Anmoderationssätze, die "gar nicht gehen"

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Radiocat

Gelöschter Benutzer
Abgedroschene Floskeln, viele Worte um nichts, althergebrachte Langweiler, leere Phrasen. Jeder von uns kennt sie, jedem von uns sind sie vermutlich auch schon rausgerutscht.

Ab auf den persönlichen Index damit. Sammeln wir mal...
ich biete an (da gerade erst wieder so gehört):
"Es ist Donnerstag und da kommen wieder viele viele neue Filme ins Kino".

Das ist schon gefühlt seit fünf Jahrtausenden so und genau so lange wird uns das jeden jeden jeden Donnerstag wieder im Radio erzählt. Jeder weiß es also, und wer es nicht weiß, weil er nie ins Kino geht, den interessiert es auch nicht. Trotzdem immer wieder dieser Satz...dabei stelle ich (oder der Kollege) doch (hoffentlich!) einen spannenden und aufregenden neuen Film vor, der sich auch so anteasen lässt, dass der Hörer aufhorcht.
 
..."Nur noch ein paar Stunden arbeiten und dann ist endlich Wochenende. Wir begleiten Sie durch den Freitagvormittag jetzt mit Marlon Roudette. "New Age" habe ich jetzt für Sie rausgesucht und die 80er kommen von den Eurythmics. "Sweet dreams", denn das ist unser Musikversprechen. Kommen Sie gut gelaunt durch den Tag ich bin XYZ...." ***CLAIM***
If love was a word. i don´t understand...
 
Ganz ehrlich... Ich habe das Gefühl, dass die größere Denksportaufgabe darin besteht noch Anmoderationen zu finden welche nicht unter die von Dir aufgeführten Kategorien fallen. Mir fallen diese Sprüche zwar auch negativ auf, aber sie sind doch leider alltäglich. Für mich sind solche inhaltsleeren Moderationen ein genauso großer Grund für die Eintönigkeit im Radio wie die überall und immergleiche Musik. Es macht mich aggressiv, wenn ich ein übliches Popradio hören muss und schon an den ersten zwei, drei Worten merke worauf der Moderator hinaus will. Nicht weil es so offensichtlich wäre, sondern weil man es schon viel zu oft gehört hat. Wie ein Film, den man sich zum x-ten Mal ansieht und ganze Szenen wortwörtlich mitsprechen kann. Ich schalte dann entnervt um oder ab, sofern ich die Macht über das Radio habe.

Soweit mir bekannt ist, liegt das aber nicht unbedingt an den Moderatoren selbst. Potenzial gibt es da genug. Aber mich beschleicht des öfteren der Eindruck, dass viele Moderatoren so moderieren sollen. Anweisung von oben.

In dem konkreten Fall, welchen Du beschreibst, fände ich eine Einleitung toll, welche sich ohne Umschweife mit dem Filminhalt beschäftigt. z. B.

"Die Siebziger Jahre sind in Rückblicken immer toll. Aber von der anderen Richtung aus betrachtet dürften die Siebziger ziemlich verwirrend sein. Das stellt ab heute Johnny Depp in dem neuen Film "Dark Shadows" fest. [...]"

Das ist vielleicht kein Brüller, aber abwechslungsreicher als das übliche Gesülze.
 
Aber mich beschleicht des öfteren der Eindruck, dass viele Moderatoren so moderieren sollen. Anweisung von oben.
Diesen Eindruck habe ich auch: Ehemals hatte jede Moderatorin/jeder Moderatoren mehr oder weniger ein Repertoire an Standardsätzen, an denen die Personen neben ihrer (eventuell) markanten Stimme erkannt werden konnten. - Im Radio des Jahres 2012 haben (fast) alle Moderatorinnen/Moderatoren eines Programms unabhängig von der Person einheitliche (eventuell standardisierte?) Formulierungen der Sätze, welche sie ins Mikrofon sprechen.
 
"Wenn Sie sonst noch irgendeinen Blitzer sehn oder im Stau stehn...blablablablabla
...frrrrreu´n wir uns..blablablablablabla"

DAS ist für mich momentan der Tiefpunkt aller Radio-Moderationen!
 
"Stellen Sie sich vor, ..."

"XY weiß mehr."

Oder "Tja" in Verbindung mit einer positiven Aussage ("Tja, das Wochenende wird wieder schön...") Obwohl dieses Beispiel eigentlich eher in den Sprachlotterei-Faden gehört.
 
ich hab einen Abmoderations-Satz, den ich in Interviews nicht mehr hören kann. Der Gesprächspartner spricht seinen letzten Satz und dann kommt der Moderator mit "...sagt XY, Super-Experte für alles Mögliche."
 
"Peter Müller, HR Islamabad" o.Ä. - als ob der Hessische Rundfunk einen eigenen Reporter in jeder Stadt der Welt hätte:D.
Schlimm ist auch, wenn das Morningshow-Duo schon in die Jingles reinlacht, weil gleich als Erstes, noch vor dem ersten Superhit im Megamix, ein gaaaanz toller Witz kommt ;).
 
@Sebastian: Es ging übrigens wirklich um "Dark Shadows". Mir wären da spontan ein paar gute Anmods eingefallen, sie lagen eigentlich "auf der Hand"...aber der gute Moderator entschied sich tatsächlich für den Trivialeinstieg...
 
"Es ist eine Riesenblamage für Berlin. Die Rede ist von der Verschiebung der Eröffnung des Hauptstadtflughafens".

Diese seltsame Satzkonstellation und das unsägliche Dieredeseinvonirgendwas treiben mich regelmäßig die Wände hoch.
 
"Heute wird es bis zu 29 Grad. Na, dass ist doch schön kuschelig Warm. Hessen kommt aus dem schwitzen nicht raus. Zeit zum grillen und am See liegen..
Wie unterschiedlich Männer und Frauen das Wetter genießen, erfahren Sie und nach den Hits von Bruno Mas, Adele und den Eurythmics"
 
Wenn ich das hier so lesen, könnte man eigendlich jeden Satz im Radio nennen, denn irgendwo ist alles schon ein- oder mehrmals genannt worden. Ich könnte mir auch vorstellen das sich gleichende Sätze wie der in dem Beispiel von Makeitso von den Zulieferern kommt, deren Texte dann 1 zu 1 übernommen werden. Da grosse Journalistische Firmen mitlerweile mit Standart-Texten arbeiten die zum Teil sogar per Computer automatisch erzeugt werden, liegt diese Vermutung sehr nahe.
 
Ich rege mich immer über das "auf den Prüfstand stellen" und "auf die Barrikaden gehen" auf. "Endlich Wochenende" scheint bei manchen Sendern der einzige Inhalt zu sein neben dem Wetter und "Flitzer Blitzern". :mad:
Und nun weiter mit "Iternal Flame"
 
Noch so ein absolutes No Go für mich ist die Aussage "Gleich mehr von Wetter und Verkehr". Oder noch schlimmer: "Alle 15 Minuten mehr von Wetter und Verkehr".
Ehrlich. Was habe ich davon, wenn mir alle Viertelstunde die Ortstemperaturen vom neuen Wetterradar im drei Tage Trend vorgelesen werden?
Und nun weiter mit Musik aus Dirty Dancing an diesem verregneten Vormittag. Hier sind Bill Medley und Jennifer Warnes... :D
 
Noch schlimmer: "Gleich hören Sie bei mir in der WC das beste Wetter für ganz XY."
Oder: "Den besten Verkehr für ganz XY hören Sie gleich bei mir in der Sendung WC."

Kotzerationen, bei denen ich gern selbiges in solchen Mengen täte, so viel aß ich mein Leben lang nicht.
 
"Wenn Sie schon immer mal blablabla x oder y machen, kennenlernen, sehen oder wissen wollten ..., dann haben wir jetzt ...."

und:

"Für alle, die gerne ... ichweißnichtwastun ....bla, bla, bal"

Das sind Anfänge, bzw. Anmoderationen, die in Stein gemeiselt sind!:D

Und bei den Abmoderationen fallen mir spontan folgende Offenbarungseide ein:

"Bleibt nur zu hoffen (abzuwarten) ..., dass/ob .... bla, bla bla"

oder:

"Die Zukunft wird weisen, ob .... und wie ...."

Ganz große Kunst! Ganz weit verbreitet! (Übrigens auch im Print)
 
Meine Lieblings-Platitüden aus den Nachrichten:

Schnee und Eis haben den Norden weiter fest im Griff.
...oder sie haben am besten auch noch Norddeutschlands Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt.
 
"Ein Mix aus Sonne und Wolken ..."

"Der Frühling verabschiedet sich erst mal für ein paar Tage."

"Kommen Sie gut mit uns durch den Feierabend!"
 
ich hab einen Abmoderations-Satz, den ich in Interviews nicht mehr hören kann. Der Gesprächspartner spricht seinen letzten Satz und dann kommt der Moderator mit "...sagt XY, Super-Experte für alles Mögliche."

Diese Art und Weise, Interviews zu beenden halte ich für höchst unkultiviert! Denn meistens folgt nach dieser Abmoderation kein "Auf Wiederhören", geschweige denn ein "Danke für dieses Gespräch". Und dann beklagt sich alle Welt über den Verfall der höflichen Umgansformen.
 
"Kommen Sie gut mit uns durch den Feierabend!"

und ganz wichtig - wenn man bei bayern3 zwischen 16 und 19 uhr moderiert -, dass man auch mindestens 423 mal pro stunde das wort "extra" erwähnt. damit der simple bayern3-hörer auch irgendwann mal merkt, wie die sendung heißt, die er da überhaupt hört ;)

simmer froh, dass aby keine extra-sendung hat: dort würde das e-wort mindestens 100 mal mehr pro stunde erwähnung finden. ;)


spaß beiseite: in diesem thema hier merkt man mal wieder sehr deutlich, wie abgestumpft unser deutsches radio eigentlich ist... :cry:
 
Gar nicht geht ein langes "Soooooooooooooooooooo,...", was ich immer mal wieder am Nachmittag in hr3 vernehme! :/
 
Was ich auch nicht mehr hören kann ist wenn man einen Titel abmoderiert mit "Ganz enspannt ins Wochenende/in den Feierabend/in den Morgen/in den Tag/in die Nacht/was weis weis ich wohin mit blablabla :wall:
 
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