ARD-Kulturprogramme

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Blankenfeld-Boogie:Im öffentlich-rechtlichen bzw. staatlichen Rundfunk anderer Staaten funktioniert das auch, siehe Frankreich, siehe Spanien.
Radio France leistet sich sogar drei landesweit ausgestrahlte Kulturprogramme.
Eines für gesprochenes Wort (Bildung, Hörspiele, Features, Diskussionen): France Culture
Eines für ernste Musik von Barock bis hin zum Jazz und Wortbeiträgen rund um die Musik:
France Musiques
Eines für die sog. Populärkultur mit Gesprächen, Interviews und einer bunten Musikmischung: France Inter

Ein Programm wie NDR2 oder SWR3 findet man bei Radio France nicht, am ehesten an Popmusik orientiert sind die France-Bleu-Regionalsender, dafür gibt es dann noch FIP und das Jugendprogramm "Le Mouv"
Auch die Auswahl unter den komerziellen Sendern ist beispielhaft, da gibt es von Klassik über Comedy(!), Chansons, Oldies, 80er, HipHop, Dance bis Rock so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
 
@Der Rundfunkbeauftragte:

Wie kommst Du überhaupt zu jener pauschalen Feststellung:

"...aber wenn man sieht, wie sich dort jemand für mäßig Kohle den A**** aufreißt und selbigen hinterher eingetreten bekommt, dann kommt einem unweigerlich die alte Konvergenztheorie in den Sinn".

Also in meinem Bekanntendunstkreis arbeiten zwei Leute hauptberuflich bei öffentlich-rechtlichen Kultursenden und sind a) was das Gehalt angeht, b) was das Arbeitsklima angeht und c) was die Aufgaben, die sie zu erledigen haben, hochzufrieden sind. Bist Du ganz sicher, dass Du in Deinem Posting nicht über Klassik Radio geredet hast? Und wenn nicht, dann will ich diese von Dir in die Welt gesetzte Pauschalverurteilung hiermit richtigstellen. Außerdem: Keiner zwingt jemandem, einen Beruf auszuführen.
 
@Blankenfeld-Boogie:

Du redest mir aus der Seele und zeigst mir, dass es außer mir (und wenigen anderen geschätzten Leuten aus meinem Bekanntenkreis) noch weitere Personen gibt, die "zwischen Holiday Inn und McDonalds" zu Hause sind. Ich gehöre auch zu der Gattung Mensch, die eine Trennung zwischen E- und U-Musik aufs schärfste verurteile, vor allem, wenn hiermit Vorurteile verbunden sind. In meinem Studium habe ich dies sehr oft zu spüren bekommen: Bei den Musikwissenschaftlern mußte ich mir oft anhören "Iiiih, Du hörst Pop", während man sich in der Publizistik darüber wunderte, wie jemand, der in den Semesterferien schon als Musikredakteur bei einem landesweiten Privaten gejobbt hat, Gabrieli, Praetorius und Schütz im Schrank stehen hat (und auch manchmal hört). Ich hasse ebenfalls diese Verurteilung von Leuten, die Klassik- und Kulturfreunde als "Weichspüler" bezeichnen. Und wehe, so jemand wagt es mal zu einem Punk-Konzert zu gehen - nein, das paßt dann nicht ins Image....
Und um aufs Radio zu kommen: Rundfunkbeauftragter, so sehr ich Deine Postings schätze, aber mit einem hast Du Unrecht: Die öffentlich-rechtlichen Kulturwellen sind kein "Ghetto" für "Hochkulturelle", sondern bieten sehr facettenreiche Programme (sogar für die Popkultur-Fraktion). Das Problem ist, dass wenige davon Kenntnis haben, so kommt wohl auch das Image zustande, das hier auch in diesem Thread gepflegt wird.
 
In der Tat, Radiator, die meisten sogenannten ARD-Kulturwellen sind längst nicht mehr auf Beethoven und co. fixiert. SWR2 sucht mit "Dschungel" und Bayern2 mit "Zündfunk" auch das jüngere Publikum.

Doch sind die meisten Wortsendungen bei SWR2 intellektuell oftmals sehr anspruchsvoll. Man braucht entweder viel Vorwissen zum jeweiligen Thema oder man muss sich an den Manuskriptdienst wenden, damit man sich die Sendung nochmals in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen kann.

SDR1 fehlt mir (Hab ich das schonmal gesagt?)
 
Na herrlich, damit hat sich der Kreis geschlossen und wir sind wieder am Anfang angekommen: Woran liegt es?

Woher kommt das, was mit "Vorurteilen" eher noch zurückhaltend umschrieben ist? Mit "die sinn' alle plöd" ist der Sache doch sicher nicht beizukommen. Ich kann keinen Erklärungsansatz bieten, nur ein Stichwort nennen, das mir diesbezüglich gerade sehr auffällt: "Anstrengend".

Was den Dunstkreis angeht: Gehe ich recht in der Annahme, daß es sich um glückliche Inhaber einer Festanstellung handelt? Von denen, und insoweit hatte ich mich verdrückt ausgekehrt, war zunächst einmal nicht die Rede.

Dazu: Ein Hörer erhält von einem Moderator auf die Frage, warum er eine bestimmte Sendung derzeit nicht mache, zur Antwort, daß er das momentan nicht dürfe, weil er sonst auf zuviel Stunden komme. Ich habe dem guten Mann dann nach bestem Wissen und Gewissen die Hintergründe dessen erklärt. Seine Reaktion war eine Mischung aus Unverständnis und Empörung. So, und das ist ein Thema, bei dem es wohl anscheinend keine Rolle spielt, welches Programm welcher Kategorie zuzurechnen ist, oder erhebt sich dagegen Widerspruch?

Bei Bedarf lese man meine Ergüsse mit dem Verbitterungs-Filter und schaue sich auch noch einmal in diesem Forum um, wie hier immer wieder die Resignation aus allen Löchern gekrochen kommt. Vielleicht hat es auch wirklich keinen Zweck, ich weiß es im Moment nicht.

Bis dann, jetzt seid ihr dran...
 
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