Aufsager - ja oder nein?

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DrSound

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Hallo Gemeinde,

mich würde mal interessieren, was Ihr von Aufsagern in den News haltet.

Sind sie nur dafür gut, damit der Sprecher mal durchatmen kann?

Demonstrieren sie, dass sich ein Redakteur mit dem Thema "intensiv beschäftigt hat"?

Zu viele Stimmen in den News?

Ist es klug, mehrere Aufsager in einer Sendung zu haben???
 
Guten Morgen,

na also mit Durchatmen und ähnlichem hat so ein Aufsager natürlich gar nichts zu tun.

Ganz klar, Aufsager unterstreichen Kompetenzen eines Senders. Wenn zum Beispiel in Delmenhorst (bei Bremen) eine Firma oder ein Haus brennt und ein Reporter von dort berichtet zeigt das auch Lokalität und Nähe zu meinen Hörern.
Gemäß, wir sind da wo was passiert.
Und je länger ein Reporter das gleiche Thema, zum Beispiel eine mehrtägige Veranstaltung (Parteitage in Hamburg etc) betreut, desto Vertrauter wird einem als Hörer auch der Reporter. Nach dem Motto, hey der ist jetzt schon seit Tagen dabei, hat alle Spitzenpolitiker interviewt etc. Gepaart mit ordentlichen Aufsagern steigert auch das wieder Kompetenz .

Mehrere Aufsager (maximal 3 Stück, sonst verliert man als Hörer womöglich die Übersicht, wer da eigentlich Newsman ist) zeigen, dass mein Sender überall ist - gleichzeitig !!! "Wow haben die viele Leute in der Redaktion".

Ich halte es auch für einen kapitalen Fehler, Aufsager von 6-10 zum Thema Zugunglück in Kaltenkirchen o.ä. mit dem gleichen Reporter (oder nur Aufsagersprecher!) zu besetzen, der ab 11 Uhr zum Thema Erotik Messe in den hamburger Messehallen etwas ablässt.

Kurzum: Aufsager vermitteln, gauckeln allerdings auch Grösse eines Senders vor. Gerade deshalb ist es wichtig Präsenz an "allen" aktuellen Plätzen zu zeigen.

Übrigens genaus machen es auch kleine Firmen, oder ist Euch noch nie irgendein Firmenwagen aufgefallen auf dem eine Nummer steht. Z.Bsp. Wagen 23 oder Wagen 9 ? Diese Firma besitzt zum Teil nur 6 Autos, aber immer wenn man einen dieser Kutschen sieht, sagt man: Aha schon wieder einer von denen, diesmal Wagen 19 oder so. Sehr cool, und so ist mit den Aufsagern auch.

whk

[Dieser Beitrag wurde von whk am 08.04.2002 editiert.]
 
Moderne News haben einen Aufsager nach dem anderen, sind ein reines Festival von O-Tönen und Aufsagern.

Die müssen rattern, eine Einspielung nach der anderen. Das ist Dynamik.
 
Quatsch !

Aufsager an Aufsager machen die News ziemlich unübersichtlich. Vorallem wenn die Aufsager auch noch länger als 20 Sekunden sind. Ich finde Einspieler in den Nachrichten völlig in Ordnung - aber Aufsager und O-Töne sollten sich wenn überhaupt wenigstens abwechseln. Die Dynamik der Nachrichten ist nicht entscheidend für Qualität der News - sondern entscheidend ist, ob die Nachrichten wirklich etwas "Neues" sind, oder ob sie den "gemeinen" Hörer tatsächlich berühren (bei ihnen um die Ecke ist ein Sack Reis umgefallen und hat fast Nachbarskatze erschlagen) oder ob die Nachrichten nur Alibi-Veranstaltungen sind (in China ist ein Sack Reis umgefallen).

so long
 
.. ich halte das für unübersichtlich .. jedenfalls würde ich aus den "Rufa"-Stücken den Ton rausschneiden und entweder den Ton oder den Aufsager versenden ... je nachdem was qualitativ hochwertiger und schlüssiger ist.
 
Guten MittelspätvormitTag,

@ r@dioworld

Klar, Mini-Features sind richtig klasse.
Wichtig ist, dass sich die Stimmen nicht zu sehr ähneln. Dann könnte es zu unübersichtlich werden. Ein Reporter, der in seinem Aufsager noch einen Einsatzleiter mit dabei hat, unterstreicht damit nochmals kompetenz und evtl. exclusivität. OK, wenn in Hamburg alle den PS Reinhard Fallak von der Polizei haben, ist das natürlich schon lange nicht mehr exclusiv. Trotzdem wirken solche Mini-Features durchaus positiv in den News.

whk

[Dieser Beitrag wurde von whk am 08.04.2002 editiert.]
 
Guten MittelspätvormitTag,

@ r@dioworld

Klar, Mini-Features sind richtig klasse.
Wichtig ist, das sich die Stimmen nicht zu sehr ähneln. Dann könnte es zu unübersichtlich werden. Ein Reporter, der in seinem Aufsager noch einen Einsatzleiter mit dabei hat, unterstreicht damit nochmals kompetenz und evtl. exclusivität. OK, wenn in Hamburg alle den PS Reinhard Fallak von der Polizei haben, ist das natürlich schon lange nicht mehr exclusiv. Trotzdem wirken solche Mini-Features durchaus positiv in den News.

whk
 
Ideal ist meiner Meinung nach ein Nachrichten-Mix aus trockenenen Meldungen, O-Tönen und Aufsagern. Wobei man Aufsager auch noch einmal unterteilen sollte und zwar in Korrespondentenberichte von einem Reporter bzw. Korrespondenten, der direkt vor Ort ist und Red-Tönen, wo ein Redakteur im Sender z.B. einen Sachverhalt erklärt.
Klar, dass da die Grenzen fließend sind. Wer hat es nicht schon erlebt, dass der Kollege aus dem Nachbarstudio anruft und sich dann abmdelt mit "Aus Musterstadt Arno Nym für Radio XY"...
 
Guten FrühAbend,

@uBote

absolut richtig. Auch das ist eine Möglichkeit, die überwiegend genutzt wird, denn wer kann schon hundert Leute rausschicken. Aber das ist von der Sache her auch unerheblich. Wichtig ist ein anderer Kollege, der sich zusätzlich zum Sprecher äussert. Das der Aufsager natürlich vom Newsmann/frau selber (geschrieben) kommt , weiss der gemeine (von "allgemein") Hörer nicht.

Die Geschichte aus dem Nachbarstudio, ist w.o. bemerkt zwar ok, sollte aber trotzdem bei guten Terminen nicht gefaked werden.

whk

[Dieser Beitrag wurde von whk am 08.04.2002 editiert.]
 
Aufsager, die im üblichen Nachrichtenstil weitergehen, sind langweilig. Wenn ich mich für Aufsager entscheide, sollte ich einen Grund dafür haben: Der Aufsager soll etwas bieten, was der Präsentator der News so nicht sagen könnte. Ich muß die Vorteile der anderen Stimme und anderen Sprecherrolle ausnutzen:

- im Aufsager von "vor Ort" könnte der Reporter eine bildhafte Schilderung des Erlebten abliefern
- im Redaktions-Ton ist der Aufsagende in einer Expertenrolle: Er sollte einordnen, gewichten, vorsichtig werten. Wenn sich der Text stur an die Fakten und an nichts als an die Fakten hält, bräuchte ich schließlich keinen Aufsager. Dann ich kann das auch gleich selbst sagen.
 
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