ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Hallo Ich habe den Comag SL 100 HD bzw. den Comag HD 55 plus. Mit beiden Geräten bin ich sehr zufrieden , zumal der neue ARD Transponder bei beiden Geräten ohne Probleme eingelesen wurde und immer noch wird , zumal beide Receiver sowohl Scart als auch HDMI Anschlüsse haben .
Dein 100er sieht von hinten genauso aus wie unser 90er, nur daß er zusätzlich noch diese YPrPb Buchsen hat, die hat der 90er, glaube ich, nicht. Wichtig waren mir LR-Audio-Cinch, Hdmi und mindestens 1x Scart, und die auch gleichzeitig aktiv (beim 40er z. B. ist Scart tot, wenn hdmi aktiv). Die Firma ging leider - wie immer in unserem Fall - kurz nach Gerätekauf pleite. Es gibt wohl noch so eine Art Support von einer anderen Firma, die die übernommen hat. Die Dame, die meine mail beantwortet hat, glaubt nicht, daß er es kann, weil angeblich schon 2012 Markteinführung.

Hab mir grad mal die BDA vom 100er geladen, die ist von Stand 2009, ernsthaft?! Dann bestünde ja doch noch Hoffnung, die vom 90er ist Stand 2011 ...
 

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aber ich habe keine Hoffnungen, daß da überhaupt was gefunden wird, denn ich habe gerade mit meinem aktuellen Receiver folgende beide Frequenzen abgesucht und nicht einen einzigen Sender in der Liste gehabt, weder mit, noch ohne Bild oder Ton, zumindest die dort ebenfalls befindlichen TV-Sender müßten doch wenigstens gefunden werden

weil der Receiver kein HD kann

Wenn Dein bisheriger Receiver ein SD-Receiver ist, fehlt ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur der für HDTV verwendete Video-Codec H.264, sondern noch was anderes: die generelle Fähigkeit, DVB-S2 modulierte Transponder zu demodulieren. Man hat beides damals in einer Markteinführung verkoppelt: DVB-S2 und H.264 - somit mussten nur einmal neue Gerätestandards in den Markt. Die ARD- und ZDF-HD-Programme laufen auch mit Ausnahme der "alt_WDR"-Geschichten ausschließlich auf DVB-S2-Transpondern.

Scroll mal durch:


In den Tabellenköpfen steht in etwa mittig, ob DVB-S oder DVB-S2. S2 ist auch gelb markiert. Und ich sehe gerade, der Nachfolgestandard S2X wird auch schon getestet.

S2 erlaubt auf einem Satellitentransponder (= ein Funkkanal einer bestimmten Frequenzbandbreite) eine höhere Datenrate bei noch akzeptabler Empfangssicherheit verglichen zu DVB-S. Man kann also die teuren Transponder effizienter nutzen.

Die "schmalen" Astra-Transponder sind bei DVB-S meist auf 33,8 MBit/s Nettodatenrate konfiguriert gewesen, bei DVB-S2 schafft man 42,5 MBit/s oder bei Verzicht auf Empfangssicherheit für Mini-Antennen auch 47,8 MBit/s. Die "breiten" Astra-Transponder liefen/laufen bei DVB-S meist mit 38 MBit/s (auch der bisherige Hörfunktransponder), mit DVB-S2 schafft man 49,2 oder 53 MBit/s oder bei Verzicht auf etwas Signalreserve für kleine Antennen sogar 59,7 MBit/s. Da in einen Kabelnetz-Kanal nur 50,8 MBit/s reinpassen, würde man in Deutschland, wo Kabel sich oft aus Satellit ernährt, wohl auf 49,2 MBit/s beschränken. Sky macht das so mit 8 seiner 10 Transponder.

Wenn Du mit einem SD-Receiver also gar nichts findest, ist das völlig normal - es sind S2-Transponder.

Die Frequenzen stimmen. Ein HD-Receiver kann S2 und liest Dir zumindest das TV komplett ein und auf 11053 auch NDR Kultur. Das sendet als einziges im alten AC3-Standard. Ob die restlichen Programme (AAC) eingelesen werden, hängt davon ab, ob der Receiver sie als Audioservices erkennt. Es gibt Geräte, die lesen sie nichtmal ein. Es gibt Geräte, die lesen sie ein, bleiben aber stumm. Und es gibt geräte, die lesen sie ein und spielen sie sogar.

Bitte die Petition unterzeichnen, selbst wenn alles spielt. Es gibt viele Menschen, bei denen nichts spielt. Danke.
 
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Die Dame, die meine mail beantwortet hat, glaubt nicht, daß er es kann, weil angeblich schon 2012 Markteinführung.
Mit der Jahreszahl hat das gar nichts zu tun. Die ist reine Phantasie. Wie die ARD da drauf gekommen ist, weiß ich nicht.

Wenn man sich anschaut, welche Satreceiver von z.B. TechniSat im Sommer 2014 angeboten wurden - da ist genau einer, der den AAC-Murksfunk spielt und ein zweiter, bei dem mein Kenntnisstand ist, dass man noch prüfe, warum er es nicht spielt. Alle anderen können es nicht. Es waren 12 weitere Geräte, so ich mich nicht verzählt habe. Bis hin zu Dickschiffen mit Doppeltuner, 1-TByte-Festplatte, WLAN, HbbTV, mehrzeiligem Schönschrift-Display usw. Bleiben alle stumm.

AAC kam in die Geräte rein, die auch in Märkte gingen, in denen AAC genutzt wurde bzw. eine Anwendung absehbar war. Geräte speziell für D / A /CH blieben dann halt meist ohne AAC (TechniSat!). Geräte, die eine Firma (die nur Handelshaus war) irgendwo in Asien containerweise mit Firmenlogo drauf geordert hat, können es dann doch häufiger, weils die nahezu gleichen Kisten auch unter anderem Label mit paar anderen Design-Beulen in der Frontplatte anderswo gab. In Skandinavien wurde AAC z.B. recht zeitig verwendet.

Ich habe einen 43 cm breiten, optisch perfekt zu Stereoanlagen passenden Receiver aus deutscher Entwicklung, mit 16-stelliger Programmnamenanzeige. Das Gerät kann laut Bedienungsanleitung (PDF-Datum 11/2009) AAC:

Technotrend S845HD+ BDA.png

Laut technischem Datenblatt von 12/2010 kann er kein AAC:

Technotrend S845HD+ Spec.png

Real bleibt er tatsächlich stumm beim neuen ARD-Hörfunk.

Das Gerät ist als HD+-Gerät ausschließlich für den deutschen Markt bestimmt gewesen - HD+ ist nur für Deutschland erwerbbar und darf nur in Deutschland empfangen werden. Die HD+-Karte steckte beim Kauf schon im Gerät, ich zog sie vor der Erstinbetriebnahme raus, ich besitze keinen Fernseher und Privat-TV wäre mir darüber hinaus sowieso nicht ins Haus gekommen. Der Receiver diente mir nur als Radio - für Bayern 2, SWR 2, WDR 3, BR Klassik, NDR Info (seit 1/2021 NDR Blue), DLF, DLF Kultur, hr2, OE1, FM4 und SRF2.

Es gab ältere Geräte dieser Produktserie ohne HD+ - dort steht AAC in der Spec. Diese Geräte haben aber Macken, hohen Standby-Verbrauch und erschweren die Aufnahme auf USB. Ob sie AAC tatsächlich beherrschen, ist darüber hinaus sowieso unklar.

Ganz irre ist, dass die HEUTE verkauften DVB-Kabelradios kein AAC können und mehrere HDTV-Kabelreceiver aus deutscher Fertigung, die aufgrund ihres Programmnamen-Displays auch speziell für Radionutzung beworben werden, ebenfalls kein AAC unterstützen. Es wurde halt nicht gebraucht in D / A / CH. Bis es die ARD handstreichartig einführte, um den Beitragszahlern und Antennengemeinschaften mal so richtig eins auszuwischen. Die Beitragszahler (= Finanzierer / Auftraggeber des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) sollten halt mal bestraft werden.
 
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Danke für die fachkundigen Erläuterungen. Es ist echt zum Mäusemelken, wie soll man da noch durchblicken? Du hattest da ja noch Glück, daß bei Deinem Gerät überhaupt was dabeisteht. Ich habe mir jetzt die BDAs von mehreren als potentielle Neuanschaffungen in Frage kommenden Geräten angesehen und bei keinem steht etwas über Audioformate dabei, auch bei meinen aktuellen und verflossenen nicht. Nur bei solchen, die auch Medienwiedergabe von Trägern (Stick etc.) unterstützen, aber das bezieht sich dann ja nur auf dieses Gebiet. Fehlkäufe sind also vorprogrammiert.

Ist auch noch gar nicht gesagt, ob die Wollmilchsau meiner Eltern (Loewe, Modell weiß ich nicht), dieses neue Format abspielen kann. Ist zwar ein HDTV Gerät, aber kein internetfähiges Smart Gerät, so etwas käme meinen Eltern nicht ins Haus, mir übrigens auch nicht. Das wird auch noch ein Drama werden, wenn sie plötzlich vor einem schwarzen Bildschirm sitzen, und das passiert garantiert, wenn ich grad nicht dort bin (nicht, daß ich hier der Technikspezialist bin, aber einen Sendersuchlauf / Transpondersuche habe ich immerhin schon mehrmals durchgeführt).

Für die privaten Fernsehkanäle noch extra Geld ausgeben, käme mir auch nicht in den Sinn, in den letzten ca. 20 Jahren habe ich vielleicht 5x etwas auf so einem Kanal geschaut (sind die eigentlich inzwischen im SD abgeschaltet?), Servus TV mal ausgenommen, den aber auch schon lange nicht mehr, das kann man wirklich vernachlässigen. Momentan habe ich gar keinen Fernseher, und vermisse ehrlich gesagt, nichts. Das Mediatheken-Angebot von ARD, ZDF, Arte und Co. reicht mir.

Und jetzt zu allem Überfluß auch noch das hier?!
"Abwärtskompatibel für bisherige Empfangstechnik wird DVB-S2X nicht sein."
Ich kann nur hoffen, daß der Hörfunk diesmal davon ausgenommen bleibt und es wirklich nur ums Bild geht.

Glauben diese Leute eigentlich wir seien alle Millionäre? Alle 3-5 Jahre wird ein neuer PC fällig, weil Microsoft wieder irgendeinen Scheiß auf den Markt bringt, der schlechter ist vorher, was einen Rattenschwanz an weiteren Anschaffungen in Form von Peripherigeräten und Software nach sich zieht, und jetzt fangen die beim Rundfunk auch noch so an, daß man alle paar Jahre neue Empfangsgeräte kaufen soll, obwohl die alten noch laufen, hallo, geht's noch?

Die Petition habe ich noch vor Registrierung zu diesem Forum unterzeichnet, was die da treiben geht wirklich nicht. Der Ton der TV- Kanäle, die auf diesen beiden neuen "Radiofrequenzen" mit draufsitzen, kommt übrigens nach Liste auf der Astra-Seite nach wie vor im MPEG-2! Und da wäre es nicht unbedingt nötig, weil überwiegnd Sprache und die TV-Lautsprecher von der Qualität her eh nicht mit Hifi-Anlagen zu vergleichen sind.
 
Du hattest da ja noch Glück, daß bei Deinem Gerät überhaupt was dabeisteht. Ich habe mir jetzt die BDAs von mehreren als potentielle Neuanschaffungen in Frage kommenden Geräten angesehen und bei keinem steht etwas über Audioformate dabei, auch bei meinen aktuellen und verflossenen nicht. Nur bei solchen, die auch Medienwiedergabe von Trägern (Stick etc.) unterstützen, aber das bezieht sich dann ja nur auf dieses Gebiet. Fehlkäufe sind also vorprogrammiert.
Genauso sieht es aus. Es gibt Geräte (auch Premiumklasse, > 700 EUR UVP), die spielen AAC problemlos als Audio oder Video (Mediathek) vom USB-Stick. Sie spielen es aber nicht live vom Transponder bzw. finden wohl teils nichtmal die Programme.

Es ist reine Lotterie, was da spielt und was nicht.

Das wird auch noch ein Drama werden, wenn sie plötzlich vor einem schwarzen Bildschirm sitzen, und das passiert garantiert, wenn ich grad nicht dort bin (nicht, daß ich hier der Technikspezialist bin, aber einen Sendersuchlauf / Transpondersuche habe ich immerhin schon mehrmals durchgeführt).
Wieso das? Am TV ändert sich doch nichts. Zumindest nichts hinsichtlich der Codecs. Auf den Transpondern, auf denen nun der Hörfunk mit drauf ist, ist halt viel mehr Signalisierung, viel mehr Elementardatenströme, eine viel umfangreichere EIT (da stehen die Daten drin, aus denen z.B. die EPG-Anzeige und auch die Infos aus dem beim Zappen oft kurz eingeblendeten Infobanner gewonnen werden). Sonst ist da aber eigentlich nichts anders als vorher, nur die Videobitraten wurden reduziert, der Hörfunk brauchte ja Platz.


Momentan habe ich gar keinen Fernseher, und vermisse ehrlich gesagt, nichts.
Wie stellst Du dann den neuen Receiver ein, so ganz ohne Menüs?


"Abwärtskompatibel für bisherige Empfangstechnik wird DVB-S2X nicht sein."
Ich kann nur hoffen, daß der Hörfunk diesmal davon ausgenommen bleibt und es wirklich nur ums Bild geht.

DVB-S2X wird nicht von der ARD getestet, sondern offenbar von ASTRA zusammen mit Dolby, die machen da möglicherweise was im neuen AC4-Codec.

Am ARD-TV ist keine Änderung geplant. DVB-S2X würde mit vielen HDTV-Empfangsgeräten nicht spielen. Es würde mit vielen Kabelnetz-Umsetzern nicht empfangbar sein. Und der Datenraten-Vorteil, den man via Satellit hätte, wäre bei Kabeleinspeisung ein großer Nachteil, denn bei DVB-C ist bei 256QAM nunmal bei 50,8 MBit/s Schluss. Ein Kabel-Nachfolgesystem DVB-C2 mit höherer Bitrate gibt es zwar seit langem - aber bislang auch nur auf dem Papier. Ich sah nun erste Modulatoren dafür, aber bislang keine Anwendung - es wäre weitgehend inkompatibel.

Man müsste also die Kompatibilität zum Kabel komplett aufgeben. Selbst ein Zerlegen der Sat-Transponder und z.B. Einspeisung der Programme eines Transponders auf 2 Kabelkanäle würde nicht sinnvoll funktionieren, es sei denn, man gruppiert die Programme auf Sat schon so, dass sie z.B. 2 Statmux-Gruppen bilden auf einem Transponder.

"Statmux" = statistischer Multiplex. Die TV-Programme eines Transponders haben variable Videobitrate und die Encoder sprechen in Echtzeit miteinander. Programme, die momentan (für die aktuell zu encodierenden Bilder) höhere Bitrate brauchen (z.B. für den Kameraschwenk über den Fußballplatz oder für den Flug über einen Laubwald in einer Naturdoku), um gute Qualität zu erreichen, bekommen zu Lasten der Programme, die gerade wegen encoderseitig anspruchsloserem Bidlinhalt weniger Bitrate brauchen (z.B. die Fußball-Spielstandtabelle, wenig Details und sekundenlang der gleiche Bildinhalt), entsprechend mehr zugeteilt. So ergibt sich eine für alle Programme eine bei anspruchsvollen Szenen höhere Bildqualität verglichen zu konstanter Bitrate bei gleicher Gesamtbitrate aller Programme.

Schau Dir mal das bunte Diagramm hier ganz unten an:


Von unten nach oben: dunkelgrün ist öffentlich-rechtliches Schweizer Radio in kompatibler und hochwertiger Qualität, das sind 26 Programme zu je 256 kBit/s MP2. Darüber sind die Videodaten von 7 TV-Programmen übereinandergestapelt. Jedes für sich hat fluktuierende Bitrate. Nur die Summe aller 7 Videodatenströme hat konstante Bitrate -> oben ists zwischen "armeegrün" und graubraun (Daten, TV-Audios) wieder glatt.

Stell Dir mal vor, ein Monster-Transponder in DVB-S2X habe vielleicht knapp 100 MBit/s Gesamtdatenrate und man würde versuchen, den in 2 Hälften zu je 50 MBit/s in ein Kabelnetz einzuspeisen. Wenn dann alle TV-Dienste des Transponders im Statmux sind, bekommt man keine konstante Datenrate, wenn man die eine Hälfte der Programme rausnimmt. Man hätte in beiden "Hälften" immer massive Fluktiation (das ist ok, das füllt ein Kopfstellenumsetzer für Kabelnetze dynamisch mit Leerdaten auf), aber man müsste einen gewissen Spielraum zum "Atmen" lassen, würde also Bitrate verschenken für selten auftretende Spitzen, die natürlich nicht zum Überlauf führen dürfen. Da wäre es dann sinnvoller, die TV-Programme eines solchen Transponders in 2 Statmux-Gruppen zu trennen, so dass man beim definierten Zerlegen des Transponders die Chance hat, 2 nahezu "glatte" Halbtransponder zu bekommen.

Aber da sind wir nicht. Noch lange nicht. Ich vermute sogar, eher wandert TV komplett nach IP ab, als dass das passieren wird.

Wenn beim TV überhaupt was passiert, dann eine Umstellung auf H.265, um mit 1080p50 arbeiten zu können. Die Schweizer wollten das vor einem Jahr machen und stellten dann fest, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen "marktüblich" und "Haushaltsausstattung" gibt. Also bliesen sie das ab und verschoben es auf mindestens 2024.


Glauben diese Leute eigentlich wir seien alle Millionäre?
Man geht einfach davon aus, dass die Wegwerfmentalität, die sich bei mobilen Endgeräten eingebürgert hat, auch bei Unterhaltungselektronik gilt. Gilt sie leider auch - aber nur solange, wie das neue ein besseres "Erlebnis" verspricht. Der XXL-TV hat dann eben zufällig gleich die neuesten Codecs an Bord.

Aber beim Hörfunk ist das anders. Der alte Hörfunktransponder ist das, was man beim TV "UHD HDR" nennen würde. Er ist auf einem qualitativen Niveau, das nicht sinnvoll überboten werden kann. Es gibt keine Steigerung der Übertragungsqualität, die als "besser" empfunden werden könnte. 320 kBit/s MP2 sind weit im Transparenzbreich. Die vorhandenen Defizite des Hörfunktransponders sitzen in der ARD vor den Encodern und nennen sich "Soundprocessing". Die reine Übertragungsstrecke ist hingegen nahezu perfekt.

Da kann man niemandem erklären, warum neue Geräte nötig sein sollten. Man versucht es gerade mit "modern" und "effizient" und "technisch besser" (Was bedeutet das? Qualitativ ist es jedenfalls schlechter bei 128 oder 260 kBit/s LC-AAC.) sowie mit Drohung ("hat sich die ARD trotz Spardruck gegen die ersatzlose Streichung entschieden") - was besonders bizarr wirkt, weil gleichzeitig auf 3 breiten und 1 1/2 schmalen Transpondern SDTV weiterbetrieben wird, aber angeblich das Geld nicht für 2/3 eines breiten TP mit Hörfunk vorhanden sein soll.

Das ist Absurdistan in einer Eskalationsstufe, die mir inzwischen unmöglich macht, die ARD gegen Angriffe aus der Gesellschaft noch in Schutz zu nehmen. Das haben sie mit ihrem Vernichtungsfeldzug gegen den Hörfunk verspielt. Sie desinformieren über dieses Thema, es gibt sogar ein externes "Projektbüro", dass die Textbausteine an anfragende Kabelnetzbetreiber verteilt und ihnen empfiehlt, doch einfach neue Technik zu kaufen, sie entwerten Eigentum von Antennengemeinschaften und sie betreiben Obsoleszenz hochwertiger, aktueller Empfangstechnik.

Wäre das alles ein Vorgang, der sich außerhalb der ARD abspielte, wäre die ARD vorn mit dabei bei der Berichterstattung. Extra 3 würde einen "Irrsinn der Woche" draus machen, andere Redaktionen würden berichten, z.B. im Bereich Verbraucherschutz. Aber es ist ja die ARD selbst, die hier jeden Rest von Realitätsbezug verloren hat.

Alle 3-5 Jahre wird ein neuer PC fällig, weil Microsoft wieder irgendeinen Scheiß auf den Markt bringt, der schlechter ist vorher, was einen Rattenschwanz an weiteren Anschaffungen in Form von Peripherigeräten und Software nach sich zieht
Ich mache das auch schon so gut es geht nicht mit. Das Laptop, auf dem ich gerade schreibe, ist von 2011. Eine Ersatztastatur (diese hier ist fast durchgegriffen) liegt originalverpackt im Schrank. Und das Windows 7, das hier noch läuft, wollte ich längst gegen Linux getauscht haben, aber ich habe die Zeit nicht, letztlich bei Null anzufangen. Bis Jahresende muss ich aber... in meiner Hauptwohnung steht sogar noch ein PC in "Grabstein-Größe", Pentium III, Windows 8SE. Der beherbergt das bitgenaue Audiointerface zum Überspielen von DAT-Kassetten auf Datei und hat den Scanner von ca. 1999 via SCSI angebunden. Solange es läuft...


Der Ton der TV- Kanäle, die auf diesen beiden neuen "Radiofrequenzen" mit draufsitzen, kommt übrigens nach Liste auf der Astra-Seite nach wie vor im MPEG-2! Und da wäre es nicht unbedingt nötig, weil überwiegnd Sprache und die TV-Lautsprecher von der Qualität her eh nicht mit Hifi-Anlagen zu vergleichen sind.
TV soll halt kompatibel bleiben. Witzigerweise würde beim TV-Ton AAC wesentlich weniger schädlich sein, denn die TVs mit integrierten Digitalempfängern sind meist AAC-tauglich - selbst wenn sie von 2008 sind. In Norwegen startete 2007 DVB-T mit AAC als Ton, das musste also unterstützt werden. Die Fernseher mit DVB-S2 und DVB-C kamen erst später, hatten dann auch (fast) immer DVB-T und damit für den skandinavischen Markt auch AAC.

Und selbst wenn nicht (z.B. bei externen HDTV-Receivern) - es gibt beim TV ja noch die AC3-Spur, die meist auch nur in Stereo läuft. Und die ist kompatibel. Die reine Stereospur (derzeit MP2) braucht es genaugenommen bei HDTV nur, wenn mal eine Surround-Sendung mit separatem Stereo-Mix läuft, also ein Downmix von 5.1 nicht das gewünschte Resultat brächte. Vielleicht bei einer Klassikübertragung, aber sonst? Die andere Stereospur (MP2) ist mit Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte. Die ist wichtig, die dient der Barrierefreiheit.
 
Die geänderte AAC-Signalisierung, mit der ein paar mehr Receiver (z.B. manche TechniSats) die AAC-Radiosender abspielen, ist mittlerweile übrigens bei allen AAC-Programmen von MDR und rbb aktiv.
 
Über 3 Geräte habe ich entsprechende Rückmeldungen, ein weiteres, das ich noch beim Besitzer abgefragt habe, bleibt wohl weiterhin stumm. Zu diesem Gerät liegt ein Datenblatt vor, das AAC erwähnt. Gekauft wurde das Gerät Anfang 2016. Der Besitzer ist blind und braucht für jede Änderung seiner Technik fremde Hilfe. Auch dafür: danke, ARD!

Gemeldet wurden mir aber auch minderwertige Audioqualität (Übersteuerung) mit formal AAC-tauglichen TechniSat-Geräten. Auch soll es vermehrt Bildfehler via HDMI geben auf den Transpondern mit AAC-Hörfunk. Da ich selbst keinen TechniSat besitze, kann ich das nicht nachprüfen. Ich kann nur melden, dass es massiv Knackgeräusche gibt auf bestimmten Programmgruppen. Und im Freundeskreis knacken wiederum andere Programmgruppen. Geräte? Alles mögliche, Vu+, TechniSat, LaSAT, Panasonic-TV. Das riecht nach Problemen mit der PCR.

Nicht-AAC-taugliche Geräte (darunter die aktuell verkauften DVB-Kabelradios, sowie zahlreiche HDTV-Receiver und UKW-Kopfstellenumsetzer) können durch Signalisierung eines AACtype-Descriptors freilich auch nicht zur Mitarbeit bewegt werden. Diese Geräte bleiben stumm, ihre Besitzer sind per ARD-Fernabschaltung enteignet, ebenso die Kabelvereine, die sich finanziell gerade so über Wasser halten.

Kabelnetze erhalten inzwischen im Auftrag der ARD einfach die Empfehlung, sich neue Technik zu kaufen. Dreister gehts nicht mehr. So geht man mit Beitragzahlern nicht um. Schon gar nicht, wenn man gleichzeitig auf 3 breiten und 1 1/2 schmalen Astra-Transpondern lustig SDTV abfeiert. 160 MBit/s SD raushauen, aber vorgeben, kein Geld für 25 MBit/s kompatiblen und hochwertigen Hörfunk zu haben, raubt der ARD den letzten Rest an Glaubwürdigkeit.

Noch schlimmer ist ja, dass es auch hochwertig und kompatibel gehen würde ohne zusätzliche Kosten. Da die ARD das AAC-Inkompatibilitätskonzept aber offenbar mit aller Gewalt durchziehen will, ahne ich inzwischen wie manch andere auch eine Strategie: in einem Jahr wird man feststellen, dass das System kaum genutzt wird und dann kann man es endlich abschalten.
 
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Also ein TechniSat SkyStar S1+ funktioniert weiterhin nicht. Ein Löschen betreffender Programme und neuer Suchlauf wurde natürlich durchgeführt.
Leider suche ich auch heute (Abend) noch nach den ARD-Einschaltprogrammen für mich. Es gibt noch Teile davon, immerhin. Vielleicht sollen wir einfach nicht mehr soviel ARD hören. Vielleicht ist ja schon der NDR böse wenn man in Bayern wohnt. Vielleicht hatte man vor 30 Jahren nicht Unrecht, damals. Vielleicht vernebelt auch der technische Fortschritt einfach nur den Niedergang wenn man umschalten kann. Ob das gar vielleicht gut ist? - Ich denke nicht. Ganz bestimmt!
 
TechniSat SkyStar S1+
Meinst Du den TechniStar S1+?

Als HD+-Gerät (Auslieferung mit gesteckter HD+-Karte) ist das Gerät nur für den deutschen Markt bestimmt gewesen. HD+ darf man ja formal nichtmal urlaubstechnisch außerhalb Deutschlands verwenden:

Es ist dem Nutzer untersagt, die HD+ Karte außerhalb Deutschlands zu nutzen.

Da in Deutschland kein AAC-Hörfunk via Satellit vorhanden war (von den stets alsbald eingestellten Versuchen auf TP 113 abgesehen), musste kein AAC-Decoder ins Gerät. Geht mir mit meinem Receiver ganz genauso. Auch ein HD+-Gerät, die Karte entnahm ich vor der ersten Inbetriebnahme, ich besitze nichtmal einen Fernseher. Ich habe den Receiver wegen der 16-stelligen Programmnamenanzeige und seines 43-cm-Gehäuses gekauft - ausschließlich für Hörfunk, vorrangig für ARD-Hörfunk.

Das schöne am TechniStar S1+ ist ja dieses PDF:


Schau mal auf Seite 2 den obersten Eintrag in der rechten Spalte.

Alternativ gerne auch hier auf Seite 2 oben mittig:


Das sind so die Freuden dieser laut ARD so problemlosen Umstellung.

Vielleicht sollen wir einfach nicht mehr soviel ARD hören.
Die ARD bettelt darum, in der Tat. Einerseits mit den Programmverflachungen der vergangenen Jahre / inzwischen schon Jahrzehnte, nun versucht sie technisch zu unterbinden, dass man sich noch die verbliebenen anhörbaren Sendungen zusammensucht.
 
Frage: Ist das Problem in der ARD bekannt? Also: in den Rundfunkräten und in der Verwaltung außerhalb der Technik? (Die Technik selbst entscheidet ja wohl nicht, sondern setzt nur die Vorgaben von oben um.)

Gerne auch die Hörerservices der Radiowellen Euer Wahl anschreiben.
 
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Ich bin Externer, ich kenne nur das, was ich in Kommunikation ergründen konnte. Diese Kommunikation ist sehr unerfreulich, da sie mit den bekannten Textbausteinen hantiert, deren Wiederholung sie nicht realitätsnäher macht.

Auf mich (!) wirkt es so, als ob die Wellenleitungen erst nach Aufschaltung von AAC informiert wurden. Es gibt Indizien dafür. Ich gehe davon aus, dass man da die Kollateralschäden nicht mit kommuniziert hat.

Alles weitere wird offenbar intern über dieses Briefing erledigt, das auch nach draußen verlinkt wird (ich habe es von einem Kabelnetzbetreiber bekommen, der es auf Anfrage als "Informationsmaterial" erhielt, es ist also für die Öffentlichkeit bestimmt).

Interessant ist das "Redaktionsbriefing" da drin. Der Satz

Der Audiostandard AAC-LC ist mittlerweile Bestandteil des DVB-S2-Standards und wird von allen seit ca. 2012 im Markt erhältlichen, standardkonformen DVB-S2-Empfängern (Set-Top-Box oder Fernseher) unterstützt.


ist und bleibt falsch. Im DVB-Standard (ETSI TS 101 154) steht nur, welche Codecs für DVB ertüchtigt wurden und wie man sie, wenn man sie einzusetzen gedenkt, implementieren und signalisieren muss. Welche Codecs in Endgeräte kommen, legt der DVB-Standard nicht fest, er lässt es hingegen sogar ausdrücklich offen.

Die ARD weiß seit spätestens 28.3.2019 (!) über die Folgen des jetzt aktuell Vollzogenen Bescheid. Das kann ich belegen.

Auf mich wirkt es wie ein Alleingang "der Technik" (und zwar der Programmverbreitung, nichtmal der Tontechnik). Natürlich muss das in Intendanzen, juristischen Abteilungen etc. "abgenickt" worden sein, so etwas geht nicht ohne diese Schritte. Inwieweit man dort im Bilde ist, was man gerade anrichtet, entzieht sich meiner Kenntnis.
 
Doch. Bei den Programmen von Radio Bremen, NDR, RBB, MDR und BR steckt das RDS im AAC-Datenstrom. Bei den Programmen von hr, WDR, SWR und SR, die über ein anderes Encodersystem erzeugt werden, wird es als separater Daten-PID ("Private Data") mitgeliefert - je Programm ein solcher PID, der auch immer schön einzeln noch Brutto/Netto-Verschnitt auf dem Transponder erzeugt, also mehr Datenrate wegnimmt, als er an Nettodaten trägt.

Das erste Verfahren ist meines Wissens nach bislang nirgendwo sonst verwendet worden. Das zweite Verfahren ist uralt und wurde z.B. auf Transponder 113 bei den Programmen der FFH-Gruppe (dort freilich kompatibles MP2) genutzt.

Letztlich ist es egal: normale Receiver können weder das eine noch das andere. Die Linux-Freaks werden sich was basteln bzw. haben es schon getan. Alle anderen, also so komische ungebildete Menschen mit normalen Receivern, die nach dem Kaufen halt so tun wie sie tun und an denen sonst nix zu patchen / modden / sonstwas ist, haben halt Pech gehabt.

Standards sind halt zum Brechen da, findet die ARD. Ist aber egal, die Geräte, die bislang RDS decodieren konnten, bringen ja eh künftig meist keinen Ton mehr raus. Ich befürchte gar, nur zu lesen, was man nicht mehr hören kann, wäre noch frustrierender. Manche Leute haben das ja schon mit den HbbTV-Bildchen: Programmlogos gehen, Ton bleibt stumm. Mission erfüllt.

Oder, um es mit einem ehemaligen Forenkollegen zu sagen: das ist alles sehr "SECAM" - Something Extra Contrary to the Accepted Method.

Beschwere Dich doch mal spaßenshalber bei der ARD. Ich bin gespannt, ob sie Dir dann schreiben wird, dass "fast alle seit 2012 verkauften DVB-S2-Receiver" auch dieses neue RDS unterstützen...
 
Danke, bin sehr gespannt, was man Dir erzählen wird.

DIGIT ISIO S2 - Du bist ja privilegiert. Bei Deiner Kiste kommt ja wenigstens Ton raus. Wie klingt es denn im Vergleich zu den "alt_"-Programmen? Ich habe da interessante Dinge über TechniSat-Geräte gehört, die ich gerne mal aus anderem Munde bestätigt hätte.
 
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Nun ist schon mindestens der zweite Tag an dem die NDR Programme in AAC via Sat verstummt sind. Die Audiodatenrate liegt bei null. Auf dem Radiotransponder, den man im Dezember kappt,läuft alles wie es soll.
 
Wenn nicht auch die AC3-Spur von NDR Kultur tot wäre, würde ich vermuten, der Server, der das AAC-Encoding der NDR-Programme macht, ist abgeraucht. Vielleicht ist auch nur die Datenleitung von Hamburg nach Potsdam platt. Keine Ahnung, wie die das zuführen.

Falls jemand der hier Mitlesenden an ein Vodafone-Netz angeschlossen sein sollte: kommt da NDR-Hörfunk? Wenn ja, wird noch nicht von den AAC-Streams transcodiert, sondern vom richtigen Hörfunktransponder. Das wäre interessant, sowohl für ex KDG als auch für ex Unitymedia. Es gibt im Netz nämlich seit wenigen Tagen Spekulationen, dass bereits von AAC transcodiert wird.
 
Falls jemand der hier Mitlesenden an ein Vodafone-Netz angeschlossen sein sollte: kommt da NDR-Hörfunk? Wenn ja, wird noch nicht von den AAC-Streams transcodiert, sondern vom richtigen Hörfunktransponder. Das wäre interessant, sowohl für ex KDG als auch für ex Unitymedia. Es gibt im Netz nämlich seit wenigen Tagen Spekulationen, dass bereits von AAC transcodiert wird.
Im Vodafone Netz gibt es mit NDR keine Probleme. Dort wird immer noch alt_NDR angezeigt.
 
@lg74
Falls es dir hilft: Bei den alt_-Sendern im DVB-C hier im Kabel geht alles vom NDR und der Rest.
Bei denen ohne "alt_" (das ist die die Liste wie mit "alt_", aber lauter) geht alles bis auf die NDR-Programme.
Kabel M-net.
 
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Gut, dann wird wohl noch nirgendwo von AAC transcodiert.
Mag sein, dass man bei VF in BW was am testen ist. Das Netz ist immer noch getrennt von den ex-UM-Netzen in NRW und Hessen.
Es kam, gerade bei den ARD-Transpondern, schon häufiger vor, dass Änderungen zwischen BW und NRW+Hessen verzögert durchgeführt wurden.
 
Falls es dir hilft: Bei den alt_-Sendern im DVB-C hier im Kabel geht alles vom NDR und der Rest.
Bei denen ohne "alt_" (das ist die die Liste wie mit "alt_", aber lauter) geht alles bis auf die NDR-Programme.
Kabel M-net.
Danke, das hilft sehr. Das sagt nämlich aus, dass die M-net doppelt einspeist und beides offenbar transparent, also unverändert.

Bleibt das so, wird also kein Transcoding für die AAC-Varianten eingeführt, gibt es ab 14. Dezember nur noch diese - und damit sind die nicht AAC-tauglichen Geräte raus. Wohl auch die DVB-Kabelradios, so bis dahin nicht doch noch Softwareupdates kommen.

das ist die die Liste wie mit "alt_", aber lauter
Lauter... Hast Du einen TechniSat-Receiver?

Normal sind die AAC-Varianten nämlich nicht lauter, zumindest nicht systematisch. BR und NDR (wenn er spielt) sind identisch, SWR ist AAC bei meinem letzten Test deutlich niedriger gepegelt gewesen als MP2, beim hr ist AAC etwas höher gepegelt als MP2.
 
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