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Begrifflichkeit: Zeit vor dem Aschermittwoch?

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ricochet

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Die närrische Zeit heißt in Baden-Württemberg gemeinhin "Fasching", und gespielt wird alles was die Stimmung hebt. In Rheinland-Pfalz hingegen ist der Begriff "Fastnacht" obligatorisch, und dass das rheinische Narrentreiben mit einer unüberschaubaren Zahl an Schunkelliedern aufwartet bedingt, dass die Hörer in beiden Ländern eine ganz andere Erwartungshaltung in puncto Musikprogramm haben.
 
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@ricochet
Da muss ich dir widersprechen:
Auch in BaWü heißt es Fastnacht, Fasnacht oder Fasnet.
Fasching ist hier nirgends üblich. Das gibt es in Bayern und Österreich.

Ich weiß ja nicht woher du kommst, aber in Stuttgart, Ulm oder Karlsruhe ist "Fasching" am gebräuchlichsten..

Der Begriff kommt ursprünglich aus dem ostbayrisch-österreichischen Raum, heute verwendet man ihn aber auch vorrangig in Hamburg, Leipzig oder Berlin, also an Orten mit nicht sehr ausgeprägter närrischer Tradition - und vermehrt in südlicher gelegenen Städten und Gegenden mit Ausnahme der Karnevalshochburgen.

Zufällig weiß ich dass man im westlichen Oberbayern zwischen Lech und Isar, das früher mal ein bairisch-schwäbisches Übergangsgebiet war, noch heute üblicherweise "Fosnocht" sagt, was auch für das westliche, alemannisch beeinflusste Tirol gilt. In München sagt man aber konsequent Fasching.
 
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Ich weiß ja nicht woher du kommst, aber in Stuttgart, Ulm oder Karlsruhe ist "Fasching" am gebräuchlichsten..

Ich kann Dir versichern, dass es südlich Karlsruhe und Stuttgart Fasnet heißt/am gebräuchlichsten ist. Karlsruhe hat aus meiner Sicht auch keine ausgeprägte närrische Tradition (und selbst dort ist der Begriff Fasnet nicht ungebräuchlich). Stuttgart scheint mir auch in diese Kategorie zu zählen. Deshalb würde ich deine Aussage auch auf diese Städte zutreffen.
 
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aber in Stuttgart, Ulm oder Karlsruhe ist "Fasching" am gebräuchlichsten..
Falsch! Hier ist es die Fasnet. Der Fasching gehört eindeutig nach Oberbayern, Niederbayern und in die Oberpfalz. (Und natürlich auch nach Österreich)
Fasnet oder auch Fastnacht, Fasnacht wird im Schwäbisch-Alemannischen Sprachraum praktiziert.
 
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Das hier scheint mir valide:

f2_03.jpg


Quelle: https://www.atlas-alltagssprache.de/runde-2/f03/, Atlas Alltagssprache
 
Ich weiß ja nicht woher du kommst, aber in Stuttgart, Ulm oder Karlsruhe ist "Fasching" am gebräuchlichsten..
Was du so alles zu wissen glaubst :rolleyes:
In KA feiert man die Karlsruher Fastnacht inkl. großem Fastnachtsumzug, "Fasching" ist da keineswegs gebräuchlich. Habe lange genug dort gelebt.
 
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Hier im "Grenzgebiet" rund um Ulm und auch noch in den Hochburgen des oberen Filstals ist "Fasching" landläufig stark im Gebrauch. Evtl. halten es die "offiziellen Narren" (Zünfte etc.) mit den Begrifflichkeiten aber weniger locker als die breite Bevölkerung.
 
Ihr könnt alle beim Social Media Team "vom SWR" anfangen und dann alle paar Tage so tolle Fragen stellen wie

"Heißt es Karneval, Fasnacht oder Fasnet?"
"Heißt es Berliner, Pfannkuchen oder Krapfen?"
"Kartoffelsalat mit oder ohne Mayo?"
"Erst Milch oder zuerst Müsli in die Schüssel?"
"Nutella mit oder ohne Butter?"
"Viertel vor oder dreiviertel?"

Hab ich was vergessen?
 
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In KA feiert man die Karlsruher Fastnacht inkl. großem Fastnachtsumzug, "Fasching" ist da keineswegs gebräuchlich. Habe lange genug dort gelebt

Ja, natürlich lautet die im Südwesten ursprünglich heimische Bezeichnung "Fastnacht", traditionelle Veranstaltungen aus dem Dunstkreis des alemannischen Brauchtums tragen ja auch immer diesen Namen.

Dennoch ist bei den allgemeinen Bezeichnungen für die Fünfte Jahreszeit, einschließlich Partys und Kostümfesten, das Wort Fasching schon seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch und damit längst überregional im Gebrauch.
 
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Im Alemannischen heißt es Fasnet, auch wenn es Radiosender gibt, deren Moderatoren vom Fasching oder vom Karneval reden. Das beweist freilich keine Änderung im kulturellen Sprachgebrauch, sondern lediglich die Ahnungslosigkeit der betreffenden Moderatoren und Moderatorinnen (die von weiß Gott woher kommen).
 
Das beweist freilich keine Änderung im kulturellen Sprachgebrauch, sondern lediglich die Ahnungslosigkeit der betreffenden Moderatoren und Moderatorinnen (die von weiß Gott woher kommen).
... oder alternativ, dass der Sender seinen Studiostandort woanders hat. Ist ja tatsächlich immer so eine Sache, wenn allein schon im selben Bundesland unterschiedlichste Begriffe vorkommen. In Altbayern Fasching, in Franken Fastnacht (kennt man ja auch von der gleichnamigen Fernsehsendung), in Schwaben stellenweise sicher Fasnet. Tja, und was sollen dann BR und Aby richtigerweise sagen?
Generell fällt auf: Je weniger verankert die Bräuche, die mit dieser Zeit zu tun haben, an einem Ort sind, desto beliebiger ist dort auch die Begrifflichkeit. In Köln heißt es nicht Fasching, in Basel nicht Karneval. und so weiter. In Gegenden, in denen es sich dabei merklich um ein importiertes Fest handelt, wie etwa in meiner überwiegend protestantisch geprägten Wahlheimat, ist das dagegen ziemlich egal, jeder sagt, was er für richtig hält, wobei gerade in solchen Gegenden der Begriff "Karneval" zu dominieren scheint, wahrscheinlich, weil man ihn in Ermangelung eigener traditioneller Bindung vor allen Dingen mit den Hochburgen im Rheinland assoziiert. Wenn aber jemand "Fastnacht" oder "Fasching" sagt, stört das auch keinen, dafür wird die ganze Sache überwiegend viel zu leidenschaftslos gehandhabt. Bloß mit solchen regionalen Spezifica wie "Fasnet" würde man hier sicher auffallen.
Und nun könnten wir ja noch darüber debatieren, wie denn jetzt eigentlich diese in Fett ausgebackenen, mit Marmelade gefüllten Hefeklöße heißen, welche zur Zeit vielerorts gern gereicht und verzehrt werden. Das ist ja mindestens genauso unterschiedlich.
 
Fasnet oder Fasenet ist ja nichts anderes als die schwäbische Dialektvariante von "Fastnacht". Meint also genau das Gleiche, während Karneval dagegen noch mehr Bedeutungen haben kann, z. B. auch für die Treibereien ab 11. 11. um 11:11 Uhr.
Das nennt dann z. B. niemand Fasching/Fasnet mehr.
 
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