• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Youtube sperrt dänische Künstler aus und löscht deren Musik

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s.matze

Gesperrter Benutzer
@s.matze:
Umgekehrt, bitte. Umgekehrt.
Die Koda als Vertreterin der Urheber, möchte von Youtube Kohle haben für die Nutzung von urheberrechtlich geschützter Musik. Das hat auch über einige Jahre gut geklappt. Jetzt scheint, wenn mein Dänisch gut genug ist, Youtube zu verlangen, daß die Ausschüttungen an die Künstler drastisch reduziert werden, im obersten Artikel ist von einer 70 %igen Kürzung die Rede. Da sagt die Koda "Ich glaub', dir geht's zu gut", was dazu führte, daß die Übergangs-Vereinbarung zwischen Koda und Youtube ausgelaufen ist. Nun sperrt Youtube einige Videos, so daß die beteiligten Urheber jar kein Jeld mehr kriejen.

Gruß
Skywise
 
An sowas erinnert man sich in D ja auch nich sehr gut...
"Dieses Video ist in Deinem Land gesperrt"
Zum Glück gab und gibt es ProxTube.
 
Hier geht die Schere weiter auf zwischen Menschen, die meinen, urheberrechtlich geschütztes Material solle und müsse zum Nulltarif unter die Leute gebracht werden (letzter Satz in #4) und auf der anderen Seite die Kreativen, also Autoren wie Komponisten, Textdichter und Musikverlage wie auch ausübende Künstler, deren Vertretungen (urheberrechtlich GEMA und deren ausländischer Pendants sowie die wahrnehmenden Gesellschaften für Leistungsschutzrechte), die immer wieder im Erlös ihrer aufgeführten Werke durch YT, Spotify & Co. gedrückt werden sollen.

Wir reden jetzt nicht von der bedauernswerten Tatsache, dass durch Corona das Einkommen der Künstler auf der Bühne auf Null gegangen ist. Ihnen aber Erlöse durch Aufführungen und Vertrieb angemessen zu vergüten, sollte unabhängig davon gewährleistet sein. Da vertreten GEMA und Co. weitweit ihre Mitglieder gut. Komme mir (vorsorglich erwähnt) bitte niemand, der auf Scherenflanke Eins sitzt mit Begriffen wie "Wegelager" o.Ä.!
 
auf der anderen Seite die Kreativen, also Autoren wie Komponisten, Textdichter und Musikverlage wie auch ausübende Künstler, deren Vertretungen (urheberrechtlich GEMA und deren ausländischer Pendants sowie die wahrnehmenden Gesellschaften für Leistungsschutzrechte), die immer wieder im Erlös ihrer aufgeführten Werke durch YT, Spotify & Co. gedrückt werden sollen.
Das stimmt zwar, aber Youtube steht ja international auf dem eigentlich widerlichen, aber leider rechtlich nachvollziehbaren Standpunkt, daß diejenigen, die eigentlich zur Kasse gebeten werden müßten, die User sind, die das Material hochladen, denn das sind die für die Videos Verantwortlichen. In Deutschland hat sich youtube mehr oder weniger einen großzügigen Anstrich gegeben und sich mit der GEMA darauf verständigt, daß sie gewissermaßen stellvertretend für ihre Nutzer zahlen möchte. Daß in Sachen Musik und Kino/Serien sich auch das eine oder andere auf youtube tut, ist natürlich auch interessant, aber der gemeine Musik-unter-Katzenvideos-Leger profitiert von der Einigung mit der GEMA und der ... nennen wir's mal "Selbstverpflichtung" von youtube, wahrscheinlich sogar eher als die Künstler und Urheber. Nur - youtube MUSS das nicht machen, im Gegensatz zu Spotify & Co, eine gesetzliche Grundlage gibt es jedenfalls für diesen Teil der Einigung nicht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß das Thema über kurz oder lang auch in Deutschland wieder aufpoppen wird, und wenn ich mir ansehe, wie sehr youtube an seiner Stellung auf dem Markt gerade arbeitet und wie sehr ihnen Corona in die Karten spielt, bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht auch wieder eine sehr schmutzige Angelegenheit werden wird. Vielleicht sogar so eine wie in Dänemark. Wenn ich das richtig verstanden habe, will ein am Markt tätiges Unternehmen darauf hinwirken, daß eine Verwertungsgesellschaft die Entlohnung ihrer Mitglieder auf Ramschniveau drückt, um selbst weniger zahlen zu müssen ... das hat so was von "Wir als ortsansässige Unternehmen benötigen mehr finanziellen Spielraum, daher fordern wir von dir, liebe Kommune, daß du deinen Beamten und Angestellten weniger Sold, Lohn und Gehalt zahlst, damit wir in den Genuß gesenkter Steuern kommen". Hm!

Gruß
Skywise
 
@Skywise: Hervorragender Post! Alles richtig. Keine beruhigende Situation.

In der Auseinandersetzung zwischen YT mit GEMA (bleiben wir mal in Deutschland) hat diese allerdings Unterstützung der Labels, die zwar urheberrechtlich am Erlös nicht interessiert sind, aber durch eine etwaige Sperrung ihrer zum großen Teil selbst eingestellten YT-Videos ihre Monetarisierung gefährdet sehen.
 
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