Zwei Programmanbieter machen von DAB+-Sonderkündigungsrecht gebraucht

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Für Sport1.fm wärs alle mal vernünftig, auf DAB+ zu gehen. Zum einen würde man sich so im mobilen Sektor noch erheblich besser verfügbar machen und zum anderen würde wahrscheinlich DAB+ dadurch erheblich an Fahrt gewinnen.

Aber wie schonmal in einem anderen Thread erwähnt: auch ERF Pop hat Interesse an einem bundesweiten Programmplatz
 
Also eigentlich nur einer, nämlich LoungeFM. Kiss war ja praktisch gesehen schon seit Monaten weg. Ich bin wirklich mal gespannt, wie das weiter geht. Noch steht ja die Drohung der DRadios im Raum, frei werdenden Platz auf Kosten der Programmauswahl, für einen besseren Fehlerschutz verbraten zu wollen. Ich hätte eher mit einem Ausstieg von Energy gerechnet, da man die letzten Monate den Eindruck gewonnen hat, dass denen der Sendeplatz gepflegt irgendwo vorbei geht. Seit Tagen bemerke ich beim durchschalten mal wieder, dass im Lauftext von Energy immer der selbe Titel steht. Allem Anschein nach wird der Kanal nicht mal von den Energy-Mitarbeitern gehört, sonst wäre es schon mal jemandem aufgefallen.
 
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Sport 1 sollte wirklich den Kiss-Programmplatz übernehmen und, wie 90elf, Live-Spiele übertragen. Das würde dem Bundesmuxx einen weiteren Push geben. Das derzeitige Angebot von Energy halte ich für fast verzichtbar, das von Lounge FM nicht.
 
Wieso wird hier ein Beitrag mit einem derart negativen und Titel eröffnet, obwohl es zu diesem Thema nichts neues negatives gibt. Falsche Gerüchte verbreiten sich leider im Netz zu schnell. Loungefm ist seit Monaten insolvent und Kissfm ist auch vor Monaten -angeblich aufgrund der Unterstützung von Loungfm durch die MB- gegangen. Die Alpha 12 ist insolvent, weil vermutlich gewollt. Niemand würde behaupten, Kissfm sei insolvent ;)

Erwähnenswert ist doch diese positive Meldung:
"Die von der radioWOCHE hoch gehandelten Ausstiegskandidaten Radio ENERGY und Klassik Radio bleiben dem Digitalradio nach Auskunft des MB-Sprechers treu."

Man kann halt jede Meldung so (+) oder eben so (-) formulieren.
 
Lounge FM wäre auf jeden Fall ein Verlusst, wobei die Entwicklung bei diesem Programm durchaus absehbar war.

Vielleicht hätte man von Anfang an eine ganz andere Strategie fahren sollen: Ein nationalen Multiplex mit einer möglichst umfangreichen Abdeckung, in dem nur das D-Radio vertreten ist, das im Gegenzug auf die Mittel und Langwellenverbreitung verzichtet, und ein zweiter Multiplex, der ausschließlich in diversen Ballungsräumen empfangbar ist, in dem jedoch auch private Anbieter vertreten sind.
Auf UKW macht man es (außer in Deutschland!) ja genauso: Eine gewisse Programmvielfalt gibt es nur dort, wo viele potentielle Hörer leben, sprich in den größeren Städten und Ballungsräumen. Auf dem Land gibt es dagegen nur ein verhältnismäßig bescheidenes Angebot aus öffentlich-rechtlichen Sendern.
Etwas anderes ist in ökonomischer Hinsicht nicht sinnvoll, auch wenn damit eine Versorgung von Autofahrern außen vor bleibt.
 
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Es bleibt zu hoffen, dass bei den Deutschlandradios endlich einmal die Bitraten erhöht werden. Der Umstieg auf DAB+ inklusive der freiwerdenden 54 CUs eines der beiden Aussteiger könnten ein wichtiges Zugpferd für das bundesweite DAB+-Ensemble werden. Sicherlich sprechen diese Sender eher eine kleine Gruppe an -- die aber offenbar bewusst dem Dudelfunk entfliehen will und deshlab eines der Deutschlandradio-Programme hört. Da diese kein flächendeckendes UKW-Netz besitzen bzw. im Falle von DWissen gar nicht terrestrisch senden, könnte sich für diesen Anbieter DAB+ als Hauptverbreitungsweg heruasstellen. Die Aussagen der Deutschlandradio-Intendanz sind ja in der Vergangenheit immer sehr positiv gewesen, was den Umstieg auf DAB+ angeht.

Dieses Engagemant sollte auch gewürdigt werden. Auf die Privaten ist da weniger Verlass. Sowohl Kiss als auch Lounge FM waren letztendlich seelenlose Festplatten, bei Energy ist es wenisgtens etwas besser.

Daher wäre ein wichtiger Schritt (neben der hier nicht zu diskutierenden Verdichtung des Sendernetzes des Bundesmus besonders im Norden):

DLF, DKultur, DWissen mit 96 kbit/s (AAC-Bitrate ca. 80 kbit/s), Dok & Deb mit 48 kbit/s (AAC-Bitrate ca. 40 kbit/s). Bei einem Fehlerschutz von 1/2 (DAB-Modus 3-A) benötigt das insgesamt 3 x 72 und 1 x 36 CU (capacity unit, ein DAB-Ensemble verfügt immer über 864 CU) also insgesamt 252 CUs. Derzeit belegt das Deutschlandradio sogar 264 CUs, weil die MP2-Streams relativ viel Platz verbrauchen. Wenn ein besserer Fehlerschutz gewünscht wird, vergrößert sich die Anzahl der benötigten CU natürlich. Bem nächstgrößeren Fehlerschutz 2-A würden bei vorgenannter Konfiguration immerhin 328 CU benötigt, was die derzeitige Anzahl plus eine frewerdende Kapazität von 54 CU bedeuten würde.

Stellt man jedoch konsequent auf DAB+ um und nutzt den im gesamten Ensemble vorherrschenden Fehlerschutz 3-A, würden sogar CU frei! Und das bei einem zu UKW transparanten Klang, der keine auffälligen digitalen Artefakte mehr aufweist, wie etwametallisch-reibende Frikative oder klirrend-zischelnde s-Laute.
 
Es bleibt zu hoffen, dass bei den Deutschlandradios endlich einmal die Bitraten erhöht werden. Der Umstieg auf DAB+ inklusive der freiwerdenden 54 CUs eines der beiden Aussteiger könnten ein wichtiges Zugpferd für das bundesweite DAB+-Ensemble werden. Sicherlich sprechen diese Sender eher eine kleine Gruppe an -- die aber offenbar bewusst dem Dudelfunk entfliehen will und deshlab eines der Deutschlandradio-Programme hört.
Dennoch glaube ich, dass diese Gruppe allein DAB+ nicht zum Durchbruch verhelfen kann.
Es bedarf darüber hinaus eines breiten Angebots an attraktiven Unterhaltungsprogrammen.
Gerade für private Anbieter sollten daher die finanziellen Hürden so niedrig wie möglich sein. Eine Verbreitung privater Programme in einem nationalen Multiplex mit einer möglichst flächendeckenden Abdeckung, ist schlichtweg zu teuer; erst recht, wenn die betreffenden Anbieter über keine UKW-Stützfrequenzen zwecks einer Querfinanzierung verfügen.
Was muss sich also ändern? - Ich denke vor allem zwei Punkte:
  1. Plattformlizenzierungen bei lokalen DAB-Multiplexen ermöglichen (der Plattformbetreiber muss die Auswahl der Programme selbst festlegen können. Vorbilder: Schweiz und Dänemark). Alternative: Bundeseinheitliche vereinfachte Lizenzierungsbedingungen für Programmveranstalter, bspw. in Form des Medienführerscheins; keine Kleinstaaterei mehr in Sachen Digitalradio.
  2. günstigere Senderbetreiber als die Media Broadcast müssen einen Markzugang erhalten.
So ließe sich DAB+ ins Rollen bringen.
 
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Eine gewisse Programmvielfalt gibt es nur dort, wo viele potentielle Hörer leben, sprich in den größeren Städten und Ballungsräumen. Auf dem Land gibt es dagegen nur ein verhältnismäßig bescheidenes Angebot aus öffentlich-rechtlichen Sendern.
Etwas anderes ist in ökonomischer Hinsicht nicht sinnvoll, auch wenn damit eine Versorgung von Autofahrern außen vor bleibt.

Attraktives Angebot nur für Grossstädter? Na vielen dank auch. Mit dem Rezept wären wir heute gewiss nicht bei 6 Millionen DAB+ Empfängern.
 
@FrankSch: Ich kann Dein Argument sogar nachvollziehen, aber ein Programmveranstalter, der sich selbst nicht aus Mitteln des Rundfunkbeitrags finanzieren kann, muss nun mal wirtschaftlich denken.
Warum ist Lounge FM denn pleite gegangen und warum hat Kiss FM den Bundesmuxx wieder verlassen? - Doch nicht, weil die Werbeeinnahmen über diesen Verbreitungsweg sprudelten!

Man muss als Newcomer, - und DAB+ ist für die Programmveranstalter im Bundesmuxx eine Newcomer-Technologie -, dort senden, wo möglichst viele Menschen leben.
Sobald man in den Ballungsräumen erfolgreich ist, kann man auch die dünner besiedelten Regionen abzudecken versuchen.
Du wirst keinen liberalisierten Radiomarkt finden, in denen Veranstalter mitten in der Pampa Sender eröffnen, weil es sich schlichtweg nicht lohnt. Deutschland bildet wie gesagt eine Ausnahme, dafür ist der Markt hierzulande aber auch nicht liberalisiert und das Programmangebot auch in den größeren Städten und Ballungsräumen relativ klein.
 
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