• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Beispiele für geniale Cover-Versionen

Ich denke mal das es auch bei der Simon & Garfunkel-Adaption von "Sound of silence" nur wenig Gegenwind geben wird. Das Lied ist ja auch schon unzählige Male interpretiert worden. Disturbed, die eigentlich einen doch recht harten Metal spielen, ist da ein echtes Kunststück gelungen.

 
Mit der Messbarkeit von "Genialität" siehts da schon unmerklich besser aus... ;)
Auch nicht. Wir reden zwar seit Erfindung der Tonkunst über "gute" und "schlechte" Musik, die es aber beide nicht gibt. Weder 87 Harmoniedurchgänge in drei Minuten noch ein Zwei-Harmonien-Stück, weder der grandiose Stimmumfang des Vortragenden noch die Halskranheit desselben, weder das Arrangement des philharmonschen Orchesters noch das von Maultrommel und Posaune, geben Auskunft über die Qualität des Stücks.
Es gibt nur "gefallen" und "nicht gefallen" und das auch nur zu bestimmten Zeiten und zu bestimmen Anlässen. Der einzige Gradmesser in Bezug auf die Allgemeinheit ist und bleibt der Erfolg. Der wiederum ist tatsächlich messbar in Sales, Plays, Klicks, Aufrufen, Tickets oder Applaus, also der Nutzung.

Welche "Produktion" wem heute hier oder anderswo gefällt oder nicht, tut nichts zur Sache. Einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit seiner mitgeteilten Auffassung hat der geneigte Forums-User nicht.
 
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Es gibt nur "gefallen" und "nicht gefallen" und das auch nur zu bestimmten Zeiten und zu bestimmen Anlässen. Der einzige Gradmesser in Bezug auf die Allgemeinheit ist und bleibt der Erfolg.
Sehe ich anders: Das scheint mir die Ansicht gewöhnlich anzutreffender "Hintergrundhörer" zu sein. Die mögen das so sehen, aber es gibt auch Musikliebhaber, die sich eingehender mit Musik befassen. Solche HörerInnen beziehen Komposition, Instrumentierung, Aufnahmetechnik, Aufnahmesituation und weitere Details in ihr Urteil mit ein. Es bietet einen gravierenden Unterschied, wer von diesen beiden Parteien "Genialität" beurteilt. Die genialste Komposition muss - so gesehen - nicht unbedingt auch die erfolgreichste sein und kann der "Allgemeinheit" trotzdem gefallen!
 
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Unbenommen. Bei jedem Vortrag oder jeder Veröffentlichung gibt es ja zumindestest einen Liebhaber: den Hersteller. Deshalb schrieb ich nicht zufällig von "Allgemeinheit".
 
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Der einzige Gradmesser in Bezug auf die Allgemeinheit ist und bleibt der Erfolg. Der wiederum ist tatsächlich messbar in Sales, Plays, Klicks, Aufrufen, Tickets oder Applaus, also der Nutzung.
Mal abgesehen davon, daß Klicks, Aufrufe oder Applaus eher ein Gradmesser für Massenkompatibilität sind, weniger für Genialität - eventuell könnten solche Gradmesser herangezogen werden, wenn allen Interpretationen praktisch dieselbe Chance eingeräumt würde, aber das ist nicht der Fall. Viele Interpretationen führen ebenso wie viele Künstler ein Schattendasein, daher haben ihre Versionen praktisch null Chance, durch die Allgemeinheit zu Klicks, Applaus und Nutzung zu kommen.

Gruß
Skywise
 
Genau so ist es: Mangelnde Vermarktung, warum auch immer. Die Frage nach der Allgemeingültigkeit von "genial" von drei Liebhabern kann sich also gar nicht stellen, denn allein die Auffassung von den Dreien taugt ja nicht. Die "Genialität" kann also eben nur dann attestiert werden, wenn genügend Probanden positive Urteile fällen. "Genügend" ist die statistische Größe, deren Datensicherheit von der Menge abhängig ist. Je größer, desto besser, klar.

Ergo: das Prädikat "Genialität" kann nur durch hohe Zustimmung erfolgen.
 
In gewisser Weise hat Skywise aber durchaus Recht. Es gäbe einige Beispiele, wo ein mehr oder weniger verfehltes Marketing zum Misserfolg einer durchaus gelungenen Musikproduktion geführt hat. Etwas wovon der Endkunde nichts weiß, kann er ja auch nicht beurteilen, weder gut noch schlecht. Ein gutes Beispiel wäre das erste deutschsprachige Album von Thorsten Wingenfelder ("Fury in the Slaughterhouse") namens "360 Grad Heimat" im Jahr 2006. Das ging trotz guter Kritiken und prominenter Unterstützung bei der Vorab-Single ("Die Unperfekten") ziemlich den Bach runter. Rein inhaltlich steht es den nachfolgenden Wingenfelder-Veröffentlichungen aber in nichts nach, auch unabhängig davon dass die Folge-Alben dann keine Solo-Alben von Thorsten mehr waren, sondern Kai Wingenfelder ebenfalls mitgewirkt hat.
 
Johnny Cash's Version von "Hurt", im Original von Nine Inch Nails.
Ich denke, das ist ein Song, über welchen es hier im Plenum keine zwei Meinungen gibt und welcher somit auch problemlos den Ansprüchen der selbsternannten Spaß-Polizei hier im Thread genügt und ausreichend "genial" ist....

Hier kann ich mich nicht entscheiden, ob ich diese Version genialer finde oder die von den NIN.
 
Die Frage nach der Allgemeingültigkeit von "genial" von drei Liebhabern kann sich also gar nicht stellen, denn allein die Auffassung von den Dreien taugt ja nicht. Die "Genialität" kann also eben nur dann attestiert werden, wenn genügend Probanden positive Urteile fällen.
Wie man's nimmt ...
Also, ich glaube nicht an die Daumen bei Youtube & Co., weil "mag ich" mir rein gar nichts über die Gründe sagt, weshalb jemandem ein Video gefällt. Findet da jemand den Interpreten sexy? Mag er das Liedgut? Gefällt ihm das Arrangement? Die Interpretation? Die Kostüme? Ich finde viele Videos von meiner Ansicht nach guten Cover-Versionen, die entweder gar keine nennenswerten Aufrufe verbuchen können oder bei denen sich augenscheinlich keiner traut, eine Bewertung abzugeben, geschweige denn eine positive.

Allison Crowe - Hallelujah
Original: Leonard Cohen
Allison Crowe hat später noch eine Studio-Version und wenigstens ein weiteres Video nachgereicht, mir gefällt aber diese Fassung hier am besten.
Aber großartig viele Aufrufe für die Zeit, in der das Video online ist ...? Oder Bewertungen ...?

Scott Matthew - I Wanna Dance With Somebody
Original: Whitney Houston
29.291 Aufrufe in 9 Jahren, 122 positive Bewertungen ... das wären 0,42 %. Trotzdem finde ich die Reduzierung der Mittel ebenso ansprechend wie die Veränderung des Tonfalls und die Verlagerung der Aufmerksamkeit auf den durchaus melancholischen Text, der sonst durch das Arrangement und die Interpretation Houstons überdeckt wird.

James Hill - Billie Jean
Original: Michael Jackson
6.626.646 Aufrufe aktuell, gerade mal 1,75 % der Besucher (115.566 "Mag ich"-Bewertungen zur Zeit) lassen einen nach oben gereckten Daumen da. Und warum die Klicks hinterlassen wurden, wird auch in den Kommentaren nicht großartig thematisiert. Mag an der Fingerfertigkeit des Interpreten liegen, an seiner Ansage, daran, daß er den Text wenig melodisch gegen den Strich bürstet, ...
Sind 1,75 % öffentliche Zustimmung also wirklich ausschlaggebend für die Beurteilung, ob diese Fassung "genial" ist oder nicht?

Ergo: das Prädikat "Genialität" kann nur durch hohe Zustimmung erfolgen.
Muß nicht. Auch eine Band wie Velvet Underground oder ein Interpret wie Nick Drake brauchten viele, viele Künstler der nächsten Generation(en), die sich in der Öffentlichkeit auf sie berufen haben, um zu ihrem Status als wegweisende Künstler zu gelangen. Ich bin sicher, beide Interpreten haben bis heute bedeutend weniger Tonträger verkauft als sämtliche Künstler, die von ihnen beeinflußt wurden, zusammen. Ich glaube nicht, daß es viele Menschen braucht, um die Genialität bestimmter Leute zu würdigen. Eher die richtigen.

Gruß
Skywise
 
Auch eine Band wie Velvet Underground oder ein Interpret wie Nick Drake brauchten viele, viele Künstler der nächsten Generation(en), die sich in der Öffentlichkeit auf sie berufen haben, um zu ihrem Status als wegweisende Künstler zu gelangen.
Dann könnten die Urheber als "verkannte Genies" gelten. Näheres dazu kann man nachlesen. Der dort erste Satz bestätigt ja meine These, dass es einer Zustimmung einer "Verehrergemeinde" bedarf, die bei Euren Beispielen offenbar zunächst zu klein war, dass ihnen Genialität hat zugesprochen werden konnte.
 
Original: Leonard Cohen
Eine der bekanntesten Cover-Versionen von Hallelujah ist jene vom viel zu früh verstorbenen Jeff Buckley.


Und....an die Administratoren gerichtet, eine Bitte von mir:
@radioforen.de
Wenn möglich, ersuche ich darum, den Titel des Threads nachträglich zu ändern in "Außergewöhnliche Cover-Versionen".
Begründung: Manche Cover-Version mag "außergewöhnlich" sein, manch andere "interessant", aber nur die wenigsten können halt "genial" sein. Vielen Dank.
 
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Es gibt auch Bands und Musiker, die haben zahllose Andere beeinflusst oder geprägt und sind dort, wo sie herkommen, gänzlich unbekannt. Ich sage nur "Neu!".
In Deutschland im Strudel der Ignoranz versunken, werden die heute nich auf BBC 6 Music mit Ehrfurcht angesagt.
 
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