Vorweg: Ich kann "Rockland Radio" nicht empfangen und orientiere mich demzufolge nur an den Aussagen im Thread.
Ich kann gut verstehen, daß die AC-geplagten Hörer unter euch zumindest verhalten erfreut reagieren auf die Änderung der musikalischen Stoßrichtung von "Rockland Radio".
"Rock-Hits der 60er und 70er" - das klingt ja zunächst auch vielversprechend.
Wenn wir aber voraussetzen, daß das "Rock-Hits"-Konzept auch konsequent umgesetzt wird, regen sich bei mir schon wieder die ersten Bauchschmerzen: Nach dem wievielten Mal "Stairway To Heaven", "Lady In Black", "Hold The Line" und "Another Prick In The Hall" mag er sich dann wohl endgültig umdrehen?
Ein Classic-Rock Format lebendig zu halten, dürfte auf Dauer schwer genug sein; sich dabei allein an "Hits" zu orientieren, ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß man offenbar Angst vor der eigenen Courage hat und sich den Fluchtweg zurück in den Mainstream freihalten will (vielleicht peilt man ja doch ein Rock-AC an?).
Ein Classic-Rock Format jedenfalls basiert normalerweise auf Core-Artists + wohlgesetzten Spitzen, nicht auf Hits! Also: vier mal täglich Led Zeppelin, The Who, The Rolling Stones, Supertramp, Pink Floyd etc., aber verschiedene Tracks aus deren Alben und eben NICHT nur die Single-Auskoppelungen! Andernfalls fault das Format schneller ab, als ein Raucherbein.
Rock-Fans sind auch nicht hitorientiert, sondern kennen die Alben, weil sie sie z.T. selber im Schrank stehen haben. "Damals" mußte ein Act nämlich noch mindestens 5 taugliche Spuren pro LP zustandebringen, wollte man keine Eintagsfliege bleiben (siehe "Ram Jam").
Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber ich traue derzeit in Deutschland niemandem wirklich zu, ausgetretene Programmpfade zu verlassen. "Sunshine Live" bleibt bislang die löbliche Ausnahme.