Beim Googeln und der Suche nach Neuigkeiten zur Reform bei HR 1 ist mir folgender Text von Uwe Kammann, epd-medien, vom 01.05.04 aufgefallen. Erst ein Auszug daraus, dann unten die Quelle:
...der Gesamtorganisation im Großen und Kleinen eine Struktur zu verpassen, die das straffe Durchgreifen von Oben nach Unten erlaubt; mit Entscheidungsabläufen, die redaktionelle Eigenverantwortlichkeit aushöhlt oder gleich ganz zerstört. Die Qualitäts- und Effizienzdebatte wird von den Kritikern/Betroffenen im Hause als zweitrangig gesehen. Gewittert wird vor allem eines: zentraler Machtwille.
Weil Intendant Reitze nicht scheute, auch altgediente oder prominente Köpfe des Personals rollen zu lassen, indem er sie von ihren bisherigen Funktions-Körpern entfernte, erwarb er sich inzwischen im Sender den Ruf, inzwischen gern und schnell "aus der Hüfte zu schießen... Er sei eben der verlängerte Arm des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, der den Sender nach Jahrzehnten roter und grüner Einfärbung endlich auf konservativen Neukurs bringen solle und wolle...
sollen jetzt im September drei weitere Wellen grundreformiert auf Sendung gehen. Drei Programme relativ unterschiedlicher Art übrigens: das Informationsradio hr skyline, das noch relativ gemischte Programm hr 1 und das hessenorientierte Landesprogramm mit Schlagerfarbe, hr4.
An dieser Reform...erhitzen sich augenblicklich die Gemüter am meisten. Zum Hintergrund des Streits und der Zwistigkeiten, teilweise auch einer einsetzenden Resignation gehört die Vermutung, dass die Reformen weniger ins Werk gesetzt werden, um die Programmqualität zu steigern und Hörer (zurück-) zugewinnen, sondern vorwiegend, um Strukturen der reinen Organisationsänderungen wegen zu ändern und die Entscheidungslinien zur Spitze auszurichten...
Viele dieser Macher, gerade wenn sie Enthusiasten sind und ihr Medium...kennen in den Zukunftsplänen ihr Radio gar nicht wieder. Sie sind schon jetzt entsetzt bis resigniert, dass Längen über das Standard-Magazin-Maß hinaus kaum noch möglich sind oder nur gegen höchste innere Widerstände von jungen Redakteuren abgenommen werden. Sie sehen technisch-professionelle Qualitäten – vom Aufnahme- bis zum Bearbeitungsmodus – mehr und mehr verletzt. Es werde, so ein scharfes Diktum, zunehmend "die laufende Recherche gesendet": indem das Telefon-Interview, oft genug noch schludrig eingepackt und eingeordnet, zum Standard-Mittel des als authentisch Ausgerufenen werde. Wo es doch nichts anderes sei als eine kostengünstige Armseligkeit in einem redaktionell lediglich noch verwalteten Programm, während das nach gründlicher Recherche sorgfältig "Gebaute" vor die Hunde gehe und systematisch an den Rand gedrängt werde...
Ob öffentlich-rechtliches Radio hier doch Eigenständiges dagegensetzen müsse oder ob es – gleichsam aus Furcht vor dem Tod Selbstmord begehend – sich bis zur Unkenntlichkeit einer bestimmten Hörhaltung anpassen muss: Darüber tobt seit längerem ein erbitterter Richtungsstreit...
http://me.in-berlin.de:8080/os3-darmstadt/rettetdasradio/inhalt/presse/kampagne/epdmedien-01-05
Meine Frage nun: Weiss jemand jenseits des Bekannten zu "Der Tag", wie HR 1 nach der Reform genau ausschauen soll?
...der Gesamtorganisation im Großen und Kleinen eine Struktur zu verpassen, die das straffe Durchgreifen von Oben nach Unten erlaubt; mit Entscheidungsabläufen, die redaktionelle Eigenverantwortlichkeit aushöhlt oder gleich ganz zerstört. Die Qualitäts- und Effizienzdebatte wird von den Kritikern/Betroffenen im Hause als zweitrangig gesehen. Gewittert wird vor allem eines: zentraler Machtwille.
Weil Intendant Reitze nicht scheute, auch altgediente oder prominente Köpfe des Personals rollen zu lassen, indem er sie von ihren bisherigen Funktions-Körpern entfernte, erwarb er sich inzwischen im Sender den Ruf, inzwischen gern und schnell "aus der Hüfte zu schießen... Er sei eben der verlängerte Arm des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, der den Sender nach Jahrzehnten roter und grüner Einfärbung endlich auf konservativen Neukurs bringen solle und wolle...
sollen jetzt im September drei weitere Wellen grundreformiert auf Sendung gehen. Drei Programme relativ unterschiedlicher Art übrigens: das Informationsradio hr skyline, das noch relativ gemischte Programm hr 1 und das hessenorientierte Landesprogramm mit Schlagerfarbe, hr4.
An dieser Reform...erhitzen sich augenblicklich die Gemüter am meisten. Zum Hintergrund des Streits und der Zwistigkeiten, teilweise auch einer einsetzenden Resignation gehört die Vermutung, dass die Reformen weniger ins Werk gesetzt werden, um die Programmqualität zu steigern und Hörer (zurück-) zugewinnen, sondern vorwiegend, um Strukturen der reinen Organisationsänderungen wegen zu ändern und die Entscheidungslinien zur Spitze auszurichten...
Viele dieser Macher, gerade wenn sie Enthusiasten sind und ihr Medium...kennen in den Zukunftsplänen ihr Radio gar nicht wieder. Sie sind schon jetzt entsetzt bis resigniert, dass Längen über das Standard-Magazin-Maß hinaus kaum noch möglich sind oder nur gegen höchste innere Widerstände von jungen Redakteuren abgenommen werden. Sie sehen technisch-professionelle Qualitäten – vom Aufnahme- bis zum Bearbeitungsmodus – mehr und mehr verletzt. Es werde, so ein scharfes Diktum, zunehmend "die laufende Recherche gesendet": indem das Telefon-Interview, oft genug noch schludrig eingepackt und eingeordnet, zum Standard-Mittel des als authentisch Ausgerufenen werde. Wo es doch nichts anderes sei als eine kostengünstige Armseligkeit in einem redaktionell lediglich noch verwalteten Programm, während das nach gründlicher Recherche sorgfältig "Gebaute" vor die Hunde gehe und systematisch an den Rand gedrängt werde...
Ob öffentlich-rechtliches Radio hier doch Eigenständiges dagegensetzen müsse oder ob es – gleichsam aus Furcht vor dem Tod Selbstmord begehend – sich bis zur Unkenntlichkeit einer bestimmten Hörhaltung anpassen muss: Darüber tobt seit längerem ein erbitterter Richtungsstreit...
http://me.in-berlin.de:8080/os3-darmstadt/rettetdasradio/inhalt/presse/kampagne/epdmedien-01-05
Meine Frage nun: Weiss jemand jenseits des Bekannten zu "Der Tag", wie HR 1 nach der Reform genau ausschauen soll?