Aus 16 Bundesländern mach 10 – Was heißt das fürs Radio?

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Und warum soll der (Nord-)Osten an den (Nord-)Westen angegliedert werden? Das passt doch mal gar nicht.

Dann doch lieber zwei Oststaaten: Nordostdeutschland (MV / BB+BLN) und Ostdeutschland (Sachsen+Anhalt)

Thüringen ließe sich problemlos mit Hessen zu Mitteldeutschland "fusionieren", wird ja bei den Banken auch seit Jahren so gemacht.

Übrig blieben Norddeutschland (HH+ SH+Nieders.+Bremen), Westdeutschland (NRW), Südwestdeutschland (RP+BW+Saarland) und Süddeutschland (Bayern).

Somit hätte man auf die teilweise starken Unterschiede in der Einwohnerzahl reagiert (bevölkerungsreichste Länder einzeln, strukturschwache Länder zusammengelegt, Zahlen in etwa ausgeglichen) und die kulturelle und historische Zugehörigkeitsmentalität der Bewohner nicht gänzlich außenvor gelassen. Außerdem ergeben sich einfache und klanglich schöne Namen mit den jeweiligen Gegenpositionen (NO - SW).

Dann wären die armen Mecklenburger auch endlich "ihren" NDR los und in Thüringen könnte man den HR hören.

Für diese Lösung habe ich 3 Minuten gebraucht, viel lange brauchten die Poltiker für ihre Version? Und vor allem wie lange dauert es, bis sie auch durchgesetzt wird?
Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
 
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und in Thüringen könnte man den HR hören.

Ja, darauf haben wir gewartet. :rolleyes:

Für diese Lösung habe ich 3 Minuten gebraucht, viel lange brauchten die Poltiker für ihre Version? Und vor allem wie lange dauert es, bis sie auch durchgesetzt wird?
Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Sie wird sich nicht durchsetzen weil dadurch weniger Politiker gebraucht werden.
 
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und in Thüringen könnte man den HR hören.
Um in Thüringen den hr zu hören, kann man zwei Dinge tun:

1. Thüringen und Hessen fusionieren.
2. Sich eine gute Dachantenne oder Satellitenschüssel aufs Dach setzen.

OK, eine der beiden Varianten hat einen kleinen Unsicherheitsfaktor und könnte auch dazu führen, dass in Hessen künftig geJUMPt wird.
 
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Das wäre ein Grund Radio Bremen abzuschaffen. In Sachen TV machen die ja eh kaum noch was.
 
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Zu Hessen und Thüringen:
Erst einmal ein geschichtlicher Exkurs, da es nicht das erste Mal sein würde, dass Hessen und Thüringen gemeinsame Wege gehen, denn das haben sie bereits nis Mitte des 13. Jahrhunderts getan. Außerdem gab es bis 1945 (kirchlich wohl immer noch) mit Schmalkalden eine hessische Exklave.

Und war es, um den Radiobezug zu finden, nach der Wende nicht so, dass es fast zu einer Fusion des Hessischen Rundfunks mit dem Funkhaus in Weimar gekommen wäre, wenn man die Radiomacher hätte walten lassen?
 
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Moin, Alkonade,

ich bin ja nach wie vor der Meinung, die Damen und Herren Politiker wollen wieder einmal von wesentlichen Dingen ablenken.

Aber das ist ein Überschätzung der Bildzeitung. Als ob "das Volk" sich dazu hinreißen lassen würde, etwas zu diskutieren, bloß weil es da drin steht.

Und Hessen/Thüringen? Bin ich dagegen - im hr herrscht jetzt schon der Fieberwahn, dass wir uns in einem ländlichen Raum mit einfachen, aber schlichten Menschen befinden, die man nicht überfordern darf. Dementsprechend werden Fernsehen und Hörfunk seit Jahren umgestaltet. Ein Gemeinschaftssender würde wahrscheinlich nur noch für die entvölkerten Steppen um Kassel und Weimar senden.
 
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@ Nebenbeisender:
Mit einer Überschätzung der Bildzeitung hat das weniger zu tun. Wer aber beim einfachen Volk (und das ist die Masse) zuhört, wird schnell feststellen, dass sich die Unterhaltung, wenn es um Medieninhalte geht, nur über Themen aus eben dieser Bildzeitung oder solchen Formaten, wie Brisant, dreht, und das auch noch unabhängig von der Altersklasse. - Die eigentlich wichtigen Themen finden da so gut wie gar nicht statt. Und, aus welchen Bevölkerungsschichten setzt sich denn die Hörerschaft von den Infowellen zusammen?
Und wenn es um die Zusammenlegung von Bundesländern geht, dann ist das erst einmal ein emotionales Thema. Während hier die Wellen hoch schlagen, und das Volk in Diskussionen eingebunden ist, kann doch so ganz einfach etwas sehr wesentliches mit (meistens) negativen Auswirkungen auf die Allgemeinheit verabschiedet werden.

Das mit Hessen und Thüringen war ja nur ein kleiner Rückblick in die Geschichte. Und wenn ich mir Sprache und Kultur ansehe, so passen Nordhessen und West- bzw. Mittelthüringen eher zusammen, als Westthüringen und Sachsen oder Sachsen-Anhalt. Von den Südthüringern schweigen wir einmal, da die ja mehr zu den Franken gehören (Wobei: Wir haben Bekannte in Wasungen, und da hieß es dann immer "die Hessenknütz kommen").

Und das mit dem HR und dem damaligen Thüringer Rundfunk war ja wohl wirklich einmal angedacht, bevor sich die Politik in Erfurt für den MDR entschied.
 
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@ Nebenbeisender:

Und wenn es um die Zusammenlegung von Bundesländern geht, dann ist das erst einmal ein emotionales Thema. Während hier die Wellen hoch schlagen, und das Volk in Diskussionen eingebunden ist, kann doch so ganz einfach etwas sehr wesentliches mit (meistens) negativen Auswirkungen auf die Allgemeinheit verabschiedet werden.

Also im Vergleich zu anderen Boulevardthemen ist das eher eine trockene Materie. Damit kann man doch weder von Konjunkturpakten noch von Brüsten ablenken:)

Aber die Zusammenlegung von ÖR-Rundfunkanstalten wird ja wohl (wie im Südwesten) vor der der Bundesländer kommen. Ist ja auch konsequent, wenn man sieht, wie die einzelnen Häuser derzeit ihre eigene Daseinsberechtigung massiv in Frage stellen. Und natürlich in Umkehrung des Programmauftrags eher an Kooperationen der Wort-/Info-/Kulturwellen denken, als wie es richtig wäre: Hintenbei-Programme für Nichthörer zusammenlegen. Ich bin für ARD-Nachtprogramm jetzt auch am Tag.
 
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@ Nebenbeisender:
Mit einer Überschätzung der Bildzeitung hat das weniger zu tun. Wer aber beim einfachen Volk (und das ist die Masse) zuhört, wird schnell feststellen, dass sich die Unterhaltung, wenn es um Medieninhalte geht, nur über Themen aus eben dieser Bildzeitung oder solchen Formaten, wie Brisant, dreht, und das auch noch unabhängig von der Altersklasse. - Die eigentlich wichtigen Themen finden da so gut wie gar nicht statt.

Tja, das ist leider so. Und daran wird sich auch nichts ändern, so lange das gemeine Volk so ziemlich vollgefressen und mit dem Bier und der Fernbedienung in der Hand vor der Glotze sitzt, das Auto rollt, der "Sie haben es sich verdient"-Sommerurlaub finanziell "drin" ist [...] und ein halbes Pfund Butter mittlerweile nur noch 65 Cent kostet.

In anderen Ländern, die geografisch gar nicht so weit entfernt sind, würden längst ganze Stadtteile brennen. Der Deutsche, der Untertan. Daran hat sich seit Heinrich Mann's Zeiten nichts geändert.

Ein "Wir sind sowieso nur Stimmvieh" Beispiel. Das ist wirklich ein Highlight gelebter bundesdeutscher Demokratie:

In Altenburg, heute zu Thüringen gehörend, gab es 1990 eine Volksbefragung zum Thema "Altenburg - Sachsen oder Thüringen?"

Kein normal denkender Mensch wollte damals in das neu gegründete Bundesland Thüringen eingegliedert werden. Entsprechend eindeutig fiel auch die Befragung aus. Aber das hat die "Volksvertreter" nicht gejuckt. Nun schaut heute auf diese Stadt...

Ich sags mal so: Mit Sachsen wäre Altenburg sicher etwas besser gefahren.


vg Zwerg#8


EDIT: RS
 
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In anderen Ländern, die geografisch gar nicht so weit entfernt sind, würden längst ganze Stadtteile brennen. Der Deutsche, der Untertan. Daran hat sich seit Heinrich Mann's Zeiten nichts geändert.

Mit dem Untertanengeist hast Du sicher recht. Aber ich für meinen Teil bin eigentlich ganz froh, daß bei uns eben keine Barrikaden oder ganze Stadtteile brennen. Darauf kann ich wirklich sehr gut verzichten. Untertanengeist - und übrigens auch die gern gescholtene Bürokratie - haben nämlich tatsächlich auch gewaltige Vorteile: Stabilität und Verläßlichkeit.
 
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Verläßlichkeit auf den Ärger & den Zeitverlust damit.

Und evtl. Unglücklichsein mit den Zuständen.
 
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@ Zwerg:
Heinrich Mann (aber nicht nur er) ist aktueller denn je. Nur weiß das keiner, weil Heinrich Mann im Westen Deutschlands sogar an Gymnasien relativ unbekannt ist, während jeder aus dem Osten, der die Polytechnische Oberschule besucht hat (und das waren fast alle), nicht an ihm vorbei kam. - Übrigens das MDR-Fernesehen ist das einzige Programm, welches die Verfilmung von Staudte aus dem Jahre 1951 in den letzten Jahren gesendet hat. Könnte auch darin begründet sein, dass der Film in der Adenauerschen Bundesrepublik von der FSK erst 1957 nach Kürzungen freigegeben wurde. - Man mag es kaum glauben, die erste Fernsehverwertung der BRD erfolgte 1969 im Bayrischen Fernsehen!

@ Hinhörer:
Auf brennende Barrikaden oder Stadtteile kann ich auch verzichten, und "Stabilität und Verlässlichkeit" sind auch nicht zu verachten. Nur können "Stabilität und Verlässlichkeit" leider in Deutschland auch mit Stillstand bzw. Erstarren in alten Strukturen gleichgesetzt werden. Platz für Neues bleibt da nicht. Und das bedeutet Siechtum und Tod! - Und damit können wir wieder zum Hörrundfunk in Deutschland kommen: Den Machern und Entscheidern (vor allem letzteren) fehlt der Mut, das Medium zu reformieren (das bitte ich jetzt nicht mit dem gleichzusetzen, was die Politik uns als "Reform" verkauft!), von einer Revolution will ich gar nicht sprechen, denn das würde ja eine total neue Qualität erzeugen und könnte tatsächlich das Volk erschrecken. Ich habe den Eindruck, die dortigen Entscheider haben sich mehr oder weniger gut in ihrer Position eingerichtet und mit "Ja-Sagern" umgeben, und wenn es weniger gut läuft, sind eben die anderen Schuld, seien es die "neuen" Medien oder die (teilweise gar nicht so dummen) Hörer, die mit den zwischen Flensburg und Berchtesgaden bzw. Aachen und Görlitz versendeten, sich zu 95 % gleichenden "Qualitätsprodukten" nichts oder nur wenig anfangen können. Theoretisch könnten die einzelnen Senderfamilien ihrer Programme teilweise fusionieren und regionale Fenster gestalten. Das eingesparte Geld könnte ja, statt in die Taschen der Eigentümer, in die Qualität des Programmes fließen. Aber das wird wohl nur ein Traum sein, solang Gewinnmaximierung der Gott ist, dem gehuldigt werden muss. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Artikel 14 des Grundgesetzes Absatz 2.
 
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Hallo!

Aber ich für meinen Teil bin eigentlich ganz froh, daß bei uns eben keine Barrikaden oder ganze Stadtteile brennen. Darauf kann ich wirklich sehr gut verzichten.

Selbstverständlich. Gewalt ist keine Lösung, um diese Phrase mal zu dreschen.

Ich komme aber nicht umhin, dich als Leipziger beispielsweise an den 1. Mai 2005 zu erinnern. Meine Mutter wohnt direkt am Ort des Geschehens und konnte die "Hatz" damals praktisch vom Balkon aus verfolgen. Sie getraut sich am 1. Mai jedenfalls nicht mehr aus dem Haus.

http://www.spd-fraktion-leipzig.de/anfragen/781-ausschreitungen-am-1-mai-2005-in-leipzig.html

In Berlin-Kreuzberg fehlt ja eigentlich auch nur noch der kleine Funke, der den Großbrand auslöst.

Um es klar zu sagen: Ich bin absolut gegen Gewalt. Ich sehe aber, daß die Gewaltbereitschaft bei Demonstrationen in den letzten Jahren massiv zugenommen hat. "Früher" waren nur einzelne Chaoten (egal ob von links oder rechts) unterwegs. Heute lassen sich mitunter auch vermeintlich normale Leute "anstecken".

Ein gut sichtbarer "Gradmesser" für die allgemeine Gefährdung ist die (Schutz-)Ausrüstung der Polizei. Schau sie dir doch an. Einen Polizeibeamten vom Typ "Freund und Helfer", mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und Dienstmütze auf "halb Acht" (a la Wolfgang Fierek in "Ein Bayer auf Rügen") wirst du dort kaum sehen. "Vollschutz" ist angesagt.

Die Spirale der Gewalt dreht sich also immer weiter. Jugendarbeitslosigkeit ist der Nährboden auf dem die kommende Gewalt gedeiht. Wenn wir nicht aufpassen, brennen bald auch in Deutschland die Vorstädte.

vg Zwerg#8
 
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Das wäre natürlich ein Grund, die Anzahl der Bundesländer auf null zu reduzieren.

Exakt. :D:wow:


Ein gut sichtbarer "Gradmesser" für die allgemeine Gefährdung ist die (Schutz-)Ausrüstung der Polizei. Schau sie dir doch an. Einen Polizeibeamten vom Typ "Freund und Helfer", mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und Dienstmütze auf "halb Acht" (a la Wolfgang Fierek in "Ein Bayer auf Rügen") wirst du dort kaum sehen. "Vollschutz" ist angesagt.

Achso. Das war ein Schlagstock und der hat mich bedroht. Ich dachte, der wollte den Verkehr regeln..... Soviel zum Thema "Medienkonsum macht blöd".
 
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Jeder Radiofreund würde sich doch freuen, wenn aus den derzeit 61 ÖR etwas "aussortiert" und zusammengelegt wird. :)
 
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Es gab vor nicht allzu langer Zeit eine Umfrage im Saarland. Die Mehrheit der Saarländer würden es begrüßen, ihr Bundesland mit RLP zu vereinen.

Aus gesetzlicher und folglich aus radiotechnischer Sicht wird es weiterhin bei 16 Bundesländern bleiben, auch wenn es in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß ist.
 
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