zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

zitty schrieb:
„Das Imitat vom Imitat”, so nennt es Peter Radszuhn. Er ist Musikchef bei Radio Eins, dem Sender, der Wir sind Helden in DeutschlandW zuerst spielte. Er glaubt, dass deutsche Popmusik im Moment auf einem hohen Niveau stagniert. Der Potsdamer RBB-Sender versucht, eine weiche Quote von 20 Prozent deutschsprachiger Musik einzuhalten. Radszuhn sagt, im Augenblick sei sie schwierig durchzusetzen. Denn die großen Platten junger Bands fehlen.
Ja und nein. Die "großen Platten junger Bands" sind schon da. Sie werden aber nicht gehört, weil sie von den großen Labels nicht produziert werden und damit auch nicht bei der Masse der Konsumenten ankommen. Das eigentliche Problem ist wie so oft hausgemacht. Eine Band wie beispielsweise die Helden hatten Erfolg und sofort mußten Bands mit ähnlicher Musik her incl. sämtlichen Promo-Gedöns. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich damit diese neuerliche "deutsche Welle" von selbst totgelaufen. Bestes Beispiel sind dabei die beiden ach so großartig bejubelten Bands Silbermond und Juli. Beide sind vollkommen gleich und austauschbar, von den Stimmen der beiden Sängerinnen bis hin zum kleinsten Detail der Musik beider Bands.
Das diese Welle mit ihren Pseudo-intelligenten Texten nicht ewig funktioniert, hätte eigentlich von vornherein klar sein müßen.
Dem Radio muß man diesbezüglich leider vorwerfen, im übrigen immer öfter auch radio1, dass sie sich eben nicht trauen auch mal was anderes zu spielen und permanent auf ihre sogenannte Durchhörbarkeit pochen, was wiederum solche Entwicklungen in der Plattenindustrie durchaus fördert.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Warum werden (mal wieder) Motor FM und (schon wieder) Radio Eins in dem Artikel lobend erwähnt, aber nicht Fritz, das sich vorbildlicherweise jeden Sonntagabend zwei Stunden lang mit deutschen Bands ohne Plattenvertrag beschäftigt?
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Wieso muss man eigentlich immer so krampfhaft nach deutschsprachiger Musik schreien und sie im Programm auffällig positionieren und positiv diskriminieren? Das geht jedem Hörer auf den Keks, gerade dann, wenn es sich dabei um die sinnfreien, zusammenhangslosen Texte von Bands wie Virginia Jetzt, Klee u. ä. handelt... Und 2raumwohnung darf man ja wohl auch ziemlich uninspiriert nennen... "36 grad und es wird noch heißer mach den beat nie wieder leiser" - da hat man das Gefühl, dass der Song nur gespielt wird, gerade weil er deutsch ist und nicht, weil er gut ist...
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Die neue Single von Schrottgrenze: "...und unser Freidenkerverein ist endlich auf den Hund gekommen. Diese Psychosen sind genialer als anfangs angenommen."

Oder von Janka, die das Ende einer Beziehung mit "nicht Komma, sondern Punkt" beschreiben. Ach, die originellen Texte gibt es schon.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Neulich bin ich (wenn mich nicht alles trügt), bei radio eins in der Hasenscheisse gelandet.
Was habe ich mich beköttelt, har, har, har, har! War das lustick!

Nachzuhören bei Dusselmann oder bei fritz: Bernd Am Grill


Ich habe ja eine Menge Sinn für Humor, aber muss dieser Quatsch über alle Wellen des rbb getrieben werden?
Der Hörer ist verstimmt und schaltet weg.

Und was die „Neue Neue Deutsche Welle" betrifft, war vorauszusehen, dass sich dieses Konzept der Beliebigkeit irgendwann in einem lauen Lüftchen auflösen wird.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Ich habe den Eindruck, der Zündfunk in Bayern tut inzwischen viel mehr für die aktuelle deutsche Musik als alle Berliner und NRW-Sender zusammen. Letzte Woche Mittwoch (19.9., wenn ich mich nicht irre) lief auf Bayern 2 auch ein Super-Feature mit einer aktuellen Analyse der Förderung aktueller Rock- und Popmusik (Bayern vs. Berlin). Ich kann das jetzt leider im Internet nicht mehr finden.

Ob sich dieses Engagement auch in der eigenen BR-Musikmischung spiegelt, weiß ich nicht.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Ob sich dieses Engagement auch in der eigenen BR-Musikmischung spiegelt, weiß ich nicht.
In der Musikmischung des Festplatten-Abspielkanals "Das Modul" schon, da finden sich ungehörte Perlen, auch aus hauseigener Produktion ("Bavarian Open"-Festival). Im Zündfunk auf Bayern 2 wird die heimische Musikszene (auch Bayern hat seine Hochburgen, was junge Musik fernab der Charts angeht, mitunter geht es dabei recht experimentell und intellektuell zu) auch ausführlich gewürdigt. Auf der Massenwelle Bayern 3 kommt davon freilich nichts an.

Was anderes: ich verstehe gar nicht, wieso jetzt plötzlich zunehmendes Desinteresse an deutschsprachiger Musik beklagt wird. Bushido und Sido setzen Einheiten um, daß es einem schwindelig wird. Zählen die etwa nicht dazu, bloß weil sie mancher nicht unbedingt mag? Nach 3 Jahren Berlin kann ich zumindest einige Texte von Bushido sehr wohl nachvollziehen. Freilich, das ist zum Verkauf produziert. Davon ist es aber nicht unbedingt fernab der Realität. Daß sich landesweit die Kids die Ghettomucke reinziehen, ist freilich wirklich ein interessantes Phänomen.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Das geht jedem Hörer auf den Keks, gerade dann, wenn es sich dabei um die sinnfreien, zusammenhangslosen Texte von Bands wie Virginia Jetzt, Klee u. ä. handelt... Und 2raumwohnung darf man ja wohl auch ziemlich uninspiriert nennen... "36 grad und es wird noch heißer mach den beat nie wieder leiser" - da hat man das Gefühl, dass der Song nur gespielt wird, gerade weil er deutsch ist und nicht, weil er gut ist...

Sind "inspirierte" Texte wichtig für erfolgreiche Popmusik?

Was bieten den da andere Nationen?

I love the way she fills her clothes.
She looks just like them girls in vogue.
I love the way she plays it cool.
I think that she is beautiful.

She's so lovely
She's so lovely
She's so lovely
She's so lovely
x2

She's Pretty, a fitty
She's got a boyfriend though and thats a pitty.
She's flirty so flirty
And that kind of girl thats really dirty.

I don't know
I don't know
I don't know
How we'll make it through this.
I don't know
I don't know
I don't know

I love the way she bites her lip
She's So Lovely
I love the way she shakes them hips.
I love the way she makes me drool.
I think that she is beautiful.

She's so lovely
She's so lovely
She's so lovely
She's so lovely
x2

A stunner, I want her
Was she this fit when she was 10 years younger?
Come see me discreatly.
She says shes got a trick or two to teach me.

I don't know
I don't know
I don't know
How we'll make it through this. x3
I don't know
I don't know
I don't know

"She's so lovely" von Scouting for Girls derzeit wohl recht angesagt in U.K.

Vielleicht steht die wahre "Message" des Songs ja in der Metaebene die ich als non-native-english Speaker nicht erreiche ich glaube aber eher nicht.
Insofern finde ich sollen Klee V.J. 2RaumWohnung usw
durchaus die Texte machen die sie machen ich will nicht bei jedem Popstück einen inneren Diskurs mit mir führen was der Künstler da wohl meint.
Ich glaube die unsägliche Diskussion über den Sinngehalt von Texten in der
Popmusik wird nur in Deutschland so verbissen geführt.

Gruss Joman
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Die Texte sind nichtmal immer das Problem. Bei Virginia Jetzt ist es beispielsweise der immergleiche, matschige Sound, ganz egal ob das nun eine langsame oder eine eher schnelle Nummer ist.
Ansonsten Zustimmung. Die Texte, auch und gerade die von VJ, haben meistens mehr Gehalt als so manche englischsprachige Popnummer.
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

@Radiokult: Zustimmung zu beiden Postings. Ich sehe leider auch eher, dass Radio Eins - sie mögen ihre wohlfeilen Gründe haben - nicht mehr das Radio Eins von vor 5,6 Jahren ist. Zwischen Größenwahn und Quotensucht läuft da irgendwas, was ich sehr schade finde.
Virginia, nunja MATSCH würde ih nicht sagen;) aber ich hab die auch schon auf privaten Sedner gehört. Was ja prinzipiell okay ist. Aber die sind in der Tat...naja....sagen wir so: Hamburger Schule sieht anders aus;)
Der Rest ist nicht neu: waas wir an uns Deutsche für Ansprüche stellen, geht auf keine Kuhhaut. Klar ist das okay, wenn es funktioniert. Das aber als Standard zu erheben ist Schwachsinn. Hätten die Engländer das gemacht, wären viele, inwischen hochgelobte Hits niemals zu Hits worden. Erspart mir eine beispielhafte Aufzählung;)
 
AW: zitty Berlin: Das war die perfekte Welle

Und 2raumwohnung darf man ja wohl auch ziemlich uninspiriert nennen...
Oh ja... und wie! Wenn ihnen nix einfällt, nehmen sie sich einfach 2 gut abgehangene Songs eines nicht-deutschen Künstlers, drehen sie textlich durch den Rüttelwürger und präsentieren dann den neuen Hit, der von der Komposition her dann auch so spannend wie ein Lutschbonbon ist. So kommt man auch ganz uninspiriert ganz weit nach oben. Hoffentlich fällt die Landung dann nicht allzu hart aus.

(Das ist mir damals beim ersten Hören von "Sie kann fliegen" sofort aufgefallen. Google findet - soweit ich vordringen konnte - keinen Beweis dafür, daß es anderen irgendwann genauso ging wie mir.)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben