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Beispiele für Fehler in Musikstücken

Der Radiotor

Benutzer
Angeregt durch angebliche falsche Noten in Udo Jürgens "Aber bitte mit Sahne" (siehe anderen Thread) eröffne ich hier mal ein Thema: Gibt es Beispiele für Fehler in Musikstücken? Ich denke mal, dass das zumindest bei Studioaufnahmen eher historisch bedingt sein dürfte, denn heute kann man ja alles mögliche digital bearbeiten.

Mit ist aufgefallen, dass bei "USA for Africa" der Einsatz von Willie Nelson (bei 1:53 im verlinkten Video) vermasselt wurde, da er das Blatt mit dem Text von Dionee Warwick zu spät hingehalten bekommen hat:


Die Frage ist, ob es tatsächlich hier nur einen Take des Songs gab, wo dann auch das Video mitgedreht wurde. Soweit ich mich erinnern kann, waren die ganzen Stars nur zufällig zu Gast (da sie bei den American Music Awards waren) und hatten für die Aufnahme auch nur wenige Stunden Zeit (und das auch noch in der Nacht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas in der Schlagerkiste gekrahmt:
Anhang anzeigen Liebeskummer Mono Stereo.mp3
Wikipedia sagt dazu: "Der Titel wurde zunächst mit einem technischen Fehler veröffentlicht; so liefen die ersten 25 Sekunden in Mono, sodann erfolgte hörbar die Umschaltung nach Stereo."
Dann kenne ich da noch einen Titel, von dem mir gerade erst klar wird, dass er wohl ziemlich unbekannt sein muss. Shazam kennt ihn nicht, das Eingeben von Textfragmenten in Google hilft auch nicht weiter und um sie hier einzustellen, ist die fragliche Stelle zu lang. Also gut, dann eben anders. Vür die, die auf die Save-the-tapes-Mitschnitte zugreifen können: In der Aufnahme "1984-08 Freie Südtiroler Welle - Oldies, Rendezvous der Plattenstars" kommt dieser Titel bei 15:23 min.Der Text sieht folgendermaßen aus:
[Refrain]
Jeder hat das gleiche ziel,
Jeder will ferne Länder seh'n.
Freunde gibt es überall.
Und die Welt ist so schön.
Wir sind freier als der Wind,
doch einmal klingt das Fernweh aus.
Jeder hat das gleiche Zie.l
Und das Ziel heißt zu Haus.
[Strophe 1]
Und Du fängst an, nach Geld zu jagen.
Von den glücklichen Tagen
bleibt kaum das Sonnenbraun.
Menschen umschwärmen Dich wie Bienen.
Alle wollen verdienen
und Häuser bau'n.
[Refrain (nur die erste Hälfte)]
[Strophe 2]
Freunde, wir kennen keine Grenzen.
Wenn die Sterne uns glänzen,
gehört uns jede Nacht.
Freunde, wir werden vieles wagen,
wenn an glücklichen Tagen
die Sonne lacht.
[Refrain (komplett)]
Das hatte mich irgendwie beim ersten Hören verwirrt. Rein textlich würde es andersrum doch viel besser passen, also erst nur der halbe Refrain, der dem Reisen huldigt, dann die zweite Strophe, dann der Refrain komplett und dann die erste Strophe, auch, weil dann das Motiv der "glücklichen Tage" ja viel besser von der einen in die andere Strophe mitgenommen würde. Für mich klang das so, als sei das ursprünglich mal anders gedacht gewesen.
Nun wieder in den Bereich der Beatmusik: Bei "Ob-La-Di, Ob-La-Da" von den Beatles hatte sich wohl ein textlicher Fehler eingeschlichen:
"Gegen Ende des Songs ist die Textzeile “Desmond stays at home and does his pretty face” zu hören. Ursprünglich war dies ein Fehler McCartneys, eigentlich hätte hier (wie in der früheren ähnlichen Textzeile) von Molly die Rede sein sollen. Den anderen Beatles gefiel die Stelle, und so blieb es dabei."
 
John Parr - Man in Motion. Auf fast jeder Veröffentlichung fehlt der Anschlag des ersten Tons, das ist fies angeschnitten und treibt mich zum Wahnsinn, dass ich ewig gesucht (und gefunden habe), wo ein korrektes Mastering vorliegt; siehe Diskussionen unten auf der Seite bei https://www.discogs.com/de/master/90812-John-Parr-St-Elmos-Fire-Man-In-Motion
Da wurde offenbar massiv geschlunzt (incl. gedrehter Kanäle etc.)

Auch bei Pia Zadora & Jermaine Jackson gibt's einen Edit-Fehler bei 2:50 im Übergang zum Refrain (
)
 
Ja, kenne das auch. Es ist ärgerlich, wenn etwas an Aufnahmen fehlt, an das man sich erinnerte.
Gibt Aufnahmen, da wird entweder Anfang oder Ende geblendet.
Interessantes Beispiel gefunden. Die Originalaufnahme vom "Programm für ausländische Arbeitnehmer". Da fehlte der Anfang. Bei der Videoaufnahme im Internet das Ende. So konnte ich die Aufnahme doch noch vervollständigen nach all den Jahren. Man merkt es vielleicht an der anderen Tonqualität der jetzt von mir nachträglich am Ende eingefügten alten Tonbandaufnhme mit dem Schluss-Triller. Der gehört einfach dazu.
Und ja, für alle übersetzt, die des Griechischen nicht so mächtig sind. Es ist ein Text, der durchaus nicht nur die damalige Gefühlslage widerspiegeln kann.
"...Schiffe legen ab, Schiffe fahren ab,
sie legen ab und verirren sich, sie ziehen woanders hin.
Die Segel werden gehisst,
und sie lassen mich zurück,
um in der Fremde zu verschwinden.
In all den Jahren, die ich im Ausland verbrachte,
waren meine Gedanken dir nah.
Mit ihnen ging ich fort,
und kam zurück,
um deine Lippen zu küssen..."
Sänger Meroudal oder auch Makoulis Tzimis
 

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Ich empfinde die brutale Reißblende am Ende von "A Whiter Shade of Pale" heute noch als Fehler, gar als Zumutung. Klang so, als hätte der Ton-Ing. sehr schnell mal aufs Klo gemusst.

Außerdem versingt sich George Michael in "Careless Whisper". Wem fällt's auf?
 
Reißblende... ...als hätte der Ton-Ing. sehr schnell mal aufs Klo gemusst.
Die sogenannte "Ach-so-wir-sind-am-Ende"-Blende, also den Mix auf null zu haben, bevor auf der Mehrspur die Musiker zu spielen aufhören oder irgendein "Das war's"-Spruch noch mit abgemischt wird. :D

Ohne eine schwierige Abmischung erneut zu fahren und auf eine sanfte Ausblende zu achten, wäre eine Kopie des "Ach-so"-Blenden-Mixes auf "gesund" dann ja eine zweite Master-Generation. Also sagt man: "Lassen wir."
 
Counti, mich hätte mal interessiert, wie der Song weitergegangen wäre. Bei nachträglicher Abblende für den Vertrieb müsste es ja noch ein Master ohne Reißblende geben. Aber das Band dürfte wahrscheinlich im Tresor eines sammelwütigen Tonmeisters sanft versimmern.
Man könnte mal eine KI bemühen mit dem Prompt "Ignoriere die Blende, lass den Song noch eine halbe Minute weiterlaufen". OK, back to "Fehler in den Musikstücken".
 
@OnkelOtto: Die einzenen Instrumente und die Vocals wurden auf einer Mehrpur-Maschine (4-Spur, 8-Spur, 16-Spur, 24-Spur...) auf die entsprechenden Spuren aufgezeichnet. War für einen Titel kein Cold-End vorgesehen, wurde solange gespielt auf aufgenommen, bis der Ton-Ing irgendwann über Kommando "Danke" rief. Dann hörten die Instrumentalisten und Sänger auf. Würde man nun beim Heruntermischen am Ende die Summe nicht herunter ziehen, wäre das abrupte Aufhören hörbar. Also muss beizeiten abgeblendet werden, um nicht hinten ins kleckerweise Ende der Supren zu kommen. Heißt: Beginn der Blende merken und den Punkt, "unten und raus" zu sein. Verschläft man den Beginn der Blende, hilft nur noch die schnelle "Ach-so"-Blende.

Heutzutage kann man die Down-Mixe beliebig oft wiederholen, da alle Reglerinstellungen programmiert sind.
 
Danke, Countdown, für Expertise! Genau die Enden vor "Aus. Ab in die Kantine!" würden mich bei allen Songs mit Blende interessieren. Ikonische Welthits, am Ende nach der Blende einfach ausgeplöppelt.
 
Ich habe darüber neulich noch bei „Blue eyes“ von Don Partridge nachgedacht. Der spielte ja als One-Man-Band und konnte auf dem Marktplatz vor Publikum auch nicht ausblenden; wieso sollte gerade er dann im Studio kein veröffentlichungsfähiges Ende hinbekommen haben...? Bei „Rosie“ ging es schließlich auch.
 
Es gab und es gibt zwei Arten von Musikproduktionen: solche mit einem arrangiertem Schluss und solche mit einem Fadeout. Wenn der Arrangeur zu faul oder der Meinung war, keinen ordenlichen Schluss arrangieren zu müssen, musste halt der Ton-Ing beim Endmix ausblenden und zwar so, dass die Blende beendet war, bevor auf der Mehrspur irgend ein Instrument oder Vokalist aufgehört zu spielen oder zu singen. Ich habe nie verstanden, warum Komponist, Arrangeut und Produzent darauf verzichtet haben, einen ordentlich Schluss zu produzieren - nicht einmal bei "Hey Jude".
 
Oh, nicht schlecht - noch mit Bach'schem Triller am Ende.
Danke, Antenna. Nee, die Version kannte ich nicht. Offenbar war Procul Harum selber bewusst, dass man da am Ende noch nachsteuern könnte.
 
Habe Maxi-Singles aus US-Produktion, wo man vergessen hat, dass Europa eine andere Entzerrung hat.

Mehrere Titel auf Platten & CDs sind abgehackt, nichts geblendet (gefadet), auch nicht zu Ende gespielt - so wie das oft bei den selbsternannten Hitradios praktiziert wird; Schalter um, Geplapper, Schalter zurück und Dudel-Dudel.

Würde man so mit den Werken bekannter Orchester umgehen, würde der Dirigent seinen Taktstock verschlingen!


R.
 
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Habe den Procol Harum - A Whiter Shade Of Pale (50th Anniversary Stereo Mix) aus #15 mal mit einem (!) Schnitt unter Beibehaltung des arrangierten Schlusses auf 4:09 gekürzt. Klingt rund wäre für die Single perfekt gewesen. Wäre.
 
Wo ich das gerade lese - ich hatte oder habe irgendwo das instrumentale Playback von "Whiter shade" - das läuft länger als die Single version, bis es am Ende einfach abgebrochen wird. Bei ganz genauem hinhören kann man ab und an weit im Hintergrund ein Echo von Gary Brookers Gesang erahnen.. Jetzt muss ich dochmal suchen gehen.

Und habs gefunden. Nach 5:44 min wird abgerissen, die Orgel wirbelt noch einmal und dann gibts ne Bremse.
 
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