ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Aber ich werde trotzdem nicht aufhören, das zu tun, denn mir ist es egal, dass es anderen egal ist. Die, denen es egal ist, stört es nämlich überhaupt nicht, wenn es gut klingt. Warum soll dann bitte ich der Dumme sein?

Das erzähl mal deinem amerikanischen Kollegen, der komprimiert alles auf 128 MP3. Ich kann mir auch nicht vorstellen das er tatsächlich keinen Unterschied zu 320 hört. Auch eine lahme Internetverbindung oder Speicher kann heuer keine Entschuldigung mehr sein, zumindest nicht in Amerika. Es gibt einfach Leute denen ist es egal wie etwas klingt. Wenn der Inhalt hochinteressant ist, dann kann man auch mal über eine schlechte Qualität weghören, aber man sollte schon die maximale Auflösung nutzen wenn man die Möglichkeiten hat und hier nicht geizen.

What format is the collection in? I get asked relatively often if I have original CDs or vinyl albums of some of the recordings I have, particularly the countdown shows. The answer is no. My entire collection is digital 128 kbps mp3. I do not keep any original media. I have come across many people who swear by the uncompressed formats or using a higher bitrate mp3, and I fully respect this. But in my personal experience, I have never been able to hear the difference between any of those higher-quality formats and an mp3 of at least 128k. On top of this, the disk space savings in using mp3 format cannot be overstated. This point comes into play in yet another advantage of mp3, and that is upload times. I do lots of trading via the internet, and my upload speeds are not huge, so having smaller files to send is a significant advantage. When I start some uploads, I want them to finish in times measured in minutes or perhaps hours, not in days or weeks.

Quelle: https://web.nmsu.edu/~gulino/
 
Ich kann die "neuen" Sender nicht mehr schneiden, der TSDoctor schreibt bei .ts-Dateien mit puren AAC-Streams keine Daten. Bei MP2 gehts problemlos. Es ist zum kotzen.
 
Schnitt bekomme ich nur hin, wenn ich das Audio aus dem TS mit VLC (und nur mit dem) in MP4 extrahiere/umverpacke und dann mit XMediarecode aus dem MP4 ein AAC mache. Das kann ich dann mit MP3DirectCut schneiden, muss es aber danach wieder als MP4 umpacken, sonst knackt der Winamp beim Abspielen.

Es war halt vorher alles viel zu einfach.
 
Ich kann die "neuen" Sender nicht mehr schneiden, der TSDoctor schreibt bei .ts-Dateien mit puren AAC-Streams keine Daten. Bei MP2 gehts problemlos. Es ist zum kotzen.
Das kann eigentlich nicht sein, denn das funktioniert hier bei mir sogar mit dem "alten" TSDoctor 1.2 ohne Probleme. Wobei ich dir empfehlen würde, via Werkzeuge -> Experten-Werkzeuge -> TS Demuxer das AAC rauszuholen und dann mit mp3DirectCut zu schneiden. Das ist für Audio deutlich praktischer.
 
Beide Streams sind brutal übersteuert. 1,5 dB zuviel haben sie mindestens. Damit hat der Encoder viel "Rechteck" zu encodieren, was ihm nicht gut tut. Ist aber halt typisches französisches Knallerballer-Radio (ich konnte ob der gesamten Anmutung nicht lange zuhören, dann ist mir schwindelig geworden).
Ich schreibe das dort mal hin, vielleicht ändert sich ja etwas.
Witzig, dabei hat Virgin Radio France sein Soundprocessing bereits deutlich entschärft. Anno 2016 klang das noch so:

Anhang anzeigen Virgin Radio France 2016 (Zayn - Pillowtalk).mp3

Anhang anzeigen Virgin Radio France 2016 (Nickelback - How You Remind Me).mp3

Das war selbst mir zu viel, obwohl ich sonst kräftiges Soundprocessing gewohnt bin. Hier würde ich schon eher von "akustischer Körperverletzung" sprechen.
 
Ich kann die "neuen" Sender nicht mehr schneiden, der TSDoctor schreibt bei .ts-Dateien mit puren AAC-Streams keine Daten. Bei MP2 gehts problemlos. Es ist zum kotzen.
Wenn man die aac mit dem Ts-Doktor extrahiert lässt sie sich bearbeiten/schneiden. Hab mir dazu eine kleine Batch geschrieben, die im selben Verzeichnis wie die .ts liegen muss. Diese extrahiert die aac's und löscht danach die ts:
for /r %%a in (*.ts) do "C:\Program Files (x86)\Cypheros\TSDoctor3\TSDoctor.exe" "%%a" AUTODEMUX && del /q "%%a"
Pfad ggf. anpassen.
Trotzdem recht hast du, ich fluche auch über das unnötige Gefrickel.
Ich glaube der Header stimmt in den Dateien nicht ganz. Spielt man die AAC mit Foobar2000 ab sieht man keine Gesamtzeit.

Wenn man die aac mit dem Ts-Doktor extrahiert lässt sie sich bearbeiten/schneiden. mit mp3direktcut.
Legt man sich noch eine Kopie des Komandozeilentools ffmpeg.exe in das Arbeitverzeichnis, lässt sich die AAC auch mit einem Klick z. B. in mp3 umwandeln. Als Beispiel mal grausige 128kbps cbr und VBR V5. Mehr sind die ARD-Dudelwellen nicht wert. Selbstverständlich lässt sich der Wert in den Batch-dateien auch anpassen.
Am Ende der Dateien einfach die .txt entfernen und bei Bedarf editieren.
 

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  • convert_mp3VBR.bat.txt
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  • convert_mp3CBR128.bat.txt
    98 Bytes · Aufrufe: 2
  • autodimux.bat.txt
    112 Bytes · Aufrufe: 0
Bis heute haben die es immer noch nicht hinbekommen, dass der Radiotext auch bei den mit LC-AAC ausgestrahlten ARD-Hörfunkprogrammen dargestellt wird.
 
Es laufen schonmal mindestens 2 unterschiedliche Varianten, den Radiotext bei AAC zu übertragen: via private PID (SR, SWR, WDR, hr) und offenbar im AAC-Datenstrom eingebettet (alle anderen Anstalten).

Aber ist doch egal: die meisten der Premium-DVB-Receiver aus deutscher Herstellung, die RDS-Daten auswerten und anzeigen konnten, bleiben doch sowieso bei AAC stumm. Radio als Stummfilm ist ziemlich frustrierend, wie inzwischen auch manche DVB-Radiohörer feststellen mussten, die keinen Ton rausbekommen auf den AAC-Programmen, dafür aber vom HbbTV aus den Datenkarussellen der Kanäle immerhin das Stationslogo auf den Bildschirm gezaubert bekommen:


Diese HbbTV-Karusselle sind ein gutes Stichwort: ließe man sie weg, wäre ein kompatibler und dennoch hochwertiger Betrieb möglich. Mit Kulturwellen in völlig unbeschnittener Qualität und auch in problemlos funktionierendem Mehrkanalton. Die anderen Wellen hätten eine solide Qualität etwa auf dem Niveau, das derzeit mit AAC gemacht wird - nur halt kompatibel. Die Komfortfunktionen des HbbTV wären dennoch weiterhin verfügbar - wenn der TV am Internet angeschlossen ist. So wie er es für die "richtigen" HbbTV-Dienste ohnehin sein muss, weil die sich nicht via Karussell übertragen lassen.

https://www.openpetition.de/petitio...r-empfangsgeraete-durch-umstellung-auf-aac/11

https://www.openpetition.de/pdf/blo...n-daten-des-aac-regelbetriebes_1627640253.pdf
 
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Hallo @lg74,

offenbar hast du die PN-Funktion deaktiviert. Daher schreibe ich hier, dass ich deine Haltung zum ARD Hörfunk-TP nicht nur ausdrücklich teile, sondern deine Ausführungen und Infos auch für unsere Hausgemeinschaft sehr interessant waren.
Wir sind selber Kunden eines Kleinkabelnetzes mit Umsetzung des Hörfunk-TP auf UKW. Dessen Angebot wird sich zum Jahreswechsel wohl deutlich verschlechtern, dann gibts halt nur noch SWR, D-Radio und Private über Kabel-UKW. Unser Netz versorgt rund 500 Wohneinheiten.
Detaillierte Infos dazu bekam ich weder von unserem Netzbetreiber noch von der ARD, dafür aber von dir. Dankeschön! :thumbsup:
 
DLF und RTL, das Beste aus beiden Welten, das reicht doch.
RTL Radio wird bei uns nicht eingespeist, hat bislang offenbar auch keiner vermisst.
Falls es irgendwen interessiert, hier ist die (nicht mehr ganz aktuelle) Programmliste in unserer Wohnanlage:

Terrestrisch zugeführt werden SWR, Radio Regenbogen, RPR1 und bigFM.
Alles andere kommt von Astra.
 
Danke für die Wertschätzung! Hast PN.

hier ist die (nicht mehr ganz aktuelle) Programmliste in unserer Wohnanlage

Auf 618 MHz könnten 20 der neuen AAC-Radioprogramme drauf sein, auf 626 MHz die restlichen 44 Programme (43 AAC, einer AC3). Da kannst Du testen, ob die vorhandenen DVB-Geräte spielen oder nicht. oder ob sie knacken, wenn sie spielen.

TV-Geräte spielen fast immer wenigstens "irgendwie". Wenn nichtmal TV-Geräte auf diesen Kanälen die Programme finden sollten, sind die Programme offenbar durch Service-Filter von "eigenmächtiger Selbstaufschaltung" geblockt und müssen durch den Netzbetreiber erst freigeschaltet werden. In Klein-Netzen ist eine solche Sperre ("Whitelist", "Passliste") normalerweise aber nicht drin.

Weißt Du zufällig, über welche Kopfstellentechnik UKW eingespeist wird (Hersteller)?
 
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Auf 618 MHz könnten 20 der neuen AAC-Radioprogramme drauf sein, auf 626 MHz die restlichen 44 Programme (43 AAC, einer AC3). Da kannst Du testen, ob die vorhandenen DVB-Geräte spielen oder nicht. oder ob sie knacken, wenn sie spielen.
Ich habe sowohl auf dem Panasonic Viera Smart-TV von 2016 im WoZi als auch auf dem Samsung-TV von 2012 im Schlafzimmer einen manuellen Sendersuchlauf gemacht, die ARD-Hörfunkprogramme werden eingelesen und auch abgespielt. Unser Netzbetreiber filtert da nichts.
Ob es da auf einzelnen Programmen evtl. Störungen gibt, muss ich noch im Detail überprüfen.

Mir geht es bei dem Thema aber primär um die Umsetzung des Hörfunk-TP auf UKW. Das wird in der Wohnsiedlung entgegen diverser Postings im "Nachbarforum" intensiv genutzt. Hier im Quartier wohnen zum großen Teil Akademiker und "ältere Semester", die teilweise sehr hochwertige Hi-Fi Anlagen am analogen Kabel angeschlossen haben und darüber BR-Klassik, Dlf Kultur oder hr2 hören.
Damit dürfte es zum Jahresende vorbei sein.

Weißt Du zufällig, über welche Kopfstellentechnik UKW eingespeist wird (Hersteller)?
Leider nicht - die Kabelkopfstelle wurde von einer Firma aus Saarlouis aufgebaut und wird von dieser auch betrieben. Selber habe ich da keinen Zutritt. Momentan haben die via Astra zugeführten ARD-Hörfunkprogramme alle das Präfix "ALT" im RDS-Display stehen, also zB "ALT_BR-K" bei BR-Klassik.
 
Momentan haben die via Astra zugeführten ARD-Hörfunkprogramme alle das Präfix "ALT" im RDS-Display stehen, also zB "ALT_BR-K" bei BR-Klassik.
Das schränkt die Zahl der möglichen Umsetzer schon ein. Denn dieses "alt_" steht nicht in den übertragenen RDS-Daten, sondern nur als Service-Information-Label der DVB-Programmstruktur. Und viele Anstalten übertragen den RDS-PS (also den Programmnamen) gar nicht als RDS-Information. Da muss man den Namen statisch in der Kopfstelle eintippen.

Bei uns sind alle Namen als Startwerte händisch eingetippt und werden bei Vorhandensein von dynamischen Daten im Audiodatenstrom mit diesen überschrieben. Ein "alt_" gibt es deshalb nirgendwo, weil die SI-Daten aus der DVB-Struktur eben nicht genutzt werden. Da sind die Leute völlig ahnungslos bislang.

Gehen wir sie mal durch, die üblichen Umsetzer:

AppearTV FM-100
Manuelle (statische) Programmnameneingabe (auch mit 2-fachem Wechsel-PS) oder Umsetzung aus übertragenen RDS-Daten (sowohl eingebettet in den MP2-Audiodatenstrom als auch via separaten private PID) - kann nur MP2.

Astro X-FM Octopus
8-fach-Umsetzer, manuelle (statische) Programmnameneingabe oder Umsetzung aus übertragenen RDS-Daten (sowohl eingebettet in den MP2-Audiodatenstrom als auch via separaten private PID) - kann nur MP2.

Astro QAM-Box (eine sehr feine Kompatkkopfstelle, 16 x DVB-C und 16 x UKW in einer Pizzaschachtel
Manuelle (statische) Programmnameneingabe (auch mit mehrfachem Wechsel-PS) oder Umsetzung aus übertragenen RDS-Daten - kann derzeit nur MP2, Update eventuell möglich unter Verlust von Umsetzungen aufgrund höherer Prozessorlast.

Astro U124 / U125
16-fach / 40-fach Umsetzer aus DVB-IP. Manuelle (statische) Programmnameneingabe (auch mit mehrfachem Wechsel-PS) oder Umsetzung aus übertragenen RDS-Daten - kann derzeit nur MP2, Update eventuell möglich unter Verlust von Umsetzungen aufgrund höherer Prozessorlast.

Axing SKF / RF-Tuote Oy RFQ-848
16-fach-Umsetzer, RDS-Übernahme undokumentiert (Axing) bzw. Aussage, dass Übernahme des DVB-SI-Labels als RDS-PS (Originalhersteller). Nach Aussage von Axing nur MP2.

Blankom STR821 / ATR221
Sehr feine 6-fach Umsetzer des leider insolventen Herstellers. Manuelle (statische) Programmnameneingabe oder Umsetzung aus übertragenen RDS-Daten (sowohl eingebettet in den MP2-Audiodatenstrom als auch via separatem private PID) - kann nur MP2.

GSS PHDF 1000 / HDTV 1000 FM
12-fach-Umsetzer, offenbar automatische Übernahme des DVB-SI-Labels als RDS-PS, manuelle Einstellung wohl auch möglich. Kann nur MP2.

Kathrein UFO313
8-fach-Umsetzer, RDS-PS wahlweise aus, manuelle Eingabe, automatische Übernahme des DVB-SI-Labels automatische Übernahme des im Audiodatenstrom eingebetteten RDS-PS. Kann nur MP2.

WISI Tangram GT 22 C
8-fach-Umsetzer, RDS statisch oder dynamisch, ob auch Übernahme aus SI-Daten möglich, ist unklar. Kann derzeit nur MP2.


Das müssten sie sein, die üblicherweise anzutreffenden UKW-Umsetzer.

Wenn bei Dir "alt_" linksbündig im RDS steht, sollte es einer der Umsetzer sein, die aus SI-Daten automatisch übernehmen. Also Axing, GSS, Kathrein. Die können alle kein AAC.

Guten Flug dank ARD.

Lass Deine Nachbarn unterschreiben.
 
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Ja, "alt_" steht linksbündig im RDS, mein Grundig FineArts Tuner kann nur Großbuchstaben darstellen.
Vielen Dank, ARD. Das wars dann also mit BR und HR im analogen Kabel.
 
Noch ist nicht 14. Dezember. Noch können wir Druck machen.

Und wenn das nicht erfolgreich sein sollte: in den meisten Fällen bedeutet dies, dass nach einem Sendersuchlauf weiterhin alle genutzten Hörfunk-Programme zu empfangen sind. Viele Geräte führen auch einen automatischen Suchlauf durch.

:rolleyes:

Du könntest natürlich, nachdem die Programme auf UKW verstummt sind, ein spezielles DVB-Kabelradio kaufen, um festzustellen, dass damit auch nichts zu hören ist. Es stehen also immerhin 2 Empfangswege bereit, um öffentlich-rechtliche Stille zu übertragen.
 
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Natürlich ging damals die MW 1440 in der Stadt, aber es ist 30 Jahre her dass diese Frequenz und das darüber verbreitete Programm von besonderem Interesse war.
Im privaten Kabelnetz des hiesigen Neubau-Quartiers wird RTL Radio nicht eingespeist. Bei den in der Stadt vertretenen Großkablern Unitymedia/Vodafone West und Pyur ist es drinnen.

Und damit zurück zum ARD-Hörfunk.
 
Noch ist nicht 14. Dezember. Noch können wir Druck machen.

Dein Kampf in allen ehren, aber wäre es nicht sinnvoller die Zeit und Energie auf den Internetausbau zu konzentrieren? Da muss nämlich wirklich sehr viel passieren. Immerhin werden zum Jahresende im Parlament die Faxgeräte abgeschafft, jetzt kann es ja nur noch wenige Jahrzehnte dauern bis man das Niveau anderer Länder von 2021 erreicht hat. Ich meine nicht nur in Punktum Geschwindigkeit, sondern die gesamte Infrastruktur. Ein modernes Netz könnte diesen ARD-Transponder mühelos ersetzen, doch ich befürchte in Deutschland will man unbedingt und mit aller Macht eine Alternative zum Internet. Das ist aus der aktuellen Situation auch gut zu verstehen, langfristig jedoch ein Denkfehler.
 
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Dein Kampf in allen ehren, aber wäre es nicht sinnvoller die Zeit und Energie auf den Internetausbau zu konzentrieren?
An welcher Stelle?

Internetausbau bei der ARD? Dass also alle Hörfunkwellen in Bitraten laufen, die man auch bei Nutzung "im Wohnzimmer" - also für gezieltes Hören - verwenden kann? Da steht u.a. ein massives finanzielles Thema für die Anstalten im Raum - Traffic addiert sich bei Einzelabrufen und verursacht jetzt schon stark steigende Kosten. Zur Sicherung der Kompatibilität wären neben AAC nämlich weiterhin MP3-Streams nötig - bei den Unterhaltungswellen mit 192 kBit/s, bei den Kulturwellen eher mit 256 kBit/s. Für die Mehrkanalangebote wäre es nochmals ein Stück weit komplizierter, schon wegen der fehlenden Übergabemöglichkeit an gängige Surroundanlagen. Da ist abseits von kruden Lösungen mit HbbTV überhaupt nichts etabliert. Internetradios können das nicht.

Bislang haben überhaupt nur eine handvoll Programme akzeptable Bitraten. WDR 3 hat seine Bitrate sogar wieder gesenkt (wenngleich auf noch hohem Niveau).

Die hochwertige Übertragung via DVB wird noch für einige Jahre der eleganteste Weg sein, die Bevölkerung zu erreichen - Sat + Kabel decken noch immer ca. 90% der Haushalte ab. Und Abrufkosten addieren sich nicht.

Aber klar - der Weg wird mittelfristig zu IP gehen. Und damit die Bedeutungslosigkeit der ARD-Angebote bringen, zumindest die Bedeutungslosigkeit der Angebote, die keine inhaltliche Einzigartigkeit aufweisen. Das ist beinahe schon wieder ein hoffnungsvolles Zeichen.


Oder Internetausbau bei den Haushalten, die die Angebote nutzen wollen?

Also dass sich z.B. die kulturinteressierte, Klassik- und Wortsendungen hörende alte Dame dann mit über 90 doch noch einen Internetvertrag zulegt, einen Router installieren lässt, ein Internetradio kaufen lässt, selbiges einrichten lässt? Wird schwierig, wenn ich nicht vor Ort bin. Ihre sonstigen Bekannten sind bei sowas auch völlig hilflos. DVB kommt stressfrei aus der Dose - sie nutzt es. Es läuft seit Jahren stabil, keine Abbrüche, keine Updates. Und dank PYUR in Original-ARD-Qualität. Auf UKW bekommt sie seit der dortigen UKW-Kabelabschaltung hingegen nichtmal mehr die "hauseigene" ARD-Kulturwelle.

Oder bei den vielen Senioren, die in Kleinstädten oder auf dem Land an regionalen Kabelnetzen hängen und ihre nicht-IP-Geräte nutzen, oft UKW? Die mit der Komplett-Neueinrichtung und Nutzung eines IP-Systems überfordert wären? Entsprechende Kommentare finden sich bei den Unterzeichnern der Petition. ("Alle Kabelkunden können die gewohnten Radioprogramme nicht mehr mit Ihrer Technik empfangen. Ist das der Umgang des Staates mit älteren Bürgern????").

Oder bei denen, die kein Budget für Breitband-Internet haben? Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte beim Besuch von Menschen, die wirklich bettelarm sind. Die kleine verrostete Satantenne vorm Fenster liefert ihnen TV, es reicht dann noch für nen 6-EUR-Mobiltarif aus dem Discounter und das wars. Sowas gibt es. Geht der Satreceiver kaputt, ist die Bezahlung eines Gebrauchtgerätes (20 EUR) ein Drama. Da ist nix mit Streaming.

Es gibt auch Hochkultur-Menschen, die sehr knapp bei Kasse sind. Das kann einem z.B. bei Menschen begegnen, die in der DDR im kulturellen / künstlerischen Bereich gearbeitet haben und aufgrund der Entwicklungen ab 1989 völlig rausgefallen sind, jahrelang nur Gelegenheitsjobs und "Maßnahmen" hatten und heute sehen müssen, wie sie über die Runden kommen. Die sind arm, vermögen aber, sich ihre Grundachtung zu behalten und eben nicht zu verwarlosen - eine andere Form von "arm". Arm mit großem, weitgehend vor 1989 gefüllten Bücherregal. Und mit Durst nach kulturellem Input. Auch da ist der Breitband-Internetanschluss nicht unbedingt im Bereich des möglichen, zumal - wiederum auch finanziell bedingt - die gesamte Entwicklung nicht mitgemacht wurde und keinerlei Ahnung besteht, was man braucht und wie das zu konfigurieren ist. Einzig der TV-Anschluss ist da - oft seit "ewig". Und der spielt auch ARD-Hörfunk. Wenn nicht mehr auf UKW, dann auf DVB. Die 50 EUR für so ein Kabelradio wurden dann noch ausgegeben, die Inbetriebnahme lief "von selbst". Kein Vergleich zu IP.

Oder Internetausbau bei meiner Mutter? Router dank mir vorhanden, aber im Erdgeschoss. Bedienen / resetten kann sie ihn nicht. Dazu Holzbalkendecken mit Ziegeldrahtgeflecht - perfekte Schirmung. WLAN käme oben im Wohnzimmer nicht an, das habe ich getestet. Ist aber auch egal - sie gestattet kein WLAN, sie hat Angst vor der "Strahlung" und die kann ich ihr, die bereits einige Krebserkrankungen hinter sich hat, auch nicht ausreden. Ich müsste also geschätzt ca. 17 - 20 m Netzwerkkabel verlegen, Wände hoch, durch Wände durch, Ausräumen / Demontage eines raumhohen Bücherregals, um dahinter durchbohren und fädeln zu können - und dann einen weiteren Kasten hinstellen, der dann regelmäßig bei der Bedienung zickt. Mutter nutzt 7 ARD-Kulturwellen am UKW-Kabel. Es bliebe die belangloseste davon übrig mit Umstellung auf AAC. Die anderen wären alle weg. Kein Drama - alte Menschen sind es ja gewohnt, dass die Welt für sie immer eingeschränkter wird. Sie verzichten ohne Murren. Irgendwann hoffen sie auf den baldigen Tod. Ich empfinde das als entwürdigend und widerlich.

Oder Internetausbau bei mir? Also, dergestalt, dass ich mir für meine eigene Wohnung, die ich seit vielen Jahren beruflich und sozial bedingt nur am Wochenende nutzen kann (und wo ich mir dann auch gerne mal Hörfunksendungen anhöre, auch welche, die der Receiver die Woche über aufgenommen hat), einen Internetzugang buche, den ich derzeit dort nicht habe, weil es für 25 Wochenenden im Jahr nicht lohnt, 24-Monats-Verträge abzuschließen? Also nochmal 15 bis 35 EUR monatlich nur dafür, dass ich am Wochenende Zugang zu Kultur habe, während die Satantenne das ohne laufende Kosten liefert?

Da gibt es ganz viele Einzelbeispiele, wenn man genauer hinschaut. Auf so "Luxus" wie "will im Sommer in der Gartenlaube oder im Ferienhaus ARD-Hörfunk nutzen" muss man da gar nicht blicken, da reicht der Alltag völlig aus. Wochenendpendler, Arbeitsunterkünfte unter der Woche, fehlende IP-Infrastruktur vor dem Haus oder in der Wohnung, Hilflosigkeit beim Umgang mit IP-Infrastruktur, ...

"Radio" ist halt traditionell einfach wie ein Wasserhahn: aufdrehen, läuft. Nicht ohne Grund wurden seit 2017/18 mehrere 100.000 DVB-Kabelradios verkauft, mit denen man nur das und nichts anderes machen kann. Alleine etwas mehr als 2 Millionen Menschen geben an, die Hörfunknutzung via Sat/Kabel wäre ihr "Hauptempfangsweg" - und das will was heißen bei einem Medium, das eigentlich mobil nutzbar ist. Die Haushaltsausstattung mit Empfangstechnik liegt etwa auf dem Niveau, das DAB+ vor einem Jahr hatte - also nicht marginal, sondern nur gerne marginalisiert (genaue Zahlen im Digitalisierungsbericht Audio).

Ein modernes Netz könnte diesen ARD-Transponder mühelos ersetzen, doch ich befürchte in Deutschland will man unbedingt und mit aller Macht eine Alternative zum Internet.

Noch ist es für eine Beendigung des DVB-Weges zu früh. Das kann man machen, wenn auch TV (fast) komplett zu IP angewandert ist. Zumal eine deutlich kompatiblere Verbreitung des ARD-Hörfunks auch mit genau den Null-Kosten möglich wäre, die die ARD derzeit für die inkompatible Verbreitung plant. Es geht also nichtmal um zusätzlich benötigtes Geld. Es geht nur um guten Willen bzw. das Unterlassen vorsätzlicher Schädigungs-Absicht.

Es geht hier auch nicht darum, "mit aller Macht eine Alternative zum Internet" zu haben. Für Broadcast ist IP derzeit einfach noch nicht das optimale Medium. Es ist zu teuer für die Anbieter und zu komplex für einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Empfänger. Das wird sich ändern, aber nicht heute und nicht in 2 Jahren.

Genausogut könnte man ja fordern, TV nur noch via IP zu machen. Die Realität sieht anders aus. Die Infrastruktur ist kurzfristig nicht vorhanden. Es hat schon seinen Grund, warum derzeit knapp 88% der TV-Geräte an Sat/Kabel hängen, während 13,5% IPTV nutzen und 6,3% T2 (Summe >100% wegen Mehrfachempfang). Wenn IP dann 90% hat, können wir drüber reden.
 

DVB-T2 könnten viel mehr Menschen nutzen. Der durch DVB-T1 ruinierte Ruf sollte durch eine Werbekampagne aufgebessert werden. DVB-T2 bietet einige Vorteile:

- keine Abhängigkeit von Kabel- oder Internetanbietern
- (zum Teil) 1080p statt 720p
- kostengünstig: keine zusätzlichen Gebühren wie bei IP oder Kabel, Private lediglich 7 €/Monat
- einfache Installation, für einen großen Teil der Bevölkerung reicht eine wenige Zentimeter lange Stabantenne.
 
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