ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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So richtig auszukennen scheinen die sich nicht so wirklich mit ihren Programmen. Da wird unten beim Hinweis auf die Videolivestreams zu einigen Sendern DASDING beim SR verortet. Dort heißt der Sender aber Unser Ding.
 
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Hallo miteinander,

Das ganze Dilemma bei den digitalen Übertragunsverfahren ist leider nicht neu. Die etwas Älteren unter uns haben doch das tote Gleis DSR, ADR und DAB (ohne +) mitbekommen. Hier gab es jeweils auch immer totale Entwertung jeglicher Empfangshardware wegen Modifikationen beim Übertragungsprotokoll oder kompletter Abschaltung. Dazu sind viele kommerzielle Geräte oft erstaunlich unflexibel bei eigenen Nutzungsideen und manche Nutzungsmöglichkeiten werden vom Hersteller bewußt blockiert.

Diese unbefriedigende Situation hat mich dazu gebracht schon vor einigen Jahren auf eine Open-Source Lösung und Eigenentwicklung zu setzen und diese Arbeiten als Open-Source für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Speziell das Thema Audio und RDS ist auf dem neuen ARD Transponder aus meiner Sicht auch zufriedenstellend gelöst und ich denke das hier kann auch für einige andere Hilfreich sein:
Viele Grüße,

Carsten
 
Carsten, das ist alles ganz toll, was Du da machst (und ich verneige mich vor deinen Fähigkeiten), aber für "normale" Menschen ist das absolut nicht praktikabel.

Ich nehme da mal meine Bekannten im Alter 80+, teils ohne Internet (braucht man für Deine Lösung ja nun gerade NICHT, ich weiß), aber eben auch völlig hilflos im Umgang mit menübedienten Geräten, flexiblen Bedienoberflächen, die sich je nach Situation ändern etc. Wenn meine Mutter mit der Bahn in die Nachbarstadt zum Arzt muss und die haben was an der Oberfläche des Fahrkartenautomaten geändert, wars das. Dann muss ich zum Bahnhof und ihr zeigen, wie sie nun zum Ticket kommt - sie schreibt sich das dann Schritt für Schritt auf. Mein Vater lief 10 km (und kollabierte beinahe), statt den Bus zu nehmen - er wusste nicht, wie er ein Ticket lösen müsste.

Mutter hört BR Klassik, SWR 2, WDR 3, hr2, BR Heimat, MDR Klassik - spontan, je nach dem, was sie wo findet oder auch DLF bzw. Bayern 2 gezielt zu Wortsendungen über ihr UKW-Wohnzimmerradio. An/aus, laut/leise und Programm +/- sind ihr geläufig und über richtige Tasten erreichbar. Sie schafft sogar CD und zurückschalten auf Radio. Die Programme kommen natürlich auf UKW aus dem Kabelnetz - von den genannten künftig halt nur noch der DLF. Alles andere ist, wenn nicht noch ein lokales oder globales Wunder geschieht, unter "Verlust an Teilhabe" zu verbuchen.

Der 95-jährigen Bekannten, bei der ich heute war, habe ich nun schon 3 mal erklärt, dass nach Einstellung des Hörfunktransponders ihre Kulturprogramme weg sind (sie hat sie in der TV-Favoritenliste und nutzt die daneben stehende Stereoanlage) und dass ich ihr die Programme dann wieder neu einspeichern muss, danach aber alles so leidlich laufen wird und sie keinen Unterschied hören wird (ihr Grundig-TV "eiert" messbar massiv beim AAC-Decoding dank offenbar nicht sauberer PCR, aber man kanns nicht direkt wahrnehmen). Heute fragte sie, was aus ihrem Küchenradio wird (UKW terrestrisch). Die Leute bekommen das nicht gebacken und sind auf fremde Hilfe angewiesen. Mit der Konfiguration von Servern sind sie dann erst restlos aufgeschmissen.

Nach Abschaltung des Kabelnetzes (dort wegen veralteter Technik gleich das ganze Segment des Netzes, nicht nur das UKW-Angebot) an meinem langjährigen "Zweitheimat-Ort" dauerte es nicht mehr lange und meine dortige Bekannte, die mit ihrem Mann seit Erreichen des Rentenalters (sie Lehrerin, er Dr. an der Universität) ihren Tag rund um die Programme von BR Klassik, WDR 3, MDR Kultur, hr2 und NDR Kultur mit Konzerten und Lesungen eingerichtet hatte, wurde immer seltsamer, geriet in paranoide Zustände und kam letzlich in die Psychiatrie. Nein, das fehlende Radio wird da nicht an allem Schuld sein, aber der Wegfall des Bezugs zur kulturellen Welt ist für zunehmend mobilitätseingeschränkte Senioren , die zeitlebens geistig hellwach waren, eine massive Belastung. Man weiß medizinisch gesichert, dass Schwerhörigkeit Demenz begünstigt. Die Abschaltung des Kulturfunks für diese Frau war so etwas wie "Schwerhörigkeit, extern verursacht".


Und außerdem halte ich den Betrieb eines Servers für Zugriff auf Hörfunk zu beliebigen Zeiten für etwas "oversized" für den normalen Privathaushalt. Du brauchst die Maschine sicher schon für zig andere Anwendungen - die es aber so auch nur bei besonders IT-affinen Menschen gibt. Wieviel kWh zieht das Ding so übers Jahr? Oder ist das ein Raspberry?

Nichtmal ich (durchaus technik-affin) hätte Lust auf solche Konstrukte. Radio ist für mich auch eifnach nur einfach, sei es UKW, sei es DVB. Anschalten, läuft. Ausschalten - nichts läuft. Zum "Normalhören" ertappe ich mich sogar dabei, Kabel-UKW zu nehmen am Heimatort, ist alles drin, was ich brauche. Aufnahmen dann natürlich via DVB. Allein die Fernbedienung in die Hand zu nehmen nervt mich. Ich drücke lieber Tasten am Pioneer F-717 oder am Studer A-764.

Trotzdem super, was Du da in Deiner Freizeit realisierst und anderen frei zur Verfügung stellst. Es ist der Wahnsinn.
 
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lg74 ich zähle inzwischen auch immer mehr 1 und 1 zusammen und frage mich was man da hochhält. Sind es schlicht die Erinnerungen? Gar einfach deshalb weil man älter wird und etwas halten möchte was es gar nicht mehr gibt?
Bei mir sind es vor allem die Programme mit "Popkultur". Die gibt es eigentlich nicht mehr. Ja, den Privatfunk schalte ich dafür ein. Sei es für Metal oder sei es für ein Popremember was es früher auf hr3 gab. Jetzt dann eben auf der Landeswelle Thüringen, auch dort sind die Yesterhits durchaus hörenswert.
Liebe ARD, ihr macht die alten Fans einmal mehr zu eueren Haters. Irgendwann is' gut.
 
Bei mir sind es vor allem die Programme mit "Popkultur". Die gibt es eigentlich nicht mehr.
Eben. Wenn die Popwellen fehlen würden, fiele es mir vermutlich gar nicht selbst auf. Von den Pop(kultur)wellen habe ich mich nun schon vor Jahren verabschiedet - in der Zeit, in der hr1, hr3 und hr XXL hingerichtet wurden, in der dann kein Jürgen Hermann mehr auf Bayern 3 auflegte, in der Radio Eins auf DVB das UKW-Soundprocessing reinnahm und dann die mir zusagendenden Sendungen nacheinander verschwanden oder gekürzt wurden.

Radio läuft bei mir seit Jahren fast nur noch selektiv und bewusst, nicht "nebenbei". Es geht mir um Bayern 2 und BR Klassik (künftig beide nichtmal via AAC für mich zu haben, da sie mit allen AAC-tauglichen Geräten, die ich besitze, knacken), es geht um SWR 2 und WDR 3, um WDR 5, selten mal um hr2 (einzelne Sendungen), noch seltener um MDR Kultur und eigentlich auch um eine Sendung auf NDR Blue (Paul Baskerville). Auch die knackt nun. Ist ja aber auch auf eine Stunde gekürzt worden Ende 2020.

Von Kunden des Kabelnetzes an meinem Heimatort weiß ich aber, dass die sofort motzen, wenn hr1 oder hr3 oder WDR 2 (!) in der UKW-Umsetzung fehlen oder warum auch immer schlecht bei ihnen ankommen (an der Einspeisung liegts nicht, die ist bestens). Da kommt ab Dezember dann nichts mehr an. Das wird lustig.
 
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*meld* Das bin ich.

lg74 schrieb:
Und außerdem halte ich den Betrieb eines Servers für Zugriff auf Hörfunk zu beliebigen Zeiten für etwas "oversized" für den normalen Privathaushalt. Du brauchst die Maschine sicher schon für zig andere Anwendungen - die es aber so auch nur bei besonders IT-affinen Menschen gibt.
Der Server mit der ganzen Software muß ja nicht auf so einem fetten "richtigen" Intel-Serverlaufen. Ein PI tuts sicher auch, ich hatte die Serversoftware eine lange Zeit auf einem eee-PC von Asus laufen, das ist voll Wohnzimmertauglich

Um Deine Beispiele zu ergänzen: Meine Kinder im Grundschulalter kommen mit den Playern prima klar, klar selber zusammenbauen können die das nicht, aber ist es einmal eingerichtet ist es wie ein "normales Hifi-Gerät mit IR-Fernbedienung". Es gibt frei konfigurierbare Kurzwahl ("Taste 1 = SWR1, 2=SWR2" ... usw.) und ein schickes Display fürs aktuelle Programm und RDS-Texte.

Ich habe mich mal an einer VU+ probiert, aber leider ist die Hardware ganz und gar nicht offen und das enigma Zeug ist auch properitär. Auf dem Ding habe ich tvheadend am laufen, das LC Display kann ich frei ansteuern und Audio ist einigermaßen Alsa-Standard wenn man 0 Ansprüche hat. Aber beim Video-Framebuffer, KODI (also so richtig, nativ, volle Auflösung) oder sowas wie libSDL darf man dann die (VU+) Kiste getrost aufgeben.

Deshalb muß man leider auch bei der Hardware auf Standardkomponenten setzen.

Das KODI Team hat meine Implementierung zu AAC RDS mittlerweile auch übernommen, so daß das hoffentlich weiter seinen Weg in andere Open-Source Software finden wird und in weitere Projekte übernommen wird.

Viele Grüße,

Carsten
 
Die etwas Älteren unter uns haben doch das tote Gleis DSR, ADR und DAB (ohne +) mitbekommen.
Das ist gerade der Grund, warum ich immer, wenn ich den Nachbarthread NRW schreibt DAB+ aus wahrnehme, unwillkürlich lese: NRW schaltet DAB+ ab! :oops: Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn es so käme.

Ich erlebe immer wieder, dass das Alte nicht mehr funktioniert, aber das Neue noch nicht.
 
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das tote Gleis DSR, ADR und DAB (ohne +)
Da fehlen bei der Auflistung noch Astra analog (N-JOY und Sputnik wurde darüber in vielen Lokalitäten bis nach Österreich runter gehört), DRM (man denke an Megaradio und Co., siehe https://beta.musikwoche.de/details/111806 - "Erstes bundesweites Jugendradio geht auf Sendung: Megaradio auf Mittelwelle") und DVB-T (ohne 2HD, wo es z.B. in Berlin und Mitteldeutlich auch Radioangebote gab, siehe http://web.archive.org/web/20050706232915/https://www.golem.de/0507/39027.html - "Zur Internationalen Funkausstellung (IFA) 2005 in Berlin werden in Berlin im Rahmen eines Testprojekts Radiokanäle über DVB-T ausgestrahlt.").

Das Lustige ist ja, dass der NDR seit einigen Monaten wieder digitales Radio über DVB-T 2 HD sendet, ohne dass es der Endverbraucher jemals in irgendeiner Form wahrgenommen hätte. (siehe https://www.ndr.de/der_ndr/empfang_und_technik/radioprogramme-ueber-dvb-t2-hd,radiodvbtzwei100.html - "Der NDR verbreitet seine Radioprogramme ab Mittwoch, 24. März, auch über das terrestrische Antennen-Fernsehen DVB-T2 HD.")

Da dürfte die Anzahl der Hörer von NDR-Radioprogrammen über Astra in MPEG auf ganz Deutschland bezogen höher sein, als die der DVBT-2-Nutzer in Norddeutschland die überhaupt wissen, dass sie darüber Radio hören können).
 
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Bis jetzt nichts...
Vistron
abwarten und Teetrinken. Jedenfalls ist die Update-Option im Menü eingeschaltet.
Yep,
tatsächlich gestern abend Update 1%.....10 Minuten Wartezeit... 100%.
Und?
War nur die Senderliste, die umgeworfen wurde.
DLF auf Stellung 24
Auf 21 irgendwas mit "_alt Bayern".
Hmm. Firmwareupdates gehen wohl nicht so über das Kabel.
Wie auch. Kenn das von der oben angegebenen Nokia Box.
Da brauchte man ein Nullmodemkabel (RS232 - DB9) ein Terminalprogramm
und dann konnte man erst das Update fahren.
Wenn jetzt irgendwas am Prozessor rumgeflashed wird, ...weiß nicht.
Hier war das Internet so wacklig, dass beim Windows-Update Rechner 1 Stunde lang
anzeigte "Windows wird geladen, bitte warten".
Schließlich musste Rechner neu aufgesetzt werden, weil Verbindungsabbruch mitten im Update-download Ursache war.
Und die Vistron Box ist da remote-flash mäßig wohl auch nicht weniger störanfällig.
Und mitten im Programm wird noch was anderes übertragen? Wird dann die Audioqualität plötzlich fehlerbehaftet, oder nicht? Fragen über Fragen.
Also besser mit dem USB-Stick arbeiten. Und damit updaten.
Und dann "Softwareupdate:Option nein" einstellen.
Dann fummelt mir remote auch niemand am Radio rum.
 
Mach doch mal ruhig. Die Vodafone hat bekanntgegeben, am 16.11. umzustellen. Wenn sie in den Tagen davor neue Software als Datenkarussell bereitstellt, reicht das doch. Ob das Update für den VDR100 / VT855 ohne "N" schon fertig ist, weiß ich gar nicht.

Natürlich gehen Firmwareupdates über Kabel, wenn das Empfangsgerät das unterstützt und vor allem auch der Netzbetreiber sowas kann. Und die Vodafone kann das. Kleine Netzbetreiber können das oft nicht, zum Ausspielen eines Karussells muss man die Voraussetzungen haben. Es sei denn, das Karussell wird gleich via Satellit auf nem PID übertragen und gelangt ungefiltert in die Netze.

Am Prozessor wird nichts "herumgeflashed". Es wird ein Datenfile von ca. 700 kByte Größe über einen Daten-PID auf einem Kabelkanal übertragen, im Gerät zwischengespeichert, auf Integrität geprüft und dann erst in den NV-Speicher geflashed. Nur wenn beim eigentlichen Flashen was schiefgehen sollte (Stromausfall), wäre es das gewesen. Die HDTV-Geräte dieses Herstellers flashe ich seit Jahren lustig hoch und runter (allerdings via USB), das geht absolut problemlos und sicher.

Es wird auch nicht "mitten im Programm" etwas übertragen, sondern auf einem vereinbarten Kanal mit einem vereinbartem PID. Während der Suche nach dem Update und dem eigentlichen Update dürfte kein Ton zu hören sein, vermute ich.

Wenn Du natürlich nicht am Gerät "herumfummeln" lassen willst, musst Du das Update halt selbst kaufen.

Die Updates für die Bemondis-Geräte sind auch kein Phantom. Für die ältere Version ist es von Vodafone schriftlich angekündigt, für die VT855N ist es im Webshop (Link weiter vorne) und hier beweise ich es mit diesem Foto:

VT855N AAC-Update.jpg

Das ist die Version mit AAC, erkennbar am "A" hinter der Nummer. Läuft hier seit 2 Wochen zu Testzwecken und verhält sich bei Stereo exakt (bitgenau identisch!) wie der AAC-Decoder der HDTV-Geräte von Bemondis.
 
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Hi,
hab den USB-Stick besorgt und jetzt steht da:
V.0147A Font: V.0158 FB locked und noch was anderes
By the way:
Und ein besseres Netzteil, das mir nicht UKW-stört. Klappferrit über die Netzzuleitung wirkt Wunder.
Störausstrahlung wurde mit Kofferradio nachgeprüft. Nicht der Receiver, sondern das mitgelieferte Netzteil (Wandwarze) stört. Das jetzige Netzteil 12V / 3 A hat Schutzleiteranschluss.
 
Laut Nachfrage bei Vodafone ist jetzt die korrekte SW drauf. Die haben auch nichts anderes.
Was mich nur wundert, wenn Codecs geändert werden, läuft doch der vorherige Codec nicht? Rein theoretisch müsste das Radio jetzt stumm sein. Zumindest so lange, bis tatsächlich mit dem Beginn der Verbreitung der Radiosignale mit dem aktuellen Codec begonnen wird.
Und, wenn da nur 700 kB für einen komplexen Codec gebraucht werden, frage ich mich, wieso die Digitalgeräte nicht werksmäßig alle so ausgestattet werden, dass Codecwechsel erleichtert wird. Die Chips haben doch heute Features, von denen man früher nur träumen konnte. An Taktfrequenz, Busbreite, Speicherplatz dürfte es doch nicht scheitern.

Und zurück zu den anderen Settopboxen bzw. Digitalreceivern:
Codecs sind auch nicht in Stein gemeißelt. Übers Jahr gibt es bestimmt wieder etwas Neues.
So lange man das mit Remoteupgrade geregelt bekommt, braucht sich eigentlich niemand darüber aufzuregen.
Ob die Tonqualität dadurch tatsächlich verbessert wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und das scheint ja hier das Thema zu sein.
 
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Was mich nur wundert, wenn Codecs geändert werden, läuft doch der vorherige Codec nicht?
Der neue Decoder wird zusätzlich eingebaut. Zu Auswahl stehen bei Deinem Gerät jetzt MP2, AC-3 und LC-AAC.

Und, wenn da nur 700 kB für einen komplexen Codec gebraucht werden, frage ich mich, wieso die Digitalgeräte nicht werksmäßig alle so ausgestattet werden, dass Codecwechsel erleichtert wird.
1. Weil AAC Lizenzabgabe kostet. Und wenn für jedes von mehreren 100.000 verkauften Geräten paarundachtzig Eurocent abgeführt werden müssen, das Gerät aber auf eine "magische" UVP hin entwickelt wurde, die nicht überschritten werden darf, sind das schnell einige 100.000 EUR weniger Gewinn.

2. AAC erfordert höhere Prozessorleistung zum flüssigen Decoding. Es kann also passieren - fiktiv - dass der Prozessor für ein DVB-Kabelradio, der MP2 bei 85% Prozessorauslastung stabil decodiert, mit LC-AAC bei 102% wäre - was also stottern würde. Dann müsste der nächst leistungsfähigere Prozessor eingebaut werden oder eine höhere Selektionsstufe des Prozessors, die man höher takten kann - schon kostet das Gerät mehr Geld.

Bei TechniSat Cablestar 100 schlägt offenbar Variante 2 zu. Die Bemondis-Geräte sind um einen vollwertigen HDTV-Decoderchip herum aufgebaut. Der hat genug Leistung für mindestens LC-AAC.

So lange man das mit Remoteupgrade geregelt bekommt, braucht sich eigentlich niemand darüber aufzuregen.
Du hast das Gerät, bei dem das geht. Bei vielen anderen Geräten geht das nicht. Darunter besonders bei den Geräten, die aufgrund ihrer Eigenschaften ideal zur Hörfunknutzung sind:

TechniSat Digicorder HD-S2
TechniSat Digicorder HD-S2+
TechniSat Digicorder HD-K2
TechniSat Digit HD8-S
TechniSat Digit HD8+
TechniSat Digit HD8-C
Technotrend TT-select S845 HD+

und offenbar bei der sechsstellig verkauften ersten Variante des DVB-Kabelradios Cablestar 100 von TechniSat, die als nur für den MPEG 1/2-Standard tauglich benannt wird von TechniSat. Da haben seit 2018 also eine sechsstellige Zahl an Haushalten solche Geräte gekauft - und können damit künftig nur noch DRadio und Private hören, nicht aber ARD.

Auch sind mehrere der am weitesten verbreiteten UKW-Kopfstellenumsetzer nicht aufrüstbar aus welchen Gründen auch immer. Damit fällt die UKW-Versorgung in den Netzen weg, die so etwas noch anbieten. Betroffen sind dann eine unbekannte Zahl an Haushalten mit jedem beliebigen UKW-Gerät, das da am Kabel hängt.

Und ja - UKW-Angebot gibt es auch noch in Großnetzen, teils massiv umfangreich:



(das ist brutal, das dürfte zu Eigenstörungen führen aufgrund der hohen Programmdichte)

Wenn alle betroffenen Geräte aufrüstbar wären, wenn die ARD das bezahlen würde und wenn die technische Qualität danach nicht schlechter wäre als vorher (also Audioqualität und auch Signalstabilität, die bislang nicht gegeben ist), hätte ich mit einem Codec-Wechsel auch keinerlei Problem.
 
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Schön wäre ein Gerät, das "alles" könnte. Als Radio über DAB+ und DVB-S2 und WWW.
Du wünschst Dir eine


Fürn Tausi hast Du sie.

Edit: je komplexer ein Gerät, umso schwieriger auch seine Bedienung. "Radio" muss für viele Menschen aber so einfach wie ein Wasserhahn zu bedienen sein, sonst hat man schon Zugangshürden. Und auch ich, der ich seit 1990 mit Audiotechnik "rummache", in meiner schlimmsten Phase 4 DAT-Recorder hatte und auch weiß, wie man mit digital Audio bitgenau umgeht, habe keine Lust auf ein hochkomplexes Gerät zum Radiohören. Ich will das auch nur anschalten und dann muss es ordentlich spielen. Und es muss auch ordentlich aussehen - was auch immer das individuell bedeuten mag.

In meinem Fall also bei einem DVB-Receiver z.B. so

Technotrend S845.jpg

und nicht so:
(als eines von vielen Beispielen)
 
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[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
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Fürn Tausi hast Du sie.

Edit: je komplexer ein Gerät, umso schwieriger auch seine Bedienung. "Radio" muss für viele Menschen aber so einfach wie ein Wasserhahn zu bedienen sein, sonst hat man schon Zugangshürden. Und auch ich, der ich seit 1990 mit Audiotechnik "rummache", in meiner schlimmsten Phase 4 DAT-Recorder hatte und auch weiß, wie man mit digital Audio bitgenau umgeht, habe keine Lust auf ein hochkomplexes Gerät zum Radiohören. Ich will das auch nur anschalten und dann muss es ordentlich spielen. Und es muss auch ordentlich aussehen - was auch immer das individuell bedeuten mag.

In meinem Fall also bei einem DVB-Receiver z.B. so

Anhang anzeigen 22365

und nicht so:
(als eines von vielen Beispielen)
Von Technisch.... habe ich erst mal die Nase voll. Der Typ hat mir am Telefon gesagt, dass ich meinen DIGIT ISIO S nicht mehr gebrauchen könnte, weil es kein Update dafür geben werde. Dann kann ich auch wirklich lieber was billiges für 40 Euro kaufen. Da tut das Wegwerfen auch nicht so weh.
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
Auch der Service für Endkunden ist nicht so doll. Ich habe versucht für einen Fernseher, bei dem sich wirtschaftlich nun keine externe Reparatur mehr lohnt (Arbeitslohn), eine Ersatzbaugruppe oder einen Schaltplan zu bekommen. Ich bin bei denen am Telefon auf Granit gestoßen. So was habe ich noch nicht erlebt. Die schreiben scheinbar Gerätschaften, die älter als 3 Jahre sind, ab. Aber gerade deswegen habe ich mal Technisat gekauft. Um eben länger Freude daran zu haben. Das ist aber leider nicht so, Bei einem Koreaner habe ich eine richtige Üebrraschung erlebt. Die haben mir gratis ein T-Con-Board für ein defektes Gerät geschickt!
 
Der Typ hat mir am Telefon gesagt, dass ich meinen DIGIT ISIO S nicht mehr gebrauchen könnte, weil es kein Update dafür geben werde.
Wann hast Du den ISIO S das letzte mal mit dem AAC-Murksfunk getestet? Die ARD hat vor paar Wochen einen AACtype-Descriptor auf allen Programmen ergänzt. Der ISIO S1 spielt seitdem angeblich, und das wohl sogar ohne Verhunzung des Audios.

Häng Deinen ISIO S noch mal ran, mach Suchlauf und schau, ob das jetzt spielt. Würde mich auch interessieren. Formal kann er AAC (Abspielen von Filmen via USB). Könnte sein, dass er es jetzt auch beim Live-Radio vom Transponder kann.
 
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Warum gibt es solche Geräte nicht kommerziell als Hifi-Baustein zu kaufen? Die Idee ist doch gar nicht schlecht. Schön wäre ein Gerät, das "alles" könnte.
Vorgängergeräte gabs ja mal kommerziell. Ursprünglich von slim entwickelt wurde die Firma irgendwann vor gut 15 Jahren von logitech übernommen. Allerdings hat es logitech offensichtlich nicht geschafft diesen Schatz in letzter Konsequenz modern fortzuentwickeln.

Ein Nachteil ist daß das ein klassisches client-server System ist, und man einen "Server" im Heimnetz haben muß, wie lg74 schon angemerkt hat. Offensichtlich war auch seinerzeit die Einrichtung für einen Teil der User zu komplex, da es keinen dezierten Server zu kaufen gab, sondern man ein Softwarepaket auf einem selbst zu stellenden Rechner installieren muß(te).

Vorteil ist, daß es aus der vor-cloud-Zeit stammt und damit stand-alone betrieben werden kann. Da slim den Server und das Protokoll als Open-Source bereitgestellt hat konnte der Server und passende Clientsoftware nach offizieller Einstellung der Hardwareprodukte weiterentwickelt bzw. implementiert werden.

Ich selber setze zuhause allen Rundfunk auf IP um (DVB-C/S ~ SAT oder Kabel) und mache den ganzen Rundfunkempfang quasi auf meine Art - Fernsehen geht auch auf ein KODI auf einem PI, weil mich die "(automatische) Programmsortierung" auf einem Samsung TV so dermaßen genervt hat. Was nicht via IP transportiert werden kann, hat Pech gehabt ;) (Keine Koaxkabel mehr im Haus, alles via Ethernet bzw. teilweise WLAN).

Für DAB+ würde ich mir vermutlich dann wohl ein SDR besorgen müssen und den Empfang per Software regeln, mangels verfügbarer Empfangskarten für den PC. Ich habe mal ein HackRF one in den Händen gehabt, das wäre natürlich Oversized für "nur empfangen" aber natürlich trotzdem eine spannende Sache ;)

Grüße,

Carsten
 
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