10-kHz-Linie bei NDR 2 in den 80ern?

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DLF und D-Radio Berlin / Kultur (..) via Astra 23,5° Ost zu den UKW-Standorten (..)
Codec war MPEG 1 Layer II mit mageren 192 kBit/s. Das hörte man auch - Applaus klang vermatscht, Sprecher lispelten teilweise.
<OT ein>
Die Vermatschung war in der Hauptsache auf eine fehlerhafte MPG-Codierung der Firma RE zurückzuführen. Der Programmierer liess die (fehlerhafte) "Joint"-Codierung permanent eingeschaltet. Im Modus Pur-"Stereo" klang der RE 660 wesentlich besser. Die Beeinträchtigung durch Kaskadierungen der Mpg-Encoder (z.B. 384>192)) war dagegen gering. Aber dieser Sachverhalt wurde von @Radiowaves schon mal ausführlich im Forum behandelt. :)
<OT aus>
 
Hatten die DRadios auch den RE 660 in Verwendung für die UKW-Zuführung? So böse klang das aus meiner Erinnerung nicht. Dass er der Standard-Codec für Astra Digital Radio war, ist ja bekannt. Dass dort einige Anstalten in sauberem linear stereo liefen (BR, WDR, RBB, NDR), andere in kaputtem joint stereo (SWR, hr, MDR) auch. Wie DLF und DLF Kultur darüber übertragen haben, vermag meine Erinnerung nicht mehr hervorzuzaubern.
 
Hatten die DRadios auch den RE 660 in Verwendung für die UKW-Zuführung? ..
DLF und DLR via ADR sind mir momentan auch nicht mehr im Gedächtnis. Auch nicht wie lange die im ZDF-ASTRA-Transponder noch analog verbreitet wurden. - Die (256kbps-) SCPC-Streams sind wohl identisch mit DVBS (?).
___
(apropos 192kbps: Die R&S-Encoder für DAB klangen im j192 mode erstaunlich gut.)
 
Die (256kbps-) SCPC-Streams sind wohl identisch mit DVBS (?).
Die SCPC-Streams für UKW hatten nur 192 kBit/s, soweit mir bekannt.

Die derzeitige UKW-Zuführung via 23,5° Ost Schmalbandtransponder hat 384 kBit/s Layer II. Wer einen Receiver hat, der bis extrem niedrige Symbolraten runterkommt, kann das problemlos empfangen. Dabei ist auch natürlich vollständiges RDS nach WDR/IRT eingebettet.


Mir fehlt der aktuelle Vergleich, aber es war so, dass zumindest DLF Kultur auf diesem Weg weitaus brutalere Dynamikkompression hatte als im ZDF-Paket auf 192° Ost. Da bevorzugt man doch lieber dessen 256 kBit/s und verzichtet bei Mitschnitten auf die 384 kBit/s der UKW-Zuführung.
 
Und... Gibt es schon neue Vermutungen bezüglich der Ursache?

OT: Wisst ihr, wie momentan beim BR die UKW-Zuführung qualitätsmäßig aussieht?
 
Und... Gibt es schon neue Vermutungen bezüglich der Ursache?
Ich habe mich nicht weiter drum gekümmert. Nur mal die frühen 80er Jahre der Funktechnik-Zeitschrift nach Artikeln zu Richtfunksystemem durchsucht, wenn auch nur oberflächlich. Nichts gefunden.

OT: Wisst ihr, wie momentan beim BR die UKW-Zuführung qualitätsmäßig aussieht?
Zumindest die großen Standorte sind meines Wissens nach mit zentral in München erstellten MPX-Signalen versorgt. Also MPX via IP. Datenreduktion gibt es damit keine. Müsste die beste Zuführung aller Zeiten sein.

Könnte mit solcher Technik realisiert sein:


Bei BR Klassik gab es meines Wissens nach irgendwelche Kleinstandorte, die am ARD-Hörfunktransponder hingen (320 kBit/s Layer II). Offenbar ist das nicht mehr der Fall, denn mir fiel letztens auf, dass der Frequenzgang auf der Layer-II-Spur von BR Klassik auf Astra nicht mehr mit Tiefpass begrenzt wird. Habe mir das nicht genauer angeschaut, aber sollte man da im Funkhaus das UKW-Processing rausgenommen haben, könnte das bedeuten, dass es keine UKW-Zuführung mehr über diesen Weg gibt. Diese Aussage ist von mir rein spekulativ.
 
Ich habe mich nicht weiter drum gekümmert. Nur mal die frühen 80er Jahre der Funktechnik-Zeitschrift nach Artikeln zu Richtfunksystemem durchsucht, wenn auch nur oberflächlich. Nichts gefunden.
Okay, na vielleicht sollte ich mich auch mal weiter ins Thema Rundfunktechnik einlesen...

Müsste die beste Zuführung aller Zeiten sein.
Dann kann ich den BR ja mit gutem Gewissen von UKW mitschneiden ;)
 
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Die Rückkehr der 10-kHz-Linie.

Der NDR hat kürzlich seine Radioprogramme auf DVB-T2 aufgeschaltet. Also richtig als Audio aufgeschaltet, nicht nur als Link auf Internetradio. Es ist natürlich magere Bitrate, es ist HE-AAC - und bei mehreren Programmen ist ein brutales Grundrauschen drauf. So ungefähr bei -39 dBFS - also ein prima 7-Bit-System derzeit. Und dank HE-AAC haben wir wieder die Kerbe. Diesmal kennen wir wenigstens den Grund...

NDR Kultur via DVB-T2 - HE-AAC - Hintergrundrauschen.png
 
das hängt dann aber immer noch davon ab, wie vor "der besten Zuführung aller Zeiten" das MPX-Signal "zusammengebaut" wird und was der UKW-Sender daraus macht ;)
Stimmt auch wieder... Aber mit Sicherheit besser als das meiste, was sonst so als Webstream angeboten wird.

@lg74
Interessante Entdeckung, dass die Bitrate total niedrig ist, war klar, eigentlich ein Armutszeugnis 😆
 
Die "Kerbe" ist hier ja technisch bedingt, das ist die Ansetzstelle der im Empfänger "hinzugefakeden" Höhen. Mein Eintrag war eher satirisch gemeint.
 
Mir wurde gerade eine Aufnahme zur Analyse wegen was anderen zugeschoben. WDR 4, Dezember 1985. Kerbe bei 10 kHz, aber sowas von.

WDR 4 - Kerbe bei 10 kHz - 1985.png
 
Ich bekomme von jemandem aus dem Tonbandforum evtl. auch nochmal Mitschnitte, die ich mir anschauen werde...
 
Hier mal ein Beispiel Dezember 1984, NDR 2 Internationale Hitparade. Damals selbst auf Cassette aufgenommen (NDR2, Sylt), vor einigen Jahren direkt in WAV/FLAC digitalisiert.

Aufnahme von NDR2 startet ca. bei Minute 6, davor war noch eine Schallplattenaufnahme,
 

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Und vor der Schallplattenaufnahme (bis ca. Minute 3) müsste auch ein Rundfunkmitschnitt sein, da auch hier die Kerbe und leichte Überreste des 19k Hz Pilottons zu sehen sind, wenn ich mich nicht täusche.
 
Und vor der Schallplattenaufnahme (bis ca. Minute 3) müsste auch ein Rundfunkmitschnitt sein, da auch hier die Kerbe und leichte Überreste des 19k Hz Pilottons zu sehen sind, wenn ich mich nicht täusche.
Wenn ich's mir genau anschau, die ersten 3 Minuten wohl schon, danach nicht (weil da kam eine Platte, die ich selbst gekauft hatte...) - hab mal reingehört und der Anfang war wohl nur da, um die vorherige NDR2 Nachrichtensendung durch Musik auszutauschen...
 
Wenn man an Dingen nicht alleine arbeitet, muss man mitunter warten, bis jemand reagiert und dann vielleicht weiterhelfen kann. Also: ich warte gerade auf Antwort von jemandem, über den ich hoffe, jemand anderen kontaktieren zu können, der vielleicht...

So in der Art.
 
Ich habe hier vor einiger Zeit gesagt, dass die "spätesten" Aufnahmen, in der ich diesen Effekt sehen konnte, von 1992 sein könnten, inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass die Aufnahmen sogar von 1993 sind.
Es handelte sich dabei um mehrere Aufnahmen von der "Oldies nach Wunsch" Sendung auf NDR 2
 
Ich muss das mal ausgraben...
Die Vermatschung war in der Hauptsache auf eine fehlerhafte MPG-Codierung der Firma RE zurückzuführen. Der Programmierer liess die (fehlerhafte) "Joint"-Codierung permanent eingeschaltet. Im Modus Pur-"Stereo" klang der RE 660 wesentlich besser.
denn ich habe etwas gefunden auf ner Archiv-Festplatte bei mir: PCM-Mitschnitte von ADR, allerdings nicht via S/PDIF, sondern sehr wahrscheinlich analog mit meinem Sony-DAT als A/D-Wandler. Da deuten auch die 44,1 kHz drauf hin (mein Sony hat eine entsprechende Modifikation). Ist aber nicht nochmal durch eine Datenreduktion gelaufen.

Wir hören das ARD-Nachtprogramm, der Reihe nach Bayern 3 - Bremen 4 - hr3.

Anhang anzeigen Astra Digital Radio - Popnacht Bayern3 (linear stereo) - Bremen4 (joint stereo) - hr3 (joint s...wav

Flirrt da was beim zweiten (Bremen 4) und dritten (hr3) Ausschnitt?

Hören wir uns doch mal die Kanaldifferenz an:

Anhang anzeigen Astra Digital Radio - Kanaldifferenz - Popnacht Bayern3 (linear stereo) - Bremen4 (joint stere...wav

Ahh ja. Besser kann man den Bug im RE600 kaum dokumentieren. Beim BR liefen die Encoder stets in linear stereo, beim hr bis 2003 in joint stereo, in Bremen weiß ich nicht mehr, ob es komplettes joint stereo oder ein Mix aus beidem war.

(Foren-Bezug: in Bayern 3 ist ne lustige Linie bei 13 kHz drin. ;) )
 
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Comrex hat mal Frequency Extender gebaut, wo man über mehrere analoge Telefonleitung per Spektrumsverschiebereien mehr als 3,4 kHz NF übertragen konnte. Vllt gab es sowas auch für 15 khz, wo man dann 2x 10khz Leitungen verwendet hat...
 
Ich vermute immer noch einen Effekt von einer Trägerfrequenztechnik, die ggf. bei RiFu angewendet wurde. Allerdings handelt es sich in obigem beispiel nun halt nicht um eine Senderzuführung für Hörfunk, sondern um Archivmaterial des Fernsehens.

Leider sind meine Versuche, Kontakt herzustellen zu jemandem, der es vielleicht noch wissen könnte, komplett zum Erliegen gekommen.
 
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