Zuverlässigkeit des Wetters im Rundfunk – Kachelmann vs. WDR

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Mich interessiert aber eigentlich mehr, was die Privatfunker in NRW am Montag gemacht haben - am liebsten auf die Sekunde genau.

Achso, okay ;) Die Lokalradios ansich kann man wohl in einen Sack stecken, ich denke, die hingen ausnahmslos am Mantelprogramm aus Oberhausen. Oberhausen wiederum war ja auch "ganz gut dabei", leider (für die Klärung der Frage) bzw. zum Glück (deren Programm eben) habe ich es nicht gehört und auch keine Quelle eines Mitschnitts in petto.
Wenn Euch das hilft?
 

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  • Nachrichten Antenne D'dorf_Pfingstmontag.mp3
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@cout down: Danke für den Mittschnitt, sehr aufschlussreich. Das ist schon krass, Unwetterwarnungen haben in den 08/15-Schönwetterberichten aus Oberhausen wohl generell keinen Platz. Sowas ist echt Dummfunk auf der untersten Stufe. Wieder mal eine Bestätigung, warum ich diesen Schwachmatenfunk konsequent nicht einschalte. Da ist ja selbst der Wetterbericht bei 1LIVE noch 100 x besser.

Hat zufällig jemand einen Mitschnitt der WDR-Hörfunknachrichten vom selben Abend parat? Könnte ja sein, dass der ein oder andere WDR 2 wegen des Livekonzerts aus Köln aufgenommen hat.
 
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@cout down: Danke für den Mittschnitt, sehr aufschlussreich. Das ist schon krass, Unwetterwarnungen haben in den 08/15-Schönwetterberichten aus Oberhausen wohl generell keinen Platz. Sowas ist echt Dummfunk auf der untersten Stufe.

Ruhig bleiben. Langsam - ganz langsam.

Denn wir müssen zunächst ein paar Dinge festhalten. Welche Schlüsse wir daraus ziehen, steht auf einem vollkommen anderen Blatt. Ich versuche mal, nicht zu werten.

1. "Jemand" hat den Mitschnitt des Programms schon sinnvoll zusammengeschnitten und mir damit etwas Arbeit erspart. Denn ohne wirklich zuzuhören, wäre der Verkehrsfunk um 21:30 nicht im Mitschnitt drin. Genau damit beginnt nämlich die Dramatik im Progamm und das Unheil nimmt seinen Lauf...

2. Die Nachrichten waren live.
Diese Aussage impliziert, daß "jemand im Sender war" - auch um 23 Uhr.

3. Es gibt im ganzen Mitschnitt nur eine einzige Aussage, über die ich wirklich "gestolpert" bin, denn diese Details hätte ich (um diese Zeit) wirklich nicht mehr erwartet. Ganz am Ende...

"Schwere Gewitter ziehen vom Westen nach Osten über NRW. Sie erreichen gegen Null Uhr die Linie Bielefeld-Paderborn..."

Hallo! Was ist denn da auf einmal passiert? Woher stammte diese Detail-Information - wer hat das geschrieben?




Natürlich hätten die Reporter spätestens ab 22 Uhr im Einsatz sein müssen. Aber das sagt sich aus der Ferne immer so leicht...
 
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Ich hör mir das gerade an...

Der WDR hat in den Nachrichten um 18 Uhr gewarnt. Der "Ton" wurde später sogar noch etwas "schärfer" oder "eindringlicher", wenn man das mal so ausdrücken will. Das ist die offizielle Seite.

Wichtig wird es ab 20:05 Uhr im Verkehrsfunk:
"So - es wird ruhiger. Zwei Meldungen nur noch..."

Noch ist also alles okay im WDR-Sektor und der Moderator hat keine Ahnung. Zur gleichen Zeit hat sich aber "FunkerVogt" sicher schon längst auf den Weg gemacht, um das herannahende Unwetter zu fotografieren.

@FunkerVogt: Stimmt das soweit? Erzähl bitte mal mehr. Timestamps in deinen Fotos. Whatever.

EDIT: Ich dachte zunächst, ich habe mich verhört und damit auch verschrieben: Es stimmt aber. Bei Antenne Düsseldorf beginnt das Unheil wirlich erst um 21:30 Uhr mit den Verkehrsmeldungen...
 
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Man kann ja die ganze Zeit auf den Medienleuten rumhacken, sollte aber nicht ausser Acht lassen, dass auch diese abhängig von der Zulieferung durch andere sind.

Der DWD hat am Montag zwischen 21 und 22 Uhr die Unwetterwarnung aufgehoben. Respekt

Erste Agenturmeldungen zu den Unwetterfolgen kamen erst nach 22 Uhr.
 
Keek, langsam!

Ich sage es gleich mal ganz keck: "Der WDR ist die größte Rundfunkanstalt Deutschlands und - verdammt nochmal - auch sein eigener Zulieferer! Der WDR generiert Nachrichten!"

Ich habe mir den Aircheck gerade komplett angehört und mir spätestens ab den 22 Uhr Nachrichten (da ist jetzt wegen Pfingsten auch noch eine Stunde "goodwill" von mir drin) einfach nur noch an den Kopf gegriffen! Das müßt ihr euch wirklich mal anhören! Unglaublich!

Grundsätzlich kann man den Nachrichtensprechern keinen Vorwurf machen. Sie lesen "nur" vor.

Wenn ich beim WDR etwas zu sagen hätte, wäre das Unwetter und der Abbruch der Veranstaltung spätestens um 22 Uhr (eigentlich schon um 21 Uhr) das Topthema des Abends in den Nachrichten gewesen! Und ich hätte die Reporter in die Spur geschickt...

Und ja, Radiocat: Diese Nummer hätte auch ich voll auf meine Kappe genommen!



Fazit: Toll war das wirklich nicht, WDR.
 
Kann es sein, dass der ARD eine gewisse Schnarchnasigkeit und Langsamkeit inherent ist? Es gab ja die schweren Zugunglücke im Sendegebiet. Ich erinnere mich daran, dass ausgerechnet CNN schneller vor Ort war und Stunden früher berichtet hat, als die ARD. Darüber hinaus hoffe ich doch, die Landessender zapfen nicht nur den DWD, sondern mehrere Quellen an.
 
Danke für die Mitschnitte.
Man kann ja die ganze Zeit auf den Medienleuten rumhacken, sollte aber nicht ausser Acht lassen, dass auch diese abhängig von der Zulieferung durch andere sind.

Das ist ja Teil der Kritik, daß die 4000 Mann Bude WDR sich auschließlich auf Zulieferung verlassen hat und nix eigenes zu Wege gebracht hat.

Zugelieferte Informationen müssen sortiert, eingeordnet und zusammengefasst werden. Das ist Journalismus. Die Warnmeldungen des DWD waren an diesem Tag anscheinend sehr interpretationsbedürftig. Im WDR 2 Studio saß aber ein Moderator, der offenbar lediglich auf HörerEmails als Informationsquelle zurück greifen konnte.

Die Nachrichtenredaktion hat - vom Ergebnis her - Dienst nach Vorschrift gemacht und die DWD Meldungen stündlich zusammengefasst: "20 Uhr Nachrichten:
"Von Westen her kommen erneut unwetterartige Gewitter." "Der Deutsche Wetterdienst warnt wieder vor Unwettern. Im Westen von NRW kommt es zu schweren Gewittern. Es muss mit heftigem Starkregen, Hagelschlag und schweren Sturmböen gerechnet werden."
Wobei hier die Worte "erneut" und "wieder" die meisten Hörer in die Irre geführt haben dürfte. => Dann wirds so ähnlich wie am Vortag. Und da wars, z. b. in Düsseldorf völlig undramatisch.

Mindestens aber der WDR Moderator vor Ort auf dem Festival hat den WDR Wetterbericht nicht verstanden oder nicht gehört: 20:10 + x Uhr zum Abbruch:
"Davon sind wir jetzt auch ein bißchen irritiert. Wir haben ja auch immer den Blick gehabt aufs Wetter und auf den Wetterbericht. Uns hat er das nicht gesagt, daß es ein solch schreckliches Unwetter geben soll."

Der Moderator im Studio kündigt keine weiteren Informationen zum Wetter in Köln an. Er hat offenbar keine und weiß anscheinend auch nicht wo er sie an diesem Feiertag hernehmen soll.

Die Birlikte Festival Leitung hat es besser gemacht. Und warum? Weil sie sich mehr Mühe gegeben haben als die öffentlich-rechtliche Info- und Servicewelle WDR 2. Das ist der Sender auf den staatliche Stellen im Katastrophenfall verweisen.
 
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@radneuerfinder: Nur für mein Verständnis. Wieviel "Mühe" hat sich denn nach deiner Definition der Privatsender gemacht, der in seiner Wetteransage um 19 Uhr nicht einmal das Wort "Gewitter" erwähnte?
Verzeichnet der Duden schon einen Negativbegriff?
 
Wenn überhaupt auf jemanden "herumgehackt" wird, dann bestimmt nicht auf "die Medienleute", sondern auf die Verantwortlichen - in dem aktuellen Fall des WDR, womit wir wieder bei der Frage Kachelmanns sind, ob Tom und - ich ergänze - seine Valerie zurücktreten müssen. Ich weiß, das ist eine höchst ketzerische Frage. Vermutlich müssen wir damit erst noch warten, bis deren Werk vollbracht ist, 500 Mitarbeiter abgebaut sind, ein Rest an Niveau aus Radio und TV vertrieben sind. "Antenne WDR 1, Antenne WDR 2, Antenne WDR 4..." Tragisch für den WDR und seine Hörer.
 
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Zwerg#8 schrieb:
"Ich sage es gleich mal ganz keck: "Der WDR ist die größte Rundfunkanstalt Deutschlands und - verdammt nochmal - auch sein eigener Zulieferer! Der WDR generiert Nachrichten!" "

Das ist nicht "ganz keck", sondern das ist die simple Wahrheit. Das müsste der Anspruch des WDR sein, er müsste in Sachen News, Hintergründe, Infos und Mehrwissen der "Zulieferer" für alle anderen sein, der Sender, den alle abhören und bei dem alle abkupfern.
 
Der WDR ist derzeit nur das schlechte Beispiel dafür, dass durch viel Geld und viele Mitarbeiter noch lange kein programmlicher Blumenpott zu gewinnen ist. Wie das geht, zeigt die kleine Radiomannschaft vom Nordwestradio viel besser. Ja, da wird im Radiointerview noch hartnäckig nachgebohrt. War auf WDR 2 auch mal der Fall; da kannte die Gisela mit ihren Interviewpartnern seinerzeit kein Pardon. Ist leider schon was her.
 
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@radneuerfinder: Nur für mein Verständnis. Wieviel "Mühe" hat sich denn nach deiner Definition der Privatsender gemacht, der in seiner Wetteransage um 19 Uhr nicht einmal das Wort "Gewitter" erwähnte?

Um die rhetorische Frage zu beantworten, auch diesen Sachverhalt kann die deutsche Sprache ausdrücken: Antenne Düsseldorf hat sich strukturell, wie konkret noch weniger Mühe gegeben.

Wir sollten fair bleiben. Wie ich in diesem Faden gelernt habe, läßt sich eine konkrete, lokale Unwetterwarnung erst 30 Minuten vorher aussprechen. Das Unwetter erreichte Köln wie Düsseldorf ca. ab 20:30 Uhr. Hören wir deshalb in die 20 Uhr Nachrichten von Antenne Düsseldorf:
"Das Wetter im Westen ziehen neue Gewitter auf." "Deutschland hat heute den heißesten Pfingsttag seit mindestens 50 Jahren erlebt. In Kitzingen in Bayern hat der deutsche Wetterdienst 36,7° gemessen. Seit 50 Jahren führt der DWD eine Statistik über die Temperaturen an Pfingsten. Der Rekord lag bisher bei 33,9° im Jahr 1979." Andere Stimme: "Eimerweise Eis essen, Poolplantschen, oder Pfingsten doch lieber ins Büro gehen, weil dort die Klimaanlage läuft? An vielen Orten war es heute wärmer als 34°. Die Strände an Nord- und Ostsee waren gut besucht. Die Menschen stürmten über die Pfingsttage die Gartenlokale und suchten in Freibädern und Badeseeen Abkühlung. Bis die Hitzegewitter kamen. Schon gestern Abend zogen dunkle Gewitterwolken über einigen Regionen Deutschlands auf. Und so wird es auch in den nächsten Tagen weitergehen. Es bleibt heiß und immer wieder gibt es Gewitter."

Ein Lokalradio ist natürlich prädestiniert für einen Lokalwetterbericht. Mit "im Westen" war aber wohl nicht das linksrheinische Düsseldorf gemeint.
 
Man kann ja die ganze Zeit auf den Medienleuten rumhacken, sollte aber nicht ausser Acht lassen, dass auch diese abhängig von der Zulieferung durch andere sind.

Der DWD hat am Montag zwischen 21 und 22 Uhr die Unwetterwarnung aufgehoben. Respekt

Erste Agenturmeldungen zu den Unwetterfolgen kamen erst nach 22 Uhr.
Wirklich? Ich habe nicht nonstop die Warnungen verfolgt, meine aber, dass es schon um 19 Uhr eine von 20 bis 23 Uhr gültige Warnung der Kategorie Rot (das ist die zweithöchste) für fast ganz NRW gab, ausgenommen "meinen" Osten, der übrigens entgegen dem Zitat in #106 schon ab ca. 22.30 Uhr betroffen war, als sich die Meldungen der Nutzer aus dem Rheinland auf der UWZ-Seite schon überschlugen. Natürlich ist das keine 100% offizielle Quelle für Nachrichten, aber die ganzen Zufallsvideos (oder auch gewollte von den "Stormchasern") zeigt man gerne in AKS und Co. Was hat WDR 2 eigentlich den ganzen Abend gesendet? Eigentlich wollte man doch von Birlikte übertragen und stattdessen kam was? Normale Rotationsware?
 
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Ok, meine Frage ist damit auch gleich beantwortet:
Am Abend — als der Sturm los ging — hat WDR 2 sein Programm umgestellt und neben den üblichen Reporterberichten, auch direkt die betroffenen Menschen ins Programm eingebunden — dies geschah auch unter Beteiligung der vielen Einträge in den sozialen Netzwerken. (…)
 
Dann bietet KATWARN noch immer die Möglichkeit sich entweder per eMail oder per SMS warnen zu lassen.

Man kann sich aber nur in diesen Städten per SMS warnen lassen:

Kreis Altötting
Kreis Anhalt-Bitterfeld
Landkreis Aschaffenburg
Landkreis Aurich
Bad Homburg
Berlin
Landkreis Böblingen
Burgenlandkreis
Landkreis Dahme-Spreewald
Landkreis Darmstadt-Dieburg
Landkreis Deggendorf
Emden
Landkreis Friesland
Landkreis Groß-Gerau
Hamburg
Kreis Herford
Landkreis Hildburghausen
Landkreis Leer
Kreis Lippe
Nürnberg
Oldenburg
Landkreis Osnabrück
Kreis Paderborn
Schwalm-Eder-Kreis
Landkreis Wittmund


Oder wie gehts?
 
Der WDR will künftig bei drohenden Unwettern seine Zuschauer mit Einblendungen im laufenden TV-Programm warnen. Das ist eine Lehre, die der Sender aus den Abläufen am Pfingstmontag gezogen hat:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/das-unwetter-kachelmann-der-wdr-und-der-fluch-der-routine/

WDR im Zitat von radneuerfinder schrieb:
Am Abend — als der Sturm los ging — hat WDR 2 sein Programm umgestellt und neben den üblichen Reporterberichten, auch direkt die betroffenen Menschen ins Programm eingebunden

Davon habe ich in der Aufzeichnung nichts gehört. WDR2 hat sein Programm nicht primär wegen des drohenden Unwetters umgestellt, sondern weil das Konzert der Live-Übertragung aus diesem Grund beendet wurde. In Repertage um 20:36 Uhr sagt Reporter Michael Wesdorf: "Ja, es ist ganz dunkel geworden hier in Köln-Mühlheim, dunkle Wolken. Und da hat man einfach Angst, dass es ein Gewitter gibt, ein heftiges Gewitter mit Hagel möglichweise, so ist es angesagt." Also keine konkrete Unwetterwarnung, sondern "möglicherweise", vielleicht. Eingebundene Betroffene habe ich schon gar nicht vernommen.
 
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Es wurden nach dem Unwetter Emails von Hörern und Twitterbeiträge vorgelesen. Also "Betroffene eingebunden"! "Direkt"!
ey verstehste?
 
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