20 Jahre Lokalradio NRW

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AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Im Grunde genommen ist es mir eigentlich gleichgültig, was die Lokalradios senden, da ich sie sowieso nicht einschalte.
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemand diese Sender mag, obwohl sich auch mir der Eindruck aufdrängt, dass einige Pro-Beiträge gestellt sind.

Zwei Dinge stören mich jedoch gewaltig:

1. Die unzähligen Frequenzen, die der Lokalfunk in Anspruch nimmt, so dass für Konkurrenzsender kaum mehr etwas an Kapazitäten übrig bleibt.

2. Die Tatsache, dass es den hinter den Lokalsendern stehenden Akteuren gelingt, die Rundfunkpolitik im Lande derart zu beeinflussen, dass Konkurrenten keine Chance auf die Zuweisung einer Frequenz seitens der Medienkommission haben.
 
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Ich kann euch beruhigen, ich habe hier nicht von Radio NRW oder von einem Lokalsender den Auftrag bekommen hier zu posten. Das könnten die doch bestimmt selbst erledigen ohne jemanden zu beauftragen.
Was mich hier stört, ist dass ihr es nicht aktzeptieren könnt, wenn jemand mit dem Radio-Angebot zufrieden ist. Nehmt das doch mal hin. Außerdem lese ich hier immer nur, daß alles schlecht ist aber nicht was ihr anstatt machen wollt. Wenn es kein "Dummfunk" sein soll, dann muß es doch etwas sein, wie WDR2 oder Deutschlandfunk. Aber das haben wir doch auch schon in NRW. Was für Programme sollen denn dann hier noch aufgeschaltet werden?
Internetradiofan beschwert sich, dass die Lokalsender auf vielen Frequenzen senden. Worauf sollen die denn sonst senden, wenn nicht auf Frequenzen? Außerdem verstehe ich dich doch so, daß du nicht weniger, sondern noch mehr Frequenzen mit Radiosendern besetzen willst?
 
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Ribbelmann, 46 kleine lokale Radiosender auf über 100 Frequenzen mit dem Rahmenprogramm von "radio NRW" können natürlich keinen landesweiten Privatsender ersetzen. Niedersachsen hat "ffn", Schleswig-Holstein hat "Radio RSH" und Bayern hat "Antenne Bayern". Das bevölkerungsreichste Bundesland NRW hat leider nichts Vergleichbares.
 
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Also so was wie einen Bildungsauftrag haben wir ja schon lange abgelegt.
So etwas tun sich ja nur noch Menschen an, die eh schon gebildet sind.
Wenn ich dann sehe, das nur noch 20 % wirlich verstehen, was Inhalt der Tagesschau ist, also nicht nur die gesprochenen Worte kennen sondern auch den Sinn der Aneinanderreihung verstehen......puh armes Deutschland.
Dann ist es im Gegenzug natürlich verständlich, wenn dieses low level Radio genau dem Bedarf entspricht.
Das ist ja auch das Problem bei SKY, denen es bis heute nicht gelingen soll, ernsthafte Zahlen bei gebildeten Menschen zu erreichen.
Brot und Spiele für das Volk gab es ja schon in Rom. Daran hat sich auch 2011 nichts geändert.

Und mal im Ernst: Radio NRW als landesweite Kette mit angeschlossenem Lokalfrequenzverbrauch...........

Aber immerhin bekommen auch die Anderen bald etwas geboten: viele kleine Senderchen für de Jong us Kölle
 
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ThorbenH schrieb:
Und ich Depp dachte in diesem Thread ginge es um 20 Jahre Lokalradios NRW.
Na also gut... Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebes Lokalradio!

Ribbelmann schrieb:
Was mich hier stört, ist dass ihr es nicht aktzeptieren könnt, wenn jemand mit dem Radio-Angebot zufrieden ist. Nehmt das doch mal hin.
Tu' ich ja. Ich akzeptiere es. Verstehen fällt mir allerdings schwer, aber ich geb' mir Mühe. Was hast Du erwartet? Daß wir sagen: "Stimmt, jetzt, wo Du es sagst. So schlecht ist das Lokalradio NRW gar nicht." Nein mein Lieber, das System stinkt zum Himmel. Es sichert seine Existenz, indem es andere Teilnehmer verhindert. So etwas kann ich nicht feiern.

Ribbelmann schrieb:
Aber das haben wir doch auch schon in NRW. Was für Programme sollen denn dann hier noch aufgeschaltet werden?
Siehst Du? Genau das meine ich. Wenn Du mit dem Vorhandenen zufrieden bist, ist es ja gut. Aber warum wehrst Du Dich so vehement gegen weitere Sender? Uns würde es freuen, und Dir würde es nicht schaden. Du könntest ja weiter Deinen Lieblingssender hören. Gut, "Dein" Sender wäre dann nicht mehr durch die Alleinanbieterschaft geschützt und müßte sich dem Wettbewerb stellen. Ist es das, was Du fürchtest?

Nochmal: Es geht mir nicht um die Diskussion "Dudelfunk oder nicht". Ich will einfach mehr Radios. Auch, wenn diese dann das Rad nicht neu erfinden. Ich will Wettbewerb. Und ich will freie Radios. Davon sind die Lokalradios weit entfernt.
 
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Auch ich kann Entwarnung geben. Ich bekommen von keinem Sender 2,34€ dafür, dass ich hier was schreibe. Die Verschwörung ist also gar nicht so groß, wie einige vermuten.
 
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Also ich komme hier nicht mehr mit. Einerseits beschwert ihr euch, daß so viele Frequenzen besetzt sind und andererseits wollt ihr, daß hier jeder und alles wild rumsenden soll und noch mehr Frequenzen besetzt werden sollen. Ihr fordert neue Sender und euch ist dann egal, was die senden. Denn eine konkrete Angabe, was die dann vermelden sollen, was noch kein anderer Sender vermeldet, hat keiner bis jetzt hier gesagt.
Liebe hilde, wozu sollen denn zum Beispiel noch mehr Sender hier in meiner Stadt senden? Die wichtigen Nachrichten sendet doch der jetzige Lokalsender schon. Es kommen doch keine neuen Nachrichten, nur weil es plötzlich einen neuen Radiosender gibt.
Deshalb gibt es ja auch die Kontrolle der Politik, die genau dadrauf achtet, wer die Radiolizenzen bekommt. Hier in NRW ist das doch gut geregelt. Hinter den Lokalsendern stehen Veranstaltergemeinschaften, worin alle wichtigen Würdenträger aus der jeweiligen Stadt vertreten sind. Ich finde, daß das eine wirklich gute Lösung ist.
 
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Ich hoffe wirklich dass du von einem Lokalradio Geld für deine Aussagen bekommst oder bei einem Lokalradio arbeitest. Wenn nicht, und das hier deine Meinung als "normaler" Radiohörer ist: Mein Beileid!
 
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Was mich hier stört, ist dass ihr es nicht aktzeptieren könnt, wenn jemand mit dem Radio-Angebot zufrieden ist. Nehmt das doch mal hin.
Ich denke, wir haben klar und deutlich geschrieben, dass wir kein Problem damit haben, wenn du dieses RTL Verblödungsprogramm gerne hörst! Es gibt aber nun mal auch gebildete Menschen, die von einem Radiosender mehr erwarten als dieses triviale Gedudel! Das solltest du auch akzeptieren!
 
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Ribbelmann schrieb:
Denn eine konkrete Angabe, was die dann vermelden sollen, was noch kein anderer Sender vermeldet, hat keiner bis jetzt hier gesagt.
Muß auch nicht, denn darauf kommt's nicht an. So etwas nennt am Außenpluralismus. Ist das Angebot groß, wird schon für jeden etwas dabei sein. Oder anders ausgedrückt: Publizistische Vielfalt durch Heterogenität der Anbieter. Und wer glaubt, daß es beim Radio ums "Vermelden" ginge, der lebt sowieso in einer anderen Welt als ich.

Ribbelmann schrieb:
Liebe hilde, wozu sollen denn zum Beispiel noch mehr Sender hier in meiner Stadt senden?
Nee, anders herum! Wozu denn nicht? Wozu denn doch, hab' ich ja bereits gesagt.

Ribbelmann schrieb:
... Veranstaltergemeinschaften, worin alle wichtigen Würdenträger aus der jeweiligen Stadt vertreten sind.
OK, jetzt hab' ich's gemerkt. Das ist Satire. Du nimmst mich auf den Arm. Ich Depp bin wirklich darauf reingefallen.
 
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Hilde, was mein Hinweis auf die Veranstaltergemeinschaften mit Satire zu tun haben soll, bleibt wohl dein Geheimnis. Man hat doch per Gesetz darauf geachtet, dass da alle wichtigen Gruppen drin vertreten sind. Somit erhält beim Lokalradio nicht eine einzelne Interessensgruppe eine Übermacht, die sie ausnutzen kann. Ich finde das gut.

Es gibt aber nun mal auch gebildete Menschen, die von einem Radiosender mehr erwarten als dieses triviale Gedudel!

Wenn ich mir die Privatsender in anderen Bundesländern anhöre, dann kann ich nicht erkennen, wo da ein Angebot für angeblich „gebildete Menschen“ debei sein soll. Da muss sich der Lokalfunk in NRW wirklich nicht verstecken.
 
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Wenn ich mir die Privatsender in anderen Bundesländern anhöre, dann kann ich nicht erkennen, wo da ein Angebot für angeblich „gebildete Menschen“ debei sein soll. Da muss sich der Lokalfunk in NRW wirklich nicht verstecken.

Das Angebot für gebildete Menschen findet man in NRW beim WDR. Und genau dieses Angebot war damals Herrn Helmut Kohl ein Dorn im Auge, weil er es nicht mochte, dass die Hörer ordentlich und neutral informiert werden. Ihm mit seiner CDU haben wir es zu verdanken, dass die Menschen im Radio wie im Fernsehen von den privaten Sendeanstalten so massiv verblödet werden! Das ist deren einziger Auftrag: Verblödung und Vernebelung......!
Es gibt aber durchaus andere "private" Bestrebungen, es besser zu machen, und unabhängig von Parteien richtiges und lebendiges Radio zu machen.

Wenn ich mir vorstelle, ich müsste als Redakteur bei einem NRW Lokalradio arbeiten und dort streng nach Dienstanweisung handeln müssen, was wir die Mac-Donaldisierung nennen...., das wäre erbärmlich! Ich würde mich nicht mehr im Spiegel betrachten wollen.... .
 
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Ribbelmann, ich bin vorhin vom Stuhl gefallen und hab' mir 'nen blauen Fleck geholt, als Du von Würdenträgern sprachst. So allmählich wird's also wirklich persönlich.

Ich starte noch einen letzten Versuch. Was spricht gegen Anbietervielfalt? Daß es einen Sender gibt, der schon alles bietet, ist jedenfalls kein Argument. Wer beurteilt das? Gilt Deine Norm für alle?
 
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Ist das Angebot groß, wird schon für jeden etwas dabei sein.

Diese Aussage halte ich für zu optimistisch. Ansonsten schließe ich mich Deiner Argumentation an, Hilde.

Da die Lokalsender aber schon alles vermelden, was in der Stadt passiert, frage ich mich, was ihr denn mit euern Sendern dann noch vermelden wollt, was nicht schon der Lokalsender vermeldet hat? Oder wollt ihr den ganzen Tag nur Musik senden?

Hier haben wir das Dilemma: Wer es nicht anders kennt, der hat meist auch keine Vorstellung davon, wie es anders sein könnte. Der arme Rubbelmann zerbricht sich den Kopf darüber, was ein Sender denn noch machen könnte, außer zu "vermelden" oder Nonstop Musik zu spielen. DJ Radio kennt er nicht, alternatives, freies Radio noch weniger, unterhaltsame Moderation ist ihm fremd, ebenso wie Musikjournalismus, Szeneradio usw.
In den 70er Jahren gab es in London einen Landpiraten namens Radio Kaleidoscope, der sich, wie ich mich entsinne, zum Ziel gesetzt hat, "to show the people, what they are missing". Otto Normalhörer ahnt gar nicht, dass es anders gehen könnte. In meinem nicht radioaffinen Bekanntenkreis ist man nicht zufrieden mit Radio NRW. Man fordert aber auch nicht etwas anderes. Man ist dort schlicht und ergreifend der Ansicht, Radio sei eben langweilig. Als sei dies ein Naturgesetz.

Hinter den Lokalsendern stehen Veranstaltergemeinschaften, worin alle wichtigen Würdenträger aus der jeweiligen Stadt vertreten sind. Ich finde, daß das eine wirklich gute Lösung ist.

Ich auch. Alle Würdenträger bitte auf die Frequenz vom Lokalfunk. Und alle unwürdigen dann auf die Konkurrenzfrequenz... :D
 
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Das meinst Du jetzt nicht wirklich, oder? Hältst Du es für demokratisch, daß den Menschen die freie Wahl verwehrt wird, daß der Staat uns sagt, was gut ist für uns? Oh Mann, so 'was Reaktionäres habe ich ja schon ewig nicht mehr gehört.

Das meine ich wirklich so! Hatten wir vor dem Amtsantritt Helmut Kohls etwa keine Demokratie wo es nur öffentlich-rechtlich gab? Zu jener Zeit konnten sich die Menschen noch wirklich übers Radio bilden und sie nahmen auch mehr Anteil am politischem Leben. Das war Helmut Kohl ein Dorn im Auge. Als Konsequenz wurde Privatfunk erlaubt um eine objektive Berichterstattung einzuschränken.

Das hat er auch so beabsichtigt mit seiner geistig und moralischen Wende. Vor 1983 gab es nicht soviele Dumpfbacken in unserer Gesellschaft. Es gab ja auch keinen Dummblödelfunk, aber gute Sender wie SWF3 z.B..
 
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hilde schrieb:
Ich will einfach mehr Radios. Auch, wenn diese dann das Rad nicht neu erfinden. Ich will Wettbewerb. Und ich will freie Radios. Davon sind die Lokalradios weit entfernt.
Ein grundlegendes Problem beim Privatradio in Deutschland sehe ich darin, dass viele Programme nicht unbedingt mehr Vielfalt bedeuten.

Um nochmal auf das Beispiel Berlin zurück zu kommen: Den Berliner Rundfunk, Sender KW, r.s.2, Radio Paradiso, 104.6 RTL und Spreeradio könnte man genauso gut zu einer einzigen Station zusammenfassen. Inhaltlich unterscheiden die sich höchstens in Nuancen.
Bedauerlicherweise haben gerade diese Dudelfunksender unter den Privaten die höchste Einschaltquote, während diejenigen, die etwas Abweichendes machen, in der Hörergunst ganz unten liegen.
Versuche, ein alternatives Programm auszustrahlen, hat es bereits gegeben und es gibt sie noch immer (wenn auch nicht in NRW); diese Sender kommen jedoch im Hinblick auf die Quote nie in die oberen Ränge, und genau das gefällt vielen Investoren gar nicht.
Ich frage mich, ob bspw. Motor FM seinem bisherigen Konzept treu bleibt, wenn der Marktanteil weiterhin bei 1% stagniert, oder ob die mittelfristig im Hinblick auf die Musikauswahl auch auf den Mainstream einschwenken werden.
Wahrscheinlich ging es bei der Programmreform von Jam FM auch nur ums Überleben; jedenfalls müssen die irgendeinen Grund gehabt haben, die Inhalte derart zu verflachen.

Vor diesem Hintergrund kann ich diejenigen schon ein Stück weit verstehen, die für eine Beibehaltung des Status Quo in NRW plädieren.

Was ich mir dagegen wünschen würde, wäre eine echte Vielfalt in Sachen Privatradio, so wie bspw. in Gent:

88,6 - Q-Music - http://194.0.174.13/QBE_MP3_VERYHI.m3u
96,3 - Radio Maria - http://streams.lazernet.be:3660/listen.pls
99,4 - Topradio - http://ns24907.ovh.net:8000/listen.pls
102,8 - Zen FM - http://ns25042.ovh.net:8010/listen.pls
103,5 - Nostalgie Vlaanderen - http://stream10.fluoline.net/listen.pls
103,8 - City Music - http://shoutcast01.edpnet.net:10150/listen.pls
104,1 - Joe FM - http://194.0.174.13:80/4FM_MP3_HI.m3u
104,5 - Club FM - http://stream.publimediasvr.be/playlist_club.m3u
104,9 - Hit FM - http://94.23.48.124:8000/listen.pls
105,3 - UR Gent - http://urgent.stream.flumotion.com/urgent/high.ogg.m3u
105,7 - Family Radio - http://ftpbackup.clubfmserver.be:8000/family.mp3.m3u
106,4 - Crooze FM - http://193.227.114.74:9000/listen.pls
106,8 - C-Dance - http://streamserver.c-dance.com:8320/listen.pls
107,7 - Radio Plus - keine Streamadresse
107,9 - RGR FM - http://shoutcast01.edpnet.net:10210/listen.pls

Einfach die Zulassung von mehreren Sendern zu fordern, greift meiner Meinung nach zu kurz. Wenn, dann mehr Sender mit unterschiedlichen musikalischen Ausrichtungen! - Nicht 10 verschiedene private Hit- oder Oldieradios an Rhein und Ruhr, die die Radiolandschaft zwar vergrößern, aber nicht wirklich bereichern.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Was spricht gegen Anbietervielfalt? Daß es einen Sender gibt, der schon alles bietet, ist jedenfalls kein Argument. Wer beurteilt das? Gilt Deine Norm für alle?
Wir haben in NRW doch nicht nur ein Programm. Wir haben den WDR mit 5 Programmen. Wir haben in jeder Stadt ein Lokalradio. Dazu kommen noch die beiden Deutschlandradios. Dem normalen Hörer reicht diese Vielfalt ebend aus. Hinzu kommtnoch daß fast jede Uni noch einen eigenen Radiosender für die Studenten hat.
DJ Radio kennt er nicht, alternatives, freies Radio noch weniger, unterhaltsame Moderation ist ihm fremd, ebenso wie Musikjournalismus, Szeneradio usw.
Auch das, wass du hier nennst gibt es in NRW schon. Auch im NRW-Lokalfunk gibt es Unterhaltungssendungen. Besonders morgens gibt es bei vielen Stationen eine gute Mischung aus Unterhaltung und lokalen Informationen. Beim WDR finden sich auch Musikjournalistische Sendungen, zum Beispiel Plan B bei 1Live. Alternatives und freies Radio findet landesweit im Bürgerfunk statt. Du siehst, alles schon da, was du hier vorschlägst. Oder wollt ihr etwa jedem Bürgerfunker eine eigene Frequenz geben?
Der Staat hat sich schon was dabei gedacht, als er das Gesetz gemacht hat. Ebend daß hier nicht jeder nach Lust und Laune rumsenden darf. Auch bei den Frequenzen muß es eine gewisse Regelung geben. Sonst mache ich morgens mein Radio an und habe anstatt WDR2 plötzlich meinen Nachbarn drauf, der zufällig auf der gleichen Frequenz in der Nachbarwohnung einen Sender betreibt.
Da es ebend Regelungen geben muss, hat man die Lizenzen an die Anbieter gegeben, die sich aus einem großen Kreis der jeweiligen Stadt Zusammengefunden haben. Für allen anderen hat man den Bürgerfunk eingerichtet.
 
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Wir haben in NRW doch nicht nur ein Programm. Wir haben den WDR mit 5 Programmen. Wir haben in jeder Stadt ein Lokalradio.

Lokalradios gibt es in keiner Stadt. Lediglich Relaissender von Radio NRW, die ca. 20 Stunden aus Oberhausen versorgt werden und 4 Stunden für lokale Fenster auseinandergeschaltet werden, wobei die Musikauwahl aus Oberhausen bestimmt wird. Aber das nur nebenbei.
Ein Vergleich mit den Printmedien sei mir gestattet: Stell Dir vor, es habe bis Ende der 80er Jahre nur 4 Zeitschriften gegeben, alle vom selben Verlag. Dann wird seitens der Politik der Markt für Private geöffnet: Es wird ein neuer Verlag gegründet, an dem aber der erste Verlag wiederum beteiligt ist. Dieser bringt in jedem Ort eine neue lokale Zeitschrift heraus. Es steht aber überall dasselbe drin, bis auf die letzten 4 Seiten, auf denen lokale Infos für den jeweiligen Ort abgedruckt sind. Damit der Bürger sich beteiligen kann, wird ihm eine weiter Seite dieser Zeitung für Leserbriefe eingeräumt.
Auch zufrieden?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Wir haben in NRW doch nicht nur ein Programm. Wir haben den WDR mit 5 Programmen.

Der WDR hat über UKW 6 Programme;)

Funkhaus Europa kommt auch vom WDR, und ist meiner Ansicht nach auch sehr gut zu hören. Daneben gibt es über Digital noch 1 Live Diggi und WDR Event.

Weiter auf UKW und digital gibt es den DLF und DLRKultur, in manchen Regionen noch BFBS.

Ich finde eine reichhaltige Auswahl um ausgiebig jeden Geschmack zu treffen. Und völlig ausreichend um nicht ein weiteres, mit Lockgewinnen und Werbung überhäuftes Dumdudelprogramm ohne fundierte Berichterstattung einzuführen, was es in Form der Lokalen schon gibt.
 
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Raumschiff schrieb:
Ich glaube, da will uns wirklich jemand verarschen...
Glaub' ich auch. Der Satz von Ribbelmann könnte so auf der Homepage irgendeines Lokasenders stehen.

Ich liebe ja wirklich kontroverse Diskkussionen, aber das hier wird mir echt zu heftig. Da hat Kohl den Privatfunk eingeführt, damit die Leute sich nicht mehr bilden und am politischen Leben teilhaben können, da sitzen Würdenträger in VGs, die für eine gute Mischung aus Unterhaltung und lokalen Informationen sorgen... ich weigere mich zu glauben, daß es Leute gibt, die wirklich so denken. Das muß Verarsche sein! Ich steig' erst mal aus.
 
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Das Problem an den von euch geforderten Sendern ist doch, dass sie wahrscheinlich nicht die breite Masse ansprechen würden. Für ein ach so tolles und freies 24 Stunden Programm bräuchte es aber Geld. Oder habt ihr Ideen und ein Sparbuch um Technik, Redakteure, Moderatoren und Co zu bezahlen? Eine Alternative wären Sponsoren, (aber wer wirbt wenn keiner hört) oder Subventionen, (aber das geht ja nicht wegen der Freiheit). Warum versucht ihr nicht eure Sender als Internetradio zu starten und sobald regelmäßig über 1000 Leute zuhören, die nicht zu eurem Bekanntenkreis gehören, sagt ihr nochmal Bescheid.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Zu jener Zeit konnten sich die Menschen noch wirklich übers Radio bilden und sie nahmen auch mehr Anteil am politischem Leben. Das war Helmut Kohl ein Dorn im Auge. Als Konsequenz wurde Privatfunk erlaubt um eine objektive Berichterstattung einzuschränken.

Das hat er auch so beabsichtigt mit seiner geistig und moralischen Wende. Vor 1983 gab es nicht soviele Dumpfbacken in unserer Gesellschaft. Es gab ja auch keinen Dummblödelfunk, aber gute Sender wie SWF3 z.B..



Deine reaktionäre Staatsgläubigkeit ist wirklich atemberaubend. Wenn man Helmut Kohls CDU überhaupt für irgendwas dankbar sein muss, dann für die Schaffung der Zugangsvoraussetzungen für private Rundfunk-und Fernsehanbieter. Wenn es nach den Roten gegangen wäre, müssten wir uns bis heute mit staubtrockenem und rot-schwarzem Parteienfilz verseuchtem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufrieden geben. Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Glaub' ich auch. Der Satz von Ribbelmann könnte so auf der Homepage irgendeines Lokasenders stehen.

Ich liebe ja wirklich kontroverse Diskkussionen, aber das hier wird mir echt zu heftig. Da hat Kohl den Privatfunk eingeführt, damit die Leute sich nicht mehr bilden und am politischen Leben teilhaben können, da sitzen Würdenträger in VGs, die für eine gute Mischung aus Unterhaltung und lokalen Informationen sorgen... ich weigere mich zu glauben, daß es Leute gibt, die wirklich so denken. Das muß Verarsche sein! Ich steig' erst mal aus.

Das ist eine Tatsache zu der Helmut Kohl auch heute noch steht. Im Fernsehen hat er das mit seinem Freund Leo Kirch so aufgezogen. Und wo gab es zuerst einen Privat-TV-Sender? Natürlich in Ludwigshafen.

Auch hatten sämtliche CDU-geführten Bundesländer als erste privaten Rundfunk erlaubt. NRW war erst unter masiven Druck auf diesen Zug aufgesprungen.

Bayern wollte aus selbigen Grund Mitte der 90er Jahre sogar die ARD abschaffen weil es den CSU-Leuten nicht ins Konzept passte.
 
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