Das beweist freilich keine Änderung im kulturellen Sprachgebrauch, sondern lediglich die Ahnungslosigkeit der betreffenden Moderatoren und Moderatorinnen (die von weiß Gott woher kommen).
... oder alternativ, dass der Sender seinen Studiostandort woanders hat. Ist ja tatsächlich immer so eine Sache, wenn allein schon im selben Bundesland unterschiedlichste Begriffe vorkommen. In Altbayern Fasching, in Franken Fastnacht (kennt man ja auch von der gleichnamigen Fernsehsendung), in Schwaben stellenweise sicher Fasnet. Tja, und was sollen dann BR und Aby richtigerweise sagen?
Generell fällt auf: Je weniger verankert die Bräuche, die mit dieser Zeit zu tun haben, an einem Ort sind, desto beliebiger ist dort auch die Begrifflichkeit. In Köln heißt es nicht Fasching, in Basel nicht Karneval. und so weiter. In Gegenden, in denen es sich dabei merklich um ein importiertes Fest handelt, wie etwa in meiner überwiegend protestantisch geprägten Wahlheimat, ist das dagegen ziemlich egal, jeder sagt, was er für richtig hält, wobei gerade in solchen Gegenden der Begriff "Karneval" zu dominieren scheint, wahrscheinlich, weil man ihn in Ermangelung eigener traditioneller Bindung vor allen Dingen mit den Hochburgen im Rheinland assoziiert. Wenn aber jemand "Fastnacht" oder "Fasching" sagt, stört das auch keinen, dafür wird die ganze Sache überwiegend viel zu leidenschaftslos gehandhabt. Bloß mit solchen regionalen Spezifica wie "Fasnet" würde man hier sicher auffallen.
Und nun könnten wir ja noch darüber debatieren, wie denn jetzt eigentlich diese in Fett ausgebackenen, mit Marmelade gefüllten Hefeklöße heißen, welche zur Zeit vielerorts gern gereicht und verzehrt werden. Das ist ja mindestens genauso unterschiedlich.