75 Jahre RIAS

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Stand das Programm damit in Konkurrenz zu DT64?
Natürlich. Allerdings muss man hier zwingend dazu sagen, dass DT64 erst ab März 1986 tatsächlich ein eigenständiger Sender mit einem zunächst 11-Stunden-Programm war, was Ende '87 auf 20 Stunden ausgebaut wurde. Davor war es Teil des Programms von Stimme der DDR bzw. des Berliner Rundfunks.
Der Vorteil des Rias lag bis etwa Mitte '89 auf der Hand. Dort mußte man sich nicht an die berühmte 60/40-Regel halten, sprich 60% Musik aus dem Osten und nur 40% aus dem Westen. Und natürlich mußte man dort als Hörer auch nicht diverse propagandistisch angehauchte Programminhalte über sich ergehen lassen. Insofern hatte der Rias zu der Zeit deutlich mehr Hörer. Allerdings gab es auch Einschaltsendungen bei DT64 wie "Duett-Musik für den Rekorder", wo u.a. Lizenzplatten aus dem Westen in voller Länge mitschnittfreundlich abgespielt wurden, eine Metalsendung oder das berühmte "Parocktikum", welches sich mit Underground-Musik u.a. in der DDR beschäftigte.
Mit den zunehmenden Veränderungen änderte sich aber auch das Hörverhalten, was aber auch logisch war, denn DT64 war naturgemäß näher dran an den Leuten. Der Sender setzte noch vor dem Mauerfall seine Leitung ab. Der Rest ist an sich bekannt. Der Rias seinerseits hatte dann mit dem Zusammenbruch der DDR genug eigene Probleme, die denen von DT64 durchaus ähnelten, denn auch dort war mit der vorhersehbaren Vereinigung das Programm zur Abwicklung verdammt.
 
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