2022 schaltet SRG UKW ab, Privatradio folgt 2023

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Hübsch. Dann gibt es terrestrisch halt Schweiz-weit nur noch Klingeltonqualität, die meisten Programme nur in 64 kbps HE-AAC brutto, also netto ca. 55 kbps Audio, wenn nicht noch eine Slideshow vorhanden ist.

Da die SRG soweit mir bekannt auf Hotbird auch auf 192 kbps reduzieren wird, reduziert sich die Qualität auch via DVB-S2, vermutlich dann auch im Kabel via DVB-C. Über das Kabel-DAB der UPC müssen wir in diesem Zusammenhang gleich gar nicht reden.

Die Streams https://www.srf.ch/hilfe/hilfe-sendetechnik/sendetechnik-live-radio-im-internet sind maximal 128 kbps MP3, also auch nicht wirklich gut. Immerhin gibt es bei SRF 2 Online-Audio in 192 kbps MP3, z.B. https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=364e3fdb-697c-42af-af99-ba5caca2161c

Es ist schon traurig, wie der technisch hochqualitative terrestrische Rundfunk nun Schritt für Schritt abgeschafft wird.
 
Mir ist im Auto ein ungestörter Empfang bei akzeptabler Tonqualität lieber auf DAB, als das, was da vorher mit FM zu empfangen war. Es ist die richtige Entscheidung und Deutschland sollte sich mal ein Vorbild an den Schweizern nehmen.
 
Hübsch. Dann gibt es terrestrisch halt Schweiz-weit nur noch Klingeltonqualität, die meisten Programme nur in 64 kbps HE-AAC brutto, also netto ca. 55 kbps Audio, wenn nicht noch eine Slideshow vorhanden ist.
Das wird mit Sicherheit nicht so bleiben, die Schweizer planen ja auch die Muxe neu zu strrukturieren. Vorgesehen sind mindestens 120kbps für die öffentlich-rechtlichen der SRG.
 
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Eine genaue Quelle kann ich leider nicht mehr nennen. Allerdings wird das im Paralleluniversum in der Rubrik "Radioforum Schweiz" diskutiert. In einem der DAB Ausbau Threads dort ist es auf jeden Fall zu finden auch mit Links, ich weiß nur leider nicht mehr in welchem, da habe ich mich gerade selbst schon "durchgewühlt" und suche immer noch die Stecknadel im Heuhaufen. Sobald ich was genaueres hab, stelle ich es aber selbstverständlich hier rein.
 
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Schön für Dich, dass Dein Kulturbedarf mit ein wenig Gedudel im Auto abgedeckt ist. Es soll auch Leute geben, die Radio zu Hause hören.
Schon, aber die Mehrheit hört daheim auch übers Kofferradio, die wenigsten über hochwertige Anlagen. Und die Bitrate kann ja auch wieder erhöht werden, wenn es weitere Muxe gibt und pro Programm mehr zur Verfügung steht. Das System ist flexibel, im Moment sind die Muxe halt voll, weil alle rein wollen, aber das kann man technisch ja lösen. Zumindest, solange es freie Kanäle gibt...
 
Schon, aber die Mehrheit hört daheim auch übers Kofferradio, die wenigsten über hochwertige Anlagen.
Mit dieser Mentalität würden wir heute noch in der Höhle sitzen und frieren, weil uns vor 3 Jahren bei einem Starkregen das Feuer ausgegangen ist.

Wozu hat man denn jahrzehntelang in die Entwicklung von Audiotechnik investiert und erst das Mikrofon perfekt gemacht, dann die Elektronik und die Schallaufnahme auf Band, dann den Rundfunk auf UKW-Stereo-Niveau gebracht und später auch noch klanglich hochwertig (DSR, DVB bei hohen Bitraten, auch DAB-alt bei 192 kbps für Mobilanwendungen) digitalisiert? Um es jetzt wieder auf ein Niveau zu bringen, das man in den 1960er Jahren mit UKW-Stereo weit hinter sich gelassen hat?

Es gab offenbar den Wunsch nach besserer Qualität. Heute wäre sie auf einfachste Weise zu haben, es muss nichts mehr entwickelt werden, es ist alles vorhanden. Sogar in unnötig aufgeblasener "Qualität" (24 Bit / 96 kHz etc.). Und beim Bild greifen wir nach UHD und sprechen von etwa 20 MBit/s Bilddatenrate bei HEVC. Und dann sind keine 256 kbps Layer II (über 320 kbps wollen wir ja gar nicht mal sprechen...) für Radio via Satellit und keine 128, 136 oder 144 kbps LC-AAC für Audio via DAB+ vorhanden? Derweil die Online-Streams nur 128 kbps MP3 haben und nicht 192 oder 256? Und muss das ganze mit "der geringstmögliche Anspruch muss für alle reichen" erklären?

Kranke Welt.
 
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71% der Hörer hören schon digital, nur noch 17% ausschließlich analog.

https://www.bakom.admin.ch/bakom/de...diobranche-d-ukw-ausstieg-fuer-2022-2023.html

Die Bevölkerung empfängt Radioprogramme zu 71 Prozent digital, und nur noch 13 Prozent nutzen ausschliesslich das analoge UKW.

In dem von dir verlinkten Artikel spricht man sogar nur von 13%, aber wer sind denn diese Leute und wie alt sind diese? Ich habe noch letztes Jahr das UKW Radio an meinem Smartphone in der Schweiz benutzt und der Klang war sehr gut. Schade, doch alles findet mal ein Ende.

Derweil die Online-Streams nur 128 kbps MP3 haben und nicht 192 oder 256?

Das verstehe ich auch nicht, jedoch im Hessischen Rundfunk hat man das Problem bereits erkannt. Man ist sich dort aber was die Umsetzung betrifft noch nicht einig geworden. Ganz schrecklich finde ich aber was einige US-amerikanische Radiosender ihren Online-Hörern anbieten. WCBS läuft z. B. auf AAC 48 kbits, 22 khz in Stereo. Ich glaube Hörer hat man da keine mehr, insofern sind wir in Europa noch ganz gut aufgestellt, in Osteuropa sogar sehr gut.
 
Mir ist im Auto ein ungestörter Empfang bei akzeptabler Tonqualität lieber auf DAB, als das, was da vorher mit FM zu empfangen war. Es ist die richtige Entscheidung und Deutschland sollte sich mal ein Vorbild an den Schweizern nehmen.
Und das ist nach wie vor Immer wieder kolportierte Unwahrheit, zumindest, was die öffentlich-rechtlichen in der Schweiz angeht. Knapp vor der Corona-Zeit war ich noch mit dem Auto dort, hauptsächlich im frankophonen Teil, aber auch viel und „großzügig“ um Bern unterwegs.
Gehört wurde in der Regel Couleur 3, in diesem Fall mit meinem mit RDS-Radio ausgestatteten Auto (das praktischerweise für Freaks nicht nur PS sondern zeitgleich auch die Frequenz anzeigt).

Rauscheinbrüche nur in Tunneln, die lediglich mit den Ersten Programmen versorgt wurden, ansonsten klarer Empfang bei wesentlich besserer Klangqualität als DAB+ aktuell bieten kann.
Zugegeben, zwischen Lausanne und Genf hat das Radio eine regelrechte Schaltorgie hingelegt, das geht aber mit einem 18 Jahre alten RDS-AG-fähigen Tuner schon unhörbar.

Das Gerücht, dass es auf UKW nur zischelt und rauscht wollen doch nur die streuen, die aus unerfindlichen Gründen nicht müde werden einen qualitativ schlechteren Standard verteidigen - sei es aus technischer Unkenntnis, oder weil man sich etwas hat aufschwatzen lassen und dies nun vorm inneren Ich verteidigen muss.

Einer Grundlagendiskussion über Sendetechnik, möglicher terrestrischer Verbreitung sowie Datenreduktionsverfahren stelle ich mich übrigens gerne, weil dieses Wissen Teil meines Broterwerbs ist.
„Für mich klingt es aber besser“, „neuer ist besser“ oder „den Unterschied hört doch niemand“ lasse ich allerdings als Argumente nicht gelten.
 
Beim Ausbau des digitalen Hörfunks via DAB+ bietet sich in Europa ein heterogenes Bild: Es gibt Staaten, in denen hat man für DAB+ nicht mal ein müdes Lächeln übrig. Andere sind im Auf- und Ausbau dieser Technik bei allen Kontroversen zumindest "bemüht" (in diese Kategorie sortiere ich mit positivem Trend auch mal die BRD ein). Und wieder andere forcieren gar schon ein baldiges Ende des analog-terrestrischen Radios.

2017 wurde in Norwegen ein Teil des UKW-Netzes stillgelegt. Und nun setzt sich die Schweiz mit einer markigen Ankündigung an die Spitze der Ausstiegswilligen: Wie etwa in diesem Artikel berichtet wird, soll der UKW-Verbreitung im Januar 2023 der Garaus gemacht werden, bei der SRG bereits im Sommer 22.

Eine Zustimmung zu diesem Schritt seitens der Mehrzahl der privaten Veranstalter steht noch aus. (Widerstand regt sich aktuell in Grenzgebieten, auch von Radio 1 wird Skepsis laut.)

Ich - durch und durch an die deutschen Empfangsverhältnisse gewöhnt - finde diesen stringenten Kurs beeindruckend und wagemutig zugleich. Was meint Ihr?
 
Habe sowohl herkömmliche UKW/FM-Empfänger als auch DAB+ Geräte. Und das schon seit einiger Zeit, kann also Vergleiche anstellen.
Wenn DAB+ wirklich überall genau so gut wie UKW/FM und in derselben Tonqualität funktionieren würde, wäre dem Wechsel zu neuer Technologie nichts entgegenzusetzen. Dem ist aber beileibe nicht so. Im Innenräumen kommt bei DAB+ nichts. UKW immer noch stereotauglich und rauschfrei. Mit Zimmerantenne. Und die Mogelpackung bei DAB+ mit der Kompression und Datenreduktion sowie hörbaren Artefakten und, was noch schlimmer ist, Aussetzern. Darauf kann ich gerne verzichten. Lieber ein paar Schaltkracher und ein paar Verzerrungen als so ein Gestottere.
Mittlerweile ist DAB+ schon veraltet, und man spielt mit dem Gedanken, einen "noch" effizienteren Codec einzusetzen. Das Kind hat allerdings noch keinen Namen. Ob es dann DAB++ hieße, steht noch nicht fest. Was aber feststeht, ist, dass spätestens mit der sang- und klanglosen Abschaltung von DSR-Digitalradio ein Teufelskreis eingesetzt hat, der vom Rundfunkhörer ständig neue Geräte abverlangt.
Bei Einführung von UKW-Stereophonie wurde der Begriff Kompatibilität (mit Mono) geprägt. Dieser Begriff ist bei Digitaltechnik ein Fremdwort. Wer den größeren Nutzen von DAB+ hat, liegt auf der Hand. Mit einer Sendeantenne können mehrere Programme abgestrahlt werden. Somit Sendeleistungseinsparung, die auf der Empfängerseite wiederum verlangt, Prozessoren zu verwenden, die einen Summa-Summarum-Energiespareffekt zunichte machen. Die Batterien halten bei einem Kofferradio höchstens einen Tag, dann sind sie leer. Bei herkömmlicher Technik bis zu einem Monat.
In der Schweiz sieht das wegen der bergigen Topografie etwas anders aus. Guard Layer und Reflexionsschutz sind digital besser zu bewerkstelligen. Kann mich noch an einen Radiokommentar erinnern, in dem gesagt wurde, dass störungsfreie Stereophonie über UKW im Autoradio in der Schweiz und Österreich nicht machbar wäre. Tatsächlich fand die schrittweise Einführung von UKW-Stereophonie in der Schweiz relativ spät statt (ab 1978).
 
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finde diesen stringenten Kurs beeindruckend und wagemutig zugleich. Was meint Ihr?
Ist doch nichts besonderes mehr. Seit Jahren bekannt und Norwegen hat es sogar schon gemacht. Was ist daran wagemütug? Es wird endlich auch mal Zeit, dass es in Deutschland diesbezüglich vorangeht. Die Niederlanden und Dänemark haben mit 2027 und 2025 ja auch schon ein fixes Datum. Sogar der Cesky Rhozlas plant ab 2025 sich von UKW zu trennen. Nur in Deutschland schiebt man alles auf die lange Bank. Das kann so nicht weitergehen, die Zeit rinnt und teuer wird der Doppelbetrieb UKW/DAB+ auch noch. Bleibt nur noch auf Österreich zu hoffen, dort gibt es ja den ersten Digitalradio Verein in Europa, die das ganze noch mal pushen mit DAB+ Radio-Gewinnspielen und reichlich Werbung für die Technik. Ich würde mich nicht wundern wenn Österreich diesbezüglich in einigen Jahren sogar Deutschland überholt, völlig egal ob es mit oder ohne ORF ststtfindet. Um nochmal zu den Schweizern zurück zu kommen, die machen auf jeden Fall alles richtig, und gehen da auch nicht ganz so forsch ran, wie damals die Norweger. Die Kampagne "Radio zieht um auf DAB+" wird seit fast 3 Jahren mit Erfolg durchgeführt. Ich sehe wie gesagt da ebenso genug Potential in Deutschland etwas ähnliches auf die Beine zu stellen. Trauen müsste man sich nur mal endlich und es einfach MACHEN.
 
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FanGabRadio schrieb:
...Sogar der Cesky Rhozlas plant ab 2025 sich von UKW zu trennen...

Dafür haben sie aber noch Mittelwelle beibehalten. Und das hat Deutschland nicht mehr. Wenn man schon aussteigt, dann noch irgendeinen Notnagel für alle Fälle, der eine flächendeckende Versorgung ermöglicht. In Deutschland ist ja aufgrund der Verweigerung der Alliierten, Deutschland gute AM-Frequenzen zuzuteilen, seinerzeit das alternative UKW/FM-Netz aufgebaut worden und zählt zu den am ausgebautesten überhaupt.
Und so schnell wird das nicht abgeschaltet. Im Gegenteil. DLF übernimmt die AFN-Frequenz 98,7 MHz (Feldberg Taunus). Wozu das, wenn UKW totgesagt wird?
 
. Kann mich noch an einen Radiokommentar erinnern, in dem gesagt wurde, dass störungsfreie Stereophonie über UKW im Autoradio in der Schweiz und Österreich nicht machbar wäre. Tatsächlich fand die schrittweise Einführung von UKW-Stereophonie in der Schweiz relativ spät statt (ab 1978).
Störungsfreies UKW-Stereo im Auto ist in der Schweiz sehr wohl möglich. Vor allem im Mittelland.
 
DLF übernimmt die AFN-Frequenz 98,7 MHz (Feldberg Taunus). Wozu das, wenn UKW totgesagt wird?
Das war vor 3 JAHREN. Nicht Monate und Tage. Das ist eine lange Zeit in der sich sehr viel weiterentwickeln kann. 2017 dachte selbstverständlich noch niemand an eine UKW Abschaltung des DRadios die in nicht mal mehr 5 Jahren schon ansteht.
 
eine UKW Abschaltung des DRadios die in nicht mal mehr 5 Jahren schon ansteht.

Daran glaube ich erst wenn tatsächlich die letzten Sender (89,6 und 97,7 Berlin) abgeklemmt und auch nicht wieder mit DLF-Nova neu belegt werden!
Vorher krallt man sich aber noch die 103,0 für ganz Ostwestfalen-Lippe!

Dafür haben sie aber noch Mittelwelle beibehalten.

Die Tschechen senden ihr 1. Programm (270kHz) genau wie die Polen (225kHz) sogar noch auf Langwelle :)

Aus: https://www.radioforen.de/index.php...-ab-privatradio-folgt-2023.44562/#post-852462
Mir ist im Auto ein ungestörter Empfang bei akzeptabler Tonqualität lieber auf DAB, als das, was da vorher mit FM zu empfangen war. Es ist die richtige Entscheidung und Deutschland sollte sich mal ein Vorbild an den Schweizern nehmen.

Die "großen" Sender sind alle perfekt durchgängig zu empfangen (HR3, WDR 4, SWR 1, B5 aktuell...)

UKW ist auch nicht primär für Auto erfunden worden. Das kam erst später mit der Einführung der 2er/3er-Wellen und dem Verkehrsfunk. Damals hatten viele noch eine Dachantenne, einen qualitativ hochwertigen Tuner und gute Holzboxen.
Aber wenn man seine Ansprüche derart runterschraubt, dass man sich mit einem zischenden, spratzenden, gurgelnden Soundteppich auf Niveau der allerersten "Real-Audio"-Streams zufrieden gibt ist man bei DAB sicher gut aufgehoben...

Das Tolle am Autoradio ist ja, dass du ein längeres Gespräch auf UKW auch mal bei schlechter werdendem Empfang noch weiter verfolgen kannst und auch mit Rauschen noch einen Satzinhalt verstehst. Bei DAB hast du im Zweifel 500 Meter ganz ohne Signal (also mit "Stummschaltung" des Radios) und es geht kompletter Inhalt verloren.

DAB kann dort, wo es auf UKW keine Kapazitäten mehr gibt, eine Ergänzung des Programmangebots sein, aber die klanglichen Vorteile von UKW wird es nie erreichen.
Es gibt Länder, in denen die UKW-Soundeinstellung so perfektioniert wurden, dass du einen hervorragenden, dynamischen Klang hast, der laut und kräftig ist. Da macht es richtig Spaß, zuzuhören.

Und: DAB hat zwar mehr Programme, aber bietet in den meisten Fällen auch nicht wirklich mehr inhaltliche Vielfalt (viel Rock, viel Schlager).


Trotzdem freut mich das natürlich für die Schweiz, da werden vielerorts France Bleu, Bayern 2, Ö1, RAI Tre, Studio Bozen, Radio Tirol, Radio Liechtenstein, B5aktuell und Co. hörbar werden.
 
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Das Gerücht, dass es auf UKW nur zischelt und rauscht wollen doch nur die streuen, die aus unerfindlichen Gründen nicht müde werden einen qualitativ schlechteren Standard verteidigen

Das ist ein typisch deutsches Phänomen!
Wer in einer Stadt wie Athen, Istanbul, Riga, Helsinki, Lissabon oder Moskau lebt würde niemals seine UKW-Sendervielfalt (zwischen 50 und 100 Stationen) aufgeben für DAB, denn darüber kann man dort kein einziges Programm empfangen!

In Istanbul geht in diesen Wochen der neu gebaute Fernsehturm auf Sendung. Alle Programme von dort versorgen mit nur 5 kW Ausgangs-Leistung mehr als 20 Millionen Menschen bei hervorragendem Sound! Dafür wird das UKW-Band teilweise geräumt und neu geordnet. In Europa scheitert so ein Vorhaben aber an Bürokratie und immer mehr leistungsschwachen Kleinsendern.

ansonsten klarer Empfang bei wesentlich besserer Klangqualität als DAB+ aktuell bieten kann.

Nicht nur aktuell, daran wird sich in absehbarer Zeit nichts zum Positiven wenden. Im Gegenteil: Durch immer mehr DAB-Aufschaltungen in immer mehr mittel- und osteuropäischen Ländern wird sich das noch weiter verschärfen. Die Kapazitäten sind ja nun mal auf die Kanäle 5-12 begrenzt und da wird man irgendwann an die Grenzen stoßen. Man muss dann also, um neue Anbieter unterzubringen, die Datenrate der bestehenden Sender noch weiter runterschrauben, weil neue Kanäle irgendwann einfach nicht mehr zur Verfügung stehen. Dann sind wir in 10 Jahren da, wo Italien und Spanien heute auf UKW stehen: Ein rappelvolles Band mit geringer Reichweite, häufigen Kanalwechseln und viel Störungen (bzw. dann Stille durch gegenseitige Signalauslöschung).
 
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Ein rappelvolles Band mit geringer Reichweite, häufigen Kanalwechseln und viel Störungen (bzw. dann Stille durch gegenseitige Signalauslöschung).

Mithin ein Zustand wie auf der MIttelwelle in Europa Anfang der 80er Jahre. Wenigstens gibt es bei den Sendeleistungen von DAB keinen Luxemburg-Effekt.
 
bzw. dann Stille durch gegenseitige Signalauslöschung).
Das berühmt berüchtigte Capture Ratio: der Sender mit der höheren Feldstärke unterdrückt den nur um ca. 3 dB geringeren Pegel fast völlig. Je besser der Empfänger (capture ratio vielleicht 0,5 dB), umso mehr werden Sender auf derselben oder fast derselben Frequenz unterdrückt. Beispiel Radio Köln und AFN Frankfurt. In südöstlicheren Stadtteilen kam AFN durch. Mittlerweile wurde die Frequenz wieder an den WDR zurückgegeben bzw. AFN hat sie dem DLF geschenkt.
Und bei DAB+: Nicht ohne. Bei Gleichwellenbetrieb muss exakt auf Synchronisation geachtet werden: Sonst:
https://www.teltarif.de/dab-plus-digitalradio-probleme/news/67530.html
 
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Das ist ein typisch deutsches Phänomen!
Wer in einer Stadt wie Athen, Istanbul, Riga, Helsinki, Lissabon oder Moskau lebt würde niemals seine UKW-Sendervielfalt (zwischen 50 und 100 Stationen) aufgeben für DAB, denn darüber kann man dort kein einziges Programm empfangen!

Mmmm - Bauchschmerzen. Ich schau doch jetzt nicht nach, ob es in "Athen, Istanbul, Riga, Helsinki, Lissabon oder Moskau" überhaupt DAB gibt! Keinen Bock drauf. Und ob in den genannten Städten bis zu 100 Sender über UKW "gut" zu empfangen sind, kann ich auch nicht sagen. Würde mich aber wundern, denn anderswo ist das auch nur selten der Fall. 100 Sender über DAB+ ist schon eher wahrscheinlich. In Bozen, beispielsweise. Oder auch im Dreiländereck D, F, CH oder D, A, CH. Ich zähle schon gar nicht mehr mit, da ich all diese Sender sowieso nicht ausreichend lange hören könnte, um mir eine fundierte Meinung zum jeweiligen Sender überhaupt bilden zu können!

Es gibt hier im Forum bekanntlich Leute, die meinen dies zu können.


In Istanbul geht in diesen Wochen der neu gebaute Fernsehturm auf Sendung. Alle Programme von dort versorgen mit nur 5 kW Ausgangs-Leistung mehr als 20 Millionen Menschen bei hervorragendem Sound!
Kurzfassung: Du erzählst höchstwahrscheinlich Unfug.

Längere Fassung:
Mal abgesehen vom "hervorragendem Sound", der ja letztendlich vom "Geschmack" (dem "Soundprocessing") des jeweiligen Senderbetreibers abhängt und im Normalfall nichts mit HiFi zu tun hat...

Du redest sicherlich von diesem Turm:

https://fmscan.org/transmitter.php?i=8002566
(https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehturm_Küçük_Çamlıca)

Und? Was siehst Du?

Also ich sehe, daß...

- zunächst viel geplant ist
- einige Sender schon senden
- und die Sendeleistungen größtenteils weit über 5 kW liegen

Wenn das so stimmt was dort steht, stellt sich mir die Frage, was eine 1 kW Funzel nur 200 kHz neben einem 20 kW (oder gar 100 kW) Sender soll.

Diese Brummer ballern doch in einem "Normalradio" rechts und links von der jeweiligen Sendefrequenz alles zu. Die Antenne etwas drehen, um den starken "Störsender" etwas auszublenden, geht nunmal nicht. Möglicherweise sind einige koordinierte(?) Frequenzen (unmittelbar neben den Brummer-Frequenzen) nur Platzhalter. Auf diesen Frequenzen mit nur 1 kW "rumzugurken", will sich (von diesem Mast aus) sicher niemand ernsthaft antun.

Und dann gibt es noch diesen alten Turm in unmittelbarer Nähe:

https://fmscan.org/transmitter.php?i=8002549
(https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehturm_Çamlıca)

Von dort wird auf einigen UKW-Frequenzen auch mit 50 kW rumgeballert. Welchen Einfluß das auf den Empfang der UKW-Programme vom neuen Fernsehturm hat, kann ich jetzt nicht sagen. Das ist mir auch ziemlich egal. Guckt selber nach, ob sich die Frequenzen beißen.

Fazit:
@s.matze, du solltest weniger oft posten und stattdessen die damit gewonnene Zeit für eine bessere Recherche nutzen. Das würde dich weniger angreifbar machen.
 
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