• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

ANTENNE BAYERN - aktuelle Entwicklungen

Es ist erstaunlich, wie die Macher hier Radio von vor 15 Jahren als Innovation verkaufen. Gekürzte Titel angeblich 5 Jahre nur wegen Backtiming, jetzt wieder als Allheilmittel um alle Hörer gleichermaßen zu besänftigen. Radio ohne Ecken und Kanten - so wird es irgendwann ganz verschwinden und Spotify, Deezer und Co. den Weg ebnen. Viel Freude dabei.
 
Ich finde den Denkansatz sehr merkwürdig und nicht innovativ. Wenn alle Zeichen darauf hinzeigen, das "die Masse" nicht mehr unter einen Hut zu bringen ist, dann muss man konsequent handeln. Einfach nur Lieder zu kürzen kann mittelfristig nicht die Lösung sein. Wenn aktuelle Pop-Titel bereits "störende" Elemente beinhalten, muss man sich fragen, wen man überhaupt ansprechen möchte (als Hörer, nicht die Werbekunden) Ein Ansatz sind die "+"-Programme von FFH. Gerade im Zeitalter von DAB+ und App kann man das Programm entsprechend angepasst ausspielen. Das Internet lehrt uns, dass der Konsument immer öfters in seine(r) Blase lebt oder leben will. Warum sollte genau dieser beim UKW-Radio auf Dauer einen Gemischtwarenhandel akzeptieren?
 
Warum man deutschsprachige Titel jedenfalls vollständig meidet, erschließt sich mir nicht. Nicht dass ich jetzt der größte Fan von Silbermond, Juli oder Mark Forster bin. Aber ich verstehe tatsächlich den Kontext dahinter nicht. Das wäre ja das gleiche, wie wenn ein britischer Sender alle englischsprachigen Titel aussortiert.
 
Können wir bitte sachlich diskutieren und nicht sarkastisch?
Warum? Argumente stehen immer gegen "schlecht getestet" oder "interessiert keinen":
Ohje, da hängen wieder einige den "guten alten Zeiten" nach. Ich gebe es jetzt auf und erspare mir die sinnlosen Wiederholungen, die ihr Nostaliker eh nicht versteht.
Okay, ihr findet gekürzte Titel blöd. Interessiert aber niemanden. Weder Hörer, noch Macher.
Das scheint die finale Ansicht der Radiomacher zu sein. Sebastian1985 hat ausführlich dargelegt, warum das nicht in Ordnung ist und dafür fast 20 Likes von den "Nostal(g)ikern" erhalten. Der Begriff wird ja hier gerne auch abwertend gebraucht.
Ich finde es, vorsichtig ausgedrückt, bedauerlich, dass hier die Diskussion gar nicht mehr zugelassen wird, weil einige diese direkt im Keim ersticken.
Ich denke, hier lesen viele Radiohörer und -interessierte zu und werden sich ihren Teil denken, wenn man sie als "Ewiggestrige" bezeichnet, nur weil sie bestimmte (gute) Dinge von früher immer noch schätzen. Das ist im Übrigen ebenfalls "schwarz-weiß"-Denken. Mir zeigt es sehr deutlich, mit wie wenig Herz Radiomacher heute an ihre Arbeit gehen. Ich gehe nicht davon aus, dass sich daran in absehbarer Zeit auf UKW noch was ändern wird.
 
Mir zeigt es sehr deutlich, mit wie wenig Herz Radiomacher heute an ihre Arbeit gehen.
Und mir zeigt es sehr deutlich, mit wie wenig Sinn und Verstand hier argumentiert wird. Wegen gekürzter Titel eine so dreiste und unverschämte Aussage über Menschen zu treffen, die jeden Tag früh aufstehen um einen guten Job zu machen - einfach respektlos.
 
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Und mir zeigt es sehr deutlich, mit wie wenig Sinn und Verstand hier argumentiert wird. Wegen gekürzter Titel eine so dreiste und unverschämte Aussage über Menschen zu treffen, die jeden Tag früh aufstehen um einen guten Job zu machen - einfach respektlos.
Respektlos ist es, Kunstwerke (und dazu zählt auch Musik) zu beschneiden und das auch noch gut zu heißen.
 
Das wäre ja das gleiche, wie wenn ein britischer Sender alle englischsprachigen Titel aussortiert.
Also wenn du nur mal schnell in die Playlist von BBC 1 oder 2 schaust, ist das überhaupt nicht mit der deutschen Situation vergleichbar. Auf UKW kann ich hier auch Stationen aus Tschechien und Polen empfangen und selbst dort (mein Eindruck) ist es mit Musik in Muttersprache eine andere Situation.
 
Weil sie fast durchgehend richtig schlecht testen. Radioszene hat dazu gerade auch ein aufschlussreiches Thema gehabt.

Ich würde prinzipiell das Maß der Bedeutung von "Testen" in Frage stellen. Ich halte sie für überschätzt. Viel mehr sollte man auf die Intuition der Musikredakteure setzen. Sie hätten ja nicht den Beruf ergriffen, wenn sie nicht ein bestimmtes Näschen für Musik hätten.

Die Frage, warum, z.B. Antenne Bayern keine deutschen Titel spielt, kann ich beantworten: Man sagt, dass die Titel polarisieren. Das muss noch nicht mal Deutschrap sein. Die Leute verstehen die Texte, machen sich ihre Gedanken, und ärgern sich ggf. darüber. Fremdsprachige Lieder haben es in dieser Gedankenwelt einfacher. Die meisten deutschen Hörer erfassen den Text gar nicht oder unzureichend. Was der Inhalt ist - egal. Damit sind diese Lieder aus dem Schneider.

Das ist natürlich eine Annahme oder Denkweise, die ich so nicht ganz teilen kann.
 
Respektlos ist es, Kunstwerke (und dazu zählt auch Musik) zu beschneiden und das auch noch gut zu heißen.
Nicht jedes Liedchen eines "Künstlers" ist gleichzusetzen mit einer Mona Lisa und Kunst. Auch nicht jedes gedruckte Wort, z. B. in den immer noch existierenden Arztromanheftchen ist jetzt Kunst/Literatur drin.

Der "normale" Hörer wird ein Kürzen etc. gar nicht bemerken oder gar beim Nebenbeikonsum im Büro akribisch auf die Uhr schauen und dann das recherchieren anfangen, ob der gespielte Dauerrotationseinspieler vielleicht länger sein könnte.
 
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Zum Thema Kürzen meine Meinung als Hörer, der sich hobbymäßig mit den Hintergründen von Radio beschäftigt:

Titel kürzen ist für mich, wie man heute sagt, eine absolute Red Flag und ein Konzept von vorvorgestern. Wenn ich das bei einem Sender höre, wird er ab dem Moment konsequent gemieden. Pitchen finde ich grenzwertig (wenn nicht innerhalb einer Mix-Sendung), aber vielleicht noch gerade so zulässig in einem Massenprogramm.

Ich halte es für einen Irrglauben von Radiomachern, wenn sie denken, dass das den Hörern nicht auffällt. Für mich ist das simple Logik: Wenn man sich damit brüstet nur Hits zu spielen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einer der Titel in der Rotation das Lieblingslied des ein oder anderen ist. Und in der Regel kennen die Menschen ihre Lieblingslieder gut. Sie wollen sie mitsingen, Gitarrensolos auf der Luftgitarre mitspielen, ... Denen fällt auf, wenn da plötzlich ein Stück fehlt. Egal ob in der Mitte oder am Ende.

Die für mich wahrscheinlichste, natürliche und nachvollziehbare Reaktion der Hörer in so einem Moment ist: Ärgern, Radio aus, Spotify/YouTube an und den Titel in voller Länge hören. So geht langfristige Hörerbindung.

Ich kenne keine Kunstgalerie und kein Museum der Welt, das es wagen würde, Bilder oder Skulpturen zu Beschneiden oder anderweitig zu verunstalten, weil der Kurator der Meinung ist, dass dies den Leuten nicht zuzumuten sei oder um mehr Bilder in die Galerie zu bekommen (um mal im Bild des "Mehr Hits pro Stunde" zu bleiben).

Dieses Konzept von Radio ist für mich veraltet und ein Zeichen der völligen Respektlosigkeit gegenüber Hörern und Künstlern.

Sorry, das musste an der Stelle mal raus.
Wir werden ja sehen, wie viel Erfolg Antenne Bayern damit jetzt einfahren wird und ob das "Mutterschiff" wieder auf Kurs kommt.
Die Wahrheit. Und nichts als die Wahrheit.
 
Nicht jedes Liedchen eines "Künstlers" ist gleichzusetzen mit einer Mona Lisa und Kunst. Auch nicht jedes gedruckte Wort, z. B. in den immer noch existierenden Arztromanheftchen ist jetzt Kunst/Literatur drin.

Der "normale" Hörer wird ein Kürzen etc. gar nicht bemerken oder gar beim Nebenbeikonsum im Büro akribisch auf die Uhr schauen und dann das recherchieren anfangen, ob der gespielte Dauerrotationseinspieler vielleicht länger sein könnte.
Nun wollen wir dieser Argumentation einmal nachgehen:

Im weitesten Sinne ist Musik den "schönen Künsten" zugeordnet, so lese ich bei Wikipedia. Du behauptest nun, dass bestimmte Lieder keine Kunst sind, d.h. nicht das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Aber nun frage ich: Was ist es dann: Ein belangloses oder seelenloses Produkt?

Und wenn es das ist, warum sollte nun ein solches z.B. 3 Minuten langes "Produkt" nicht durch ein 2:30 langes anderes "Produkt" der gleichen Klasse ausgetauscht werden, wenn es dem "normalen Hörer" sowieso nicht auffallen würde. Dann hätte man nicht mal den Aufwand zu kürzen.

Wer sagt denn, dass der Hörer bei einem Albumtrack gleicher Machart des Künstlers hochschreckt und hastig den Sender wechselt?

Und noch was zum "Arztromanheftchen", dass du als Beispiel anführst:

Ich gehe zum Arzt, nehme das Heftchen und reiße die Seiten 15 bis 20 heraus. Danach lege ich das Heftchen zurück. Zum Zeitvertreib nimmt der nächste Patient das Heft in die Hand und blättert. Meinst du nicht, dass er bei Seite 20 stutzt? Möglicherweise war es zumindest zu dem Zeitpunkt interessant, aber dann wird es richtig wertlos. Hohe Kunst? Vermutlich nicht, aber auch hier wird jemand mit mehr oder weniger Enthusiasmus geschrieben haben. Evtl. kann das heute auch eine KI. Darüber kann man sich dann wieder streiten.

Um den Dreh zu Antenne Bayern zu kriegen: Ich bin mir sicher, es wäre möglich, ein Radioprogramm zu machen, ohne Musik zu kürzen und den Flow zu verlieren.
 
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Ich denke, hier lesen viele Radiohörer und -interessierte zu und werden sich ihren Teil denken, wenn man sie als "Ewiggestrige" bezeichnet, nur weil sie bestimmte (gute) Dinge von früher immer noch schätzen.
Der Fairness halber sei angemerkt, dass ich beim Abhören von Bändern meines Vaters, die Anfang bis Mitte der 1970er entstanden, feststellte, dass damals auch der WDR im „Popmusikprogramm“ schnitt, eine Erfindung von Antenne Bayern ist das also garantiert nicht, es wäre auch naiv, das anzunehmen.
Dass es in Zeiten, wo jeder Zugriff auf die Originalversion hat (sie ist nur einen Schmier entfernt), eine höchst fragliche Praxis ist, sei doch bitte zur Diskussion freigegeben…
Für mich persönlich war diese Kürzerei noch nie akzeptabel - und heute halte ich sie auch nicht mehr für Zeitgemäß. Vergleichbare Sender, wie beispielsweise die im weitesten Sinne der RTL-Gruppe zugehörigen, machen das auch nicht. Aus Gründen.

Der "normale" Hörer wird ein Kürzen etc. gar nicht bemerken oder gar beim Nebenbeikonsum im Büro akribisch auf die Uhr schauen und dann das recherchieren anfangen, ob der gespielte Dauerrotationseinspieler vielleicht länger sein könnte.
Gerade das stimmt nicht.
Es dudelt den ganzen Tag, dann kommt der Titel, den man grad gerne mag… unter Umständen wird von der Werkbank, von SAP, von Excel, von Solitär aufgeschaut, vielleicht auch noch lauter gemacht und bei einem Schluck Kaffee (lauwarm und mit Ölfilm drauf) zugehört. Und dann: 2:15, Puff, aus, schon vorbei.
Und man denkt sich: „wie kann das sein“? Und schüttet den abgestandenen Kaffee frustriert in den Topf des eh schon ungeliebten Gummibaums.
 
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