"ARD-Zukunftsdialog"

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Tja - aber was leistet Netflix für die regionale Berichterstattung aus dem eigenen Lebensumfeld? Gar nichts. Wäre auch schlichtweg nicht möglich.
Die Frage ist auch ob man heutzutage noch regionale Berichterstattung braucht? In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert. Ich brauche keine Rundfunkanstalt für gefühlt jede Region in Deutschland.
 
Die Frage ist auch ob man heutzutage noch regionale Berichterstattung braucht? In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert.
Würde ich so nicht unterschreiben. Das ist ein Stück weit eine Altersfrage. Man beginnt sich erst mit zunehmenden Alter wieder für seine unmittelbare Umgebung zu interessieren, sprich regionale Geschichte etc. Die Beobachtung habe ich, teils durchaus mit Erstaunen, jetzt schon öfter gemacht. Warum das so ist, kann ich aber auch nicht so recht erklären. Wir wären uns aber darin einig, dass es dafür nicht zwingend neun Rundfunkanstalten braucht.
 
In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert.
Doch. Ich habe es heute erst wieder erlebt. In meiner Straße gab es einen Mord, die Tageszeitung die sich über die Jahre in ein Klatschblatt mit Paywall gewandelt hat, liefert keine Infos. Der MDR hat in TV und Radio heute keine Silbe davon erwähnt, bei SAW war es eine Randnotiz in den Mittags-News. Die BILD hat sich wieder draufgestürzt, doch deren Publikationen meide ich.

Was interessiert mich denn ein Monarch im Bundestag? "'Habeck soll wieder Kinderbücher schreiben' kritisierte Politiker YXZ", unsachliches Drama, sowas sind nachrichtenwerte Themen im Privatfunk. Das können unsere Medien sehr gut, weichgespülte Themen für die Quote um von den Krisen der Welt abzulenken.

Naja, dann bleibt mir wohl nur die Oma die den ganzen Tag vom Balkon gafft. Doch die berichtet meist subjektiv und erhält keine Rundfunkgebühren 🥸
 
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Es ist tatsächlich so.
Gestern Abend Großalarm der Feuerwehren und Polizei, mindestens in drei Orten Sirenenalarm, zeitgleich läuten die Kirchenglocken. Kein Wort dazu im regionalen NDR-Hörfunk. Wenn da wirklich mal "was vom Himmel fällt" wird man nicht einmal gewarnt.

Vorgestern LKW-Unfall mit Einsatz eines Schwerlastkrans, stundenlange (mindestens 5 Stunden) Vollsperrung der Bundesstraße. Drei Linienbusse hinter der Unfallstelle im Stau, viele hundert Pendler betroffen, am Tag nach dem Bahnstreik. Kein Wort dazu im regionalen NDR-Hörfunk.

Auch kein Bericht abends in der 19:30-Schiene im NDR TV. Nicht mal eine kurze Nachrichtenmeldung. Auch heute immer noch nichts dazu online auf NDR.de - Stichwort trimedial. Auf sämtlichen Wegen nur Schweigen.

Und da heißt es immer man soll im Ernstfall das Radio einschalten. Aber dort erfährt man nichts. Gar nichts!!!
Man muss in den örtlichen Frisörladen oder zum Bäcker gehen, da erfährt man mit etwas Glück noch irgendwas.
 
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Ich bin gestern auf eine Spinne getreten. Hat glücklicherweise keiner gemerkt und der rbb hat auch nichts berichtet. Hab ich wohl nochmal Glück gehabt.
 
Die Frage ist auch ob man heutzutage noch regionale Berichterstattung braucht? In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert. Ich brauche keine Rundfunkanstalt für gefühlt jede Region in Deutschland.

Spätestens wenn man Familie hat, wird es interessant, wie die Kindergarten-Betreuungssituation im Ort / in der Region ist. Welche Schulen zur Verfügung stehen und wie viele davon eine Ganztagsbetreuung haben und wie die Auslastung ist.
Oder welche Vereine für Jugendliche welche Sportarten mit welchen Ambitionen anbieten und welche Freizeitaktivitäten die Kommune oder soziale Einrichtungen anbieten, wenn mal wieder die Ferien länger als die Urlaubstage sind sind.
Oder welche Flächen in Bauland umgewandelt werden sollen.
Oder welcher große Arbeitgeber / welches Unternehmen über eine Ansiedlung nachdenkt.
Oder wie die politischen Verhältnisse im Stadtrat / Landkreis sind.
usw usf

Das sollten eigentlich die lokalen Tageszeitungen vermitteln. Allerdings gibt es diese immer weniger bzw mit immer weniger lokalen KorrespondentInnen vor Ort. Zumindest die regionale Berichterstattung bleibt aber über die ÖRR gewährleistet. Das (m)ein Anspruch.
 
Die Frage ist auch ob man heutzutage noch regionale Berichterstattung braucht? In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert.

In einer globalisierten Welt beschallen mich tausend Kanäle mit all dem globalen Nachrichtensalat, den ich dann nicht auch noch aus dem tausenduneinsten Kanal ÖR hören will. Dort erwarte ich einen Mehrwert, und der kann nur in der regionalen Kompetenz liegen (gilt gleichermaßen für Regionalzeitungen, die gerne ihren zusammengekauften Mantel einstampfen können und das eingesparte Geld lieber in einen vernünftigen Lokalteil stecken sollten).
Wenn Dich nicht mehr interessiert, was in Deinem Nachbardorf passiert, dann interessiert Dich auch Dein Nachbar nicht, egal ob er seine Frau verprügelt, seine Kinder misshandelt oder in anonymer Traurigkeit stirbt und fünf Monate lang unentdeckt in seiner Wohnung liegt. Wer sich nicht für seinen Nächsten und das Geschehen in seiner Nachbarschaft interessiert, der darf sich nachher aber auch nicht über soziale Kälte, über Egoismus und Hedonismus der Gesellschaft und über das Desinteresse seiner Umgebung an ihm selbst beschweren, wenns ihm mal dreckig geht.
 
Wenn Dich nicht mehr interessiert, was in Deinem Nachbardorf passiert, dann interessiert Dich auch Dein Nachbar nicht, egal ob er seine Frau verprügelt, seine Kinder misshandelt oder in anonymer Traurigkeit stirbt und fünf Monate lang unentdeckt in seiner Wohnung liegt.
Das ist doch nun wirklich billigster Boulevard ala Bild Zeitung oder Brisant. Als ob dich die verprügelte Frau von deinem Nachbarn interessieren würde. Du willst vorm Radio sitzen und dich am Leid anderer aufgeilen . Genau damit ist aber niemanden geholfen. Lese den Twitter Feed deiner lokalen Polizei doch selber wenn du so etwas brauchst.

Deinem 5 Monate tot in der Wohnung liegenden Nachbarn, ist nicht geholfen, wenn das Radio anschließend darüber berichtet. Versagt hast du die 5 Monate zuvor, als du dich lieber von dem größten Boulevard im Radio berieseln lassen hast.
 
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Ich habe zumindest soviel verstanden, dass in Bezug auf häusliche Gewalt der regionale Ansatz in Deutschland gerade der größte Misst ist. Ich hab noch nichts sinnvolles gehört, warum es von irgendwelchen Lokalfürsten abhängen sollte, wie beispielsweise das Angebot an Frauenhäusern aussieht. Und da ist dir der Teil mit der Bundespolitik selbst in der Lokalzeitung schon zu viel und wirfst anderen soziale Kälte vor… Lächerlich.
 
Die Frage ist auch ob man heutzutage noch regionale Berichterstattung braucht? In einer globalisierten Welt interessiert es einen nicht zwingend was im nächsten Nachbardorf passiert. Ich brauche keine Rundfunkanstalt für gefühlt jede Region in Deutschland.
Na, ich sehe das eher genau gegenteilig. Gerade in einer immer globalisierteren Welt gewinnt die regionale Berichterstattung (jedenfalls für mich) wieder immer mehr an Bedeutung. Es ist doch paradox, dass ich, wenn ich das Radio einschalte, schneller darüber informiert bin, was zum Beispiel in den USA passiert, als in meinem Nachbarlandkreis. Natürlich ist auch hier sehr wichtig, Proportionen zu beachten. Ganz ohne Frage ist beispielsweise der Krieg in der Ukraine um ein Vielfaches wichtiger als die Schließung des Radiomuseums in Bad Laasphe, daher gehört letzteres ja auch nicht in die Weltnachrichten. Aber sinnvoll fände ich es schon, wenn es für Themen aus der Region (und übrigens bitte nicht direkt an der Bundeslandgrenze Halt machen, siehe eben Bad Laasphe) mehr Sendeplätze gäbe als alle paar Stunden Kurzmeldungen auf der Schlagerwelle.
 
Würde ich so nicht unterschreiben. Das ist ein Stück weit eine Altersfrage. Man beginnt sich erst mit zunehmenden Alter wieder für seine unmittelbare Umgebung zu interessieren, sprich regionale Geschichte etc.
Ok da muss ich wohl sehr alt werden. Aktuell sehe ich da weit und breit kein Bestreben mich so regional zu beschränken.

Wenn Dich nicht mehr interessiert, was in Deinem Nachbardorf passiert, dann interessiert Dich auch Dein Nachbar nicht, egal ob er seine Frau verprügelt, seine Kinder misshandelt oder in anonymer Traurigkeit stirbt und fünf Monate lang unentdeckt in seiner Wohnung liegt. Wer sich nicht für seinen Nächsten und das Geschehen in seiner Nachbarschaft interessiert, der darf sich nachher aber auch nicht über soziale Kälte, über Egoismus und Hedonismus der Gesellschaft und über das Desinteresse seiner Umgebung an ihm selbst beschweren, wenns ihm mal dreckig geht.
Also da schließt du voreilig und unbegründet Rückschlüsse. Du kennst mich nicht und kennst auch nicht meine Wohnsituation. Wie ich zu meinen Mitmenschen bin hängt doch nicht davon ab ob ich Provinzkrimis mag, Radiomoderatoren liebe, die im Dialekt sprechen oder hin und weg bin von der NDR oder SWR-Mediathek.
Spätestens wenn man Familie hat, wird es interessant, wie die Kindergarten-Betreuungssituation im Ort / in der Region ist. Welche Schulen zur Verfügung stehen und wie viele davon eine Ganztagsbetreuung haben und wie die Auslastung ist.
Das mache ich aber nicht vom Öffentlichen Rundfunk abhängig. Die regionale Berichterstattung war für mich da noch nie der Hauptgrund noch irgendwas von den Öffentlich Rechtlichen noch zu konsumieren.
 
Ok da muss ich wohl sehr alt werden.
Tja, und ich wundere mich im Gegenteil, dass ich dann ja offenbar auch schon ziemlich alt sein muss. ;)
Aktuell sehe ich da weit und breit kein Bestreben mich so regional zu beschränken.
Es geht doch gar nicht um ein Beschränken, das fordert hier ja auch (hoffentlich) niemand. Natürlich ist es von großer Wichtigkeit, über den eigenen Tellerrand zu schauen und ich würde Leuten, die sich absolut nur für das Geschehen direkt vor ihrer Haustür interessieren, schon eine gewisse Ignoranz unterstellen wollen, aber die Möglichkeit zu haben, sich zusätzlich auch über regional relevante Themen zu informieren, kann zumindest sicher nicht schaden.
 
Ihr solltet euch erst mal einig werden, was Regionalität heißen soll.

Zum einen wird gewünscht, dass bei der Auswahl des Kindergartens oder der Schule vor Ort geholfen wird. Auf die Schnelle finde ich was von gut 4500 Kindergärten in Berlin/Brandenburg und was von gut 800 allgemeinbildenden Schulen allein in Berlin. Wie viele regionale Ausgaben beispielsweise von radioeins soll es denn da geben?

Dann sind da die lokalen Morde und Verkehrsunfälle die heute durch die Relevanzprüfung fallen. Wie weit darf es denn weg sein, damit es noch relevant ist. Ich gebe gerne zu, dass ich ein Menschenfeid bin, aber mir ist der Verkehrstote 20km entfernt genauso egal wie einer 500km weit weg.

Und dann gibt es die, für die Regionalität nicht an der Bundeslandgrenze halt machen sollte. Was dann sogar weniger ist, als was regionalisierte Landeswellen theoretisch heute können sollten…
 
Aktuell sehe ich da weit und breit kein Bestreben mich so regional zu beschränken.
Das ist ja kein Beschränken! ich würde das eher als zusätzliches Interessengebiet bezeichnen. Man schaltet ja nicht das Interesse an bundes- oder weltweiten Ereignissen ab und das lokale Interesse ein. Es ist beides. Natürlich ist das Ganze auch ein bisschen davon abhängig wie verwurzelt man in der Region ist in der man lebt. Aspekte wie ob man da groß geworden oder zugezogen ist etc. spielen dabei durchaus auch eine Rolle.
Wie weit darf es denn weg sein, damit es noch relevant ist. Ich gebe gerne zu, dass ich ein Menschenfeid bin, aber mir ist der Verkehrstote 20km entfernt genauso egal wie einer 500km weit weg.
Die momentane Aufteilung der ÖR-Anstalten reicht da völlig aus. Eben weil Ereignisse ab einem gewissen Grad nur noch lokale Relevanz haben, sollte man das natürlich nicht übertreiben. Im Bereich TV gibts insbesondere im Osten ja auch noch jede Menge lokale Fernsehstationen, die sich dann auch tatsächlich um lokal begrenzte Ereignisse kümmern.
 
Na dann ist die Radiobranche wohl nicht für dich geeignet, es sei denn du revolutionierst sie mit cloudbasierten seelenlosen Festplattendudlern.
Ich kann ja mal meine nette Seite zeigen und deine bundesweite Petition für mehr Tempolimits auf Autobahnen und vor Kindergärten unterschreiben. Ach ne, du brauchst ja die lokalen Verkehrstoten als abendliche Unterhaltung.

Auf Landkreis-Ebene, so wie die Regionalisierungen der Sender halt aufgestellt sind.
Das Land Brandenburg hat beispielsweise 14 Landkreise, 4 kreisfreie Städte und nur 5 Regionalfassungen von Antenne Brandenburg. Was willst du mir nun sagen?
 
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Na das sollte man jetzt nicht so kleinlich sehen. Mir ist bewusst dass es kein rbb Havelland gibt, sondern nur Berlin und Brandenburg. Ich beantwortete ja auch nur deine Frage wo Regionalität bei mir aufhört.
 
Ihr solltet euch erst mal einig werden, was Regionalität heißen soll.

Mir würde es reichen, wenn die (technisch) vorhandenen Regionalgebiete im ARD Hörfunk angemessen mit Inhalten dieser Regionen befüllt würden.

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Die Regionalfenster der ARD-Hörfunkwellen

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fensterprogramm
 
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