ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Aber die Tonqualität beider Sender war einfach nur scheußlich.
Regenbogen? Das stolperte bei mir auch schon direkt aus dem aufgezeichneten Transportstrom im VLC. Und klang tatsächlich wie Regentonne...

Anhang anzeigen Regenbogen 2 - Bemondis-Receiver.mp3
(via Bemondis-Receiver)

Anhang anzeigen Regenbogen 1 via Panasonic GW10.mp3
(via Panasonic TV GW10 - vorsicht mit dem Pegel!)


Nach dem Spielen von Regenbogen spielte der Panasonic-TV bestes ARD-MP2-Audio dann so:

Anhang anzeigen Bayern 1 (Hoerfunktransponder) nach Wechsel von Regenbogen 2 via Panasonic TV-Serie GW10.mp3

Das wäre ja sogar heiter gewesen, wenn ich nicht in diesem Moment die Befürchtung gehabt hätte, das wäre es mit diesem Gerät gewesen. Standby half nicht. Stromlos half.


Sehr interessant war auch die Präzision, mit der die Media Broadcast die PCR bei Regenbogen 2 ausgesendet hat:

Regenbogen2 - PCR.png

(die roten Kästchen bitte auf einer Geraden...)

Sorry, aber da muss man sich nicht wundern, wenn das schief geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, und genau das meinte Südfunk 3 wahrscheinlich, denn da wurde der ARD in einigen der letzten Beiträge in der Tat eine ziemlich boßhafte Absicht unterstellt.
Es gab soweit mir bekannt Anstalten, die die DVB-Verbreitung am liebsten entsorgt hätten. Andere hingegen sind von ihr sogar intern abhängig - Stichpunkt Senderzuführung. Kurzfristig wird man also nichts abschalten. Wenn sich andere Wege der Senderzuführung ergeben sollten auch für kleine Einzelstandorte (und für unsere Freunde vom hr auch für den Großstandort Sackpfeife), könnte man freilich umschwenken und danach den Hörfunk via DVB abstellen. Aber der kostet da, wo er jetzt ist, keine Transpondermiete - von daher ists egal. Er kostet allerdings bei der Vodafone Einspeiseentgelt.

Derzeit kostet er vermutlich die Leute in den technischen Hotlines der ARD vor allem Nerven.
 
(und für unsere Freunde vom hr auch für den Großstandort Sackpfeife)
Oh ja, das war ja wirklich was. Man hat dort fast 24 Stunden gebraucht, um wieder You FM auf die 102,30 MHZ aufzuschalten. Ich hatte damals sogar mitgeschnitten, denn die Ansageschleife zur Sat-Umstellung über UKW terrestrisch dürfte auch eine ziemliche Rarität sein.
 
Waren da eigentlich noch andere Standorte betroffen? Denn soweit mir bekannt wurde auch hr2 vollständig aus dieser Quelle gespeist. Das war vorallem daran zu erkennen, dass das SAT Signal absolut synchron zum UKW Signal war. Bei YOU FM war das genauso. Denn anders ist das ja nicht zu erklären, da es mit anderer UKW-Zuführung so schlichtweg unmöglich wäre das deckungsgleich ohne Latenz auszustrahlen. Das war zu der Zeit, wo ich noch im Empfangsgebiet war auf allen mir verfügbaren YOU FM (95,3/90,2) und hr2 (96,7/97,4) Frequenzen im Vergleich mit dem entsprechenden Programm auf Astra feststellbar. Und da UKW ja auch unter den Standorten synchron ist (zumindest sein sollte, damit AF reibungslos läuft), ging ich eigentlich von einem einzigen Signal für alle Standorte und deren Ballfunzeln aus zumal betreffende Sender ja auch nicht regionalisiert werden.

@TORZ. Gab es da auch eine abweichende RDS Kennung (mit "alt_" vor dem Namen), oder war die normal?
 
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Also, ich sitze in Marburg ja mittendrinn in Hessen und kann da dementsprechend so ziemlich alle Grundnetzsender des HR empfangen, nebst einiger Funzeln. Auf keiner der von mir empfangbaren Frequenzen war mir ein solcher Effekt wie der auf der 102,3 aufgefallen.
 
Oh ja, das war ja wirklich was.
Mich erinnerte das an die Heiterkeit bei der Abschaltung der Mittelwellen von MDR Info:


Was habe ich damals gefeiert, denn das Spiel habe ich live am Radio mitbekommen. Die Story von der widerspenstigen Sackpfeife bekam ich ja nur zu lesen.

denn die Ansageschleife zur Sat-Umstellung über UKW terrestrisch dürfte auch eine ziemliche Rarität sein.
Soweit ich mich einnere lief nach Transponder-Umzug (oder gar Orbitpositions-Umzug?) des BBC Worldservice um 2000 herum wochenlang in der sendefreien Zeit des Offenen Kanals Jena auf UKW 103,4 statt BBC WS halt die Ansageschleife, wonach man seinen Satreceiver neu abstimmen solle - und zwar mit satter Hubüberschreitung und entsprechend "spuckend". Verantwortlich für die BBC-Signalzuführung zum B-Eingang des Silence Detector war soweit ich mich erinnere die Kabel Deutschland (!).

Waren da eigentlich noch andere Standorte betroffen?
Von Fehlschaltungen keine, die mir bekannt geworden wäre - was aber natürlich nichts heißt.

Gab es da auch eine abweichende RDS Kennung (mit "alt_" vor dem Namen), oder war die normal?
Sollte nicht auftreten. Das "alt_" war das DVB-SI-Label. RDS-PS wird hingegen entweder statisch am Senderstandort reingetippt oder wurde als UECP-RDS in den Ancillary-Datenbereichen des MP2-Datenstromes übertragen. Und da stand nirgendwo "alt_" drin. Da lief alles wie immer - bis zum bitteren Ende am 30. Dezember. Bei uns scrollen die letzten RDS-Aussendungen vor Abschaltung des Hörfunktransponders immer noch auf 21 UKW-Frequenzen im Kabel. Der Privatfunk und das DRadio spielt. Die ARD hat sich abgeschaltet.

Heute kommt das RDS aus den Ancillary-Datenbereichen des AAC (BR, MDR, RBB, NDR, RB und nun wohl auch der hr, muss ich mal morgen nachschauen) bzw. von Private PID (SR, SWR, WDR).

In den Ancillary-Bereichen können bei AAC aber auch ganz andere Dinge stehen:


Seite 218ff - da können Dynamic Range Control-Daten übertragen werden. Ein paar Kostproben:

C.5.2.2.3 drc_presentation_mode

This field indicates whether ISO/IEC 14496-3 [17] or clause C.5.2.5 dynamic range control takes
priority on the outputs as defined in clause C.5.3.

If this field is set to "1" the compression_value field indicates the heavy compression factor. If
this field is set to "0" the compression_value field shall be "0000 0000".

The compression_value field indicates a heavy compression factor which may be applied instead
of ISO/IEC 14496-3 [17] dynamic_range_info() on the decoder side when a strong dynamic range
compression is desired.

If provided, besides possible artistic reduction of dynamic range, these values shall be suitable to
prevent clipping for monophonic and stereophonic downmix and multichannel playout according
to clause C.5.4.


Das klingt exakt wie die Grundlage etlicher Rückmeldungen Betroffener, ihre Geräte klängen platt.

Hoffentlich kommen die Geräte da nicht durcheinander, denn von UECP-Daten (RDS) ist in der ETSI TS 101 154 für AAC nichts zu sehen. Das steht da nur für MPEG-Audio drin.

Da könnte man hübsch Bachelor-Studenten Projekt-Fleißarbeit drauf machen lassen - aber bitte vor der Entscheidung für eine Umstellung auf AAC und eben nicht danach.
 
Was habe ich damals gefeiert, denn das Spiel habe ich live am Radio mitbekommen. Die Story von der widerspenstigen Sackpfeife bekam ich ja nur zu lesen.
Naja, so wirklich widerspenstig war die Sackpfeife ja nun nicht, eher im Gegenteil. Sie übertrug ganz brav und sittsam das, was ihr als Signal anlag und das war nun einmal die Schleife.
Das, was Du hier verlinkt hast, erinnert mich hingegen ganz stark an den ausgeprägten Lebenswillen des Senders Donebach vom Deutschlandfunk, der auch nicht einfach so zu senden aufhören wollte. Man lässt sich doch von so einer gekappten Leitung unterkriegen.

 
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Heute kommt das RDS aus den Ancillary-Datenbereichen des AAC (BR, MDR, RBB, NDR, RB und nun wohl auch der hr, muss ich mal morgen nachschauen) bzw. von Private PID (SR, SWR, WDR).

In den Ancillary-Bereichen können bei AAC aber auch ganz andere Dinge stehen:


Seite 218ff - da können Dynamic Range Control-Daten übertragen werden. Ein paar Kostproben:
[...]
Das klingt exakt wie die Grundlage etlicher Rückmeldungen Betroffener, ihre Geräte klängen platt.

Hoffentlich kommen die Geräte da nicht durcheinander, denn von UECP-Daten (RDS) ist in der ETSI TS 101 154 für AAC nichts zu sehen. Das steht da nur für MPEG-Audio drin.
Das ist ja interessant. Tatsächlich ist in den DSE der AAC kodierten ARD Radioprogrammen sehr häufig die Bytefolge 0xbc 0xc0 0x00 zu finden. Für das RDS-Dekodieren gibt es in meinem Code extra eine Spezialbehandlung um diese exakt 3 Byte "aktiv zu ignorieren".

Der hr hat übrigens vor einiger Zeit auch auf im AAC eingebettetes RDS umgestellt.

Grüße,

Carsten
 
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Der hr hat übrigens vor einiger Zeit auch auf im AAC eingebettetes RDS umgestellt.
Danke, dann musss ich diese Info, die ich so halb" von einem Betroffenen erhielt, nicht weiter verifizieren.

Es wäre oberschräg, wenn sich die ARD wieder vom RDS via ancillary data verabschieden müsste (u.a. können die Vistron Kabelradios nach dem kostenpflichtigen Upograde das und nur das), weil bestimmte AAC-Decoder damit beginnen, an Pegel und Dynamik zu schrauben.

Es wäre echt ratsam, sich zu vergewissern, ob das, was man beabsichtigt, auch funktioniert. Vor allem, wenn man ein großer Programmanbieter mit gesellschaftlichem Auftrag ist.


… wird die terrestrisch zugeführte Modulation der anderen Sender um die Sat-Laufzeit verzögert.
...was nur vollständig funktioniert, wenn die Verzögerung der Ausstrahlung auch zeitlich konstant ist.

Auf dem Hörfunktransponder war dies gegeben. Beim "neuen Hörfunkangebot" offenbar nicht:

20210924 - Zeitversatz UKW-AAC RBB Inforadio.png
(Grund-Zeitversatz UKW/Sat für grafische Darstellung entfernt)

Der Vergleich mit TP93 ergab nichts dergleichen. Schwankung da ca. 1 Sample, also 0,02 ms.
 
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Das heißt, Du betrachtest Abweichungen im Bereich von ±5 Millisekunden? Die sind bei der AF-Umschaltung doch vernachlässigbar. Ich meinte Verzögerungen im Bereich von 2 Sekunden.
 
Ich hab jetzt extra meinen uralten AV-Receiver entstaubt und siehe da, alle UKW-Programme von MDR und den Privaten aus Sachsen(-Anhalt) und Thüringen liefern einen sauberen Sound ab wenn man sie
rauschfrei reinkriegt.

Über das ASTRA-Downgrade rege ich mich jetzt nicht weiter auf. Es ist ein Kampf gegen Mühlen. Trash-Programm wird nicht besser wenn mans in Studioqualität geboten bekommt.

Da hier S+K Thema war wollt ich den Hallensern unter uns 🙂 zur Vollständigkeit sagen, dass Muth Citynetz die Programme jetzt direkt von AAC speist. Programme wie Fritz vom rbb sind hier auf UKW noch zu empfangen, per UKW bekommt man die in Halle nicht wirklich.

Bei DVB-C wird ja eh Astra 1:1 eingespeist. Cool, dass S+K sich da noch die Mühe macht in MP2 zurück zu transcodieren.
(Gibt's bei S+K Corax im DVB-C? Ich frage weil ich dort in der Sendetechnik arbeite :D)

An Internetstreams als Zuführung denkt ebenfalls keiner, oder wird das tatsächlich irgendwo so gemacht?.
Oooooh doch. Und da leidet die Qualität gewaltig.
Vodafone benutzt die Livestreams von MDR TWEENS, Schlagerwelt und der halleschen Version für MDR Sachsen-Anhalt im DVB-C Netz.
Im Leipziger PYUR-Netz verwendet man die Livestreams aller Privatsender. Da hat man es sich zu leicht gemacht.
Radio SAW ist dort mit einem Delay von ungefähr 3 Minuten drin. Wegen dem Adserver der immer fleißig Spots reinwirft und der DVB-C-Umsetzer
macht nur fleißig seinen Job den MP3-Stream ins DVB-taugliche MP2 zu transcodieren.

Zumindest bei den Programmen des Funkhaus Halle (Brocken, 89.0 RTL) habe ich nach Kontakt mit den Technikern es tatsächlich geschafft, dass
die Programme dort sauber und ohne große Latenz in MP2 transcodiert werden.

Diese Methode der Zuführung ist ein No-Go. Ist das Internet weg, ist auch der klassische Empfang tot.
DVB-over-IP (über ein eigenes Netz logischerweise) - machen wir bei Corax mit Divicon - oder der KNB greift das UKW selber ab und transcodiert es in MP2, das hat immer Vorrang und wird bei den großen Programmen auch so umgesetzt. Hier im Mitteldeutschen Dreiländereck geben die KNB aber keinen großen Wert, gerade weil hier UKW im Kabel auch (endlich/leider?) abgeschaltet wird.
 
Über das ASTRA-Downgrade rege ich mich jetzt nicht weiter auf. Es ist ein Kampf gegen Mühlen. Trash-Programm wird nicht besser wenn mans in Studioqualität geboten bekommt.
Das ist korrekt. Doch war gerade der Sat-Empfang oder die 1:1 umgesetzten Kabelversionen außerhalb der Vodafone KDG ideal, um den nicht-Trash anderer Anstalten zu hören.

S+K hat seit ein paar Tagen ein neues UKW-Belegungs-PDF, in dem es eine reduzierte Anzahl an Programmen gibt, die für 8 Frequenzen "Planung neues Programm" ausweist. Bin gespannt. ARD transcodiert oder was völlig anderes?
 
Die üblicherweise verkauften DAB-Radios sind zwischen Eingangsbuchse und Modul nicht geschirmt
Ich habe so ein ähnliches Gerät von Technisat, da ist auch überhaupt keine Verbindung der Abschirmkontakte am Modul zur Buchse vorhanden, sondern nur ein billiges Minikabel am Antennenpin. Ich habe das bei meinem Gerät gegen ein ganz kurzes Antennenkabel mit Schirmung getauscht, um die Fernempfangsleistung zu verbessern. Jetzt empfängt der auch wirklich erst was, wenn eine Antenne angeschlossen ist (außer die Signale sind zu stark, aber das lässt sich nicht vermeiden).

Ja, solche Umbaumaßnahmen sind nicht ohne Risiko, aber eigentlich sollte es ja die Pflicht der Hersteller sein, entsprechende Technik einzubauen. Teilweise kosten die Dinger ja auch über 100 Euro da sollte man soetwas eigentlich erwarten können. Oder mindestens ein Hinweis, dass man es nicht an einem Kabelanschluss verwenden sollte.
 
Anbei eine 20 Minuten lange Aufnahme vom "Problemsender" Bayern 1 von gestern Abend. Die Aufnahme stammt vom optischen Ausgang der VU+, ging dann ins MacBook Pro (2006, als diese Geräte noch SPDIF-Eingänge hatten, 48kHz, 24bit) und liegt einmal als FLAC vor sowie als WAV. Ich habe den unberührten Transport Stream (*.ts) ebenfalls dazu gepackt.

Quelle: VU+ Uno 4K SE (DVB-C)
Sender/Stream: Bayern 1, aac_latm, 48000 Hz, stereo
Aufnahmegerät: MacBook Pro 2006, optischer Eingang (SPDIF)
Software: Audacity 2.2.2
Download: Click (WeTransfer, 700 MB)

@lg74
Bin gespannt auf deine Analyse. Ich kann da weder Störungen noch Knackser hören. Die Soundqualität ist für mich auch völlig in Ordnung. Lass mich aber gerne eines besseren belehren.
 
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Danke, das ist extrem interessant!

Voraussetzen muss ich freilich, dass der S/PDIF-Eingang des Macbook Pro bitgenau und samplesynchron arbeitet. Ist dem definitiv so, weißt Du dazu etwas? Mein Mac-nutzender Multiinstrumentalist, Musiker und Musikproduzent sitzt weit weg in Portugal und ich bin mir recht sicher, dass er nicht spontan antworten könnte und eine Restunsicherheit bei seiner Antwort bliebe.

Das AAC aus dem Transportstrom habe ich unter Windows 7 mit VLC in 16 Bit PCM decodiert. VLC tut das genauso gut wie der im Windows-Bereich einst beliebte Winamp und wie XMediaRecode, das auf FFmpeg aufsetzt. Die 3 unterscheiden sich im Decoding von LC-AAC nur in einer Differenz, die eine Art "Prasseln" (spontanes Schalten von Bits) im Bereich unter ca. -80 dBFS darstellt, das ohne Audiopegel auch noch geringer wird. Das ist unhörbar, das sind möglicherweise Rundungseffekte einer Float-Integer-Umrechnung oder irgendein Dither / Noiseshaping. Das ist letztlich alles gleichwertig und auch subjektiv gleichwertig zum Decoding der Bemondis-Geräte (Vistron-Kabelradios, diverse HDTV-Sat- und Kabelreceiver der letzten 10 Jahre, die unter WISI, Pollin, Smart, Megasat, Schwaiger etc. verkauft wurden).

Mit diesem VLC-Decoding habe ich verglichen. Dazu habe ich die S/PDIF-Aufnahme des VU+-Decodings um 5,69 dB verstärkt, denn das via S/PDIF aufgenommene Signal ist 5,69 dB niedriger gepegelt als das Audio im Transportstrom. Sollte das nicht vom MacBook Pro und seinem S/PDIF nebst Datenpfad kommen, muss es von der VU+ kommen.

Für den Fall, dass es von der VU+ kommt: da wäre dann interessant, ob das immer konstant 5,69 dB zu wenig ist oder ob das möglicherweise durch eine Pegel- und Kompressionssteuerung via DRC-Daten im AAC-Datenstrom oder im DVB-Datengerüst variabel ist, so wie das von anderen Receivern berichtet wird (wilde spontane Lautstärkeänderungen mehrmals pro Stunde) und möglicherweise auf eine Fehlinterpretation des via Ancillary Data im AAC transportierten RDS zurückgeht.

Konstant ginge ja noch (vor allem, weils absenkt und nicht erhöht, was bei hoch gepegelten Programmen ja zu Clipping führen könnte), variabel wäre Desaster.

Ich habe das aus Zeit- und Erschöpfungsgründen jetzt nicht komplett durchgetestet, sondern mir nur die ersten 2 Minuten der S/PDIF-Aufnahme angeschaut. Die haben jedenfalls konstant 5,69 dB zu wenig Pegel.

Kommt das von der VU+, arbeitet sie genau genommen schonmal nicht exakt. Ists eine konstante Absenkung, verschenkt man aber nur Wandlerauflösung und hat keine echten klanglichen Verluste.


Knackser:

Da sind ständig derbe Knackser drin im Interview. Aber die sind auch im Transportstrom und sind offenbar schon ins AAC eincodiert, denn sie haben die gleiche Tiefpass-Filterung wie das restliche Audio. Sie stehen also im Sonogramm nicht "oben raus", sondern sind bei ca. 15,5 kHz beschnitten.

-> Das wurde schon so gesendet, das kam von vor dem Encoder.

Knackser, die nur im Decoding der VU+ auftreten, konnte ich weder hören (im Vergleich zur jeweils gleichen Stelle im VLC-Decoding) noch sehen (beim Vergleich der Sonogramme).


Aber da ist doch etwas.

Ich wollte schauen, ob ich das VU+-Decoding und das VLC-Decoding aus dem Transportstrom samplegenau syncen kann. Also zu Beginn auf das Sample genau (1/48000 Sekunde) aneinander ausrichten und beide Decodings dann voneinander subtrahieren.

Das geht auch, wenn man das File vom S/PDIF um 5,69 dB anhebt. Die Differenz zwischen dem so vorbereiteten Audio und dem Decoding des VLC ist minimalst, liegt bei um -80 dBFS und ist nur gering stärker als der Unterschied zwischen den 3 genannten Software-Decodern und den Bemondis-Receivern.

-> Der LC-AAC-Decoder der VU+ ist zumindest über kurze Strecken betrachtet sehr gut. Klanglich ändert sich da nichts gegenüber dem Soll. Bei Fraunhofer-encodierten Files und Streams ist das glaube ich anders, da knistert die VU+ wie eine Schallplatte. Das hatte der hr anfangs, offenbar nutzten die also den Fraunhofer-Encoder und sind nun auf was anderes gewechselt.

Aber nach etwa 20 Sekunden hört man in der Differenz plötzlich richtig laut Audio und es klingt wie aus einem Abflussrohr.

Diesen Effekt kenne ich von den Bemondis-Receivern bei BR, NDR und Radio Bremen.

Da wird ein Stück Audio zusätzlich eingesetzt (bei Bemondis immer 144 Samples entsprechend 3 Millisekunden), weil das Live-Decoding vom Transponder zu schnell ist und irgendwann der Puffer leer läuft. Mit 3 Millisekunden "Pause" je Minute (grob ca. 50 - 70 Sekunden zwischen den Knacks) stellen die Bemondis-Geräte den Anschluss an die Echtzeit wieder her. Sie spielen also vereinfacht gesagt die Minute in 59,997 Sekunden aus und pausieren dann 0,003 Sekunden lang. An dieser Stelle hört man häufig den Knack und kann ihn auch im Sonogramm sehen - ein Peak, der deutlich über die Tiefpassgrenze von ca. 15,5 kHz hinaus bis >20 kHz hoch geht.

Nicht so die VU+. Auch sie spielt offenbar zu schnell und setzt bei Bayern 1 zum Ausgleich hin und wieder ein Stück Audio ein oder "stretcht" das vorhandene Audio. Aber man hört das nicht! Ich habe mehrfach an den Stellen solcher Brüche in der Synchronisation versucht, einen Störeffekt zu hören - keine Chance. Das wirkt wie "übergeblendet". Wie die VU+ das genau macht, weiß ich nicht, aber sie macht das sehr clever!

Es ist natürlich genau betrachtet nicht in Ordnung.

Hier mal eine solche Stelle - Übergang vom Bereich mit noch De-Sync zwischen VLC-Decoding aus dem Transportstrom und VU+-Live-Decoding in den Bereich, innerhalb dessen ich beide Aufnahmen samplegenau gesynct habe und dann wieder raus in den nächsten De-Sync-Bereich. Im De-Sync hören wir die Differenz zweier um etwa 2 Millisekunden verschobener nahezu identischer Audiofiles - das gibt den "Abflussrohr-Sound" durch Kammfiltereffekte:

Anhang anzeigen Differenz VU+-Decoding mit 5,69 dB Gain minus TS-Decoding VLC an Sync-Stelle.mp3

Man hört, wie das regelrecht aus- und eingeblendet wird. In den Blenden kann man auch Phasing hören, das Stretchen erfolgt über einen kurzen zeitlichen Abschnitt. Bei den Bemondis-Geräten ists das wie mit dem Schalter hart umgeschaltet - Knack. Die VU+ blendet das um! Ganz am Ende blendet es schon das nächste mal, da läuft der nächste Regelvorgang.

Hier eine andere Form der Darstellung des gleichen Ausschnittes. Statt der Differenz beider im mittleren Bereich gesyncten Audiofiles haben wir hier im linken Kanal den linken Kanal der VU+ und im rechten Kanal den linken Kanal des VLC-Decodings aus dem Transportstrom. Das würde, wenns komplett synchron ist, 2 mal (nahezu) das gleiche sein - beide male der linke Kanal, nur aus unterschiedlichen Decodern (VU+ und VLC). Also mono - alles mittig zu hören. Es wird aber ein Audio daraus, das vorne und hinten räumlich klingt, weil es Zeitversatz gibt. Nur in der Mitte ist es (nahezu) kanalidentisches Mono. Wer ein Stereosichtgerät hat, möge sich das darauf mal anschauen:

Anhang anzeigen Links VU+ linker Kanal - Rechts TS-Decoding VLC linker Kanal - Phasenbeziehung.mp3


Die ersten Stellen mit einer solchen Zeitkorrektur bzw. mit konstanter, ungestörter Wiedergabe (Zeitbasis ist die S/PDIF-Aufnahme von Anfang an) und die Zahl der Samples, die da eingefügt werden:

0:00 - 0:25
97 Samples
0:26 - 0:54
97 Samples
0:55 - 1:20
97 Samples
1:21 - 1:42
97 Samples
1:43 - 2:07

Ich werde hier noch verrückt. Es sind immer 97 Samples, die ich da nach einer solchen Stelle als Versatz finde. Bei den Bemondis-Geräten sind es 144 Samples, hier ebenso präzise halt 97 Samples. Das muss in beiden Fällen eine äußerst reproduzierbare Puffer-Regelung sein.

Die Bemondis-Geräte machen das am Stück, also 144 Samples rein - fertig. Die VU+ baut diesen Versatz offenbar langsam auf.

Hier mal so eine Stelle im Vergleich Transportstrom-Decoding mit VLC gegen Live-Decoding mit VU+ als Sonogramm:

0_25 - TS.jpg
(Transportstrom / VLC-Decoding)

0_25 - VU+.jpg
(Live-Decoding VU+ via S/PDIF)

Die Zeiten darunter sind nicht identisch, die bitte ignorieren, das kommt von der Verschiebung der beiden Files im Editor zwecks Synchronisation. Aber man sieht, dass wir hier einen Ausschnitt von etwa 0,8 Sekunden betrachten.

Lade beide Grafiken mal herunter und schalte in einem Viewer immer zwischen beiden hin und her. Da siehst Du im linken Drittel identische Strukturen - das ist am Ende des etwa 20 Sekunden vorher durch mich gesyncten Bereichs. Das läuft stabil synchron bis hierhin. Dann kommt ein Übergangsbereich, etwa das mittlere Drittel, in dem stretcht sich die S/PDIF-Aufnahme immer weiter. Im rechten Drittel ist die S/PDIF-Variante dann im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt in der TS-Variante in die "Zukunft" verschoben, also nach rechts. Da muss der Playcursor erst noch drüber laufen. Die S/PDIF-Variante hinkt also hier dem mit VLC decodierten Audio hinterher, holt aber in ca. 20-30 Sekunden wieder auf und dann kommt die nächste "Zwangsbremsung", das nächste Stretchen des noch vorhandenen Audios, bis wieder genug im Puffer ist.

Das kann man herrlich sehen beim Umschalten zwischen beiden Sonogrammen.

Und man sieht noch etwas: schaue Dir mal bei dunklem Zimmer und hell eingestelltem Bildschirm (oder manipuliere die Gradationskurve) die Sonogramme beider Varianten im Vergleich knapp oberhalb der Kante des Tiefpasses von ca. 15,5 kHz an. Da beginnt im Sonogramm der S/PDIF-Aufnahme bei deren Zeitskala etwa um 26:05 (das sind Sekunden:Frames mit 75 fps) ein Ripple, der ab etwa 26:46 super gut zu sehen ist und Komponenten bis hoch zu über 20 kHz enthält. Das ganze endet dann bei ca. 26:44.

Ich habe das mal fabrlich markiert:

0_25 - TS ripple.jpg
(Transportstrom / VLC-Decoding)

0_25 - VU+ ripple.jpg
(Live-Decoding VU+ via S/PDIF)

Mache ich den Grenzwert für die Falschfarbendarstellung sensitiver, kommen die Spitzen im Decoding der VU+ im rechten Drittel noch viel höher (man sieht das bei hellem Bildschirm auch so ganz gut). Im VLC-Decoding saut es mir dann dafür den kompletten Bereich oberhalb des Tiefpasses (15,5 kHz) komplett zu - da ist mehr Rauschen drin als im VU+-Decoding. Die Decoder arbeiten halt "unhörbar", aber sehr wohl messbar unterschiedlich, es könnte in einem Fall ein Noiseshaping im Spiel sein.

Aber man sieht: der gelbe Ripple gehört da nicht hin. Die VU+ stretcht dort mit unhörbaren "Mikrorucklern" die Zeit, weil sie vorher ca. 20-30 Sekunden lang etwas zu schnell decodiert und ausgespielt hat.

Liefe da kein Programm, sondern ein Sinus-Pegelton, würde man im Sonogramm gewiss deutliche Störungen alle 20-30 Sekunden sehen, also Abweichungen von der waagerechten Linie, die eine einzelne Frequenz kennzeichnet.

So eine Fehlsteuerung mit radikalerer Regelung könnte sogar zum "Leiern" oder "Jaulen" führen. Auch so etwas wurde mir schon vorgeführt - auch da gab es diesen Riplle oberhalb des Übertragungsbereichs. Komischerweise war das bei hr1, das eigentlich nicht mit diesen Problemen behaftet ist.

Die VU+ leiert eigentlich auch - nur unhörbar dezent. Damit ist sie offenbar genauso von der Fehlsteuerung betroffen wie die Bemondis-Geräte, sie geht damit nur anders um. Eigentlich sollten die Decoder ja isochron decodieren, also auch VLC-Decoding aus dem Transportstrom gegen Receiver-Live-Decoding über beliebig lange Zeiten auf das Sample synchron bleiben.

Die Bemondis-Geräte können das - gerade vorgestern nochmal getestet mit MDR Kultur über 80 Minuten und im Dezember mit hr2 und SWR 2 über je 90 Minuten. Die laufen ohne einen Ruckler durch. Da wird offenbar keine zeitliche Fehlsteuerung durch den von der ARD gesendeten Datenstrom verursacht.

Das wäre auch hier mal interessant. Kannst Du das gleiche bitte nochmal mit einem Programm von WDR, SWR oder MDR machen?

Egal ob Bemondis oder VU+ (oder die anderen knackenden oder auch elegant tricksenden Geräte): die Quelle für diese Effekte liegt sehr wahrscheinlich bei der ARD und muss auch von der ARD behoben werden. Ziel ist isochrone Wiedergabe ohne zeitliche Tricksereien. Das hat beim Hörfunktransponder auch 16 Jahre lang funktioniert.


So, den anderen Text (auch Thema AAC-Murks), an dem ich seit heute Vormittag saß, bekomme ich jetzt nicht mehr fertig. Ich bin platt.
 
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Jetzt habe ich spaßenshalber noch woanders reingeschaut und mich hats fast umgehauen. Das ist der PCR/PTS-Zeitbezug aus Deinem Transportstrom:

Bayern 1 Vodafone VU+.png

Ich gehe mal davon aus, dass Du bei der Vodafone dran hängst, die PID sind danach.

Und so kenne ich das von Sat und von meinem Kleinkabelnetz am anderen Wohnort:

Bayern 1 TP39 Satellit Bemondis-Receiver.png
(stammt aber vom 24.10.2021, frischeres habe ich nicht greifbar)

Auf der X-Achse ist die Zeit aufgetragen, in der bei Unterstellen einer konstanten Abspielgeschwindigkeit des TS-Files die Datenpakete von Bayern 1 mit eingebettetem PCR-Zeitstempel (Program Clock Reference) vorbeikommen. Das sind dann auch die roten Kästchen.

Auf der Y-Achse ist der Inhalt des jeweiligen Zeitstempels aufgetragen. Skaliert man beide Achsen gleich, sollten die roten Kästchen also auf einer 45° ansteigenden Linie liegen - eine bestimmte Zeitdifferenz "in echt" sollte die gleiche Zeitdifferenz laut Zeitstempel-Differenz ergeben.

Unterschiedliche Abstände der Zeitstempel entlang der Linie sind Schwankungen in der PCR Repetition Rate. Bei den Anstalten, die mit QBit-Encodern arbeiten (BR, MDR, RBB, NDR, Bremen) schwanken die Abstände zwischen ca. 5 ms und ca. 30 ms. Bei den anderen Anstalten (mit anderen Encodern) lagen sie, als ich draufschaute, sehr äquidistant bei etwa 30 ms Abstand. Die unterschiedlichen Abstände (hier auch bei meinen "linientreuen" PCR-Werten zu sehen) scheinen nichts mit dem Knacken zu tun zu haben. Das sieht bei den MDR-Programmen genauso aus, und da knackt auch nichts mit meinen Receivern.

Abweichungen von der Ideallinie nach oben oder unten bedeutet: Zeit im Zeitstempel ist abweichend vom Zeitpunkt des Eintreffens des Datenpaketes mit diesem Zeitstempel. Da verstehen sie keinen Spaß. Die PCR Accuracy ist streng spezifiziert.

Und dann sehe ich den PCR-Verlauf bei Dir und frage mich, wie das überhaupt spielen kann. Das ist ja krass. Oder es entsteht erst in der VU+ beim Zusammenstellen des Einzelprogramm-TS, weil vermutlich die VU+ die PCR-Zeitstempel nicht neu berechnet und beim Abspielen des TS eine reine Pufferfüllstands-Regelung anwendet.

Ich muss wohl mal auf meinen Receiver die andere Software flashen, die auch wie bei Dir die komplette EIT mit logged, mal sehen, wie das dann bei mir aussieht.

Also bislang: nicht unbedingt ein Artefakt der Vodafone, vielleicht auch eins vom Receiver. Aber sowas live ausgesendet wäre undenkbar.

Edit: habe doch noch einen TS-Mitschnitt gefunden, in dem Bayern 1 drin ist. Und zwar einen kompletten Transponder-Dump, alle Services von ARD Alpha HD bis WDR Event - 5 Minuten sind etwa 1,5 GByte. Da sieht Bayern 1 noch "linientreuer" aus:

Bayern 1 TP39 Satellit aus TP-Dump komplett.png

Damit ist vermutlich klar: die Eierei kommt erst beim Erstellen des Aufnahme-Transportstromes im Receiver. Dabei werden die PCR- und PTS-Werte nicht neu durchgerechnet. Das müssten sie eigentlich, da ja das Multiplexing ein ganz anderes ist in diesen Einzelprogramm-TS als im Transponder. Aber da scheren sich die Receiver wohl nicht drum und für eine spätere Wiedergabe ists wohl egal, da man mit Pufferfüllstand arbeitet.

Warum man dann nicht gleich auch beim Live-Empfang mit Pufferfüllstand arbeitet und die PCR ignoriert, weiß ich nicht.


Die blauen Punkte sind Pakete mit PTS (Presentation Timestamp). Die sollten immer oberhalb der Verbindungslinie der PCR-Kästchen liegen - das Ausspielen von Daten aus dem Receiver möge bitte erst nach deren Eintreffen im Receiver erfolgen. ;)

Da ist auffällig, dass bei den mit QBit-Encodern umgesetzten Programme nur etwa 40 ms Abstand zwischen Empfang und Ausspielen haben, die Programme, die mit den Encodern des anderen Herstellers umgesetzt sind, haben etwa 120 - 200 ms Zeit zwischen Empfang und Ausspielen. Da sollten 3 - 5 mal so viele Daten im Receiver-Puffer liegen.

Aber auch hier: die knappe Zeit ists auch nicht, die zum Knacken führt. Das ist bei den nicht knackenden QBit-Programmen (MDR, RBB) auch nicht anders. 40 ms sinds in etwa auch da.

Erkenntnis des heutigen Abends: PCR-Werte aus TS-Mitschnitten von Receivern sollte man nicht hinsichtlich korrektem Zeitverhalten bewerten.
 
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Dazu habe ich die S/PDIF-Aufnahme des VU+-Decodings um 5,69 dB verstärkt, denn das via S/PDIF aufgenommene Signal ist 5,69 dB niedriger gepegelt als das Audio im Transportstrom. Sollte das nicht vom MacBook Pro und seinem S/PDIF nebst Datenpfad kommen, muss es von der VU+ kommen.
Ich befürchte, das war mein Fehler. Sehe gerade, dass die Ausgangslautstärke des VU+ auf 90% steht, nicht auf 100%.

Voraussetzen muss ich freilich, dass der S/PDIF-Eingang des Macbook Pro bitgenau und samplesynchron arbeitet.
Samplesynchron ist es ganz sicher. Ob es auch bitgenau ist, weiß ich leider nicht 100%ig. Meines Wissens nach ja.

Kannst Du das gleiche bitte nochmal mit einem Programm von WDR, SWR oder MDR machen?
Es war nicht mein eigenes MacBook, aber ich könnte es Mitte der Woche nochmal ausleihen. War kurz davor, mir extra dafür eine Soundkarte zu kaufen, die garantiert bitgenau ist. Aber dafür hätte ich nach diesem Experiment wohl keine Anwendung mehr.

Erstmal vielen Dank für die ganzen Erkenntnisse und Auffälligkeiten. Sehr spannend!
 
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Ich befürchte, das war mein Fehler. Sehe gerade, dass die Ausgangslautstärke des VU+ auf 90% steht, nicht auf 100%.
Also kann die VU+ auch via S/PDIF die Lautstärke regeln? Auch wenn "90%" was anderes als -6 dB sind... ;)

Ich mag das nicht, bei TechniSat ist das genauso. S/PDIF hat gefälligst das auszugeben, was der Decoder liefert und nicht irgendwas undokumentiertes. Man verschenkt Wandlerauflösung damit. Wenigstens auf 100% Originalpegel einstellbar sollte sowas sein im Menü - aber so kenne ich das leider auch nicht.

Egal - ich war schon erstaunt, dass mit Anhebung um 5,69 dB die Differenz zum VLC nahezu ignorierbar war. Schon von daher wage ich die Aussage, der AAC-Decoder der VU+ decodiert prinzipiell sehr gut. Nix "matschig", nix "blechern", nix "wie 128 kBit/s MP2". Eine Langzeitbeobachtung müsste nun nur noch ergeben, ob das auch dauerhaft so bleibt oder ob die VU+ auch zu Dynamik-Bearbeitung neigt aufgrund von obskuren Effekten.

Samplesynchron ist es ganz sicher. Ob es auch bitgenau ist, weiß ich leider nicht 100%ig. Meines Wissens nach ja.
Es wirkt erstmal wirklich so - der Abschnitt zwischen zwei "Nachregelungen" läuft ja perfekt synchron zum Softwaredecoding. Wenn der abweichende Ausgabepegel von der VU+ kam, dann sieht das hinsichtlich MacBook wirklich gut aus.

War kurz davor, mir extra dafür eine Soundkarte zu kaufen, die garantiert bitgenau ist.
Hilfe, nein! Für den Murks der ARD noch extra Geld ausgeben? Eigentlich nur, wenns die ARD zurückzahlt. Formal wäre das, was wir hier machen, vor mehr als einem Jahr fällig gewesen und von der ARD oder vom damals noch existierenden IRT zu leisten. Aber von dort kam ja sinngemäß die Aussage, macht mal, wird schon gutgehen ("Ein AAC-LC Decoder sollte in nahezu allen HD-fähigen DVB-S- bzw. DVB-S2 Endgeräten enthalten sein.").

Aber davon unabhängig: welche Soundkarte, die garantiert bitgenau ist, hättest Du im Blick gehabt? Das billigste, das mir einfällt und das unter ASIO genau das leisten könnte, ist das


Ob es funktioniert, weiß ich freilich nicht.

Ich nutze unter Windows 7 ein


mit ASIO. Das Interface ist mir mal kostenlos "zugelaufen", lag ca. 3 Jahre herum und leistet nun wertvolle Dienste bei der Begutachtung des AAC-Murkses der ARD mit diversen Receivern. Auch da habe ich noch nicht auf bitgenauen Transfer geprüft (Zeitmangel), aber wenn Mitschnitte vom DVB-Kabelradio Vistron VT855N (Bemondis) am PYUR-Netz bitgenau identisch werden zu Mitschnitten mit einem Bemondis-Satrevceiver, der das gleiche Programm empfängt und in eine definitiv bitgenau annehmende PCI-Karte schickt, wirds schon bitgenau sein.

Das UA-25 findet man gebraucht für ca. 40-70 EUR, also auch nicht geschenkt. Es ist steinalt, aber sein ASIO-Treiber tuts offenbar. Ich nutze das ausschließlich zur S/PDIF-Aufnahme.
 
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Aber davon unabhängig: welche Soundkarte, die garantiert bitgenau ist, hättest Du im Blick gehabt?
Das wäre eine Add-On Karte für den Raspberry Pi: HifiBerry Digi+ I/O (~40€)
https://www.berrybase.de/raspberry-...r/gpio-hats-phats/audio/hifiberry-digi-43-i/o
  • Bit-genauer Ein- und Ausgang, Audio-Datenstrom wird in keiner Weise verändert
Ich habe das Teil jetzt einfach mal bestellt. Wird dann eben irgendwann weiter verkauft. Raspberry Pis habe ich ohnehin schon mehrere hier. Von HifiBerry habe ich auch schon mehrere DAC im Einsatz, die sind qualitativ wirklich gut und Preis/Leistung stimmt sowieso. Die haben i.d.R. eben keinen digitalen Eingang, sondern Ausgänge.

Ich muss dazu sagen, dass ich die Radiosender quasi nie über die VU+ direkt höre. Für Radiosender ist die nur der Empfänger, der den Stream dann per Netzwerk weiter reicht und schlussendlich höre ich das auf einem Multiroom Soundsystem (Sonos). Daher ist mir der AAC-Decoder der VU+ eigentlich gar nicht so wichtig. Zum Test und aus Neugier habe ich in letzter Zeit dennoch öfter mal die ARD Radiosender direkt über die VU+ angehört.
 
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Hallo,
ich wurde im Dezember auch überrascht von der Codec- Umstellung.
Ich komme aus Berlin, bin bei Pyur-Kabel und hörte sehr gerne über einen Technisat HD8-C
Dann war Ruhe, die geänderte Programmnamen bemerkte ich, aber machte mich nicht stutzig.
Diesen Codec-Wechsel hatte ich auch mit DAB durch. Damals war ich early adopter und kaufte mit ein DAB-Radio. Gott sei Dank nur ein kleines Küchenradio, was aber auch 150€ waren. Die waren dann irgendwann Schrott.
Es gab aber auch die großen Hifi-Bausteine Pure DRX 702 ES für richtig teuer Geld...
Ich habe mir nun einen ISIO-C Receiver gebraucht gekauft.
Der spielt AAC, auch entsprechend der Technisat Infoseite zum Thema:
https://www.technisat.com/de_DE/Pri...ung-bei-den-ARD-Hörfunkprogrammen/352-100159/
und die dort erwähnte Kompatibilitätsliste.
Ich hatte mich erst gewundert, dass ihr hier sehr viel technische und sehr interessante Aspekte der Übertragung diskutiert aber besonders am Anfang der Umstellung sehr wenig konkrete alternative Geräte.
Aber letztlich stellt sich raus, da ist für DVB-C nicht viel neben Vistronic, Cablestar (mit AAC) und Isio C
Einen alten Cablestar100 habe ich auch, nutzte ihn bis jetzt nicht. Ich habe mal dieses Update bestellt.
Nun zum Isio C und aktuelle Erfahrungen:
Es spielt, für mich ausreichend. Ich kann auf keinem Sender mangelhafte Klangqualität feststellen (Knackser, leiern,...). Ich höre MDR Kultur, NDR Blue, Bayern Klassik, rbb kultur, NDR Kultur, SR2. Ich habe aber keine Aufnahme gemacht, geschweige diese analysiert.
Wenn du etwas analysieren möchtest, kann ich Aufnahmen machen. Datenstrom im Isio. SPDIF-Aufnahme geht leider nicht.
Die ARD sendet keinem Radiotext mehr ?
Oder Pyur filtert es raus ?
Nur die DLF Kultur zeigt noch aktuelle Sendung und Musiktitel an, auf den anderen nur der Stationsname.
EPG ist ok aber nur über TV, nicht in der Displayanzeige. Das ging gut am alten HD8C.
Auch startet der ISIO C nicht im Radiomodus. Man kann nur TV oder Internet einstellen. Immerhin geht er gleich an nach Netztrennung.
Die Programme sind unterschiedlich laut. Ich weiß noch nicht genau welche wie.
Der HD8-C ging heute zum Recyclinghof.
Ich träume ja noch von einem Restek-Kabeltuner aber diese Investition wird irgendwann Elektroschrott sein. Immerhin diese Codec-Umstellung hätten sie durch versch. Upgrades überlebt.
Petition ist unterschrieben.

Viele Grüße,
Frank
 
Ich komme aus Berlin, bin bei Pyur-Kabel
Am Berliner PYUR-Kabel habe ich im Oktober mit einem der allerersten AAC-tauglichen Kabelradios Vistron VT855N getestet: Einleseverhalten, Decodierverhalten. Und dabei fand ich auch das Knacken.

Das PYUR-Signal ist 1:1 identisch dem Sat-Signal. Gleiche Audiodatenströme, gleiche Qualität, gleiche Effekte.

Eines der HD-Geräte ohne AAC. Es existiert für die ARD aber nicht, denn für die ARD existiert nur Satellit. Dass in den Kabelnetzen nicht transcodiert wird (was grausiger Aufwand ist und derbe Kohle kostet), nunja, ist halt Sache der Netzbetreiber...

Ich habe mir nun einen ISIO-C Receiver gebraucht gekauft.
Hier schrieb jemand über den ISIO STC:





Der gleiche Autor schrieb mir aber, dass die ältere Generation an Geräten davon nicht betroffen sind und nicht zu hoch gepegelt decodieren würden. Es gab irgendwann einen Generationswechsel in der Hardware-Plattform. Digit ISIO S2 und Technicorder ISIO STC waren bei ihm betroffen, Digit ISIO S, Digit ISIO S1 und Technistar S3 ISIO wohl nicht - was dieses Problem betrifft.

Der ISIO C dürfte dann zu letzteren gehören. Ob er darüber hinaus fehlerfrei decodiert, werden wir noch rausfinden.

Ich hatte mich erst gewundert, dass ihr hier sehr viel technische und sehr interessante Aspekte der Übertragung diskutiert aber besonders am Anfang der Umstellung sehr wenig konkrete alternative Geräte.
Ich kann heute noch nichts benennen, was definitiv korrekt spielt. Wäre das Knacken nicht bei BR, NDR und Bremen, wären die Vistron VT855N vermutlich perfekt. Und die älteren HDTV-Geräte des gleichen Herstellers (Bemondis / LaSAT) mit passender Software auch. Da wird bislang neben dem Knacken bei den genannten Anstalten auch Surround fehlerhaft ausgegeben. Stereo ist da ansonsten schon perfekt.

Einen alten Cablestar100 habe ich auch, nutzte ihn bis jetzt nicht. Ich habe mal dieses Update bestellt.
Damit wird dann kein NDR Kultur laufen, da das als einziges in AC-3 sendet und der CS100 nun neben MP2 auch AAC, aber nicht AC-3 kann. Hurra...

Mein CS100 steht auch noch ohne Upgrade hier. Testergebnisse habe ich also nicht.

Wenn du etwas analysieren möchtest, kann ich Aufnahmen machen. Datenstrom im Isio. SPDIF-Aufnahme geht leider nicht.
Danke, das ist lieb. Wenn ich wieder in Berlin bin, kann ich mit mobiler S/PDIF-Aufnahmelösung vorbeikommen, falls das ok ist.

Aufnahmen vom Analogausgang sind auch gut, aber dazu müsste man wissen, wie gut der Aufnahmeweg ist, nicht dass am Ende der Recorder bewertet wird und nicht der Receiver.

Die ARD sendet keinem Radiotext mehr ?
Doch.

BR, MDR, RBB, NDR, Radio Bremen und nun auch der hr senden die RDS-Daten in den Ancillary-Bereichen des AAC-Datenstromes. Vistron VT855N kann das beispielsweise anzeigen. Manche Geräte interpretieren offenbar genau das als Dynamik-/Lautstärke-Steuerdaten und drehen völlig durch.

WDR, SWR und SR übertragen das RDS auf einem separaten Datenstrom ("private PID") je Programm. Da gibt es manche Linux-Geräte, die das inzwischen (wieder) können, denn diese Methode ist alt und war um 2007 schon mal auf dem Astra-Transponder 113 bei einigen Privatradios in Verwendung.

Oder Pyur filtert es raus ?
Das kann sie beim eingebetteten AAC gar nicht, dazu müsste sie transcodieren. Ich gehe davon aus, dass die PYUR auch die RDS-PID bei WDR, SWR und SR nicht filtert, warum sollte sie? Ist nur Aufwand und bringt ihr nichts.

Es können halt kaum Geräte das anzeigen.

Nur die DLF Kultur zeigt noch aktuelle Sendung und Musiktitel an, auf den anderen nur der Stationsname.
DLF müsste auch RDS anzeigen, DLF Nova aber nicht. Die sind ja auch noch MP2.

Auch startet der ISIO C nicht im Radiomodus.
Meine Güte, was einem alles passieren kann. Sowas hatte ich auch noch nicht.

Der HD8-C ging heute zum Recyclinghof.
Ein wunderbarer HDTV-Receiver. Wieder eines der Geräte, das jemandem, der als Begründung dafür herhalten muss, die irre SD-Parallelverbreitung weiter fortzusetzen (und den Hörfunktransponder zu killen), das Fernsehen in bester Qualität und mit Komfort gebracht hätte.

Es ist zum Weinen.

Ich träume ja noch von einem Restek-Kabeltuner
Nimm nen Vistron VT855N und hänge den Wandler Deines Vertrauens dahinter. Müsste die gleiche Qualität ergeben.

Petition ist unterschrieben.
Danke! 7 Monate zu spät und generell zu spät - aber es wusste ja niemand. Die meisten Betroffenen wissen es bis heute nicht, dass die Petition existiert.

Dir kann sie auch nichts mehr helfen, der HD8-C ist ja nun weg. Mit MP2 und AC3 auf den HD-Transpondern hätte er weiterhin gespielt - bei den meisten der von Dir genannten Programme bei Umsetzung dieses Konzeptes sogar 1:1 in gleicher Qualität wie bisher.

Mein Vistron VT855N ist seit 2 Monaten verborgt wegen Tests. Wenn ich ihn zurück habe, nehme ich ihn nach Berlin mit. Dann darfst Du spielen.
 
Und so wie es aussieht, kann man nun nur noch bei Radio Bremen testen, ob es knackt.

Beim BR konnte ich bei der Routinekontrolle vorhin spontan mehrere Minuten kein Knacken mehr auf BR Klassik feststellen und habe dann 15 Minuten Aufnahme auf Bayern 1 gemacht via S/PDIF und Transportstrom. Beides lief in der Differenz komplett ohne einen Sample De-Sync durch.

Jetzt noch Kurz-Check bei NDR Kultur (AC-3) und NDR Blue: sieht auch nicht nach Knacken aus. Aber Radio Bremen knackt noch.

Ausführlich prüfe ich das heute nicht mehr. Meine Lust, mich mit ARD-Hörfunk zu befassen, ist seit Wochen beständig gesunken. Irgendwas ist da wohl endgültig zerbrochen. Nicht-technisch zerbrochen.

@marco79cgn

Hättste mal das Interface eher gekauft. Dann wäre das Knacken wohl eher verschwunden. So wie mit dem Regenschirm und dem dann nicht auftretenden Regenwetter.

Aber die VU+ schauen wir uns dennoch nochmal in diesem neuen Zustand an.
 
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