GB BBC Sounds ab Frühjahr 2025 allein für GB

Das kann drohen, dass man nur noch BBC World Service und BBC Radio 4 überall hören kann. Nur die beiden Sender sollen auf BBC.com verfügbar sein. Die anderen wird man über die BBC-Seiten nicht mehr so einfach hören können, denk ich.
Wenn es soweit ist, wird man sehen, wie sie genau es machen und ob es dann noch irgendwo Möglichkeiten zum Hören gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann drohen, dass man nur noch BBC World Service und BBC Radio 4 überall hören kann. Nur die beiden Sender sollen auf BBC.com verfügbar sein. Die anderen wird man über die BBC-Seiten nicht mehr so einfach hören können, denk ich.
Wenn es soweit ist, wird man sehen, wie sie genau es machen und ob es dann noch irgendwo Möglichkeiten zum Hören gibt.
Ok, auf https://www.bbc.com/audio/stations gibt es in der Tat nur Radio 4 und World Service. Sounds ist aber noch erreichbar.

Auf https://james.cridland.net/blog/2025/bbc-audio-international/ heißt es u.a.:

"The only radio stations available are BBC World Service and BBC Radio 4 (“due to rights reasons”). No local radio, no national music radio."

"due to rights reasons": also die einzelnen Streams bekommen wohl Geoblocking, auch wenn man sie nicht über die Website aufruft, sondern einzeln per URL oder Anbietern wie radio.de.

Bisher wurden nur Sport-Liveübertragungen geblockt auf Radio 5 Live und BBC Local Radio.

Na dann werde ich wohl mein Netflix-Abo kündigen müssen und das Geld stattdessen für eine VPN ausgeben.

Ich bin fassungslos, weil ich fast ausschließ´lich BBC höre. Zwar hauptsächlich Radio 4, aber eben nicht nur.

Till
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, es ist soweit. Aber doch nicht wegen der BBC.

Ich bekomme nicht viel mit von der BBC, normalerweise nur das, was Kai Ludwig hier zusammenträgt. Recht aktuell dabei:



Sieht also sowieso nicht rosig aus. Wirkt wie ARD, nur halt anderes Land.

Ich würde das Apfelbäumchen eher wegen meines (nichtmal-)Heimatlandes pflanzen. Aber das könnte auch schwierig werden. Sowas zu tun, fällt doch vermutlich bald unter Öko-Terrorismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht also sowieso nicht rosig aus. Wirkt wie ARD, nur halt anderes Land.
Nö, weil ganz andere Liga. Ganz andere Größenordnung. ARD läuft nur sehr lokal, während BBC nicht nur global verfügbar ist, sondern wirklich global funktioniert. Es war die Rede von umfangreichen Urheberrechtsverletzungen, die man abstellen möchte. Jedenfalls möchte man nicht mehr für die Lizenzverletzungen Dritter bezahlen müssen. Bei BBCWS und BBCR4 trifft es nur den eigenen Content. Ich kann das schon ganz gut nachvollziehen.

Wir erleben das Abendrot des weltweit über Internet frei streambaren Radios. Es ist vergleichbar mit den online frei lesbaren Zeitungen. Es ist noch nicht lange her, dass sie verschwanden. Heute ist kaum noch etwas frei abrufbar. Bald wird vermutlich auch das werbefinanzierte Spotify etc. verschwinden.
 
In Zukunft wird man sofort umgeleitet zur BBC Audio-Seite, mit nur BBC World Service und Radio 4, wenn man die BBC Sounds-Seite aufruft:

I'm in the UK. Why am I presented with BBC Audio instead of BBC Sounds?
It is likely you are using a VPN (Virtual Private Network) and are accessing BBC.com, which is intended for audiences outside the UK. If you disable your VPN, you should be redirected back to bbc.co.uk, intended for UK users.
 
Tja, eine traurige Sache nach etwa zwanzig Jahren Freude am "weltweit hören", klassisch über ein "WLAN-Radio". Ich hatte gehofft, man würde die Sounds-App gegen eine gewisse Gebühr auch für das Ausland offen halten.

Frage an die Experten in die Runde: Könnten die "umfangreichen Urheberrechtsverletzungen" auch unseren direkten Nachbarländern auffallen oder schützt uns die EU davor? Ansonsten müssen wir uns ja bald vielleicht auch von NPO, VRT, ORF etc verabschieden. Das wäre ja ganz schlimm
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Cha
Könnten die "umfangreichen Urheberrechtsverletzungen" auch unseren direkten Nachbarländern auffallen oder schützt uns die EU davor? Ansonsten müssen wir uns ja bald vielleicht auch von NPO, VRT, ORF etc verabschieden.
Das kann man nicht vorhersehen. Typisch für die BBC ist, dass sie weltweit „funktioniert“. Und freilich ist es eine andere Größenordnung, ob man Musik weltweit lizenziert oder nur für ein Land. Die Verbreitung anderer Programme im Ausland dürfte sehr gering sein, aber die Frage kann sich auch hier einmal stellen. Ich fand es zum Beispiel sehr freundlich, dass sich das Schweizer SRF mehrmals bei mir zurückmeldete, um Problemen beim Streaming in Deutschland zu klären, denn sie senden ja gar nicht für Deutschland, sondern für die Schweiz. Ich vermute, die BBC hat gute Gründe, so restriktiv zu sein, und es wird vor allem auch die BBC betreffen. Und mir reicht auch der World Service und Radio 4 völlig aus. Times Radio ist übrigens auch manchmal ganz interessant zu hören.
 
Man verprellt ja auch Auslandsbriten und die zahlreiche Zuhörerschaft im Commonwealth. Wenn ich bachtschicht habe höre ich immer Radio 2. Bei CallIn und WA Sprachnachrichten melden sich sehr viele Hörer aus NZ, AUS und CND und auch USA. Die Hören zumeist per Sounds App.
 
[...] oder schützt uns die EU davor? Ansonsten müssen wir uns ja bald vielleicht auch von NPO, VRT, ORF etc verabschieden. Das wäre ja ganz schlimm
Zur Förderung des Binnenmarkts gibt es in der Tat eine EU-Verordnung (2018/302), die das Geoblocking einschränkt und sich hauptsächlich an E-Commerce-Anbieter richtet. Da es sich um eine Verordnung und nicht um eine Richtlinie handelt, ist sie unmittelbar geltendes Recht in allen Mitgliedsländern. Allerdings sind audiovisuelle Angebote davon ausgenommen. Das EU-Parlament hat Ende 2023 gegen eine Ausweitung auf audiovisuelle Angebote gestimmt:

"The co-ordinated response from the industry helped to influence the views of the MEPs, who voted strongly against the expansion of the Geo-Blocking Regulation to audio-visual content."

Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Vielleicht ist es der einen oder anderen Regierung ganz lieb, wenn die Leute nicht mehr Medien konsumieren, die sie nicht selber kontrollieren. Mit der Zensur von RT-TV hat man es ja vorgemacht.

Der Artikel 5 Abs. 1 des GG ("Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.") wird durch das Geoblocking immer mehr zum Papiertiger, wenn Lang-, Kurz- und Mittelwelle abgeschafft werden. Das Geoblocking wirkt faktisch wie die Störsender von damals. So wie in den 50er Jahren in der DDR FDJ-Brigaden die West-Antennen auf den Dächern abgesägt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei CallIn und WA Sprachnachrichten melden sich sehr viele Hörer aus NZ, AUS und CND und auch USA. Die Hören zumeist per Sounds App.
Bei BBC Radio 1 isses genau so, wenn das nicht sogar nocht internationaler ist. Für viele wirklich immernoch ein Leuchtturm und Vorzeigebeispiel wie man ein junges modernes Musikprogramm macht auf dass die ganze Welt guckt - Nicht umsonst ist zb auch ein Apple Music 1 nach derem Vorbild aufgebaut worden. Und Vorallem weil deren Spezialprogramme der Tastemaker für viele im Musikgeschäft, wie auch DJs ist. Auch ein 6music deren erhalt nicht nur durch nationalen sonderen auch durch internationalen Support weiterhin läuft wird wohl bei der nächsten Sparrunde einknicken wenn es von außen nicht mehr betrachtet werden kann. Ich find das eine extrem beängstigende Entwicklung.
 
In den FAQ schreibt die BBC nun:
BBC’s UK national music stations are available to listeners in certain countries outside the UK through TuneIn.

In welchen Ländern die BBC-Programme über TuneIn weiterhin zu hören sein werden, dass wird nicht geschrieben.
 
Ihre Entscheidung, im Ausland fortan nur noch die Hörfunkwellen Radio 4 und World Service offiziell anzubieten, brachte der BBC politischen Gegenwind. Die dadurch erzwungene Stellungnahme bestätigt eine bestimmte Vermutung.
Den Gegenwind beschert der – ohnehin gerade durch den Rückzug einer Dokumentation erschütterten – BBC die Frage des Zugriffs auf Programme in walisischer und gälischer Sprache, die nicht mit einem Verweis auf englischsprachige Angebote beantwortet werden kann.

Dazu sagte ein BBC-Sprecher, der Abzug der „Sounds“-Plattform aus dem Ausland habe „keine Auswirkungen auf die Möglichkeit, Radio Cymru auf alternativen Plattformen zu hören“. Der redaktionelle Teil des Textes betont noch einmal, es werde weiterhin „möglich sein, über alternative Plattformen und Apps zuzuhören“.

Dieser Rückzug hat inzwischen begonnen. Aus den Playstores außerhalb von Großbritannien ist die „Sounds“-Anwendung bereits entfernt, beim Browser-Zugriff erscheint jetzt ein Verweis auf die künftige Nutzung von „BBC Audio“.
 
Zurück
Oben