Aktuelle Lage der Radiolandschaft (Zeitungsartikel)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@ Dudelmoser

Punkt 2 oder?

Mal ehrlich, Deine Frage klingt wie solche hier:

Ist dieses blaue Auto hier

A) blau

oder

B) gelb ??

Rufen Sie an ....
 
ZDF macht Werbung für öffentlich Rechtliche

Also ich habe mal die öffentlichen Rechtlichen Sender Hompages angeschaut und folgende witzige uns skurielen Bericht gefunden als ich das gelessen habe sind mir fast die Augen rausgerutscht hier der Bericht der absoluter Blödsinn ist.Ernst Elitz

Das Kulturradio - Qualität bringt Quote
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk garantiert Standards für Literatur und Musik
Zuhören ist Voraussetzung für jede Kommunikation. In einer Zeit, in der Bilder und schnelle Informationsbits den Alltag bestimmen, ist Zuhörenkönnen ein besonderes Gut. Der Hörfunk erhält und stärkt diese Fähigkeit. Als Massenmedium, das nicht ortsgebunden ist, erreicht er die Menschen überall. Ob als Autofahrer unterwegs, ob zu Hause oder im Büro; kaum ein anderes Medium hat eine vergleichbar große Reichweite. Ein Vorteil, von dem auch die Kultursendungen profitieren. Kultur kommt ins Haus – oder ins Auto. Die Rundfunkgebühr schließt Operntickets, Konzertkarten und Eintrittsgelder für Dichterlesungen ein. Kultur wird durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für alle jederzeit an jedem Ort zugänglich.

4,3 Millionen hören täglich eines der öffentlich-rechtlichen Kulturprogramme; 17 Millionen schalten regelmäßig ein. Mit diesen Hörerzahlen sind die Kulturprogramme kein Nebenbei-Produkt mehr; sie sind längst aus der Nische herausgetreten, die ihnen in öffentlichen Debatten zugewiesen wurde. Das Radio wandelt sich nach neuen Forschungsanalysen gerade für anspruchsvolle Nutzer wieder vom Begleit- zum Einschaltmedium. Mit seinen beiden werbefreien Programmen Deutschlandfunk und DeutschlandRadio Berlin ist DeutschlandRadio ein Schaufenster, in dem sich das Panorama der Kulturszenen aller Bundesländer entfaltet. Von den 4,3 Millionen Kulturradiohörern schalten 1,4 Millionen, also ein Drittel, die Programme des bundesweiten Hörfunks täglich ein. Das DeutschlandRadio ist Markenartikel und Marktführer für Kultur und Information in der deutschen Rundfunklandschaft: Über acht Millionen hören Deutschlandfunk und DeutschlandRadio Berlin regelmäßig.

Für die Musik und die Literatur gab es schon in den ersten Jahren des Radios viele feste Programmplätze. Sie hießen »Lesefunk« oder »Lesestunde« oder, liebenswürdiger, »Stunde der Lesenden«. Die Literaturredakteure des Radios in den 20er Jahren ließen nicht nur Werke von Goethe, Schiller und Gottfried Keller vortragen. Sie eröffneten ihre Lesereihen mit Heinrich Mann, vorgestellt von Hermann Kasack. Im Studio empfand Alfred Döblin Horror vor dem »schauerlichen Schweigen jenseits des Mikrophons«, aber er war der erste, der in der Berliner Funkstunde aus seinen Werken vortrug; auch Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Ricarda Huch und Gerhart Hauptmann lasen ihre Texte im neuen elektronischen Medium. Von den Sendeanstalten in Auftrag gegeben und finanziert, entstanden Hörspiele, Essays, Glossen und das Feature. Das Kulturradio ging mit der Zeit und blieb manchmal hinter der Zeit zurück.

Seit den 70er Jahren waren herablassende Äußerungen über das öffentlich-rechtliche Kulturradio zur Gewohnheit geworden: Es sei belehrend und altbacken, seine Rezensenten pflegten den larmoyanten Ton verkannter Schriftsteller; man bediene sich einer vielfach gewundenen Sprache, die vielleicht beim Lesen, aber keinesfalls beim Hören entschlüsselt werden könne. Viele dieser Vorwürfe waren gerechtfertigt. Aber auch Kulturredakteure sind lernfähig. Sie wissen um die Wahrheit des Goethe-Wortes, dass man eigentlich nur lebendig sei, wenn man sich des Wohlwollens anderer erfreue. Sie bieten den Hörern anspruchsvollen Service durch Lesungen und Rezensionen, sie investieren ins Hörspiel und gestalten ein meinungsfreudiges Feuilleton.

Literatursendungen sind immer noch Renner. Bei der Lesung eines literarischen Textes bleibt dem Zuhörer Raum für Phantasie. Er wird neugierig und bekommt Appetit auf mehr. Der Buchhändler hat seinen ökonomischen Nutzen davon. Im Gegensatz zu den werbefinanzierten Programmen kann das werbefreie öffentlich-rechtliche Radio ohne Tamtam und Dudeldumm die Hörer überall im Land mit Hörspielen, Lesungen, Autorengesprächen und literaturkritischen Diskussionen versorgen. Das Radio vermittelt Literatur auf lebendige Art und macht den Zuhörer zum unmittelbaren Zeugen – ein entscheidender Vorteil des Rundfunks gegenüber dem Feuilletonteil einer Zeitung. Der Dialog wird im Radio unverfälscht wiedergegeben. Der Hörer kann gespannt verfolgen, wie sich eine Meinung entwickelt, wie ein Kritiker Stellung bezieht, wie er gegenüber seinen Kollegen die Stellung behaupten muss.

Öffentlich-rechtliche Anstalten reproduzieren nicht nur Kultur, sondern treten selbst als Auftraggeber und Förderer auf. Sie stiften Preise, bringen so mehr inhaltliche Qualität in die elektronischen Medien und bieten vielen Künstlern Arbeitsmöglichkeiten und somit eine Existenzgrundlage – vor allem in der Musik. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten tragen durch ihre Sinfonieorchester maßgeblich zur Pflege der Musikkultur in Deutschland bei. Sie bieten nicht nur qualifizierte Arbeitsplätze für Musiker und Dirigenten, sie vergeben darüber hinaus Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten. Die Neue Musik mit Tonsetzern wie Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und Wolfgang Rihm verdanken dem öffentlich-rechtlichen Kulturradio wesentlich ihren Erfolg. Das Radio bietet Klassik und Moderne. DeutschlandRadio hat auch hier eine herausgehobene Stellung. Es ist Hauptgesellschafter der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC). Die GmbH ist ein Zusammenschluss aus dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO), dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB), dem Rundfunkchor Berlin und dem RIAS-Kammerchor und leistet damit einen herausragenden Beitrag zur deutschen Musikkultur. Unabhängig von wirtschaftlichen Krisen ist das gebührenfinanzierte Radio ein verlässlicher Vermittler und Qualitätsgarant für die Kultur.


Quelle:
http://www.zdf-jahrbuch.de/programmbouquet/elitz.htm
 
diese jasemine

die jasemine ist nicht aus der ruhe zu bringen mit ihren argumenten. eine 1000%ige privatfunk-frau. wahrscheinlich ist sie maßgeblich an der ganzen misere beteiligt *grins*

da macht sie so eine gute, objektive analyse dieses wirklich miesen print-produkts. und dann verneint sie objektive maßstäbe für radio-produkte:

Und deshalb stelle ich auch die ganze "Radio ist schlecht"-Diskussion in Frage. Nach welchem Maßstab sollte man das messen?

"qualität" im print-bereich kann die jasemine als solche erkennen, nur im radio klappt's nicht? glaub ich nicht! ausrede! sie will bloß nicht zugeben, dass die meisten produkte dort OBJEKTIV unkreativ und kack langweilig sind.

nein, sie verteidigt das mittelmaß auch noch:

Das stellt eine sehr große Hörerschicht zufrieden. Sonst würden sie weder freiwillig einschalten...

brilliantes argument! wenn ich fünf häßliche kloschüsseln im klo hängen hätte, würd ich mich auch freiwillig auf irgendeine setzen, hauptsache ich werd mein problem los.

und dann der gipfel: geld rechtfertigt alles. "die verdienen millionen, warum sollten sie es anders machen" (sinngemäß entstelltes zitat ;) ) der satz stimmt absolut! wenn man davon ausgeht, dass die leute, die im radio was zu entscheiden haben, komplette angsthasen, zyniker und volltrottel sind...

... und da gehört doch die jasemine nicht dazu, oder?!
 
Doch, Brillenträger, Zynikerin trifft durchaus auf mich zu.

Du hast ein Glas neuen Wein verdient. Trink es bitte aus und komm etwas näher ran, denn jetzt kommt die Überraschung:

Ich arbeite für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, flüstert die Jasemine in Dein Ohr.


PS: Es gibt nach meiner bescheidenen persönlichen Ansicht objektive Qualitätskriterien für Zeitungsartikel, für Radiobeiträge und für alle anderen Einzelelemente auch. Ich würde aber niemals das Hamburger Abendblatt in Gänze kritisieren, wenn es Markführer in Hamburg wäre. Der Erfolg gäbe ihnen dann recht - nach welchem objektivem Maßstab sollte ich da Kritik üben und die gegenteilige Meinung der vielen Leser mit Füßen treten? Insofern hast Du mit Deiner Kritik sauber beobachtet, aber den Unterschied von Einzelelement und Gesamtmedium außer Acht gelassen. Aber Du kannst gerne meine über 400 Beiträge durchlesen, um mir möglichweise zu beweisen, dass ich doch mal pauschal negativ über einen Sender geurteilt habe. Ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern, hab ich's doch getan, dann bin ich wohl ein Tätervolk.
 
@RayShapes

Guten Morgen,

Du hast Recht. Das klingt ein bisschen nach a) oder b). Bei der Diskussion, die hier (inhaltsreich und fair!) geführt wird, fällt mir aber auf:

Wieso sollen wir denn die Diskussion über die Qualität des Radios beenden ? Sie hat zu Recht begonnen und geht hoffentlich weiter. Das ist auch gut so. Ich habe erst nach meinem Job als Privatfunker begriffen, in welcher inhaltlichen Verantwortung auch Privatsender stehen, ob sie wollen oder nicht. Was ich hier lese, zeigt mir: Ihr seid weiter und wollt - man läßt Euch nicht. Schade.
Also weiter diskutieren und vielleicht "von unten" was bewegen.

Als Radiohörer ist mir fad, wenn ich unterwegs bin. Ausser im Westen. 1 Live, WDR 2 und Radio NRW haben wenigstens noch Inhalt und der ÖR dort auch musikalische Abwechslung und der Tagschiene.

Schaut Euch doch nochmal die Privaten in und um Bitterfeld an. Was ist deren jeweiliger USP ? Sie sind verwechselbar, austauschbar und ohne Alleinstellungsmerkmal. Okay, das gibt´s auch bei Lebensmitteln, aber da geht immerhin noch was über den Preis. Die Menschen gehen zu Lidl oder Aldi weil es billiger ist. Privatradio kann Hörer nicht mit mit Billigangeboten locken, also brauchen sie etwas anderes - etwas, das sie von anderen unterscheidbar macht. Nicht nur im Rumgeclaime, sondern in der echten, dauerhaften Wahrnehmung.

Dass die Tipps mit dem 10 Hits am Stück und Linercards verbrannte Erde hinterlassen werden, zeichnet sich doch ab. Musikalische oder inhaltliche Einmaligkeit wird auch in Deutschland wieder Thema werden müssen, damit jeder einzelne Privatsender seine Hörer und seine Existenzberechtigung hat. Dann wird er auch für die Werbewirtschaft wieder richtig interessant. Und dann ist es mit den Massenentlassungen auch vorbei, denn gute Redaktweure werden gebraucht werden.

Und die Autorin des Zeitungsartikels wird anders schreiben (müssen).

Gruß in die Runde
 
moin, moin,


kein tv-sender, keine zeitung und auch kein radio kann alle bedürfnisse von uns menschen abdecken und befriedigen. da wir a. alles individuen sind und b. jeder von uns zu einer anderenn zeit andere bedürfnisse hat.

habt ihr euch schon mal darüber aufgeregt das die hier vielzitierte BILD keinen anständigen Politikteil, keinen anständigen Wirtschaftsteil, keinen anständigen F... ach, außer sport und blut haben die eigentlich von nichts etwas anständiges in ihrem blatt.
und trotzdem kaufen bundesweit ca. 5 mio. menschen dieses blatt, lesen es mehr als 10 millionen täglich und keine zeitung ist mächtiger als die bild.
ist die bild am ende des tages nicht auhc einfach nur ein mainstreamformat. mit der suche nach dem kleinsten gemeinsamen hauptnenner um möglichst viele menschen zu erreichen?
die wissen warum sie sind wie sie sind. und sie sind eines - (nicht nur wirtschaftlich ) MEGAERFOLGREICH!

und nun kommen unsere radisoender, haben fast annähernde konsumentzahlen (MA) und kommen trotzdem auf keinen grünen zweig.
merkwürdig?
ne, gelebte realität.

ich poste es jetzt zum wiederholten male:
ob zeitung, tv-sender oder radiostation.
alle sind als allererstes kommerziele unternehmen, die mit der wirtschaftlichkeit ihres unternehmens leben oder sterben. danach muss sich in unserem system die gesamte unternehmensstrategie ausrichten.
und wie wir alle gelernt haben sollten, müssen wir darauf achten mehr geld einzunehmen als auszugeben.
wer das nicht tut ist entweder gebührenfinanziert oder geht pleite.
und wo kommen die nötigen mittel am ende des tages her?
aus der wirtschaft, die bei uns medien ihre werbung bucht. und die bucht sie auf grund von agenturempfehlungen, analysen, mafos und aus persönlichen gründen.
und genau hier liegt der hase im pfeffer.
im gegensatz zu unseren amerikanischen freunden (wo ja die formatierungswut eigentlich herkommt), sind bei uns werbebuchungsentscheidungen in der regel eine anti-radio entscheidung. und noch schlimmer: so gar eine anti-format entscheidung.
was glaubt ihr, warum selbst tv-sender finanzielle schwierigkeiten bekommen, sobald sie ein enges format ausstrahlen. ob n-24, n-tv, dsf oder wie sie auch immer heißen mögen: die bekommen nicht den erfoderlichen anteil vom kuchen ab. und daher können sie nur dann überleben, wenn sie einer senderfamilie angehören, die sie mit finanziert.
genauso ist es beim radio. und hier noch weitaus schlimmer.
den hier entscheiden meistens emotionen und nicht der verstand ob man ein sender bucht und dann auch noch welchen. ein beispiel gefällig:
meine zielgruppe ist 14-29, ich höre am liebsten 94 3 rs.s.2. deshalb buche ich da meine werbung. damit ich sie selber auch höre..." ja, das klingt bescheuert (ist es auch) und dennoch ist es harte wirklichkeit. dieses beispiel ließe sich um viele hundert beispiel erweitern. regional, überregional, bundesweit und medienübergreifend.
aber nur dann wenn die leute tatsächlich ihre zielgruppe buchen, haben spartenanbieter (und das sind formate ja wohl in der mehrheit) eine wirtschaftliche überlebenschance.

das machen die amis besser. deshalb sind dort auch news und andere formate erfolgreich.
und auch in amerika haben sich ähnlich wie bei uns einige wenige große den einen großteil des kuchens einverleibt (clear channel etc.). der rest ist aber frei finanziert, lizenzfrei und auf sich selbst gestellt.
die leute können einfach einen sender aufmachen, benötigen dafür keine millionen investitionen für teure technik, haben keinen betriebsrat an der backe mit irgendwelchen tarifverträgen. nein, sie machen ienfach. schnell und günstig. und dann kannn man auch mit schmalen budgets überleben.
versuch mal in deutschland einen sender auf die beine zu stellen. frequenzvergabeverfahren (kostet richtig kohle), dann auflagen der landesmedienanstalten, viel zu wenig frequenzen etc. etc.

und das wichtigste:
iun amerika hat es die MARKE radio geschafft, eine marke zu bleiben und sich nicht selbst ins abseits katapultiert mit sprüchen wie: ergänzungsmedium, nebenbeimedium und so weiter und so weiter....


darüber hinaus darf man nicht vergessen, das man in diesem unserem lande für relativ schmales geld eine nationale ausstrahlung in irgendeiner dieser tollen superkombis hinbekommt. da sind dann zwar 60% streuverluste bei meiner zielgruppe drin, aber egal, es ist immer noch billiger und einfacher, als die einzelsender zu buchen. und wie wird das geld in diesen kombis verteilt: na klar nach hörerzahlen etc. also die großen bekommen immer mehr, die kleinen immer weniger geld...

in amerika eine nationale kampagne zu buchen ist fast unbezahlbar, da ich dann in jeder stadt min. 35 sender buchen muss, weil selbst der marktführer nur 5% marktanteil hat....
radio wird dort aúch von derw erbbung so genutzt wie es wirklich ist:
regional, schnell, überall empfangbar, mitten unter uns.
 
Dudelmoser: Schaut Euch doch nochmal die Privaten in und um Bitterfeld an. Was ist deren jeweiliger USP ?

Dudelmoser, Du hast meiner Meinung nach den Kern-Unterschied im Denken und Fühlen zwischen zufriedenen Radiohören und genervten Wenig-/Ex-/Nichthörern aufgezeigt.

Viele, die nicht nachvollziehen können welchen USP kommerziell gestalteten Mainstreamformate für den zufriedenen Teil ihrer Hörer haben bzw. diesen USP leugnen, werden nie verstehen, warum Radio in Deutschland so ist, wie es ist.

Wie sieht dieser USP nun aus? Diese Radiosender spielen eine im Sendegebiet akzeptierte Musikauswahl in entsprechender Mischung und bieten einen nötigen Anteil an Spaß, Service und News. Sie unterscheiden sich dabei in der Auswahl und Mischung von Musik, Spaß, Service, Lokalkolorit und in der Zielgruppenansprache und dem erzielten Image.

Das mag banal klingen. Selbstverständlich kann sich jeder eine größere oder individuellere Auswahl an Musik, Spaß und News selbst zusammenstellen. Aber die, die diese Programme freiwillig hören, haben dazu keine Lust oder keine Zeit. Sie nutzen die Programme, weil sie einen Vorteil darin erkennen. Und selbst, wenn sie die Auswahl zwischen Programmen haben, die nicht genau ihren Geschmack treffen, dann werden sie bei den von ihnen genutzten Programmen immer zumindest einen kleinen Mehrwert finden, der negative Eindrücke überwiegt, sonst würden sie das Radio abschalten.

Befragt man Menschen ungestützt nach ihren Lieblingsmusiktiteln oder -Interpreten kommt selten eine Liste heraus, die mehr als 10 Einträge hat. Diese Menschen kaufen nicht regelmäßig neue CDs, sie lesen keinen Rolling Stone, sie suchen nicht nach neuer, unbekannter Musik. Die einzige CD, die sie dieses Jahr gekauft haben könnte beispielsweise "Mensch" von Herbert Grönemeyer sein. Menschen diesen Geschmacks und Interessen sind mit den Radio zufrieden.

Selbstverständlich gibt es auch viele Menschen, die anders sind, als die oben beschriebenen. Wenn ich interessiert bin an Musik, am Weltgeschehen, an Kultur usw. dann kann ich die meisten kommerziellen Formate nicht gut finden. Das ist verständlich und nachvollziehbar.

Zwei Dinge finde ich persönlich jedoch nicht zweckmäßig:
- Hier jede Diskussion von der eigenen Person aus zu führen. Ich persönlich gehöre auch zu der Gruppe von Menschen, die gerne mehr Musik, mehr Informationen bekommt, als es kommerzielles Formatradio bietet. Trotzdem kann ich doch den USP, den diese Programme für ihre Hörer haben erkennen.

- Besonders gefährlich finde ich die Perspektive so mancher (Pseudo-)Intellektueller und Kulturhochhalter, die sich selbst und die Gruppe der "Dudelradiohasser", "Rotationverbieter" usw. ÜBER die Gruppe der zufriedenen Hörer stellt, beseelt von der Vorstellung klüger, intelligenter, kulturell-interessierter zu sein. Das ist Blödsinn. Nicht jeder der hochgebildet und intelligent ist, muss den Drang haben musikalisch auf der Höhe der Zeit zu sein und die Vielfalt der eigenen Plattensammlung vom Radio fordern. Laßt den Leuten ihre eigene Entscheidung und lasst Euch nicht zu abfälligen Werturteilen über die zufriedenen Hörer hinreißen.

Ich empfehle das nicht aus ethischen, moralischen Gründen, sondern um des Verständnisses willen. Wer leugnet, dass Radio einen USP für seine zufriedenen Hörer hat, wird den Widerspruch der selbst erlebten Erfahrung "ist doch schlecht, also kann es doch nicht funktionieren" niemals auflösen können. Da muss sich natürlich jeder selber fragen, ob er hier über Jahre die gleiche Jammerleier eintragen möchte, ohne das sich Antworten auf die Fragen "warum ist es so", "warum ändert sich nichts" usw. in Sicht sind. Entscheide jeder selbst, empfiehlt die Jasemine
 
Ich schreibe die ganze Dünn-Formatiererei in DE einem grundsätzlichen nationalen psychischen Problem zu:

Die sprichwörtliche "deutsche Gründlichkeit".
Wenn man sich (unsere) Vergangenheit mal so anschaut, bleibt jedem selber überlassen, ob er diese "deutsche Gründlichkeit" eher als "Errungenschaft" oder "Schreckgespenst" ansieht.
Beispiele gibt es für beides..

Ich persönlich finde, dass dort, wo eigentlich Kreativität zu Hause sein sollte, niemals "Malen nach Zahlen" veranstaltet werden sollte.
 
Entwerfen wir mal folgendes hübsches Fantasie-Seznario: ein radioverrückter Multi-Milliardär kauft sich einen Landesweiten Sender und bietet ein abwechslungsreiches, interessantes, kluges aber nicht arrogantes Programm jenseits des verblödeten Mainstreams an. Zielgruppe sind mal nicht die Bild-Leser, sondern die Leser von Spiegel, Zeit, FAZ, Süddeutsche, Rundschau, Stern, Focus und meinetwegen auch noch Brigitte - da kämen doch ein paar Hörer zusammen, oder? Die Musik von 70iger bis heute rotiert mit 500 statt mit 100 Titeln und der Musikchef fällt auch nicht in Ohnmacht, wenn mal ein Gittarrensolo von 30'' erklingt. Die Moderatoren sind pfiffig, einfallsreich, witzig und intelligent usw.
Im Vergleich mit den Billigheimern des Dudelfunks wäre dieses Programm richtig teuer. Gute Leute arbeiten eben nicht für Praktikanten-Honorare. Schön wäre es ja, aber....Würde die Werbewirtschaft dieses Programm massiv bewerben, sodass auch Gewinn damit erwirtschaftet werden kann? Warum sollte sie? Die gehen doch kein Risiko ein. Lieber bleiben sie bei den verlässlichen Bildzeitungs-Lesern, diese Intellektuellen sind doch viel zu kaprizös und unberechenbar! Die von Jasemine beschriebenen zufriedenen Dudelfunk-Hörer bleiben "ihrem" Sender treu - und die bringen weiter die Kohle rein. Unser Milliardär wäre in kurzer Zeit sowohl sein Geld als auch seine Begeisterung los. Warum kämpfen immer mehr sog. seriöse Zeitungen mit dem Überleben, warum musste z.B. die Woche sterben? Der Aufschrei der Gerechten hat da auch nichts genutzt. Der Mammon fragt nicht nach Niveau - im Gegenteil, das eine schließt das andere geradezu aus. Geld ist nur noch mit Trash zu verdienen. Superstars werden von Bohlen und co gemacht, Bestseller ebenso und beim Radio sind eben auch nur die Bohlens dieser Welt erfolgreich. Ist das nun der Untergang des Abendlandes? Solange jeder die Wahl hat, sich Spiegel statt Bild zu kaufen, Radio und Fernsehen abzuschalten und stattdessen ein Buch zu lesen, nicht. Radio ist leider nicht mehr kulturrelevant, findet euch damit ab! In unserer multimedialen Gesellschaft wird es immer mehr an Bedeutung verlieren. Heute weint auch keiner mehr der Fox-tönenden Wochenschau im Kino nach.
 
Zielgruppe: Die Jungen Dödel

Wenn man die meisten Formatprogramme so betrachtet, dann weiß man, daß diese für die junge ( angeblich kaufkräftige!) Zielgruppe und für die unkritische und nicht anspruchsvolle und nicht unbedingt intelligente Hörerschaft gemacht werden.

Wie paßt da der neueste SCHUFA-Bericht dazu, daß die Überschuldung gerade bei den Jungen rasant vorangeschritten ist, daß insbesondere die 20 - 24 Jährigen ihre Schulden nicht zahlen und daß da wieder besonders die weniger Gebildeten am meisten betroffen sind ?

Je älter die Kunden, desto weniger Kauf auf Pump und desto mehr Zahlungsmoral !

Zugegeben etwas provokant ausgedrückt:

Die jungen Dödel sind die unzuverlässigsten Kunden und genau für diese Zielgruppe werden die meisten Radioprogramme und Werbung gemacht.

Ein drastisches Beispiel in meinem Freundeskreis aus meinem ehemaligen Informatiklehrgang:

Freund 1 machte einen flippigen Computerladen auf, mit Spielen, Internet-Cafe und Billig-Computern für Kids !
Zielgruppe jung, dynamisch und kaufkräftig ( nach Radio-PD-Jargon)

Freund 2 machte auch eine Computerfirma auf, aber auf Hochpreis, auf Service mit Netzwerken, spezialisierte sich auf Schulung von älteren Kunden, Senioren-Computerkurse und verkaufte Computer mit Lieferung ins Haus samt Aufstellung und Einschulung.
Zielgruppe: Alt und schwerfällig und horten das Geld im Sparstrumpf und wollen es für nichts Neues mehr ausgeben ( laut Jargon der Privatradio-Macher)

Freund 1 hänselte ihn anfangs auch damit:" Du mit Deinen Grufti-Kunden wirst schön baden gehen."

Jetzt nach 3 Jahren ist aber Freund 1 pleite und Freund 2 gehts weiter gut und er merkt nichts von der Wirtschaftsflaute, denn die "alten" Kunden sind treu.
Die Pleite von Freund 1 kam nicht zuletzt auch dadurch, daß er zu leichtgläubig vielen jungen Kunden Ware gegen Abzahlung verkaufte und diese dann aber gar nicht bezahlten.

Warum setzt Privatadio bzw. Radiowerbung immer nur noch auf junge Dödel ? Ich verstehe das nicht.

Das Radio war einmal ein Feinschmeckerrestaurant und sprach die anspruchsvolle Kundschaft an, die war vielleicht nicht die große Masse, zahlte aber gut und das Restaurant hatte guten Ruf !
Jetzt ist das Radio nur noch eine Frittenbude, die jedem vorbeigehenden Jugendlichen krampfhaft sein Taschengeld rausziehen will, solange er noch Kredit bei Bank und Eltern hat.
 
Jajaja,

auf der ganzen Welt funktioniert es mit den Formaten jenseits der Hitradios, nur bei uns in Doofland ist natürlich alles ganz anders. Bei uns die paar hundert Stationen, viele davon ör, drüben über 14.000, überwiegend private. Da stimmt doch was nicht. Richtig, die hiesigen Strukturen stimmen nicht, also die Bedingungen, unter denen hier Privatradio betrieben werden kann.

Honk beschreibt es zutreffend:

"...die leute (in den USA) können einfach einen sender aufmachen, benötigen dafür keine millionen investitionen für teure technik, haben keinen betriebsrat an der backe mit irgendwelchen tarifverträgen. nein, sie machen ienfach. schnell und günstig. und dann kannn man auch mit schmalen budgets überleben.
versuch mal in deutschland einen sender auf die beine zu stellen. frequenzvergabeverfahren (kostet richtig kohle), dann auflagen der landesmedienanstalten, viel zu wenig frequenzen etc. etc.

und das wichtigste:
iun amerika hat es die MARKE radio geschafft, eine marke zu bleiben und sich nicht selbst ins abseits katapultiert mit sprüchen wie: ergänzungsmedium, nebenbeimedium und so weiter und so weiter...."

Es ist doch ein Witz, dass man bei uns Rocksender mit der Lupe suchen musst. Rock Antenne hat nur eine einzige lächerlich schwache UKW-Frequenz in einer mittelprächtig grossen Stadt, Augsburg. Trotzdem hat sich mit Aufschalten der Frequenz die Dauer der Werbeblöcke verfielfacht. In den USA hätte ein Rocksender eine brauchbare Frequenz oberhalb von 5 KW. All die von Honk angeführten Hemmnisse entfielen.

Hier ist es doch vielfach noch nicht einmal möglich, das Format selber zu bestimmen, ohne das Einverständnis der Medienanstalten einzuholen.

Aus all diesen Gründen gibt es hier doch überhaupt keinen Markt, wo Angebot und Nachfrage in ein unmittelbares Wechselspiel treten können. Hier bestimmen die Sesselpupser in den ör Gremien und für die Privaten die Bürokraten der Landesanstalten, was auf die Antenne kommt.
 
Teilweiser Einspruch !

Tom, es stimmt nicht ganz, daß die Schuldigen NUR in den ÖRs und in den Behörden zu suchen sind.
Nicht nur einmal kannte ich Privatradio-Veranstalter, denen war es freigestellt, daß sie sich eine Formatlücke suchen, daß sie entweder in einer Stadt ein völlig unbesetztes Format belegen könnten und es nicht getan haben.
Ich habe einen privaten Betreiber gekannt, der machte in einer Stadt, die schon von jungem Mainstream- Format übersättigt war, das fünfte gleiche Format auf. Ich riet ihm, entweder ein Oldie, ein Country, eine Light-Classic oder von mir aus ein Rock-Format zu machen. Laut Lizenz hätte er die Freiheit gehabt.
Er hat wieder nur Mainstream-Gedödel gemacht und war nach einem Jahr Pleite. ( Die Pleite tauchte zwar nicht offiziell auf, weil ein großer Geldgeber im Hintergrund mit Zähneknirschen das abdeckte) Aber das Format funktionierte überhaupt nicht ,aber den gut gemeinten Rat nahm man auch nicht an.

Die "Schuldigen" an der Misere sind gleichmäßig verteilt und es ist etwas ungerecht, wenn Du immer nur auf ÖR und Behörden hinhaust !
Wenn ein beherzter Privatradiomacher der Behörde klarmacht: Entweder machen wir ein Rockformat oder Pleite, dann werden ihm in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation alle Wege dafür geöffnet.
 
Hi Pirni,

Du schreibst:

"Wenn ein beherzter Privatradiomacher der Behörde klarmacht: Entweder machen wir ein Rockformat oder Pleite, dann werden ihm in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation alle Wege dafür geöffnet."

Allein dass ich dafür zu einer Behörde gehen muss zeigt, es läuft was falsch.

Wenn dem im übrigen so wäre, wieso bekommt ABY seit Jahren bis auf eine Ausnahme keine weiteren Frequenzen???

"Tom, es stimmt nicht ganz, daß die Schuldigen NUR in den ÖRs und in den Behörden zu suchen sind."

Ich meinte im Fall der ÖR nicht die Mitarbeiter, sondern die Gremien. Was die Landesmedienanstalten betrifft, wenden die natürlich das jeweilige Landesmediengesetz an. Also tragen in letzter Konsequenz Politiker die Verantwortung, die ja auch viel zu oft in die ÖR hineinregieren.

Also was würde passieren, wenn in einem deutschen Radiomarkt mit 8 Mio. potentiellen Hörern 30 Frequenzen vergeben würden. Eigner könnten Einzelpersonen und Firmen jeglicher Art werden. Ein Eigentümer dürfte nur nicht mehr als 5 Frequenzen innehaben. Sie dürfen ihre eigene Sendetechnik betreiben, haben jegliche inhaltliche Freiheiten etc.

Gäbe es dann tatsächlich 30 Hitradios, die alle die gleichen 200 Titel durchnudeln würden???
 
Auch wenn die Postenden auf der Homepage von Rock Antenne natürlich kein Indikator für den quantitativen Zuspruch zu einem Programm mit diesem Format ist, fallen zwei Dinge auf:

1) Es gibt unwahrscheinlich viel Lob.

2) Die Hörer monieren ständig die mangelnde Empfangbarkeit.


http://www.rockantenne.de/rock/community/guestbook/gaestebuch.php3

Auszug:

Andreas Schulze;
Eintrag vom 04.11.03,22:24

Hallihallo!Der Sender ist echt der Wahnsinn.; Die Musikauswahl ist Spitzenklasse.Ich bin wirklich froh, das es euch gibt.Weiter so!!!; Andy


Bernhard Schneider;
Eintrag vom 04.11.03,18:03

hi rockantenne,; endlich eine station mit rockmusik rund um die uhr. als ich in chicago war, hörte ich immer die station "the loop" und ich bin nun beruhigt das es in deutschland endlich was adäquates "auf die ohren" gibt. keep on rocking......-bes


Christian Fritz;
Eintrag vom 03.11.03,20:20

Wow Rock-Antenne!Erstmal toll das es Euch gibt!nur leider für mich nur im Internet da ich kein Kabelanschluss hab und über normalen Radio bekommt man Euch ja nicht oder?Komme aus dem Raum FFB...ist es möglich Euch irgendwann im "normalen" Radio zu hören?wenn ja!toll:); falls nicht warum?:( Internet wird ganz schön teuer:)auf jedenfall macht weiter so!; würd mich über antwort


Jochen Lorenz;
Eintrag vom 02.11.03,18:56

moin rockantenne, joh - martin hat recht! so ab + an sone bluesstunde, so richtiger gitarren blues, ala´-- dave hole, blues ´n´trouble, cadillic blues band, srv, kenny wayne shepherd, ruffner, smokin joe kubek band, the nighthawks,; - käm wirklich gut!! ; ; mein fav z.zt: midnight bluez!; ; bis dann ihr dollen! thx 4 the music!:)


Fischer Martin;
Eintrag vom 01.11.03,20:29

hallo!; wo ist das allerheiligen blues special? gibts das nicht mehr? oder zu einem späteren zeitpunkt? wäre sehr schade.bin auch ein grosser bluesfan und vermisse es sehr.; natürlich gefällt mir alles auf rock-antenne,es ist einfach super fantastisch und ihr moderatoren absolute spitze. bitte bleibt auf dieser linie....; ; es grüsst martin ; ; ;


Dietmar Kerkdyk;
Eintrag vom 31.10.03,19:21

Hí Rockantenne!; Ich grüße aus Egge in Niedersachsen. Ich habe euren Sender eigentlich mehr zufällig auf Astra digital gefunden, aber seitdem läuft bei mir zu Hause nichts anderes mehr. Wann kann man euch in Niedersachsen auch ohne Schüssel hören?; Ihr seid die Besten, weitermachen!;
 
Korrektur:

In meinem vorletzten Posting stand:
"Wenn dem im übrigen so wäre, wieso bekommt ABY seit Jahren bis auf eine Ausnahme keine weiteren Frequenzen???"

Es muss natürlich heissen:
"Wenn dem im übrigen so wäre, wieso bekommt die ROCK ANTENNE seit Jahren bis auf eine Ausnahme keine weiteren Frequenzen???"
 
@ pirni

Darf ich anfragen, warum Du nicht der beherzte Privatradiomacher bist, der den Behörden klar macht, was Phase ist und somit die Radiowelt rettet? Ich meine die Frage ebenso ernst, wie Du hoffentlich darauf antwortest.
 
Hallo Sony,

einige Deiner Fragen sind in diesem Thread bereits angesprochen worden. Eine greife ich auf:

Warum setzt Privatadio bzw. Radiowerbung immer nur noch auf junge Dödel ? Ich verstehe das nicht.

Die Werbetreibenden wollen vielfach undifferenziert 14-49jährige. Aber für die Zielgruppe 14-29 bekommst Du mehr Werbung und teure Sonderwerbeformen. Bei gleichen Hörerzahlen in der Durchschnittsstunde kann ein Programm, das ein junges Image und einen Höreraltersdurchschnitt von 25 Jahren hat 25 bis 50 Prozent mehr Geld verdienen als ein Programm mit altem Image und einem Höreraltersdurchschnitt von 50 Jahren.

Warum das so ist, frag die Werbetreibenden, die wollen es so haben, deshalb müssen sich werbefinanzierte Medien nach ihnen richten und formatieren sogar bei den Hörern funktionierende Oldie- und Schlagerformate um, für die man immer weniger Werbebuchungen bekommt, weiß die Jasemine.

PS: Deine Frage wird auch durch gelebten Erfolg beantwortet:

NRJ Group: Rund zehn Prozent mehr Umsatz in Deutschland und Österreich
Für das am 30. September abgelaufene Geschäftsjahr 2002/2003 meldet die NRJ Group für Deutschland und Österreich rund zehn Prozent mehr Umsatz. 18,62 Millionen Euro erwirtschaftete der europäische Radiokonzern in diesen beiden Ländern, Internet-Einnahmen inklusive. Im letzten Jahr waren es noch 16,94 Millionen Euro. Insgesamt setzte der Konzern mit der Pariser Zentrale knapp 299 Millionen Euro um, der internationale Geschäftsbereich – zu 50 Prozent Deutschland und Österreich – steigerte sich um 2,2 Prozent auf 36 Millionen Euro. [ ps ]
Quelle: Kontakter
 
@ radiohexe

Weil Pirni nicht mehr beim Privaten ist ?und es damals wohl auch nicht in seiner Macht stand, wie er beschrieben hat
 
Format Radio

Die Leute von den Sendern wollen allen Ernstens nicht das die Zuhörer ein abwechslungsreiches Programm bekommen, wie ist es anderes zu erklären das ein Verein bzw. eine Gemeinschaft (den Namen werde ich niemals veröffentlichen) mich gebeten hat und auch andere bei den Sendeleiter ein Stunde eigenes Programm einzubauen und Sie bezahlen dafür 100€ die Stunde einzige Bedinung ist das Sie die Moderation machen und im Sinne ihrer Organesation und das Sie Ihre Anschrift bekanntgeben aber was die Sender wollen das nicht hier ein Beispiel ganz fiktiv

Der Schäferhunde Verein "der große Hund" produziert eine Sendung mit der Musik die in die Sparte des Sender reinpaßet z.B. Pop und in der Sendung der breiten Zuhörerschaft deutlich macht und berichte abgibt über Ihren Verein und die Projeckt die da veranstalltet werden. Die Sendung sieht dann folgend aus hier das Schema

STadt Radio Hannover die Nachrichten 20:00
Stadt Radio Hannover die Schäferstunde hier ist Ihr Stadt Radio Moderator Kai Flaume herzlich willkommen zur unseren Präsentierstunde eines Hundevereins unserer Stadt wir stellen Ihn heute vor. Dann folgt Musik mit Berichten die der Verein produziert hat in der Sendung merkt es keiner das jemand dahinter steckt als der Sender es wird alles inst Progrramm eingepackt, das wäre doch eine gute Idee aber die Leute meinen der Stabile Eindruck beim Kunden geht verloren was ich als absoluten Schwachsinn finde, wenn interessiert es wenn man eine Hundestunde im Radioprogramm einbaut.

Dadurch bekommt der Sender mehr Vilefalt und verdient gleich auch Geld damit und kein ausenstehender merkt es das jemand im Hintergrund wirkt. Einzige Bedinung das der Sender die volle Haftung für das Programm übernimmt aber das ist ja nicht das gtoße Problem man kann ja die Bericht vorher anhören oder was hält ihr davon.
(Entschuldigung für meine Schnellschrifft ich habe es eilig)
 
Re: Zielgruppe: Die Jungen Dödel

Original geschrieben von Sony
Wenn man die meisten Formatprogramme so betrachtet, dann weiß man, daß diese für die junge ( angeblich kaufkräftige!) Zielgruppe und für die unkritische und nicht anspruchsvolle und nicht unbedingt intelligente Hörerschaft gemacht werden.

Wie paßt da der neueste SCHUFA-Bericht dazu, daß die Überschuldung gerade bei den Jungen rasant vorangeschritten ist, daß insbesondere die 20 - 24 Jährigen ihre Schulden nicht zahlen und daß da wieder besonders die weniger Gebildeten am meisten betroffen sind ?
.....
Das Radio war einmal ein Feinschmeckerrestaurant und sprach die anspruchsvolle Kundschaft an, die war vielleicht nicht die große Masse, zahlte aber gut und das Restaurant hatte guten Ruf !
Jetzt ist das Radio nur noch eine Frittenbude, die jedem vorbeigehenden Jugendlichen krampfhaft sein Taschengeld rausziehen will, solange er noch Kredit bei Bank und Eltern hat.
Na da erbringst Du doch selbst den Beweis, dass die Werbung bei genau dieser Zielgruppe funktioniert. Würde sie nicht funktionieren, wären die Kids auch nicht veschuldet. Und selbst wenn ein Teil der Zielgruppe verschuldet ist - es sind noch genügend potentielle Geldausgeber da - und es wachsen ja ständig Labile und Debile nach.
[IRONIE}
Das ist konsequenter Marktaufbau: Die erste Generation wird in die Schulden getrieben, muss um so mehr arbeiten, kann sich nicht mehr um die Kinder kümmern, die wiederum verblöden und dadurch noch empfänglicher für Werbung usw. usw. - fast wie ein Kettenbrief über die Generationen hinweg.[/IRONIE]

Und übrigens sind die Kunden, die letztlich nicht zahlen, eh schon von vornherein eingepreist - außer natürlich bei Deinem Freund 1.:D
 
Wie ist denn nun die Antwort auf folgende Frage?:

"Also was würde passieren, wenn in einem deutschen Radiomarkt mit 8 Mio. potentiellen Hörern 30 Frequenzen vergeben würden. Eigner könnten Einzelpersonen und Firmen jeglicher Art werden. Ein Eigentümer dürfte nur nicht mehr als 5 Frequenzen innehaben. Sie dürfen ihre eigene Sendetechnik betreiben, haben jegliche inhaltliche Freiheiten etc.

Gäbe es dann tatsächlich 30 Hitradios, die alle die gleichen 200 Titel durchnudeln würden???"
 
qualität

@jasemine:

da versuch ich eine kleine harmlose diskussion über qualität anzuzetteln und die jasemine holt wieder die große erfolgskeule raus, mit der sie alles rechtfertigt. klar ist erfolg immer ein zeichen, dass es nicht ganz schlecht läuft in nem laden. alle sind dann zufrieden, das betriebsklima ist bombig und alle laufen mit fetten zuschlägen aufs honorar nach hause :)

aber die frage, warum vieles, auch erfolgreiches so erbärmlich klingt, haben wir damit nicht beantwortet.

"ich würde nie das hamburger abendblatt kritisieren, WENN es marktführer in hamburg wäre" (jasemine)

dieses WENN finde ich sehr fatal, weil es vom kern der qualitätsfrage ablenkt. angenommen, das abendblatt wäre ein gruseliges erzeugnis mit schiefen spalten, voller schwachsinn und rechtschreibfehlern und trotzdem marktführer - dann wäre doch die frage sehr spannend, wie sowas kommt. mögen die leute sowas? ist das gerade in? müssen wir unsere vorstellungen von qualität überdenken? zusammenhänge zwischen "qualität" und "erfolg" zu suchen ist immer spannend, dann muss man aber auch eine objektive "gesamtqualität" eines produktes definieren dürfen sonst wirds nix.

genau das aber will die jasemine nicht, wenn ich sie jetzt richtig verstanden habe. nüchtern kritisieren gehört sich nicht, weil man damit die "gegenteilige Meinung der vielen Leser mit Füßen" treten würde.

die printkollegen sind da nicht so zimperlich. gerade bei den erfolgreichsten zeitungen wird sehr kritisch über die eigenen schwächen im kleinen wie im großen geredet. viel kritischer, als ich persönlich das bei sendern erlebt habe.
 
@ radiohexe

Teilweise hats ja RayShapes schon beantwortet.

Aber ich würde es tun, wenn ich
a: die Kohle hätte
b: die Zeit hätte
d: jünger wäre ( Ich frage mich: Was soll ich mir die wenigen Jähre vor der Rente noch allerhand aufhalsen ? Warum soll ICH denen, die gegen meinen Rat den Karren in den Dreck gefahren haben, ihn wieder rausziehen ?)

Ich kann also nur gut gemeinte Ratschläge geben, meine Meinung aus bester Kenntnis der Sachlage äußern und hoffen, daß es doch einige gibt, die mich verstehen bzw. zum Nachdenken anregen.
Ich habe in den Siebziger und Achtziger Jahren äußerst erfolgreich Privatradio gemacht, bin jetzt beim ÖR und helfe gerne jungen Radiomachern mit Rat ( und auch ein bißchen Tat).

Aber leider mache ich immer die Erfahrung, daß man Meinungen und Ratschläge eines "alten Hasen" gar nicht annehmen will, sondern immer nur zu hören kommt: Wieso machst Du es nicht selber besser ! Dazu kann ich nur sagen: Ich habe es bereits selber besser gemacht, IHR seit jetzt dran !


Bitte nicht böse sein, ich ziehe mich ja schon wieder in den Hintergrund zurück !
 
Wer könnte Dir dafür böse sein, lieber Pirni ;)

Hallo Brillenträger,

danke für den interessanten Beitrag.
...Aber die frage, warum vieles, auch erfolgreiches so erbärmlich klingt, haben wir damit nicht beantwortet.
Wenn Du in klassischen Lehrbuchqualitäten den Schlüssel für Erfolg siehst und Dich wunderst, warum er bei Massen-Produkten eintritt, die teilweise oder komplett darauf verzichten, wirst Du die Frage nie beantworten. Wir können aber gerne mal über die Qualität der wichtigen Faktoren
- kompetentes Research und dessen Analyse,
- strategische Musikplanung, (im TV-Themenplanung und -Verteilung über Tag+ Woche)
- On Air Promotion,
- Personality, Stationality, Imaging, Markenführung
- Marketing reden.
angenommen, das abendblatt wäre ein gruseliges erzeugnis mit schiefen spalten, voller schwachsinn und rechtschreibfehlern und trotzdem marktführer - dann wäre doch die frage sehr spannend, wie sowas kommt. mögen die leute sowas? ist das gerade in? müssen wir unsere vorstellungen von qualität überdenken?
Ich habe genau das bereits getan und meine Vorstellung von Qualität überdacht, da sie den Erfolg von Massenprodukten nicht erklären konnte. Jetzt überlasse ich die Beurteilung von Qualität nicht immer (aber... du weißt schon) dem Erfolg.
Warum mache ich das? Weil ich nach einem Maßstab beurteilen will, der mir hilft Erfolgsträchtiges von Erfolglosem zu unterscheiden. Warum sollte ich mich an Lehrbuch-Qualität orientieren, wenn anderen Faktoren den Sieg von Trash erklären?
Und schluss mit der Überheblichkeit: Erfolgreicher Trash wird nicht einfach aus dem Ärmel geschüttelt, man muss natürlich auf Erfolgsfaktoren achten, aber die stehen nicht in der gelben Reihe, sondern (wenn überhaupt) in Marketingbüchern und Werken der Psychologie und Kommunikationsforschung.

Achtung Differenzierung: Natürlich ist meine Beurteilungsherangehensweise an einen „Monitor“-Beitrag anders als an einen von „Explosiv“. Zielgruppe, Kommunikationsabsicht und Format sind ganz verschieden. Deshalb gibt es keine einheitliche Meßlatte, beharrt die Jasemine.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben