zum Ärgern

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radio_watch

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Habe gerade auf etat.at entdeckt, wie der ORF zu sparen gedenkt:

Der Karfreitag ist in den kommenden 2 Jahren kein Feiertag mehr, Betriebsausflugstage werden gestrichen (diese haben sich bisher die meisten in Cash ablösen lassen).

Und: (jetzt im Wortlaut aus dem Standard)

Von Nullohnrunde ist doch keine Rede: 0,5 Prozent plus nicht pensionswirksame 1,3 Prozent plus eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent für nach altem Modus Angestellte, 1,8 Prozent für solche nach Kollektivvertrag. Die Freien bekommen 1,8 Prozent als Einmalzahlung. Betriebsratschef Heinz Fiedler sagte nur, beide Seiten seien "an die Grenzen des Zumutbaren" gegangen.

Das heißt: BIS ZU 2,1% ERHÖHUNG! (bei 1,5% Wachstum). Heinz Fiedler hat Recht: Das ist die Grenze des Zumutbaren.

Gleichzeitig werden beim ORF Leute entlassen, weil die Marie nicht passt. Die Fixen richten sichs, vor allem die Alt FBVler, bluten müssen diejenigen Freien, die jetzt um ihren Job zittern.

Und dann rennt der ORF noch rum und sagt: "Hilfe, wir haben kein Geld. Bitte erlaubt´s uns doch die Schleichwerbung."

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Monika Lindnder, die diesen Abschluss in letzter Konsequenz kaufmännisch zu verantworten hat, sich begründet erwarten kann, in irgendeiner Art ernstgenommen zu werden.
 
@radiowatch: fr. lindner ernst zu nehmen ist eine herausfordernde aufgabe... (vor allem bei ihrer position und den damit verbunden verdiensten...)

...meint

P U L S A R
 
Ohne jetzt den Eindruck von Parteinahme erwecken zu wollen, aber ich meine schon, daß Fr. Dr. Lindner nach jahrelangen Erfolgen beim Landesstudio NÖ ihre neue Aufgabe gar nicht so schlecht macht (wenn man mal von der Geschichte rund um ROI und RSO absieht)...

Und die 2,1% Erhöhung erscheinen in der momentan immer noch herrschenden Teuro-Welle gar nicht so viel, sogar die Metaller haben meines Wissens nach heuer besseres ausverhandelt.

Selbst wenn man - ohne Kenntnis der detailierten Budgetzahlen des ORF - eine ganz simple Rechnung aufstellt, die etwa so aussieht (aus Gewohnheit die Zahlen noch in "good old" ATS):

durchschnittliches Angestelltengehalt von 30.000 ATS, davon 1 % ergibt 300 ATS, folglich sind 2,1% 630 ATS;

diese 630 ATS multipliziert mit (theoretisch angenommenen) 1.500 fix-angestellten Mitarbeitern, macht 945.000 ATS, bzw. jährlich 11.340.000 ATS (824.109,94 EUR).

Nimmt man nun ein angenommenes verfügbares Jahres-Gesamtbudget von ATS 800.000.000 (keine Ahnung, ob das überhaupt realistisch ist, wahrscheinlich ist es weitaus höher) entspricht diese Mehrbelastung von 11.340.000 ATS gerundet nur ca. 1,42 % vom gesamten Kuchen.

So gesehen finanziell also - finde ich - nicht so schlimm für ein derart großes Unternehmen, solange die Leistung der Mitarbeiter auch paßt. Wer dennoch meint, ich läge falsch, möge dies plausibel und unvoreingenommen erklären, man lässt ja mit sich reden <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" /> ...

P.S. Nur um falschen Vermutungen im vorhinein vorzubeugen - bin kein ORF-Mitarbeiter und schon gar nicht ein Verfechter des alten, beamteten Monopolfunks, es ging mir hier nur um eine andere Sichtweise der Zahlen!
 
Nur zur Wahrheit und Korrektur:

2.1% stimmt nicht ! Es bleibt bei 1.8%. Man kann doch eine 0.3% EINMALZAHLUNG im Dezember nicht zur generellen Erhöhung dazuzählen !
Und bei den Freien ist es auch nur 1.8 %EINMAHLZAHLUNG !
 
1,8 Prozent sind meiner Meinung nach genau richtig - nicht zu viel und nicht zu wenig. Dennoch ist die Penetranz der ORF-GF wiederlich. Andauernd diese Jammerei von wegen "Wir haben kein Geld" und dann liegen sie im Plus. Obwohl sie voriges Jahr auf Grund der ach so bösen Werbeverbote Einnahmenverluste von Hunderten Millionen Schilling prophezeiten.

Daher kann ich jeden verstehen, der die Gebühren nicht oder nur im begrenzten Umfang (nur Radio) zahlt. Ich sehe es absolut nicht ein, mit meinem Geld pragmatisierte Faulpelze durchzufüttern. Und so arm sind die Freien auch wieder nicht. Klar, ihre Jobs sind nicht sicher (aber das trifft auf die große Mehrheit der österreichischen Beschäftigungsverhältnisse zu), aber der Grundgehalt ist in der Regel schwer okay, Zulagen gelten für Freie ja obendrein auch.
 
@pirni:

Wie ist das mit den 0,3%?

Ist die Grundlage der 0,3% EIN Montatsgehalt, oder alle 15 Monatsgehälter?

Falls zweiteres zutrifft (was ich fast annehme, weil 0,3% eines Monatsgehalt einmal ausbezahlt - da lohnt ja das Verhandlen nicht), ist die Addition schon zulässig - natürlich nicht, was Pensionsansprüche und die Verhandlungsbasis für 2004 betrifft, aber sehr wohl für den Lohnzettel 2003.

Falls Variante 1 stimmt: Sorry.

Bleiben aber noch immer viele Privilegien aus Monopolzeiten, die im jetzigen Konkurrenzumfeld eben nicht mehr zum Refinanzieren sind. Und das auf dem Rücken zB des RSO´s oder RÖI auszutragen, stellt in the long run halt die Rundfunkgebühren in Frage.

Übrigens: Dem ORF ist jetzt die Spot-Werbung für Ö3 im Fernsehen generell untersagt. Programmhinweise a la "Toni, der Lehrbub des Osterhasen" waren dem Gericht dann doch zu werbend.

Falls wer was entsprechendes im Fernsehen sieht - natürlich auch was die Crosspromos der Ö2s mit den jeweiligen ORF2 Fenstern betrifft - einfach hier posten.

<small>[ 06-12-2002, 13:06: Beitrag editiert von radio_watch ]</small>
 
@tuner tom:

Beim ORF mit 15 multiplizieren und nicht mit 12.
Und die 14 Millionen Schilling - damit kann man schon die On Air Belegschaft von Energy finanzieren. Viel oder wenig Geld ist eben eine Frage der Betrachtungsweise.
 
@radio_watch:

Die Grundlage ist EIN Monatsgehalt !!

Weiters: Die pauschalierten Freien bekommen allesamt nur 12 Monatshonorare und sonst gar nichts ( keine Zulagen, nix!)
Ihr redets da von vergangenen Zeiten bzw. von den uralten Verträgen, die nur mehr die wenigsten haben !

Ich bekommen jedenfalls ca. dasselbe wie ein Kollege in einem Privatsender !
 
Falsch, Pirni.

Die Freien bekommen sehr wohl die üblichen Zulagen für jeden schnurz. Außendreh in der normalen Arbeitszeit wird dem Freien genauso mit ner Zulage anerkannt wie nem Fixen. Außerdem erhalten Freie 13(!) Monatsgehälter und nicht 12. Und drittens halte ich ORF-Mitarbeiter ganz im allgemeinen für überbezahlt. Im Vergleich zu Privaten bekommen sie mehr und müssen weniger hackln.
 
@pirni

(1) Deswegen hatte ich oben ja zwischen Alt-FBV´lern und anderen unterschieden.

(2) Danke für die Klarstellung. Das heißt also, wenn ein Alt-FBVler 4000 € brutto bekommt, ist das im Dezember ein plus von 12€ brutto und das wars. Von Jänner bis November keine Zulage aus dem Titel 0,3% Einmalzahlung. Stimmt das jetzt so?

@kleetschi

Wer überbezahlt ist entscheidet normalerweise der Markt. Den verhindert der ORF durch Druck auf die Politik konsequent, beruft sich auf Kultur und sperrt dann das ausgerechnet das RSO zu.
 
Hör mal, ich werd doch selber wissen, was ich kriege !!
Ich bekomme nur 12 x im Jahr mein Honorar !
Annähernd eine 13. Auszahlung bekomme ich nur dann, wenn ich keinerlei Urlaub konsumiere, denn der macht ca. ein Monat aus.

Auch kann ich niemals geltend machen WANN ich einen Beitrag aufnehme, ich jedenfalls mit meinem
Vertrag nicht ! Da mußte ich schon mal die ganze Nacht durcharbeiten,( Konzert besuchen, Leute interviewn, um Mitternacht ins Studio und schneiden), damit eine Geschichte für die Frühsendung fertig wird, aber da konnte ich keinerlei "Zulagen" geltend machen. Das hängt vom Vertrag ab und ich bin nicht der einzige, der einen solchen Vertrag hat.

Bitte verallgemeinert nicht so, was vielleicht in einzelnen Fällen stimmt, stimmt noch lange nicht für alle !
 
@radio_watch

Ja, das stimmt jetzt so mit der Einmalzahlung !
Nur EINMAL 0.3% EINMAL ausbezahlt ( das ist eh nicht der Rede wert, bei mir sinds 9 Euro einmalig - toll was und da wird hier lange herumdiskutiert, es gibt wirklich wichtigere Themen !)
 
An Kleetschi:
Bitte eine Liste "für jeden Schnurz" posten, für die Freie angeblich Zulagen erhalten. Wäre daran höchst interessiert. Ich habe als ORF-Reporter (so wie die meisten meiner Kollegen) einen Pauschalvertrag über eine gewisse Monatsleistung (da das Jahr nur 12 Monate hat, kann ich diese Leistung nur 12 mal erbringe, bekomme folglich 12mal bezahlt dafür). Ob ich diese Leistung an Feiertagen um Mitternacht irgendwo an der tschechischen Grenze im Waldviertel erbringe oder Montag vormittag gemütlich im Funkhaus macht keinen Unterschied.
 
Danke Fessler !
Dann geht es Dir genauso wie mir, ich habe auch noch keine "Schnurze" gefunden, die ein extra-Geld einbringen !
 
Pirni hat absolut recht .
100e freie Mitarbeiter (und das sind die in den letzten 10 Jahren hinzugekommenen.) bekommen keinerlei Zulagen .
12 mal Pauschale und das war's .
die alten privilegien gibt's noch ( wie in vielen anderen bereichen )- werden aber durch natürlichen abgang weniger .
 
a, ich sprach von Außen-DREH, sprich vom TV. Da bekommt jeder Redakteur
(egal ob freier oder nicht) zusätzlich Kohle, zumindest am Berg.
b, seid ihr überhaupt nicht darauf eingegangen, ob ihr Euch für
überbezahlt hält oder nicht. Man kann 12 mal im Jahr 5000 Euro oder 3000 verdienen.
c, ja, es gibt tatsächlich in vielen anderen Bereichen Priviliegienritter. Wenn diese aber in der Privatwirtschaft sitzen, kann ich es mir aussuchen, ob ich das deswegen überteuerte Produkt kaufe oder nicht. Bei den öffentlich-Rechtlichen habe ich diese Möglichkleit nicht - beim Aufstellen eines Radios oder TV-Geräts bin ich fällig. Und das schmeckt mir nicht.
 
@ kleetschi: das kann man im falle orf nicht pauschal beantworten/ beurteilen .
manche sind eher unterbezahlt (voe allem eher neue mitarbeiter (damit ist nicht wenig qualifiziert gemeint ) , viele gerade richtig und (wahrscheinlich) noch mehr Altbestandsmitarbeiter tatsächlich nach Kriterien moderner leistungsmodelle überbezahlt-
aber diese strukturen bröckeln zum glück- wiewohl der reformwille eher ein erzwungener als ein freiwilliger zu sein scheint.
jedenfalls sind die zeiten der "traumverträge" endlich vorbei.
wie so oft werden die sparmaßnahmen nicht immer die richtigen (sondern eher die lobbylosen, eher jungen freien ) treffen .
 
Jedenfalls kenne ich in einem kleinen Privatradio einen Musikredakteur, der hat JEDES Wochenende frei und bekommt MEHR Honorar als ein gleichaltriger freier ORFler, der aber jedes 2. Wochenende ohne Zeitausgleich Dienst hat.
Auch im Privatradio gibt es haarsträubende Ungerechtigkeiten, vor allem die "Berater", PDs usw. Die haben sehr hohe Vergütungen und wenn der Radiotest gut ist, dann heften sie den Verdienst an ihre Brust ( weil sie so ein tolles Konzept hatten), wenn der Radiotest schlecht ist, dann sind die unterbezahlten Frontleute wie Moderatoren und Beitragsmacher schuld, weil sie das "Konzept" schlecht umgesetzt haben.

Wegen der Zwangsgebühren: Erstens sind die nur für Ö1, teilweise Ö2 und TV ORF2, denn alles andere finanziert der ORF ja auch aus Werbung, insbesondere Ö3, das ja nicht nur sich selbst sondern auch andere ORF-Teile mitfinanziert. Es ist also schlichtweg falsch, wenn jemand sagt, er zahlt etwa zwangsweise für Ö3. Das wäre nur dann der Fall, wenn die Gebühren auf das Doppelte angehoben würden. Die Rundfunkgebühren sind nur eine Art "Kulturabgabe" wie Steuern. Alles was Unterhaltung im ORF ist, finanziert sich durch Werbung !
Jeder Steuerzahler finanziert ja auch Dinge mit, die er nie im Leben benützt.
Weiters: Man tut immer so, als wenn Privatradio nichts kostet. Von wem kommt denn letzten Endes dort das Geld ? Auch vom Hörer bzw. Kunden, der die Produkte kauft, die dort beworben werden.

Daß die die zu spät kommen ( die zu spät Geborenen) benachteiligt sind, das ist in vielen Branchen so. Da gibt es z.B. alte Bankangestellte die haben noch 16 Supergehälter, weil es früher eben so war und für einen Jungen gilt das nicht mehr. Da machen 2 hinter dem Bankschalter genau dieselbe Arbeit, der eine bekommt aber fast das Doppelte wie der andere.
Da ist ein Buslenker der ÖBB mit 55 bereits in Pension und der Buslenker der Post muß noch bis 61.5 Jahre arbeiten.
Und wer regt sich darüber auf, daß er diese Ungerechtigkeit auch zwangsweise über Steuern mitbezahlen muß ?

Facit: Es stimmt, daß es Orfler aus den goldenen Zeiten gibt ( die werden aber immer weniger), aber es ist ungerecht, die Mitarbeiter, die in den letzten 10 Jahren dort angefangen haben, als privilegiert zu bezeichnen.
 
Steuer ist in aus meiner Sicht nicht gleich Gebühr. Steuern sind für mich eine allgemeine Abgabe an den Staat, Gebühren entrichte ich für eine gewisse Leistung. Nur warum soll ich eine Gebühr entrichten, wenn ich diese Leistung gar nicht nutze? Zum Beispiel: Ich zahle mit meinen Steuern für den öffentlichen Verkehr, bin aber nicht gezwungen, mir eine Monatskarte (sozusagen die Gebühr für die Nutzung) zu kaufen.

Zumal es ein Hohn ist, von einer Kulturabgabe an den ORF zu sprechen, wenn man sich das TV-Programm ansieht. Von öffentlich-rechtlich ist da nicht mehr viel zu erkennen, auch in ORF2 nicht. Nicht mal vor Unterbrecherwerbung (obwohl verboten!) wird Halt gemacht. Bestes Beispiel letztes Wochenende, als bei den Ski-Übertragungen bei den Top-Läufern zur Werbung geblendet wird. Sogar der private Eurosport blieb drauf. Und dafür zahle ich Zwangsgebühren (ich bleib dabei!).

Natürlich zahle ich beim Kauf von Produkten (für die im übrigen auch im ORF geworben wird)auch die Werbung mit. Nur bin ich nicht gezwungen, diese Produkte auch zu erwerben. Ich kann stattdessen billige No-Name-Lebensmittel erwerben, meine Kleider statt bei großen Ketten in kleinen Boutiquen erwerben, etc. Im übrigen halte ich den durch Werbung verursachten höheren Produktpreis für verkraftbar, die Höhe der ORF-Gebühren für diese Leistung und bei der Menge an Werbung nicht!

P.S.: Einen Musikredakteur muss in der Regel keinen Wochenenddienst schieben, da er selten tagesaktuell arbeitet. Daher kann man diese Dienstzeiten nicht mit jenen eines normalen Redakteurs vergleichen.
 
Gut, dass der Topic "zum Ärgern" heißt - da wird wirklich nix off-topic.

Wenn wir schon bei den Gebühren sind:

Der ORF erhält Gebühren, weil er einen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen soll. Damit Kultur, Bildung (Aufklärung) für viele verfügbar sind, um so für ein besseres Gemeinwohl zu sorgen. (Was ja okay ist).

Von diesem Gemeinwohl profitieren aber alle (nach dem Motto: Wenn man nur böses Kommerz-Fernsehen/Radio zulässt, wäre das gesellschaftlich von Nachteil, so wurde ja lange das Monopol verteidigt (und Leuten wie mir ein Berufsverbot auferlegt <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" /> )).

Wenn der Vorteil aber ein public good - also eine Leistung für die Allgemeinheit im Sinne der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - darstellt, muss der ORF aus STEUERN finanziert werden, da Seher und Nicht-Seher profitieren.

Im Unterschied dazu Premiere: Hier zahle ich meine Abo-Gebühren je nach Zufriedenheit, da geht es also wirklich um mich als Seher, um meine Bedürfnisse (und nicht darum, aus radio_watch einen besseren Staatsbürger zu machen).

Die Frage ist natürlich: Braucht man den ORF dazu überhaupt? Denn es wäre ja auch Folgendes denkbar:

Der Staat definiert gewisse gemeinnützige Leistungen (Kultur, Bildung, österr. Identität, Integration von sog. Randgruppen etc) - und schreibt die Umsetzung dieser Inhalte aus. Private Stationen können sich dann um diese Etats bewerben.

Das wäre jedenfalls schlüssiger, als der öffentlich-rechtliche ORF, der seine Werbung als Cross-Promo oder in Drittmedien vorrangig für die privat ausgerichteten Programme Ö3 und ORF 1 macht, um damit hier Hörer und Seherzahlen zu generieren, um dann hier Werbung zu machen, und damit die kulturellen Programme (Ö1, tw. ORF2 Kultur) zu finanzieren, die er aber weniger bewirbt, wodurch sie geringeres Seherpotential haben (Ö1, tw. ORF2/Kultur), als die privat ausgerichteten Programme, mit denen sie finanziert werden.

Um es mit einer beliebten Ö3 Comedy zu sagen:

Klingt kompliziert - ist es auch!

Daher: Totalreform, Rückzug des Staates als Marktteilnehmer in der Quotenjagd, aber Eingriff des Staates als Korrektiv, um eine Grundsicherung bei öffentlich-rechtlichen Inhalten zu ermöglichen.
 
lieber kleetschi

also was du da in diesem threat an schwachsinn zusammenschreibst ist bisher selten überboten worden....

ad Gehaltserhöhung: Lieber guter reicher, toller Kleetschi: Die Mitarbeiter des ORF haben bereits im Vorjahr auf eine Gehaltserhöhung verzichtet. Für manche eine Katastrophe, weil die bei Gott keine Millionen verdienen, und heuer gibt es wieder keine Erhöhung. Denk mal nach, wie teuer das Leben in den letzten eineinhalb Jahren geworden ist.....

ad Zulagen und Verdienst: ich hab noch NIE auch nur irgendeine zulage, zusätzliche kohle, oder sonst irgendwie mehr an geld dafür bekommen, dass ich einen dreh fürs fernsehen gemacht hab. und glaub mir ich mach sehr viel fernsehen im landesstudio. ich weiß auch von keinem kollegen am berg, der wegen irgendwas zulagen bekommen würde, wenn er einen beitrag dreht bzw. irgendwo rausfährt, egal zu welcher tages- und nachtzeit. auch ich hab schon mal am abend für die frühzib a gschichte geschnitten. da hab ich aber auch die ganze nacht durchgehackelt und KEINEN GROSCHEN MEHR AN GELD GESEHEN!!!! Und ich bleib bei Fessler's Forderung: Her mit der Auflistung wo's mehr Kohle gibt. Vielleicht haben wir dummen ORF-Redakteure in den Landesstudios irgenwo eine Geldquelle übersehen....

Ad Höhe des Gehalts: Laß dir was sagen: Ich bin mittlerweile über 30 und kenn aber sehr viele Leute, die auch entscheidend jünger sind. 30.000 Schilling brutto zu verdienen mag viel klingen. diese 30.000 brutto gibts aber nur 12 x und net 13 x so wie du das schreibst - siehe pirni-posting. nur wenn i auf meinen Urlaub verzicht, krieg i so was wie a 13. um aber auf das äquivalente bruttomonatsgehalt eines angestellten zu kommen, mußt du die 30.000 x 12 / 14 rechnen.. und da is das plötzlich gar nimma so viel. vor allem seit i weiß, dass ein HTL-Absolvent im 3. Arbeitsjahr rund das selbe verdient. Der is aber erst 23. Also DENK erst mal, und dann SCHREIB. Dazu kommt noch, dass jeder, aber wirklich jeder bei den Privaten zumindest Wochenendzulagen bekommt, wenn er angestellt ist. I krieg net mal einen feuchten Händedruck dafür. Und was noch erwähnenswert ist: Es bleibt NIE bei den vereinbarten STunden - ich hab jedes Monat mindestens 10 bis 20 Übrstunden. Also spar dir deine Frustgedanken und die blöde Schreiberei von wegen Faulpelze und so.

ad ORF-Gebühren: Ich zahl sie genau so wenig gern wie du. I finds aber spannend, dass genau jene suderanten, die wie du herumlamentieren, dass sie "zwangsabgaben" entrichten müssen, die allerersten sind, die umschalten, wenns um Berichterstattung a la Hochwasser geht. Da hock ma dann vor der Glotze und kriegen die schönsten Bilder direkt ins Wohnzimmer geliefert. Aber da fragt dann keiner - wo kommt die manpower für diese Sendung daher, wieviele Redakteure, Kameraleute, Techniker, Cutter, usw... stecken hinter dieser Sendung - Wo kommt das ganze Equipment her, etc... Das zahlt ja auch irgendwer oder? Und nur dafür, dass du dann hier über "Zwangsabgaben" herumlamentieren kannst.

Ich würde dir halt für diesen Fall eines empfehlen. Laß dir einen Fernseher bauen, der nur auf die PRivaten Kanäle eingestellt ist, dann brauchst du ORF nicht mehr sehen - was du aber doch zu tun scheinst, weil du ja über das "ach so schlechte" Programm ja sehr gut Bescheid zu wissen scheinst.
 
@radioxtreme:
kann mich deiner "Forderung" wo´s "mehr Kohle" gibt überhaupt nicht anschliessen. Du vernachlässigst bei deiner Einschätzung, das es bei den privaten Radios auch noch NICHTKOMMERZIELLE Radios gibt, deren Redakteure und -innen OHNE BEZAHLUNG Programm gestalten (und das so nebenbei erwähnt in Ö fast flächendeckend). Also von wegen andere Leute "sudern". So müsste ich fast annehmen, du stehst nicht hinter deiner Arbeit die tu tust. Schliesslich finanziere ich mit meinen ORF-Gebühren auch quasi deinen Lebensunterhalt <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
Und überleg mal genauer, bevor DU über andere "herumlamentierst"...

...meint
P U L S A R
 
sei mir nicht bös pulsar - entweder check ich es nicht, oder ich kenn mi in der radiolandschaft nicht aus (was ja auch sein kann - asche auf mein haupt <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" /> )

ad mehr kohle: also wenn kleetschi schon so vif ist und weiß wo es mehr geld zu holen gibt, dann soll er mir/uns das natürlich mitteilen. schlecht, wenn man mehr verdienen kann?? sicher nicht. wirst mir ja zustimmen.

ad ORF-Gebühren. Du magst damit einen Teil meines Gehaltes finanzieren, nicht aber meinen Lebensunterhalt - und das tu ich aber selber auch - denn auch ich bezahl die Gebühren.

ad Programmgestaltung ohne Geld zu verdienen. Kenn ich nur allzugut - hab das lang genug gemacht. aber irgendwann war einfach Schluß. Du kannst aber mich nicht dafür verantwortlich machen, dass andere Leute ihren Job un/unterbezahlt machen.

Mein Posting richtet sich im Wesentlichen gegen die Grundaussage Kleetschi's: Ihr ORF-Leute seids stinkend faul, hackelts nix und kriegts fett bezahlt. Jeder, der beim ORF ist/war, weiß dass das so net stimmt. Und dagegen hab ich mich einfach verwehrt.

Und du kannst mir glauben, dass ich mir die Antwort sehr genau überlegt hab - sonst wär sie nicht so lang ausgefallen und hätte eventuell im Götz-Zitat gemündet - was aber der Diskussion selbst nicht sehr zuträglich gewesen wäre, oder?? <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
@radioxtreme: bin dir nich bös´ <img border="0" title="" alt="[Sch&uuml;chtern]" src="rolleyes.gif" />
schlecht wenn man mehr verdient -&gt; sicher nicht <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
ad Programmgestaltung ohne Geld zu verdienen: hab dich nicht für irgendwelche andere Leute verantwortlich gemacht, es gibt halt noch Idealisten - man sollte es nicht für möglich halten... <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" /> ich hab nur fakten festgehalten :)
ad Götzzitat: ist sicherlich keinem vernünftigem Gesprächsstil zuträglich...

...meint
P U L S A R
 
Lieber radioextreme,

in Deiner Antwort schwingt der typische, weinerliche ORF-Ton mit, den wir auch von Deiner Chefin schon kennen. Einfach herrlich!

Aber nun zu Deinem ersten Posting:
a, schrieb ich nie, dass ich reich sei. Woher Du diese Annahme ableitest, ist mir schleierhaft.

b, "Für manche eine Katastrophe, weil die bei Gott keine Millionen verdienen, und heuer gibt es wieder keine Erhöhung." Wie schon Pulsar sagte: Sudder, Sudder. Hör mal, in anderen Branchen gab es auch nur minimale Erhöhungen, aber dort verdienen die Leute ungleich weniger als ORF-Mitarbeiter. Erklär mal Deine Sudderei einer Billa-Kassiererin oder nem VOEST-Hackler. Die lachen Dich aus.

c, ich schrieb schon einmal, nennt hier ungefähre Summen, was Ihr verdient. Da blieben aber bisher die Antworten aus. Verdienst Du die 30.000 mal 12 oder war das nur allgemein gehalten?

d, es gibt diese Zulagen für Außendrehs, dabei bleibe ich! Für was alles sonst es noch Zulagen gibt möchte ich gar nicht wissen.

e, gibt es genug langjährige Mitarbeiter, die ohne konkrete Aufgaben den ganzen Tag über die Gänge schlurfen oder in ihrem Büro pennen.

e,wenn es Dich stört am Wochenende oder in der Nacht zu arbeiten, hast du Deinen Beruf verfehlt. Mich stört es nämlich nicht. Und ich kriege dafür auch keine Zulagen uind jammere trotzdem nicht. Straßenbahner und Krankenschwestern jammern auch nicht, verdienen aber weniger.

f,Da der ORF es jahrelang geschafft hat, mit politischer Unterstützung vor allem der SPÖ erfolgreich Privat-TV zu verhindern, bin ich leider mehr oder weniger darauf angewiesen, die Berichterstattung zu inländischen Themen fast ausschließlich im ORF zu verfolgen. Aber Du kannst mir gern glauben, dass ich über alle anderen Sachen bei Tagesthemen, RTL aktuell oder n-tv in der Regel weitaus besser bedient werde.

g, Werbung wie bei den Privaten (freue mich schon auf die gesetzeswidrige Schleichwerbung bei Starmania heute abend) UND Gebühren ist eines zu viel.
 
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