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Alex Christensen (U96)

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Radiokult

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Hier wird ja oft über so manches Cover gestritten und diskutiert. Ich stelle daher mal das neue Christensen-Album zur Diskussion. Gemeinsam mit dem Berlin Orchestra hat er auf seiner neuen Platte diverse 80er- und 90er-Hits neu interpretiert, was ihm aus meiner Sicht durchaus gelungen ist. Als Interpreten agieren dabei mehr oder weniger bekannte Musikstars.




Ich finde diese Form allemal besser als das computergestützte "Ballermann"-Gesample, was mittlerweile fast zu einer Art Seuche für schnell zu verdienendes Geld zu werden scheint.

Vor mittlerweile drei Jahren hat er beim ersten Projekt dieser Art auch seinen alten Hit "Das Boot" mit Orchester neu eingespeilt, was ich durchaus als gelungen empfand. Im Radio gehört habe ich das allerdings nie. Und ich habe die leise Befürchtung, dass man auch von den neuen Sachen dort nichts hören wird, obwohl es dort eigentlich bestens hinpassen würde. Oder sind Radiohörer jenseits der Kulturwellen inzwischen schon von ein paar Streichern überfordert?

 
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diverse 90er-Hits neu interpretiert
Die 90er hat er schon durch. Das neue Album greift auf die 80er zurück.

Ich als Freund von interessanten Coverversionen kann Kulti nur zustimmen. Die Arrangements sind hochklassig, die Produktion tadellos. Wir erleben vermutlich ein weiteres Beispiel, wie hervorragend gemachte Popmusik im Radio zwischen alle Stühle fällt. Den Kulturwellen wird das Produkt zu profan sein, den Popwellen zu uncool, weil gestrichen und gegeigt. Den konservativen Melodie- und Oldiewellen wird der Mut fehlen, die von AC geschaffenen Versionen wenigstens eine Weile lang gegen die Originale zu ersetzen.

Warten wir ab, wie das Album morgen chartet und ob sich im Radio irgend jemand verwundert die Augen reibt.
 
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Alex Christensen hatte bisher grob vier Phasen durchlaufen oder sein Schaffen lässt sich in diese Phasen einteilen:

1. U96, hat mir ausgesprochen gut gefallen. (Love sees no color, Club bizarre, Heaven - letzteres war übrigens 1996 auch ein Cover, von "Time after time") , außerdem gibt es noch eine Neuauflage von "Das Boot" aus 2000/2001 herum, mit mehr Bumms, die oft bei der Ostseewelle lief seinerzeit. Also lange vor der 2019er Version.

2. Alex C feat. Yasmin K.(https://de.wikipedia.org/wiki/Yasmin_K.) - englischer Dancepop, ging noch. uu.a. "Amigos forever", "Angel of darkness" - auch hier war 2002 ein Cover dabei: "Rhythm of the night") und wurden alle 3 Titel auch oft bei der Ostseewelle gespielt, als einziger Sender in Deutschland!

3. Alex C. feat Jass - mit der selben Sängerin, nun aber auf Deutsch und mit zweideutig-anzüglichen Texten ("Du hast den schönsten ..." - auch gesampelt, meine ich, "Doktorspiele") - war gar nicht mehr meins, aber bei den Leuten überaus populär.

4. alles was danach kam, u.a. ESC usw. So entstand auch 2012 ein Cover von "L´ amour toujours".

Dass Alex Christensen covert, ist also keine neue Erscheinung. Von "Total Eclipse" gab es übrigens auch schon vor exakt 20 Jahren eine Coverversion und zwar von "Jan Wayne feat. Lena" was in den Clubs damals doch einigermaßen erfolgreich lief.

In der öffentlichen Wahrnehmung war er wohl mit den deutschen Sex-Texten am erfolgreichsten. Er ist sicherlich einer unser bekanntesten und insgesamt auch erfolgreichsten deutschen Produzenten und wird oft zu Unrecht auf seine frühe Schaffensphase reduziert, aber in den letzten 20 Jahren hat er es irgendwie nicht mehr geschafft, mich abzuholen.

Dass man auch als kommerzieller Musiker mit einem Orchester und klassichen Elementen sehr gut harmonieren und durchaus auch erfolgreich sein kann (also seine bisherigen Fans erreicht), hat Howard Carpendale aus meiner sicht bewiesen. Ganz anderes Genre, klar - aber die beiden Alben mit dem Londoner Symphonieorchester sind , finde ich, gelungen.

Die neuen Christensen-Sachen, nun ja. Mich persönlich spricht es nicht an, wobei ich generell kein Freund von 80er-Aufgüssen bin. Davon gab es schon um 2004/2005 herum viel zu viele (Out of touch, Star to fall, Ai no corrida...). Derzeit vergreifen sich die Produzenten ja meist an den 90ern und frühen 2000ern (Blue dabadi, Around the world, Dragostea, Lemon tree)

Ich gönne Alex den Erfolg damit und wünsche ihm, dass sein Comeback einmal mehr gelingt (wobei er ja nie wirklich "ganz weg" war aus der öffentlichen Wahrnehmung, und als Produzent und Komponist immer irgendwo mitgewerkelt hat) - aber mich spricht er damit nicht an.

Auffällig, dass zwar allerlei furchtbar schlecht produzierte Coverversionen derzeit im Radio hoch- und runterlaufen (wie diese Leoniie, oder die Neuauflage von Lemon tree) aber seine Remakes irgendwie gar nicht. Womit ich dem letzten Absatz aus dem Ursprungsbeitrag uneingeschränkt zustimmen würde. Vermutlich aus oben genanntem Grund. Christensen wird von vielen unterschätzt und auf Eurodance/Eurobeat reduziert oder gar belächelt. Dabei sind hier durchaus ernst zu nehmende Radiohits entstanden.

Top gemacht sind diese Cover auf jeden Fall - im Gegensatz zu vielem anderen, was so im Radio läuft. Ich könnte mir vorstellen, dass einiges davon durchaus auf MDR Kultur oder DLR Kultur seinen Platz findet, die ja auch Populärmusik spielen. Bei den Hitradios wohl eher weniger.
 
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Da wo Alex Christensen nicht direkt covert, übernimmt er halt wesentliche Teile (v.a. die Synthie-Melodien) aus früheren Songs.

Das Boot ist eh klar.
I Wanna Be A Kennedy ist bei Fade To Grey abgekupfert.
Love Sees No Color ist je nach Version bei Sleeper In Metropolis oder Living On Video abgekupfert

etc. etc...

Als U96 fand ich ihn aber anfangs auch recht gut, gerade weil Techno damals einfach was Neues war, aber das spätere Zeug (als Alex C) war einfach nur noch billig. Ich finde auch, er ist immer nur auf irgendeinem Zeitgeist mitgeschwommen und hat wenig Eigenständiges zustande gebracht.
 
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