Zweistelliger Millionenbetrag jährlich für Berater

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Märklin ist pleite und erste Aktion des Insolvenzverwalters laut Spiegel Online:

Zweistelliger Millionenbetrag für Berater

Seine erste Maßnahme im Unternehmen beschrieb der Jurist mit den Worten: "Alle Berater raus." Teure Beraterverträge galten als ein Grund für die Schwierigkeiten von Märklin. Diese Verträge nun aufzulösen, spare einen knapp zweistelligen Millionenbetrag im Jahr, sagte Pluta. Dies sei fast die Hälfte des Jahresverlustes. Zur Zahl der bei Märklin tätigen Berater sagte Pluta: "Da tränen einem die Augen."

Was das mit Radio zu tun hat?

Zumindest kommt der Verdacht auf, dass hochbezahlte Berater offenbar eine Insolvenz nicht verhindern konnten - sprich: Zumindest waren sie passiv am möglichen Untergang dieses Traditionsunternehmens beteiligt und haben wohl ihre "überdurchschnittliche" Bezahlung nicht verdient...

Was das mit Radio zu tun hat?
 
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Mit Radio hat das gar nichts zu tun. Der MDR ist schließlich eine öffentlich-rechtliche Anstalt und kann daher gar nicht Insolvenz anmelden.
 
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naja, es gibt schließlich auch private Anbieter.... und interessant ist immer wieder mal die Erkenntnis, wie hoch "Berater" bezahlt sein können. Ob das sein Geld wert ist, vermag ich - pauschal sowieso - nicht zu beurteilen.

Früher hießen die Berater "Kirche" und ließen sich geminderte Lebensangst und Gewissenserleichterung mit Ablass und/oder Kirchensteuer gut bezahlen. Will heißen "Menschen haben das Bedürfnis, sich durch Berater absichern zu lassen, wenn sie selbst unsicher sind." Damit kann man gut verdienen... ;)
 
AW: Zweistelliger Millionenbetrag jährlich für Berater

Es geht bei diesem Beraterunwesen - was, wie im Eingangsposting zu sehen ist, keineswegs auf das Radio beschränkt ist, sondern die gesamte Gesellschaft durchzieht - weniger um Absicherung gegen Unsicherheit im Sinne von Entscheidungsschwäche als um Absicherung des eigenen Postens bei Mißerfolgen.

Man kann als Entscheider prinzipiell zwei Strategien verfolgen: Die eine wäre, Neues auszuprobieren und dabei vielleicht eine Goldader finden, die anderen bisher entgangen ist. Der Ruhm dafür wäre sicher. Und finanziell wird es gewiß auch honoriert. Nachteil: Es ist riskant. Geht es schief, muß man es auch selbst verantworten.

Die zweite Strategie: Man verzichtet auf den Ruhm und macht Dienst nach Vorschrift. Sichert sich stets nach allen Richtungen ab und macht genau das und nur das, was von einem in der Stellenbeschreibung und der Arbeitsanweisung erwartet wird. Und wenn im Handbuch steht: Bei Änderungen zuerst Berater fragen, dann wird man das selbstverständlich auch tun, schon um sich keine Versäumnisse vorwerfen zu lassen. Vorteil hier: Geht es schief, dann waren es die widrigen äußeren Umstände - oder im schlimmsten Fall der unfähige Berater.

Ich wünsche mir schon lange für unsere Gesellschaft mehr Typen vom erstgenannten Schlage. Und natürlich auch das entsprechende Umfeld, das sie machen läßt und nicht gleich beim ersten Mißerfolg den Kopf fordert. Nur so gibt es Fortschritt - alles andere ist nur Bestandsverwaltung.
 
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Wir beraten uns zu Tode...die Unternehmen, die durch einen Berater gerettet wurden, kann man vermutlich an einer Hand abzählen.
Das Prinzip fast aller Wirtschaftsberater ist doch: Setz Leute auf die Straße, spare Geld, denn das brauchst Du anschliessend, um unsere Rechnung zu bezahlen!
 
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Das würde ich gar nicht mal so pauschal sagen.

Nein, per se ist die Idee, Rat von außen einzuholen, gelegentlich nicht schlecht - oder in manchen Fällen sogar dringend notwendig, nämlich dann, wenn von innen heraus aus Betriebsblindheit gar nichts mehr kommt.

Aber auch hier macht es die Dosis bzw die Gewichtung. Es wird eben oft mit der Beraterei übertrieben, vor allem, indem man sie für die Lösung aller Probleme hält. Und es gibt unter den Beratern leider auch Scharlatane, die zu erkennen nicht immer einfach ist.
 
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Das ist richtig. Aber oft brauche ich dazu nicht einen McKinsey! Es gab schon Unternehmer, die sagten: "Meine besten Berater sind meine Mitarbeiter. Die bekommen für Vorschläge, die sich umsetzen lassen und sich dann auszahlen, Prämien!"
 
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