ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Mein Fernseher gibt die Programme ohne Probleme wieder. Kein Stottern, Rattern, Aussetzer oder irgendwelche Klangauffälligkeiten.
Das ist schön für Dich. Ob er es wirklich störungsfrei wiedergibt, da wäre ich vorsichtig. Erst vor wenigen Tagen bestätigte mir ein Freund mit sehr musikalischem und tontechnischem Hintergrund (sowohl in seiner Herkunftsfamilie als auch bei ihm selbst, ist Chorsänger, spielt ein Instrument) nach Monaten der Beteuerung, keine Knackser zu hören, dass bestimmte Programmgruppen bei ihm auch knacken. Er hatte halt - Homeoffice und kleines Kind zu Hause, nie mal in Ruhe für wenigstens 5 Minuten reingehört.

Ich habe bislang auf 5 Fabrikaten (2 Receiverfabrikate, 2 TV-Fabrikate und ein professionelles Messgerät) Störungen verifizieren können. Warum nicht auf mehr? Weil ich nichts anderes greifbar habe.

WilhelmTel wohl auch
Dürfte sich dabei aber um das handeln, was nicht via Satellit greifbar ist. Die haben da in der tat ein sehr umfangreiches Angebot.

Sonst sind es kleinere Kabler
Nicht nur:





...sind jetzt nicht sooo die kleinsten Netze. Sind aber welche, die es sich offenbar technisch leisten können (den Frequenzbereich also nicht für koax-basiertes DOCSIS benötigen) und es sind Netze, die aufgrund ihrer regionalen Verankerung eine größere Kundennähe haben und UKW auch als so etwas wie einen kleinen USP betrachten.

Bei den kleinen Kablern ist es klar: Kundennähe (teils UKW-Belegungen mit bemerkenswertem Inhalt - das ist dann "Kundenwunsch") und vor allem: keinerlei Chance, kommerzielle Transcoder zu verwenden. Schon aus technischen Gründen nicht, aus finanziellen Gründen erst recht.

bis die Zielgruppe "ich brauche nur Fernsehen" auf natürliche Weise verschwunden ist oder auf Sat-Empfang umsteigt.
Der Kabelanschluss in meinem Elternhaus ist eigentlich nur noch wegen UKW (und für mich wegen DVB-Radio) da. Für öffentlich-rechtliches TV reicht DVB-T2, dort problemlos zu empfangen, völlig aus. Privat-TV ist so oder so nicht im TV gspeichert. Auch ich nutze, wenn ich vor Ort bin, UKW. Es ist einfach bequemer und klingt bei normalem Hören genauso gut wie DVB.
 
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DVB-T-Überallfernsehen - DVB-T2-HD-Fernsehen-Abzocke
Für öffentlich-rechtliches TV reicht DVB-T2, dort problemlos zu empfangen, völlig aus.
Die ÖR agieren wenig kundenfreudlich. Das DVB-T Überallfernsehen war mit kleinen Geräten gut empfangbar. Mit dem Wechsel zu DVB-T2 wurde viele Geräte einfach zu Elektroschrott.
Ähnliches auch jetzt mit der Schrauberei für Radio-Ausspielwege.
 
Mit dem Ende von DVB-T wurde der terrestrische Fernsehempfang generell beerdigt. DVB-T hatte zumindest in den Regionen mit Privatfernsehen noch relativ hohe Nutzerzahlen. Die erneute Umstellung mit neuen Geräten und kostenpflichtigen Privaten hat das System quasi nicht überlebt, denn dann kann man sich für das Geld besser nen Kabelanschluss inklusive Internet oder ne mobile Datenflat inklusive Livestream der Sender anschaffen.
Ach ja, da konnte man SD abschalten.
 
Mit dem Ende von DVB-T wurde der terrestrische Fernsehempfang generell beerdigt.
Ich interpretiere die zugänglichen Zahlen anders.

Laut Digitalisierungsbericht Video 2021 (Seite 22) ist DVB-T2 der einzige "klassische" Fernsehempfangsweg, der aktuell etwas zugelegt hat:

DigBericht Video 2021 TV-Empfangswege.png

Sat und Kabel nehmen hingegen ab, es kannibalisiert IP. Mit Beendigung des Nebenkostenprivilegs wird es noch spannender werden, wie es DVB-C ergehen wird.

Und DVB-T alt? Dazu ein Blick in den Digitalisierungsbericht 2017 (Seite 31), der den Anschluss zu den letzten Jahren DVB-T1 herstellt :

DigBericht Video 2017 TV-Empfangswege.png

Demnach ging es nach einem Maximum 2012 schon abwärts - 4 Jahre vor Beginn der Umstellung auf T2, die erst 2018 beendet wurde. Zuletzt kamen die "Provinzen" dran, das hat dann schon kaum Einfluß gehabt, weil man dort - offenbar mangels der Privaten in T1 und der kleinstädtischen / ländlichen Struktur - ohnehin bevorzugt die eigene Satantenne nutzte.

Noch weiter zurück kannst Du hier schauen auf Seite 2:


Mehr als 12,5% waren es also nie.

Aus dem Tal ist T2 erstmal raus, für wie lange, wird spannend sein. Geht es nach dem Wunsch einzelner Strategen in der ARD, ist Ende 2027 in manchen Regionen schon wieder Schluß mit T2. Bis dahin dürfte aber viel mehr auf IP gewechselt sein - so es die ARD und ihre Programmfülle, so wie wir sie kennen, dann überhaupt noch geben wird.

Die erneute Umstellung mit neuen Geräten und kostenpflichtigen Privaten hat das System quasi nicht überlebt

Dadurch, dass ab 2016/17 DVB-T2 mit HEVC dann zunehmend häufiger bis letztlich dann komplett in allen neuen Fernsehern drin ist und Fernseher schon "wie von selbst" neu gekauft werden, weil es jedes Jahr größeres / farbechteres Bild gibt, sehe ich das Problem hier auch nicht so akut.
 
Zuletzt bearbeitet:
mit dem Abschalten von DVB-T wurde die Idee vom Überall-TV auf mobilen TV-Geräten beerdigt

Abschaltungen waren die Ausnahme. Unterm Strich wurden die Sendegebiete mit der Umstellung auf DVB-T2 vergrößert, für die öffentlich-rechtlichen Programme leicht, für die Privaten mehr.

kann man sich für das Geld besser nen Kabelanschluss inklusive Internet oder ne mobile Datenflat inklusive Livestream der Sender anschaffen.

Das ist grober Quatsch. Für den einmaligen Preis von 20 € (= DVB-T2 Hardware) gibt es keine 10 jährige Internetflat über Kabel oder Mobilfunk. Und auch im Netz kosten die Privaten Programme extra (NormalPreis ohne zeitlich befristete Rabatte 120 €/Jahr). Zum Vergleich: 85 €/Jahr kosten die privaten Programme über DVB-T2.

Programmangebot DVB-T2: https://www.dvb-t2hd.de/files/Programmbelegung_DVB-T2_HD_2020.pdf
Antennencheck DVB-T2: https://www.dvb-t2hd.de/empfangscheck/empfangscheck
 
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Das ist schön für Dich. Ob er es wirklich störungsfrei wiedergibt, da wäre ich vorsichtig. Erst vor wenigen Tagen bestätigte mir ein Freund mit sehr musikalischem und tontechnischem Hintergrund (sowohl in seiner Herkunftsfamilie als auch bei ihm selbst, ist Chorsänger, spielt ein Instrument) nach Monaten der Beteuerung, keine Knackser zu hören, dass bestimmte Programmgruppen bei ihm auch knacken. Er hatte halt - Homeoffice und kleines Kind zu Hause, nie mal in Ruhe für wenigstens 5 Minuten reingehört.
Wenn ich mich nochmal an Deine Hörbeispiele erinnere - genau diese Störgeräusche können entstehen wenn ein mp2t Frame mit Nutzdaten verlorengeht oder Paketinhalte mit einem transport error kaputt gehen. Zählen Deine Receiver die "continuity errors" mit?

Immerhin ist ja nicht nur das Audioverfahren geändert, sondern nun wird auch noch ein recht voller Satellitentransponder verwendet. Die Fehlerwahrscheinlichkeit steigt an, da jetzt der Anteil "Nutzdaten gegen EPG/PAT/PMT Wiederholungen" deutlich in Richtung Nutzdaten verschoben wurde.

Ich habe, wie hier schon ein paar Mal geschrieben, Anfang Juli auf den neuen Transponder gewechselt und - nach anfänglichen Hopplern - praktisch keine Probleme. Wenn es doch mal einen Aussetzer gibt kann ich den immer auf Empfangsprobleme zurückführen ("sun-out" - meine Selfsat ist da recht zickig, "continuity error" etc.). Hier läuft Radio wirklich oft und auch viele Stunden am Stück, allerdings zumeist SWR Programme
Ich habe bislang auf 5 Fabrikaten (2 Receiverfabrikate, 2 TV-Fabrikate und ein professionelles Messgerät) Störungen verifizieren können. Warum nicht auf mehr? Weil ich nichts anderes greifbar habe.

Grüße,

Carsten

Open Source Radio https://www.siski.de/~carsten/radio-streaming-squeezebox.html
 
Mein lieber lg: geh an die frische Luft und wander ein paar Kilometer. Dann ist Dein Problemchen ganz sicher irgendwann vergessen. Auch wenn Du seitenweise Beispiele Statistiken lieferst, wird es Otto Normalo nicht interessieren. Entweder startet er im Dezember einen Suchlauf und hat Glück, er ruft seinen TV-Futzi an oder lässt es.
 
Wenn ich mich nochmal an Deine Hörbeispiele erinnere - genau diese Störgeräusche können entstehen wenn ein mp2t Frame mit Nutzdaten verlorengeht oder Paketinhalte mit einem transport error kaputt gehen. Zählen Deine Receiver die "continuity errors" mit?
Nein. Das machen Consumer-Geräte nicht.

Aber: in den TS-Mitschnitten der Receiver sind alle Daten vorhanden, da ist - Ausnahme: NDR Kultur - nichts kaputt und es lässt sich knackfrei decodieren. Damit fällt diese Fehlerursache weg.

Immerhin ist ja nicht nur das Audioverfahren geändert, sondern nun wird auch noch ein recht voller Satellitentransponder verwendet.
Ich vermute deshalb auch Probleme bei den Muxern, die jetzt mal "einfach so" z.B. im Falle des TP 39 44 Audio-Elementardatenströme nebst zugehöriger PMT und teils noch RDS-PID mit verarbeiten müssen. Möglicherweise ist da etwas in der Überlastung.

Wenn es doch mal einen Aussetzer gibt kann ich den immer auf Empfangsprobleme zurückführen
Nee, das ist es definitiv nicht. Die Daten sind normalerweise vollständig, mit dem Timing stimmt etwas nicht.

geh an die frische Luft und wander ein paar Kilometer.
Das mache ich regelmäßig, das mag ich nämlich.

Dann ist Dein Problemchen ganz sicher irgendwann vergessen.
Offenbar nicht. Weil daran der kulturelle Zugang für meine Mutter hängt. Weil daran der Zugang zum ARD-Hörfunk für mich hängt. Weil daran generell für alle Interessenten der Zugang zu den aufwendigen Produktionen der Kulturwellen hängt. Hörspielproduktionen mit permanenten Knackgeräuschen drin? Kann man sich ebenso wenig anhören wie Klassik-Konzerte, in denen es minütlich knackt. Letztlich geht es hier auch um eine Missachtung der Kulturschaffenden von den Musikerinnen und Musikern der ARD-Klangkörper bis zum tontechnischen Personal. Glücklich ist über diese missratene Umstellung da niemand.

Alleine von einem einzigen Gerät wird eine sechstellige Anzahl entwertet, die Geräte sind maximal 3 1/4 Jahre alt. Gleichzeitig kommt die ARD redaktionell gerne mit dem - eigentlich berechtigten - erhobenen Zeigefinger, was das Thema "Ressourcen", "Obsoleszenz" etc. betrifft. Und macht sich damit aufgrund ihres eigenen Verhaltens unglaubwürdig. Das dürfte auch nicht im Interesse der Redaktionen liegen.

Es ist also alles andere als ein "Problemchen". Auch wenn es der Mehrheit egal ist - der kulturell interessierten Minderheit und den Netzbetreibern ist es nicht egal. Ich habe mit genug Netzbetreibern zu tun, da kocht es vor Wut, wenn es sich um engagierte Netzbetreiber handelt.

Ich weiß, dass das Benennen von Problemen lästig wird. Ich weiß aber aus meinem Berufsleben und meinem Privatleben auch, dass es wichtig ist, an solchen Stellen "lästig" zu bleiben. Seine Interessen muss man vertreten, sonst wird man gleich ungefragt übergangen. Nur der Mainstream muss nicht aktiv werden, er hat stets das primitivste "Argument", das es geben kann, auf seiner Seite: die Masse.

Warum können Menschen, die an etwas kein Interesse haben, eigentlich nicht einfach ruhig sein, statt denen, die Interesse an einer Bewahrung von Qualität und Funktionsfähigkeit haben, dieses abzusprechen oder sie lächerlich zu machen? macht doch einfach einen Bogen um diesen Thread. Ich lese für gewöhnlich auch nicht, wer jetzt die Morgenshow bei diesem oder jenem Privatsender übernommen hat,
 
Zuletzt bearbeitet:
Media Broadcast gibt an 95 % der Einwohner mit DVB-T2 zu versorgen. Und die Zahl für die Privaten ist glaube ich 80 %.
DVB-T2 seit 2019.png

blau: öffentlich-rechtliche Programme
grün: zusätzlich Privatfernsehprogramme via Freenet

weiß: unversorgt
blass: Dachantenne
mittel: Außenantenne
stark: Zimmerantenne
 
Dennoch klingt lc-aac gegenüber mp2 für mich einfach rauh und spitz. Teilweise habe ich den Eindruck daß hr3 den Codec an der Grenze betreibt.
Ich habe heute mal 67 Minuten hr3 parallel via 320 kBit/s MP2 und 128 kBit/s LC-AAC mitgeschnitten und anschließend jeweils mit nem sauberen Software-Decoder decodiert. 10 anonymisierte Clips von je knapp 30 Sekunden Länge in jeweils beiden Versionen sind via Link an @HVt81 gegangen. Ich warte gespannt auf die Auflösung (und das meine ich ernst, denn mein Gehör ist auch nicht mehr das jüngste).

Wer miträtseln möchte: PN an mich.

Hier die Pegel und Lautheiten dieser 67 Minuten:

hr3 - LC-AAC 128 kbps
-17.9 LUFS / peak: -6.6 dBTP / range: 2.3 LU

hr3 - MP2 320 kbps
-17.8 LUFS / peak: -7.2 dBTP / range: 2.3 LU

Die Lautheiten sind identisch und entsprechen über diesen langen Zeitraum zumindest exakt dem, was vorgesehen ist. Nur die Moderationen versteht man kaum, die sind zu leise und nicht durchsetzungsfähig. Da aber nichts gesagt wird, ist das auch nicht weiter schlimm.

Die Spitzenpegel verhalten sich genau so, wie es zu erwarten ist: 128 kBit/s LC-AAC hat etwas höheren True-Peak als 320 kBit/s MP2. Das liegt an dem deutlich höheren Artefakte-Level, weil die Qualität naturgemäß bei 128 kBit/s LC-AAC zumindest "technisch" deutlich geringer ist. Einzelne Samples haben deshalb größere Abweichungen von den Originalwerten, was zu höheren und niedrigeren Einzelsamples führt. Statistisch erfolgt das aber gleichermaßen als Erhöhung bzw. Verringerung der Einzelwerte, so dass die Lautheit / der Energiegehalt gleich bleibt. Nur die Peaks verändern sich. 0,6 dB mehr Peak über eine Stunde ist aber so viel nicht.

Schockierend war für mich diese Begegnung mit hr3 nach Jahren der nicht-mehr-Beachtung dennoch. Mit dem Ende von "Der Ball ist rund", "Rebell" und Werner Reinkes Sendung gab es nichts mehr für mich, was ich hätte einschalten wollen. Das, was ich da nun hörte, klingt für mich wie ein etwas schneller gefahrenes MDR Jump. Was ich davon halte, dürfte damit klar sein. Ist aber nichts für diesen Thread.
 
Tja, dann ist wohl eine Investition für neues Empfangsequipment nötig. Von welchem Betrag reden wir? 50 Euro? Dann können Mutti und Sohnemann wieder ihre Lieblingsprogramme in knackfreier Qualität hören. Die alten Reciever reichen locker für die Campinghütte und schon ist ein Teil der neuen Hardware refinanziert.

Entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit.
 
So einfach ist es nicht. Derzeit spielen formal AAC-taugliche Geräte von mindestens 7 Fabrikaten (sowohl TV als auch Receiver) fehlerhaft. 3 Fabrikate habe ich selbst getestet, von 3 weiteren liegen mir Rückmeldungen vor bzw. finden sich entsprechende Foreneinträge. Auch ein professionelles Mess-System spielt fehlerhaft.

Da hilft auch nicht das neueste Gerät, es kommen Aussetzer, Knackgeräusche, Achterbahnfahrten im Wiedergabe-Timing. Und/oder die Ausgabe erfolgt zu hoch gepegelt und bei Programmen mit höherer Aussteuerung dann eigenmächtig dynamikkomprimiert. Alles Effekte, die es beim Hörfunktransponder so nicht gab und die auch formal AAC-taugliche Geräte untauglich machen. Man weiß das aber erst, nachdem man getestet hat.

Ich habe eines der allerneuesten, extra dafür vorgesehenen Geräte hier. AAC-tauglich seit Oktober 2021. Extra wegen der ARD. Es verhält sich auch so (Knacken).

Die Timing-Probleme bestehen von Anfang an und wurden bislang nicht beseitigt. So wie es aussieht, wird das offenbar so bleiben. Ist das mit "mit der Zeit gehen" gemeint? Also, dass sich damit abfinden?

Wird jetzt erwartet, das man sich einen ganzen Zoo an Empfangsgeräten kauft, um sie der Reihe nach auf Eignung durchzutesten? Das kanns doch nicht sein, oder?

Zweitens eignen sich vor allem im Sat-Bereich 50-Euro-Geräte nicht, denn sie zeigen keinen Programm-Namen an. Es gibt soweit ich es bislang recherchieren konnte nur ein aktuelles Produkt in mehreren Aufmachungen (unterschiedliche Frontplatten, unterschiedliche Inverkehrbringer) unter 100 EUR, von dem klar ist, dass es AAC formal kann und das Programmnamen anzeigt. Ob es fehlerfrei spielt, ist unbekannt. Bislang konnte ich das Gerät noch nicht auf die bekannten Fehlfunktionen testen. Ich gehe vorsichtig davon aus, dass sich das ein Freund von mir kaufen wird, der bislang noch mit SD-Receivern Radio hört und definitiv wechseln muss. Über ihn werde ich dann womöglich "ferntesten" können.

Alle weiteren Geräte mit Programmnamenanzeige rangieren preislich dreistellig und sind teils nur etwas für "Systemadministratoren". Dem eigentlichen Vorteil von DVB-Radio, nämlich einfach in der Benutzung zu sein, laufen sie damit zuwider.

Drittens gibt es Szenarien, in denen man nichts modernes menübedientes hinstellen kann, weil es nicht bedient werden kann. Ich erlebe das vor allem bei Senioren. Jede unerwartete Reaktion des Gerätes - und sei es ein aufpoppendes Menü nach Druck auf eine falsche Taste - führt zu kompletter Hilflosigkeit der Besitzer, selbst dann, wenn in diesem Menü steht, mit welcher Taste man wieder rauskommt. Das kann bis zu "läuft 3 Tage unbedienbar durch, danach ruft man mich an" gehen.

Die betroffenen Personen müssen dabei keineswegs dement sein, sie haben nur massive Berührungsängste zu solcher Technik und absolut kein Gefühl für Menübedienung. Ich versuche schon, so seniorengerecht wie möglich auszuwählen und einzurichten, aber das hat Grenzen. Zusätzliche Geräte sind oft nicht erwünscht, werden in Panik abgelehnt.

In solchen Fällen sind die UKW-Teile in seit vielen Jahren vorhandenen Stereoanlagen gerne genutzt. Die entfallen nun auch, da die UKW-Umsetzer für Kabelnetze kein AAC können und es Aufrüstung nur für wenige Geräte gibt, dann unter Verlust an 50% der Umsetzungen.

Das sind die Probleme.

Hinzu kommt die Entwertung von aktuell verkaufter Technik. Es tauchen inzwischen die ersten Meldungen auf "habe ich vor wenigen Wochen gekauft, spielt nicht mehr". Der Handel leert seine Lager an nicht AAC-taulichen Geräten in Richtung Endkunde. Juristisch dürfte da nichts zu bemängeln sein, aber es ist und bleibt widerwärtig, wie normale Menschen da nun reingelegt werden. Die ARD trägt daran gewissermaßen "Mitschuld", denn die Umstellung auf den im deutschsprachigen Raum unüblichen Codec wäre nicht nötig gewesen.


Und im Übrigen: ein tatsächlich funktionierender Sat- oder Kabelreceiver für HDTV ist um die 30 EUR zu bekommen. Ohne solche Fallstricke. Fürs Fernsehen braucht man bestimmte Eigenschaften nicht, die für Radio wichtig sind. Damit wäre Deine Argumentation ideal für alljene die noch in SD Fernsehen schauen. Sie hätten von der Aufrüstung sogar etwas: deutlich besseres Bild. Dann könnte man die SD-Verbreitung beenden, richtig Geld sparen und den Hörfunk erst recht kompatibel belassen (übrigens in dem Ton-Standard, den HDTV via Satellit und Kabel hat, da stellt man nämlich nicht auf AAC um).


Am Geld liegt es bei mir übrigens nicht, zumindest nicht in vertretbarem Rahmen. Ich würde freiwillig 5 Betroffenen auf meine Kosten gute HDTV-Receiver beschaffen, wenn dafür SDTV abgeschaltet und der Hörfunk kompatibel gehalten werden könnte. Gar kein Thema. Weitaus billiger, als die Kollateralschäden der Hörfunkumstellung zu kompensieren. Die lassen sich teils gar nicht von "Normalmenschen" auffangen. Ich habe nicht 50.000 EUR für einen Transcoder übrig, den ich meinem Netzbetreiber spendieren könnte, damit es kompatibel weitergeht. Auch kann man Optik und Haptik nicht in Geld aufwiegen. Nicht jeder gestattet die Vermüllung seiner Wohnung mit Technikstapeln, Adaptern, Settop-Boxen und Fernbedienungen.

Ich habe aber schon 160 EUR auf eigenes Risiko investiert in einen eigentlich ca. 2000 EUR teuren Grundbaustein von etwas, das mal ein Transcoder im Eigenbau werden könnte. Ich schaue also durchaus nach vorn, sehe aber auch die abstruse Sinnlosigkeit mancher Dinge. Die Entwertung von maximal 3 Jahre alten Endgeräten im Neuwert von mehr als 10 Mio. EUR gehört dazu.
 
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Ich bin kein Technik-Freak. Wenn ich aber lese, das teuere und funktionierende Geräte entsorgt werden müssen, weil die Planung völliger Quark ist, dann kommt mir die Galle hoch. Einerseits (zu Recht) das Thema Nachhaltigkeit in unzähligen Sendungen pushen, andererseits selbst für sinnlosen Elektroschrott sorgen... Das sind keine
, das ist ein Problem, und zwar ein Großes. Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Ganz abgesehen vom Verlust interessierter Hörer*innen.
 
Ganz so wertlos sind die Geräte ja eigentlich nicht. Privatfunk und DLF Programme lassen sich damit immer noch problemlos hören, dort ist ja auch erst einmal keine Umstellung geplant. Ich würde also nicht soweit gehen und sagen die Geräte seien auf einmal wertlos, was schlichtweg nicht stimmt. Und wer sie dennoch entsorgen will/muss/kann, sollte sich am besten umschauen, wie man diese nachhaltig recycelt.
 
@lg74: Hast Du nur mit den analogen Ausgängen der Geräte getestet, oder auch das digitale Signal über einen DAC gehört? An meinem Technisat ISIO STC > SPDIF > Denon DA-500 sind mir bisher keine Knackser aufgefallen. Bei Bedarf könnte ich gerne das "knackigste" Programm mal intensiv mit Kopfhörer abhören.
 
Privatfunk und DLF Programme lassen sich damit immer noch problemlos hören, dort ist ja auch erst einmal keine Umstellung geplant. Ich würde also nicht soweit gehen und sagen die Geräte seien auf einmal wertlos, was schlichtweg nicht stimmt.

Wie viele deutschsprachige Programme in MP2 sind denn noch auf Astra, wenn man die der ARD abzieht, hm? Ganz davon ab, dass sich Privatfunkhörer und ÖR-Hörer vermutlich in einigen Eigenschaften unterscheiden. Bleiben also eigentlich noch DLF und die Programme aus dem deutschsprachigen Ausland (ORF). Aber da laufen eben keine regionalen Informationen aus Berlin, Aachen, Karlsruhe oder Ingolstadt.
 
Ganz so wertlos sind die Geräte ja eigentlich nicht. Privatfunk und DLF Programme lassen sich damit immer noch problemlos hören, dort ist ja auch erst einmal keine Umstellung geplant.
Die Anzahl an deutschen Privatradios via Astra ist mittlerweile doch sehr überschaubar.
Zu teuer, Streuverluste zu hoch.
Übrig sind noch ABY und FFH, jeweils mit ihren von UKW bekannten Beibooten, dann noch ffn sowie ein paar Spartenprogramme und christliche Erweckungssender. Das wars.
 
Hast Du nur mit den analogen Ausgängen der Geräte getestet, oder auch das digitale Signal über einen DAC gehört?
Meine AAC-tauglichen Sat- und Kabelreceiver habe ich sowohl über den analogen Ausgang als auch über einen "DAC" getestet, da ich den S/PDIF sowieso für weitere Analysen (Decodierqualität) bitgenau in den Rechner gezogen habe und aus Bequemlichkeit an einem Wohnort einen Sony-DAT und am anderen Wohnort einen Pioneer-DAT als D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker genutzt habe.

Das Vistron-Kabelradio VT855N hatte ich auch bitgenau am Laptop via USB-Interface.

Einen Grundig-TV hatte ich ebenfalls via S/PDIF bitgenau in den Laptop gezogen. Da hört man kein Knacken, aber man kann messtechnisch nachweisen, dass das Gerät in Echtzeit an der "Wiedergabegeschwindigkeit" herumregelt, also "eiert".

Den Panasonic-TV meiner Mutter habe ich bislang nur analog angeschlossen, da muss ich auch nochmal mit dem Laptop an den S/PDIF ran.

Das Kabel-/Satmessgerät von KWS kann ich naturgemäß nur an dessen Kopfhörerausgang abgreifen.

Derweil sind Knackgeräusche auch für TechniSat, Samsung und Medion bestätigt:



Der zweite Link lässt auch noch erahnen, dass was mit dem Decoding nicht stimmen könnte.

Bei Bedarf könnte ich gerne das "knackigste" Programm mal intensiv mit Kopfhörer abhören.
Das wäre derzeit wohl NDR Kultur, das man mit jedem HDTV-Gerät abspielen kann, da es in AC-3 läuft. Ich halte das aber für nicht repräsentativ, das ist einfach zu auffällig kaputt. Ansonsten könnte man als "Vertreter des üblichen Verhaltens" mal BR Klassik bei getragener (Streicher)musik testen. Wie sich einzelne Geräte verhalten, hängt von deren Takt-/Puffermanagement ab. Von "knackt minütlich deutlich hörbar" bis "raschelt nur immer wieder mal kurz komisch" ist da alles dabei.

BR Klassik (und alle anderen BR-Programme oder NDR-Programme außer NDR Kultur und RB-Programme) auf Bemondis-Receivern, egal ob Sat oder Kabel (Aufzeichnung vom S/PDIF):
Anhang anzeigen BR Klassik - Knacken Bemondis-Receiver + Kabelradio VT855N.wav


Messgerät KWS AMA310 bei BR Klassik am Vodafone-Netz (Kopfhörerausgang):
Anhang anzeigen Knacken KWS AMA310 BR Klassik Vodafone 20211117.wav


TV Panasonic TX-L32GW10 an Kleinkabelnetz mit 1:1-Durchleitung (Cinch-Ausgang analog):
Anhang anzeigen Panasonic GW10 BR Klassik Knacken Analogausgang.wav


Receiver Technotrend TT-select S845 HD+ (AAC-untauglich) bei NDR Kultur (AC-3) zu wesentlich "knackärmeren" Zeiten im September (Analogausgang):
Anhang anzeigen Knacken NDR Kultur TP39 AC3 Technotrend TT-select S845HD+ 2021-09-20 analog.wav
 
Übrig sind noch ABY und FFH, jeweils mit ihren von UKW bekannten Beibooten, dann noch ffn sowie ein paar Spartenprogramme und christliche Erweckungssender. Das wars.

DLF
DLF Kultur
DLF Nova
DRadio DokDeb

Rock Antenne
Sunshine Live
Antenne Bayern

TOGGO-Radio (recht junger Neuzugang!)

egoFM (in Teilen des bayerischen UKW-Netzes ist das die Zuführung)
Klassik Radio
JAM FM

RTL Radio
Radio Horeb

Schlager Radio (ex B2)
FFN
Radio Paloma
Radio HBR
Radio HCJB
Radio Gloria
FFH
Planet Radio
Harmony FM

OE 1
OE 2 (9 Regionalversionen)
OE 3
FM4
U1 Tirol
Radio Maria

Radio Lebensquelle
Radio Freundes-Dienst
 
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