"ARD-Zukunftsdialog"

Hätte also auch in die Prime Time gekonnt. Und für eine öffentlich-rechtliche Anstalt gehört der Film auch genau da hin.
Nun könnte man einerseits fragen, wer guckt gerade so etwas heute noch linear? Durch Netflix und Co wird man zunehmend an on-demand gewöhnt. Andererseits, durch das notorische Versenden von Nonnen und Klinik-Kasperei zur Hauptsendezeit bastelt die ARD fleißig am Image, eine einzige Schleuder von seichtem Schmonz zu sein. Wurde hier schon hundertfach diskutiert, muss man alles nicht verstehen. Mein einziger Schluss ist - das Gebührengeld fließt offenbar noch viel zu üppig.

Nicht ganz off-topic: Kennt jemand die BBC-Serie 'Killing Eve'? Gibt es in den USA nur über Kabel oder bestimmte Streaming-Dienste (Hulu). Wo in Deutschland, weiß ich nicht. Ich finde sie genial. So etwas zu produzieren, da ist die ARD Lichtjahre von entfernt. Ebenso von einem deutschen Pendant zu Better call Saul. Die Gebührenmilliarden fördern anscheinend die Mittelmäßigkeit geradezu.
 
Und das ZDF ist nicht besser: Heute laufen dort 6 (!) Krimifolgen, davon 4 (!) zwischen 18:00 und 21:45 Uhr nahezu am Stück. ("Soko Wismar", "Die Rosenheim-Cops", nochmal "Soko Wismar", "Heldt" und eine Doppelfolge "Soko Leipzig".) Übrigens ausschließlich Wiederholungen.

Garniert mit weiterem trash wie "Die Küchenschlacht" und "Bares für Rares". :wall:
 
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Wenn man nicht genau verstanden hat, was genau die Aufgabe der Position ist, sollte man auch nicht meckern. Sie ist mit dem Titel wahrscheinlich auch verantwortlich dass bei Mediathek und co die Suchergebnisse korrekt(er) und verständlicher angezeigt werden.

Sarah Stein hat Politikwissenschaften, Germanistik, italienische Literatur und Social Media Management studiert. Vermutlich hat sie eine Vollzeitstelle und muss sie jeden Tag Programmhighlights im Social-Media verbreiten. Die eigentliche Suchmaschinenoptimierung aber erledigt immer noch der Webmaster. Braucht es das? Die ARD kann es sich ja leisten, doch das ist genau der Punkt um den es hier geht. Was soll und kann sich der öffentliche-rundfunk noch leisten? Wenn die Mehrheit der Meinung ist dass das wichtig ist, dann möge es sich so sein. Ich persönlich kann drauf ganz gut verzichten.
 
Garniert mit weiterem trash wie "Die Küchenschlacht" und "Bares für Rares". :wall:

"ZDF Info", das fast nur aus synchronisierten Kaufdokus besteht (von Aktualität keine Spur) wurde im übrigen nur auf Schiene gebracht um den vielen kritischen Stimmen, die den inflationären Schrott im Hauptprogramm geißeln, argumentativ entgegentreten zu können.
 
Das Programm von ZDFinfo wird gefühlt seit Jahren nicht mehr aktualisiert.
Es ist eine Dauer-Endlosschleife aus Hitlerdokus, "Frauen von Diktatoren", "Achse des Bösen", "Geheimes Nordkorea" usw.
Lieblos und penetrant zugeklatscht mit ständigen Werbeeinblendungen für alles mögliche themenfremde Zeugs.
Rares für Bares usw. läuft mittlerweile auch im Vorabendprogramm auf ZDFneo.
Das ZDF und seine wertlosen Ableger könnte man völlig problemlos privatisieren, es würde niemand merken.
 
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Bares für Rares, Küchenschlacht, Soko-Dutzendware im Überfluss, zwei Boulevard-Magazine täglich, vier mal die Woche Primetime-Krimi - das ist wirklich jämmerlich. Und ein Schwesterkanal, der auch fast nur noch Krimi-Konserven versendet. Was gibt es da noch zu verteidigen?

Natürlich gibt es auch Lichtblicke wie Zoom, Plan B, Auslandsjournal oder Leschs Kosmos - aber das ist öffentlich-rechtliche Mindestversorgung, sollte man meinen..
 
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Die 80er und 90er sind also 30-40 Jahre her. Warum jetzt auf einmal dieser Hype? In den 80ern haben auch nicht so viele Leute nach den 40ern und 50ern geschrien. Aber in den 80ern galten die 60er als Retro (Beatles, Stones, Hendrix....) als "Oldies". Und schauen wir heutzutage mal nur 20 Jahre zurück.... Kein Musikredakteur würde heute Tokio Hotel, ATC, Cascada oder Sido als "Oldie" bezeichnen und spielen.
Die 80er waren das letzte Jahrzehnt in dem noch (zumindest anfangs) richtige Musik produziert wurde. Alles, was danach kam, ist seelenlose Fließbandware aus dem Computer, und deswegen klingt seit den 90ern praktisch alles gleich (Mikromininuancen wie ein BPM mehr oder weniger, was ja schon fast als neue Musikrichtung gewertet wird, mal ausgenommen).
Dazu kommt noch, dass in den 80ern sehr modern produziert wurde, so dass Musik aus diesem Jahrzehnt auch heute noch keineswegs angestaubt klingt. Musik aus den 60ern und früher klingt hingegen wirklich altmodisch. Das kann gefallen, muß aber nicht.
 
Alles, was danach kam, ist seelenlose Fließbandware aus dem Computer, und deswegen klingt seit den 90ern praktisch alles gleich
Aha,

Oasis, Foo Fighters, Nirvana, Queens of the Stoneage, Red Hot Chilli Peppers, Blur, Pearl Jam, REM, Muse, Radiohead, Metallica, Smashing Pumpkins, No doubt, U2, Stone temple pilots, Crannberries, 9 Inch nails, Green day, Guns´n roses oder auf der anderen Seite Destiny´s child, TLC, Prince, Missy Elliot, Aliah, Janet Jackson, Luniz, Dela soul, Shabba Banks, 2Pac usw. sind also "seelenlose Fließbandware aus dem Computer". Alles klar.😮

Musik aus den 60ern und früher klingt hingegen wirklich altmodisch.
Kann ich für "Whole lotta love", "R-e-s-p-e-ct", "Pinball Wizzard, ,"friday on my mind", "Space oddity" oder "My generation" nicht behaupten. Oder auch alles von CCR
 
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Die 80er waren das letzte Jahrzehnt in dem noch (zumindest anfangs) richtige Musik produziert wurde. Alles, was danach kam, ist seelenlose Fließbandware aus dem Computer, und deswegen klingt seit den 90ern praktisch alles gleich (Mikromininuancen wie ein BPM mehr oder weniger, was ja schon fast als neue Musikrichtung gewertet wird, mal ausgenommen).
Ich würde nicht so pauschal unterschreiben wollen.

Was ich aber sehe: der Mainstream, die "Hits", also das, was durch die Präferenzen des am intensivsten "musikkonsumierenden" Bevölkerungsanteils "groß" gemacht wird, erfüllt diese Kritierien sehr häufig: deutlich erkennbar zum Verkauf produzierter Industrieabfall, seelenlos, belanglos, aussagelos, unkreativ, künstlerisch wertlos. Gab es alles auch schon in den 80er Jahren, aber nicht in diesem erschütternden Ausmaß. Inzwischen wirkt doch die meiste Industriemusik nur noch wie immer das gleiche, einfach nur nochmal anders durch den Vocoder gejagt.

Dennnoch gibt es auch "heute" noch Musik, die es durchaus hinsichtlich Songwriting mit guten Produktionen aus den 80er Jahren aufnehmen kann.





(hier ist auch das Video ganz große Klasse, ein eigener kleiner Spielfilm)

https://www.youtube.com/watch?v=TeaDE1magRk

https://www.youtube.com/watch?v=OQT2HVfxJu4
(ok, 11 Jahre alt)

https://www.youtube.com/watch?v=HiYmYBGVA5g
(Österreich, 9 Jahre alt)

https://www.youtube.com/watch?v=wq3dXNmpcZg


...ließe sich beleibig fortsetzen.

Was kann denn die Musik dafür, dass es kaum noch irgendwo im Radio Menschen gibt / geben darf, die mit Herz und Hirn Musik aussuchen dürfen für ihre Sendungen? Wo lief z.B. "Stars" aus Montreal im Radio? Bei Paul Baskerville auf NDR Info - wo noch? Und was wurde aus diesen Sendungen? Abgeschoben zu NDR Blue und auf die Hälfte zusammengestrichen.

Und damit sind wir wieder beim Thema dieses Threads.
 
Was kann denn die Musik dafür, dass es kaum noch irgendwo im Radio Menschen gibt / geben darf, die mit Herz und Hirn Musik aussuchen dürfen für ihre Sendungen? Wo lief z.B. "Stars" aus Montreal im Radio? Bei Paul Baskerville auf NDR Info - wo noch? Und was wurde aus diesen Sendungen? Abgeschoben zu NDR Blue und auf die Hälfte zusammengestrichen.
Und damit sind wir wieder beim Thema dieses Threads.
Die Musik selbst kann vielleicht nichts dafür.... Das Hauptproblem scheint mir aber zu sein, dass das gemeine Publikum tatsächlich einfach nur noch Mainstream will.
Das ist ja nicht nur beim Radio, sondern allgemein beim Thema Musik so: Noch in den 90er-Jahren waren unter DJ's so genannte Promo-Platten heiß begehrt, die von Plattenfirmen als Bemusterung verschickt wurden. DJ's haben auf diese Weise vielfach Platten, die es noch gar nicht zu kaufen gab, in der Disco aufgelegt, und so vor größerem Publikum getestet. Nicht erst seit der Corona-Krise sind Club-DJ's allerdings eine aussterbende Gattungn (Stichwort Clubsterben). Auf den verbliebenen Hochzeiten, Geburtstagen, Betriebsfeiern, Abifeiern etc. ist aber auch wiederum nur erwünscht, "was die Leute kennen". Auch hier scheint es kein Veranstaltungsformat mehr zu geben, wo DJ's noch die Möglichkeit haben, auch mal in größerem Stil unerprobte Platten zu spielen. Aber die Leute wollen es anscheinend auch einfach nicht mehr. DIe Leute werden offenbar mittlerweile von Musik derart überschwemmt, dass es schon bei den Charts nicht mehr möglich ist, auf dem Laufenden zu bleiben und Gutes von Schlechtem zu trennen - es gibt einfach zu viel dafür. Folglich rutschen Promos, Platten von kleineren Labels und/oder aus unbekannteren Stilrichtungen, Selbstverlags-Releases etc. in die völlige Irrelevanz ab. Während man in den 80ern oder 90ern stolz darauf sein konnte, irgend eine Rarität ergattern zu können, dümpeln solche Titel heute bei YouTube, Soundcloud oder Jamendo bei 50 Klicks rum, und das war's.

"Musik abseits des Mainstreams" scheint - von einzelnen Freaks abgesehen - niemanden mehr zu interessieren.
 
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Danke für diese Einblicke! Das ist für mich eine weitgehend fremde Welt (bin nie in Clubs oder Diskotheken gegangen). Erinnere mich aber an vor-Corona, da sah ich bei den wenigen Konzerten, auf die ich bin, durchaus volles Haus, ausverkauftes Haus etc. - und das war nicht Mainstream. Habe ich bei Indie erlebt, habe ich bei Singer/Songwriter erlebt, egal ob Dota oder Moritz Krämer, die höchste Eisenbahn mit Judith Holofernes etc. Die Zeiten der "Indie"-Konzerte (Death Cab for Cutie, Interpol, ...) liegen für mich allerdings nun auch wieder ca. 15 Jahre zurück.

Während man in den 80ern oder 90ern stolz darauf sein konnte, irgend eine Rarität ergattern zu können, dümpeln solche Titel heute bei YouTube, Soundcloud oder Jamendo bei 50 Klicks rum, und das war's.
Ja, das Angebot ist "unendlich" geworden. Mir ist auch nicht klar, wie riesige Klick-Zahlen zustandekommen für manches und magere Klickzahlen für anderes. Das ist ja auch im sozialen Bereich so: irgendwelche Schminktussis generieren riesige Klickzahlen, Dauerbetroffene schaffen in kürzester Zeit eine "Unterstützer"-Zahl, mit der man auch mal einen Moderator eines öffentlich-rechtlichen Programms grundlos vernichten kann - derweil wichtige Dinge weitgehend unbeachtet bleiben.
 
DJ's haben auf diese Weise vielfach Platten, die es noch gar nicht zu kaufen gab, in der Disco aufgelegt, und so vor größerem Publikum getestet.
DJs haben seinerzeit tatsächlich Trends ausgelöst, die kurz danach vom Radio aufgegriffen worden sind. Im dritten Schritt wurden die Platten dann veröffentlicht. Heutzutage dürfen keinesfalls Tracks vorab an DJs oder Radio gehen, bevor sie auch bei den Streamingdiensten vorrätig sind. Eine bedauerliche Entwicklung - nicht für die großen Platten-Companies, aber fürs Radio und die Musik schlechthin.
 
Heutzutage dürfen keinesfalls Tracks vorab an DJs oder Radio gehen, bevor sie auch bei den Streamingdiensten vorrätig sind.

Das wusste ich noch nicht.

Der Streamingdienst ist also sozusagen das England der Jetztzeit.

Man stelle sich das damals in Bremen vor: ein junger Mann ruft bei Radio Bremen an, fragt nach Günther Bollhagen, bekommt ihn an die Strippe und stammelt "Herr Bollhagen ... äh ... Werner Reinke ist hier ... es geht um folgendes ... ich hab Musik aus einem Streamingdienst viel früher, als Sie die bekommen ..."


(ab 11:00)

;)
 
Meine Erfahrung ist, dass eine Diskussion zu den Themen, die ich angestoßen habe, kaum zustande kommt. Ein, zwei Zustimmungen, keine Relativierung, keine neuen Gesichtspunkte. Die Themen sind unübersichtlich, weil es keine kompakte Listenansicht gibt, und der Schwung scheint schon wieder zuende zu gehen.
Übrigens weiterhin keine Reaktionen auf meine Beiträge. Auch keine Reaktion der ARD. Einen „Dialog“ würde ich das nicht nennen.
 
Übrigens weiterhin keine Reaktionen auf meine Beiträge. Auch keine Reaktion der ARD. Einen „Dialog“ würde ich das nicht nennen.
Ich habe die Feststellung gemacht, dass die ARD schon eingreift - wenn etwas nicht in ihrem Sinne ist. So wurde z.B. die drohende Abschaltung des Hörfunktransponders aufgegriffen und mit den in der ARD festgelegten Textbausteinen reagiert:

https://www.ard-zukunftsdialog.de/comment/8472 schrieb:
Wir halten natürlich weiter daran fest, unser Programm über Satellit zu verbreiten – in gewohnter Tonqualität, aber mit geringeren Kosten. Die allermeisten Menschen, die unsere Radioprogramm via Satellit nutzen, müssen lediglich einen Sendersuchlauf durchführen.

Das "die allermeisten" werden sie wohl im Hebrst zurücknehmen müssen.

Auch stürzten sie sich regelrecht dankbar und erleichtert wirkend auf den Wunsch eines Teilnehmers, WDR 3 möge doch bitte so ähnlich werden wie MDR Kultur.

Aber sonst? Es wirkt wieder wie Einbahnstraße - im (ohnehin schon feststehenden) Sinne der ARD: ja, sonst: nein.
 
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Heutzutage dürfen keinesfalls Tracks vorab an DJs oder Radio gehen, bevor sie auch bei den Streamingdiensten vorrätig sind.
Da lob ich mir doch den Sender SLAM! aus Holland. In deren Mixmarathon (immer freitags) spielen die DJs immer wieder mal Titel, die noch gar nicht veröffentlicht wurden. Manche davon schaffen es scheinbar auch nie bis zur Veröffentlichung. Ich hab da schon einige Titel mitgeschnitten, die ich bis heute nie identifizieren konnte, oder - falls Name/Interpret bekannt sind - davon auf YouTube auch nur Mitschnitte des besagten Senders zu finden sind (deutlich erkennbar am Soundprocessing).
 
Ich sprach von den großen Labels in Deutschland und halte die Situation hierzulande für äußerst nachteilig für das Medium Radio und die Künstler, damit wir uns nicht missverstehen.
 
DJs haben seinerzeit tatsächlich Trends ausgelöst, die kurz danach vom Radio aufgegriffen worden sind. Im dritten Schritt wurden die Platten dann veröffentlicht. Heutzutage dürfen keinesfalls Tracks vorab an DJs oder Radio gehen, bevor sie auch bei den Streamingdiensten vorrätig sind. Eine bedauerliche Entwicklung - nicht für die großen Platten-Companies, aber fürs Radio und die Musik schlechthin.
Diese Entwicklung KÖNNTE (ich weiß es nicht) auch mit der Entwicklung des Clubsterbens einhergehen, infolge dessen sich die DJ-Arbeit extrem gewandelt hat. Seit man im Prinzip nur noch einen Laptop zum Auflegen braucht, kann "jeder" DJ werden; zudem braucht man die DJ's nicht mehr in den Clubs, sondern es verlagert sich ganz viel in die Richtung der Privatfeiern. Nicht selten macht dann einer aus dem Freundeskreis der Feiergesellschaft den DJ. Der ist folglich nicht mehr "professionell" unterwegs und somit gleichzeitig auch ganz normaler Konsument. Auch in die "offenen" Radiokanäle (Bürgerfunk) kommt man heutzutage wirklich sehr einfach rein. Und zum Internetradio-Betreiber bzw. DJ dort kann wirklich jeder mit ein wenig Engagement werden -> Stichwort Prosumer.
 
Diese Entwicklung KÖNNTE (ich weiß es nicht) auch mit der Entwicklung des Clubsterbens einhergehen
Richtig, schon lange vor der Pandemie sichtbar. Dazu kommt heute halt sie Streaming-Hörigkeit der großen Labels. Ob diese Problematik im Zukunftsdialog überhaupt diskutiert wird? Ich bin pessimistisch, dass die ARD diesen Konflikt für sich als überhaupt relevant betrachtet.
 
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