armer Sünder, habe versagt."

Als Ministerpräsident oder Bundes- oder Landesminister hätte ich kein Problem mit Wulff - er wäre dann nur einer von Vielen in einer endlos langen Reihe von "armen Sündern". Sicher kann man wie Makeitso der Ansicht sein, so sind sie alle und so ist auch jeder Otto Normalbürger, also, was soll das Geschrei? Allerdings als Bundespräsidenten hätte ich mir dann schon jemanden gewünscht, der aus dieser hoffnungslosen Riege von Vorteilsnehmern, Karrieristen und Egoisten hinsichtlich seines persönlichen Verhaltens herausragt. Oder was denn sonst soll jemanden für das Amt des obersten Staatsrepräsentanten qualifizieren?
 
Versuchen wir also mal ein Resumee.

Wenn Geerkens der Ziehvater von Wulff gewesen ist, ist es klar daß er an diesem Kredit beteiligt war bzw. davon gewußt hat. Es läge auch auf der Hand daß der Kredit dann absichtlich eleganterweise durch die Ehefrau Geerkens gewährt wurde. Eben um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.
Also legal getrickst.
Die Aussage Wulffs er habe von Geerken männlich keinen Kredit bekommen ist wohl wahr. Rein formal. Nach der Ehefrau wurde ja nicht gefragt.
Also wieder legal getrickst.
Als Ministerpräsident oder Bundes- oder Landesminister hätte ich kein Problem mit Wulff - er wäre dann nur einer von Vielen in einer endlos langen Reihe von "armen Sündern".
Richtig, mannis fan. Und zu dem Zeitpunkt dachte er aber wohl noch nicht daran, einmal Bundespräsident zu werden.

Und justitiabel ist keines seiner vorgeworfenen Fehlverhalten.

Und dann noch das Buch, das er gar nicht geschrieben hat? Die Anzeigenkampagne müßte ihm doch schon rein optisch aufgefallen sein?
Was bisher keiner gefragt hat: Hat Wulff nicht einmal beim Verlag nachgefragt wer diese Annoncen bezahlt? Ob sie von seinem Honorar und dem Anteil am Verkauf abgezogen werden? Wenn, gab es eine wie auch immer lautende Antwort des Verlags mit welchem Inhalt?

Eines muß man zur Verteidigung Wulffs aber auch sagen:
Praktisch jeden Tag tauchen neue Fehler, mehr Sachverhalte und neue Interna auf. Sage mir einer daß da nicht jemand gezielt diese Aktion eingeleitet hat. Und steuert! Es bliebe ebenso interessant. diesen Jemand zu enttarnen.
Und dann wäre es interessant die Beweggründe zu erfahren. Reines Moralverhalten kann es kaum sein. Nicht soooo spät und nach all den Jahren. Der Tippgeber muß auch aus Wulffs unmittelbarem Umfeld stammen. Und ein Motiv haben. Dieses zu erfahren wäre auch interessant.

Die Affäre Wulff ist also noch lange nicht zu Ende. Auch an dem anderen Ende der Nachrichtenkette wird noch einiges ans Licht zu fördern sein.
 
Inzwischen geht's also nicht mal mehr um geldwerte Vorteile, sondern um möglicherweise gehabte ideelle. Schön. Das kann ich auch:

Was, wenn die von Maschmeyer mitfinanzierte Anzeige durch ihre Machart Leute nicht zum Kauf des Buches animiert, sondern davon abgehalten hat? Dann hätte Wulf sogar einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.

Was, wenn zwar Zillionen Menschen wegen der wahnsinnig geilen Anzeige in blinden Kaufrausch verfallen sind, die in dem Buch vertreten Ansichten von Wulff aber so shice fanden, daß sie ihre Stimme bei der Landtagswahl lieber der SPD gegeben haben? Dann hätte Wulff ebenfalls einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.

Die "Argumente" und "Vorwürfe" werden immer grotesker. Wundert mich, daß hier noch keiner die angebliche Bordellvergangenheit von Christina Wulff aufgebracht hat (in SPON hat sich schon jemand nicht entblödet, Wulff vorzuwerfen, er sei "mit einer Nutte verheiratet", ohne daß ein Administrator eingegriffen oder wenigstens ein anderer User protestiert hätte). Zur Qualität der meisten sonstigen Vorwürfe hier würde das passen.

Lieber Makeitso,

kafkaesk ist hier leider gar nichts. Diesen Beitrag von dir würde ich gerne so nennen können, aber zu Kafka taugt der leider nicht. Das ist nämlich einfach nur bizarr.

Den Leuten hier zu unterstellen, dass sie nicht mal wüßten, worüber sie sich eigentlich empören, ist vollkommen absurd und in der Tat eigentlich weit unter deinem Niveau.

Egal, wie eng Wulff mit Geerkens befreundet war oder ist, es geht darum, dass er von ihm (was letztlich ja nach mehreren Kehrtwendungen von Wulffs Anwälten bestätigt wurde) einen Kredit angenommen hat und in diesem Zusammenhang mehrfach gelogen bzw. "Teile der Wahrheit verschwiegen" hat. Und dass es nicht um die "Tat" alleine geht, sondern auch um Wulffs Umgang mit der Wahrheit in diesem Zusammenhang, kannst du ja kafkaesk finden, ich finde das legitim.

In diesem Zusammenhang gibt es eine berechtigte Debatte über die Glaubwürdigkeit unseres Bundespräsidenten, der nachweisbar mehrere andere Politiker zuvor mit gleicher Elle gemessen hat, zudem seine angebliche und mittlerweile angekratzte moralische Integrität zu einem zentralen Teil seines eigenen politischen Wirkens gemacht hat. Ein Politiker, der gerne über Moral, Glaubwürdigkeit, Anstand etc. schwadroniert, wird sich daran messen lassen müssen, erst recht in diesem Amt.
 
Den Leuten hier zu unterstellen, dass sie nicht mal wüßten, worüber sie sich eigentlich empören, ist vollkommen absurd und in der Tat eigentlich weit unter deinem Niveau

Sehr richtig. Zutieren wir doch mal ein paar normal Leser (SPON) und damit auch Hörer:



Präsident 3. Wahl aus dem Schwarz-Geld(b)-Lager

Man gehe in eine Bank und frage nach, ob man seinen Kredit "umwulffen" kann ;)

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung (Wulffs) siegt (vorerst) über Einsicht, Vernunft und Aufrichtigkeit...

Außerdem war Wulff der erste der immer andere zum Rücktritt aufgefordert hat. Warum gelten seine eigenen Worte nicht bei ihm? Wer also, wie Wulff, an Steinigungen mit Genuss teilnimmt, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende selber im Steinhagel steht. Das ist das Ergebnis von Heuchelei.

In fast allen anderen Industrieländern und westlichen Staaten ist es eine absolute Selbstverständlichkeit und Normalität, dass jeder Politiker seine gesamte Einkommenssteuererklärung offenlegt und auch die aller Verwandeten 1. Grades…um … irgendwelche konstruierten Geschäfte über Ehefrauen und Onkels auszuschließen, so wie Wulff und Geerkens das eingefädelt haben. Dass Wulff und Geerkens das so eingefädelt haben, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern, hat Geerkens übrigens schon ganz offen in einem Interview zugegeben...Daraus folgt, dass er gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen und den niedersächsischen Landtag belogen hat.
 
Was, wenn die von Maschmeyer mitfinanzierte Anzeige durch ihre Machart Leute nicht zum Kauf des Buches animiert, sondern davon abgehalten hat? Dann hätte Wulf sogar einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.

Was, wenn zwar Zillionen Menschen wegen der wahnsinnig geilen Anzeige in blinden Kaufrausch verfallen sind, die in dem Buch vertreten Ansichten von Wulff aber so shice fanden, daß sie ihre Stimme bei der Landtagswahl lieber der SPD gegeben haben? Dann hätte Wulff ebenfalls einen Schaden durch Maschmeyers Werbehilfe erlitten.
Für die juristische ("kodifizierte") Definition einer Vorteilsannahme ist es glücklicherweise irrelevant, ob der Vorteilsannehmende schlau genug ist, den Vorteil umzusetzen, oder ihn verbaut oder ins Gegenteil verkehrt. Wenn ich Politiker wäre und mir eine Urlaubsreise von einem Bekannten bezahlen ließe, kann ich mich ja auch nicht hinterher damit rausreden, dass ich gar keinen Vorteil hatte, weil es im Urlaub ständig geregnet hat und ich mir sogar einen Schnupfen zugezogen habe.

Das ist der Sachstand von ungefähr vor vier Tagen.
Krisenbewältigungs-PR, Schema F/08/15: Den kritischen Sachverhalt herunterspielen (weswegen er keines Aufhebens würdig sei), und wenn das nicht mehr möglich ist, erklären, der Sachverhalt sei doch schon lange bekannt (weswegen er keines Aufhebens würdig sei). Die offizielle Bestätigung ist jedenfalls neu und deswegen im Augenblick zurecht Aufmacher auf faz.net.
 
Zur Erinnerung (nicht, daß ich glauben würde, es nützte irgendwas) sei nochmal darauf aufmerksam gemacht, daß der "Unternehmer Geerkens" Wulffs Ersatzvater ist. Daß so jemand bei einer derart wichtigen Sache wie einem Hauskauf als Ratgeber fungiert, ist wenig verwunderlich.

Niemand scheint genau sagen zu können, wessen sich Wulff nun eigentlich schuldig gemacht haben soll, aber alle sind sich einig darin, daß sein Verhalten absolut unentschuldbar und ein Rücktritt das Mindeste sei. Das ist so albern, daß ich mich aus diesem Thema zurückziehe. Ich habe keine Lust, weiter gegen Ideologiewindmühlen anzukämpfen.

Da kriechen sie aus ihren Löchern, wie Glibbermorchel aus der Fäulnis - die Advokaten von Christiano Wulffusconi.
Dieser Typ ist ohne Beziehungen ein Nichts.
Sobald er sein Mund aufmacht, fühlt man sich in eine Till-Schweiger-Schmierenkomödie hineinversetzt.

Ein altes, fundamentalterroristisches Prinzip aus Algerien lautet:
"Bestreiche die Schnauze deines Kojoten mit Käse, und die ganze Welt wird ihm gleich - Schmierkäse."

Wieviele moralische Aushängeschilder mit Blechvisage verträgt dieses Land?
 
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