Hell leuchtend bei mir an anzeigetechnisch baugleichen Geräten noch nach zig Jahren. Aus großer Entfernung perfekt ablesbar. Nur leider halt nur 12-stellig. Und leider seit vielen Jahren (das kam mit einem Softwareupdate) mit Speicherplatznummer vor dem Namen, was nochmal Stellen kostet.
Und eingebrannte Pixel, weil ohne Helligkeitssteuerung.
Bei mir nicht. Übrigens wurde die Helligkeit dieser VFD in den HDTV-Geräten von Bemondis irgendwann offenbar reduziert. Ich habe im September einen WISI OR 294 spottbillig für Tests gebraucht gekauft (11 Jahre alt!), es war eine uralte Software drauf. Das VFD wurde nach Update auf AAC-taugliche aktuellere Software merklich dunkler.
Eingebrannt (besser: ausgebrannt) sind gnadenlos die Pixel des "OFF" im Standby der TechniSat Cablestar. Das ist ein OLED.
Aber alles auf einer wackligen Platine, gerade an den Anschlüssen.
Alle Bemondis-Platinen, die ich bislang in der Hand hatte, waren akkurat und hochwertig bestückt. Alle Elkos, die ich in Bemondis-Geräten sah, waren 105-Grad-Typen. Die Bestückung war makellos:
(Bemondis-Twin-Sat-HDTV-Receiver WISI OR 294, ich lasse das mal vorsätzlich in voller Auflösung)
Oben auf der Displayplatine sieht man das VFD. Das gleiche wie im VT855N. Unten links sieht man den Schirmaufwand an den beiden SACRT-Anschlüssen. Den sieht man auch hier am Kabelreceiver:
(Bemondis-HDTV-Kabelreceiver WISI OR 252)
Auch das einfachste Gerät war makellos verarbeitet, leidet aber aufgrund des Platinenlayouts und möglicherweise sparsamerer Schaltung im Analogbereich unter leise hörbarem Wimmern und Tuckern von Prozessor und Display:
(Bemondis Sat-HDTV-Receiver Pollin DR-HD301)
Den VT855N mit AAC-tauglicher Software V.0147A habe ich seit 12.10.21 als Testgerät (ist aber seit Wochen weiter verborgt zu weiteren Tests). Da mir das Gerät formal nicht gehört, verzichtete ich darauf, es zu öffnen (ich fand auch erstmal keinen zerstörungsfreien "Zugang"). Mechanischer Aufbau, Buchsen und Handling entsprachen aber dem, was ich von Bemondis kenne: richtig gut gemacht. Nur halt aus Kunststoff.
Kleiner HF-Abschirmbecher die einzige Abschirmung.
Dann wird der auch reichen unter den Bedingungen, die das Gerät laut entsprechender Verordnungen abkönnen muss.
Bei mir spielte der VT855N an 3 Kabelnetzen (PYUR Berlin mit Astro-Strobel-Headend 10/2021, Kleinnetz mit WISI OH50 / Blankom MSD405-Headend und katatsrophaler Belegung, uneinheitlicher und teils falscher NIT sowie teils grenzwertiger Signalqualität 11/2021, Vodafone KDG 16.11.2021) absolut problemlos. Es fand stets alle Programme, auch auf chaotischen nicht referenzierten Kanälen, es machte keine Störungen abseits des bekannten Knackens bei BR, NDR und Radio Bremen (das aber in allen 3 Netzen!)
Aber wo bleibt die mechanische Stabilität? Die Befestigung am Plaste-Gehäuse mit Nasen und "Plaste"-Nieten.
Da stimme ich Dir zu: den VT855N würde ich weder als Fußbank noch als Anti-Kippel-Maßnahme unter einer Treppenleiter nutzen wollen. Dafür ist er aber auch nicht gebaut. Und dafür wird er auch nicht verkauft.
Komisch, mit Trafo-Netzteil geht es plötzlich. Frage am Rande, was habe ich als Konsument falsch gemacht?
Bei mir lief er absolut problemlos mit der Beipack-Wandwarze. Und zwar mit dieser Wandwarze unmittelbar hinter dem Gerät liegend, da ich - Gerät gehört mir ja nicht - nichtmal das DC-Kabel abgerollt habe. Da ist der originale Kabelbinder drum gewesen und die Wandwarze lag damit direkt hinter dem VT855N:
Auch die Wandwarze vom Cablestar 100 (Display links oben erkennbar ausgebrannt) war noch in diesem Knäuel versteckt. Das ist glaube ich die, die man hinter dem VT855N rausschauen sieht.
Möglicherweise ist das Netzteil Deines VT855N mackig. Ich gehe davon aus, dass die ungetestet einfach eingepackt werden. Wenn wirklich mal eine zickt, wird sich der Kunde schon melden. Dann gibt es mit Sicherheit ruckzuck eine neue. Der Gerätehersteller und Netzteileinpacker sitzt nicht in "Floor 1, Room 505-512 Building 0815/4711, Binjiang District, Hangzhou", sondern in 92431 Neunburg vorm Wald, also nebenan. Man spricht
deutschbayerisch.
Und wieso bekomme ich einen elektrischen Schlag, wenn ich als Laie damit hantiere? (Bei Verwendung des Original-Schaltnetzteils)
Ableitströme sind in gewissen Grenzen zulässig. Wenn ich das Gerät hier hätte, würde ich nachmessen, wieviel mA das bei meinem sind. Bitte auch dran denken: wenn das Antennenkabel gesteckt ist und die Hauskabelanlage nicht vorschriftsmäßig die Kabelschirme der Stamm- oder Stichleitungen zu den Dosen auf den Haus-Potentialausgleich geklemmt sind, hast Du das Potential der Antennenanlage auf dem Gerät. Was da andere im Haus angeschlossene Empfänger und ggf. der Hausanschlussverstärker als Ableitströme zusammenbringen, will ich nicht wissen. Im Falle des Anschlusses eines Empfangsgerätes, das seinerseits wiederum mit einem Gerät verbunden ist, das Kaltgerätestecker hat, hat man bei fehlerhafter "Nullung" in Altanlagen (Schuko-Zungen mit dem L verbunden statt mit dem N) auch mal volle Netzspannung auf der Antennendose. Das hat schon manche Kabelnetztechniker aus fremden Wohnungen oder Kellern direkt auf die Wachstation gebracht.
Elektrische Sicherheit bedeutet für mich, ich bekomme keinen "gewischt", wenn ich das Gerät anfasse.
Die Normen gehen da nicht so weit. Ableitströme müssen gewisse Grenzen einhalten (sind mir spontan nicht geläufig), aber müssen nicht 0 sein.
...Achtung: Verwenden Sie ausschließlich das mitgelieferte Original-Steckernetzteil!
... womit der Hersteller vermeiden will, dass irgendwelche Nasen irgendeine Wandwarze mit mechanisch passendem Hohlstecker anschließen. Also auch welche mit völlig anderer Spannung oder auch welche mit umgekehrter Polarität am Stecker oder...
...Das Steckernetzteil des Gerätes darf erst angeschlossen werden, nachdem alle Kabel [Anmerkung: also auch das geerdete Koaxkabel des Kabelnetztes] vorschriftsmäßig am Digital-Radio-Receiver angeschlossen wurden..."
Eine sehr sinnvolle Anweisung. Vor Stöpseleien mit Audiogeräten, die keine vorauseilenden Massekontakte haben (weder Klinke noch RCA haben das, es gibt aber im Profi-Bereich tatsächlich
RCA-Verbinder mit vorauseilender Masse, XLR hat normalerweise vorauseilende Signalmasse, einfach mal in eine Buchse schauen, Pin 1 hat weiter vorne liegende Kontaktzungen), sollte man stets die Betriebsspannung abklemmen und wenigstens eine der beiden "Inseln", die man zu verbinden beabsichtigt, elektrisch somit potentialfrei machen. Sonst besteht das Risiko, sich Ausgangstreiber zu himmeln, wenn die als erstes die Ableitströme verdauen sollen, bevor die Masse verbindet. Kommt wunderbar, wenn die Spitze des Klinkensteckers (links) beim Einstecken erstmal über die Massekontakte der Buchse flutscht.
Wenn ich Tontechnik im Saal gemacht habe, hatte ich mein Laptop als Zuspieler auf Akku laufen bzw. habe für den Moment des An- oder Abkoppelns das Netzteil vom Laptop getrennt. Bei Konferenzen mit wechselnder Belegung (Vortragende schließen nacheinander ihre Laptops an, habe ich auch versucht, das durchzusetzen. Oder ich hatte Trennübertrager am entsprechenden Pulteingang angeschlossen.
Auch beim simplen Stecken eines Antennenkabels an UKW- oder DVB-Geräte versuche ich, durch entsprechend vorsichtiges, anfangs leicht verkantetes Aufsetzen des Steckers erst Masse, dann Innenleiter zu verbinden. Kaum ein UKW-Tuner hat DC-entkoppelte, "schwimmende" Antenneneingange. Der Studer A764 hats, aber sonst einer?
Wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die Installation des Kabelnetzes in Ordnung ist.
Was will ein Gerätehersteller auch sonst machen?
Und vor einer Verwendung von Mantelstromfiltern. die galvanische Trennung bewirken, wird nicht ausdrücklich gewarnt.
Wieso sollte davor gewarnt werden? Kapazitive Trennglieder sind bei einigen Netzbetreibern zeitweise sogar vorgeschrieben gewesen - aber direkt hinterm HÜP vor dem HAV. Und mit nachfolgender Aufklemmung der Kabelschirme auf den Potentialausgleich. Die Trennglieder müssen nur gegen Berührung gesichert sein, denn im Fehlerfall kann über ihnen belastbar die volle Netzspannung oder was vergleichbar wirkendes anliegen. Ich habe bei mir auch ein Trennglied eingebaut in die Hauszuführung. Kabelnetz von 1982/83, da hängen inzwischen nicht mehr dokumentierbare Installationen in 5 Häusern dran (Stammleitung mit Stichabgang je Haus), keine Ahnung, wo da wer was wo aufgeklemmt hat. Also lieber ein
Trennglied rein, selbiges ins zugehörige Isoliergehäuse und an den Haus-PA angeschlossen. Maximal 2 mA bei 230 V / 50 Hz im Fehlerfall. Das beruhigt.
"...z.B. Nadeln, Münzen etc. dürfen nicht in das Innere des Gerätes fallen...."
...was bei diesem netzspannungsfreien Gerät ja noch harmlos ist - schlimmstenfalls geht das Gerät kaputt, nicht aber dessen Besitzer.
Die Bedienungsanleitung des VT855N brachte die 95-jährige (!) Dame, eine Ingenieurin aus dem Rundfunkbereich, in deren Wohnung ich das PYUR-Kabelnetz testete, zur Verzückung. Klares Deutsch, keine verwirrenden Formulierungen. Und nicht 6 Sprachen nebst Comics auf einer Seite.