Berichterstattung im Radio zur Fußball-WM 2022

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ist das definitiv nicht. Den haben wir zwar auch wieder, aber das Spossgeschlenst sucht uns inzwischen in noch kürzeren Abständen heim als der Bumerang aus NWM.
Ach ja, WM: Mir persönlich ist das ziemlich egal, wie insgesamt das Thema (profi)Fußball. Das war früher mal anders, als ich noch nicht verstand, dass es dabei eigentlich gar nicht mehr um Sport, um Menschen oder auch nur um Geselligkeit und Zusammenhalt im Verein geht, sondern einzig um Geld. Und wenn man sich ansieht, was für geradezu kindlich irreale Summen für Spieler, für den Bau neuer Stadien und so weiter ausgegeben werden, komme zumindest ich nicht umhin, dieses ganze Konstrukt für krank und jeder Realität enthoben anzusehen. Da macht es nach meinem Dafürhalten nun auch keinen so gewaltigen Unterschied mehr, ob die WM jetzt in einem Schurkenstaat wie Katar ausgetragen wird, da das ganze ihr zugrundeliegende System in einer Art und Weise aus dem Ruder gelaufen ist, dass es nichts mehr mit den eigentlichen Idealen des Fußballs zu tun hat.
Natürlich zeigt sich das jetzt in Katar in einer ganz besonders drastischen Art und Weise, aber Homophobie gibt es beispielsweise ja leider nicht nur dort, wenn es um Fußball geht.
Ich erinnere mich noch dunkel (auch da verstand ich seinerzeit die Hintergründe noch nicht), was damals los war, als Hitzlspergersich geoutet hatte, womit er extra bis nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn gewartet hatte. Und das in einem Land wie Deutschland!
Unter den gegebenen Umständen kann ich also jeden verstehen, der die WM boykottiert und könnte mir aufgrund dieser doch wirklich sehr extremen Situation durchaus vorstellen, dass ein Sender, der ganz bewusst nicht über dieses Ereignis berichtet, damit großen Zuspruch finden könnte. Ich fände es nur gut, wenn man aus diesem Anlass heraus vielleicht auch mal beim hiesigen Profifußball zumindest etwas genauer hinschaut. Schaden kann es jedenfalls nicht.
 
Homosexualität sei Sünde, ein geistiger Schaden. Drunter macht es der katarische WM-Chef Khalid Salman nicht. Die oft zur Schau gestellte Weltoffenheit gilt nur so weit, wie es dem Image des Landes dient. Schön, wie alle im Einklang mitmachen. Wie tief ist DE gesunken?! Manuel Neuers One-Love-Binde ist nur ein fauler Marketing-Gag. Ein Zeichen, dass man sich nicht traut, sich für die Freiheit in Katar einzusetzen. Den Mut, die international anerkannte Regenbogen-Binde an Neuers Arm zu heften, hat man nicht. Geld regiert die Welt. Danke. Mehr einschleimen geht nicht!
 
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Kurz etwas anderes, ich hatte den Thread meine ich ohne "im Radio" im Titel eröffnet, sind ja eh in "Radioszene Deutschland" da es ja um die Hörfunkberichterstattung gehen soll, allgemeine Medienthemen bzw. was Fernsehen oder Onlinemedien berichten sind ja im Aus (und nicht mehr der fast gleichnamigen Zeit). Man könnte es aber damit es dennoch unmissverständlich bleibt auf "Radio/Hörfunk-Berichterstattung zur Fußball-WM 2022" ändern, klingt etwas runder ;)
 
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Ich nehme da die alte Weisheit die schon Trainer-Haudegen in den 70er Jahren gepredigt haben: Bälle flach halten.
Heißt bei mir Boykott dieser gekauften Rolex-WM.
Und das werden durchaus auch andere machen und die Einschaltzahlen könnten für ARD/ZDF eine Abstimmung mit den Füßen bedeuten.
Und neben den Menschenrechtsverletzungen und unfassbaren Aussagen eines Khalid Salman (von dem ich gestern zum erstenmal was gehört habe und hoffentlich auch nie wieder was hören werde) ist es eine Farce, dass in einem Land, das mal den Klimagipfel ausgerichtet hat, Stadionluft klimatisiert wird, weil es sonst angeblich untauglich ist.
(Wenn die Fifa sich schon kaufen ließ, dann hätten sie die Spiele auch im Sommer bei 50 ° durchziehen können ohne Klimaschleudern).
(Und wenn der DFB auf Vielfalt macht, dann hätte er die "Auswahl der BR Deutschland" von diesem Turnier gerade deswegen zurück gezogen).
 
Wen du schon so als "Stars" siehst:)
Dann halt Knief, Lehmann und Kaußen? ;)

Wenn für die dt. Spiele sowie alles ab dem Viertelfinale in alter Manier eine Vollreportage mit 2 und Einblendungen mit einem Reporter angeboten werden, haben wir schon mal 3 pro Spiel. Da kommt man mit den 9 von der ARD aufgelisteten Köpfen nie hin, zumal offenkundige Fernsehgrößen wie Tom Bartels getrost aus dem Radioaufgebot herausgerechnet werden dürfen.
 
Thema ist die Berichterstattung im Radio zur WM. Ich erwarte eine Diskussion und Infos, wann, wo, wie da im Radio über die WM-Spiele berichtet wird. Die politische Diskussion, z. B. über Habeck und die Energiekrise ist OT. Irritierend, dass die Regenbogenfraktion hier auch ihre woken Themen einschleust. Okay, schlimm, was dazu in Katar abgeht. OT? - Nicht ganz. Ich verstehe nicht die Ultra-Fans, die zur WM nach Katar reisen wollen. Dort dann provozierend Alkohol saufen und die Regenbogenfahne schwenken? ...
Die WM boykottieren? - Also, gut finde ich, dass das berühmte "Public Viewing" nicht so exessiv stattfinden soll. Im TV hat man den Schuß nicht gehört, fährt: "Volles Programm!" ... Im Radio wünsche ich mir eine 'gute' Berichterstattung: Etwas 'piano'! - Zu den Spielberichten natürlich auch Hintergrundberichte, was da in Katar hinter der "Show!" hinter den Kulissen passiert. "Die Spiele mögen beginnen!"
 
Denkt eigentlich ernsthaft irgendjemand es ändert sich JETZT noch irgendetwas wenn man die WM nicht schaut?
Es besitzt sicherlich jeder hier ein Smartphone, ihr trinkt sicherlich morgens alle eueren Kaffee, um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Menschenrechtsverletzungen und Sklaverei gibt es nicht nur bei der WM.
Aber da hat das Gutmenschentum dann Pause oder wie?😄
Wenn schon die Moralkeule schwingen, dann bitte auch auf alles verzichten! Aber so weit geht die Nächstenliebe dann wohl doch nicht.
Braucht sich keiner angegriffen fühlen, aber vielleicht regt es zum Nachdenken an.

Klassisches ja, aber...
 
Ich verstehe nicht die Ultra-Fans, die zur WM nach Katar reisen wollen. Dort dann provozierend Alkohol saufen und die Regenbogenfahne schwenken? ...
Ich verstehe die hier mal ausnahmsweise sehr gut.
Die WM boykottieren? - Also, gut finde ich, dass das berühmte "Public Viewing" nicht so exessiv stattfinden soll.
Das fällt schon allein wegen den Temperaturen aus. Und zumindest hier in der Stadt sind Heizpilze soweit ich weiß verboten. Was durchaus Sinn macht, wenn Büros auf 19 Grad gedeckelt sind oder Mieter sich fragen, wie sie ihre Gas- und Stromrechnung bezahlen sollen.
Entweder ganz oder gar nicht. Irgendwie dazwischen und bisschen Kritik, aber doch nicht so wirklich, nur so etwas für das Gewissen, passt gar nicht.
"Die Spiele mögen beginnen!"
Sie werden beginnen.
 
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Sport und kritische Berichterstattung bezüglich der Menschenrechte schließen sich nicht aus. Das erwarte ich sogar von ARD/ZDF.
Dies ist auch meine Meinung. Ich meine aber, dass es bezüglich der Berichterstattung aus Katar eine strikte Trennung geben sollte. Die von ARD und ZDF nach Katar entsandten Sportreporter/Sportmoderatoren sollten sich in ihrer Berichterstattung wirklich auf die sportlichen Belange beschränken.

Ich möchte nicht, dass es dann in jeder Sport-Sendung, egal ob aus Katar oder aus Deutschland, zu einer Verquickung von sportlichen und politischen Inhalten kommt.

Bitte nicht falsch verstehen:

Ich persönlich bin wirklich sehr an der kritischen Begleitung dieser WM durch ARD und ZDF bzw. sehr an einer entsprechend kritischen Berichterstattung in ARD und ZDF interessiert. Nur sollte dies nach meinem Dafürhalten sodann in eigenen Sendungen bzw. in den einschlägigen Politmagazinen wie Report, Frontal oder dem Auslandsmagazin, aber auch in Sendungen wie Sport Inside, heute-show, extra 3 und bei Jan Böhmermann erfolgen.
 
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Ich persönlich bin wirklich sehr an der kritischen Begleitung dieser WM durch ARD und ZDF bzw. sehr an einer entsprechend kritischen Berichterstattung in ARD und ZDF interessiert. Nur sollte dies nach meinem Dafürhalten sodann in eigenen Sendungen bzw. in den einschlägigen Politmagazinen wie Report, Frontal oder dem Auslandsmagazin, aber auch in Sendungen wie Sport Inside, heute-show, extra 3 und bei Jan Böhmermann erfolgen.
Herrlich. Dienstags feiert der eine Sender das sportliche Event (möglichst mit einem ex-Spieler als "Experten", der es nach seiner Karriere nicht zum Trainer, Vereinsmanager, Kiosk Besitzer, Markenheini oder dgl. gebracht hat, aber seit Kindheitstagen Mannschaften wie Japan studiert hat und besser kennt als jeder Japaner sie jemals kennen wird ) und am nächsten Tag haut das ÖR-Politmagazin raus, wie böse Katar ist, während der andere ÖR, der am Montag so böse über Katar berichtet hat, zeitgleich das Event feiert (hoffentlich mit einem "Experten" als Co-Moderator, der jeden Spielzug im Nachhinein analysieren kann und Chance korrekt als Schangse ausspricht).

Bezug zum Hörrundfunk: Der "Experte" ist so was wie der Berater.
 
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Eines sollte in Katar seitens der Journalisten und Moderatoren tunlichst vermieden werden. Nämlich zu versuchen, den Spielern der Nationalmannschaft "kritische" Statements zum Thema Katar abzuringen. Wenn doch, bekommt man vielleicht wieder so ein mega-peinliches Herum-geeiere zu hören wie jenes von Thomas Müller.:wall:

 
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Ein Sport-Event mit weltweitem Charakter ist ein Sport-Event mit weltweitem Charakter. Als solches sollte es betrachtet werden. Beleidigte Leberwürste können ja im Westen demonstrieren, solange sie wollen.
 
Die meisten Menschen werden die WM schauen, da sie Ich-ich-ich-Menschen sind. Die beim Stadienbau krepierten oder durch Katar wegen ihrer sexuellen Ausrichtung als geisteskrank verunglimpften Menschen werden bedauert, aber klare Solidarität mit den real oder potentiell Geschädigten, dazu ist unsere in jeglicher Hinsicht verfressene, dauerkonsumierende Gesellschaft nicht bereit. #33 ist das beste Beispiel dafür.

ARD Radio und Fernsehen wie ZDF hätten die Übertragung nie einkaufen dürfen. Aber auch die dortigen Entscheider denken nur an sich.
 
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Denkt eigentlich ernsthaft irgendjemand es ändert sich JETZT noch irgendetwas wenn man die WM nicht schaut?
Für diese Frage bräuchte ich mindestens einen Telefon-Joker. Denken hat man uns durch Brot & Spiele längst abgewöhnt.
Wir googlen, simsen, tickern & twittern lieber. Statt Bücher zu lesen, verfolgen wir lieber unsere Pakete. Unsere Jugend ist auf dem Weg in die totale Verblödung. Vorbilder? Nicht mehr vorhanden.
Wenn schon die Moralkeule schwingen, dann bitte auch auf alles verzichten!
Moral? Ich tanke immer bei Aral. Alles Super! +++ Dies ist ein satirischer Beitrag. Oder doch ein Stück Wahrheit? Oder beides? Wer weiß denn sowas?;)
 
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ARD Radio und Fernsehen wie ZDF hätten die Übertragung nie einkaufen dürfen. Aber auch die dortigen Entscheider denken nur an sich.
Schwierig.

Den freien Zugang zu einer Berichterstattung über Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung will auch Art. 14 der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste („AVMD-Richtlinie“) sicherstellen. Sie ermöglicht es den Mitgliedstaaten, eine Liste solcher Ereignisse aufzustellen und somit dafür zu sorgen, dass Sportwettbewerbe trotz zunehmender Pay-TV-Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden müssen. Von dieser Möglichkeit hat der deutsche Gesetzgeber in § 13 Abs. 1 und Abs. 2 des Medienstaatsvertrags (MStV)Gebrauch gemacht. Großereignisse, die frei empfangbar ausgestrahlt werden müssen, sind danach

  • Olympische Sommer- und Winterspiele,
  • bei Fußball-Europa- und -Weltmeisterschaften alle Spiele mit deutscher Beteiligung sowie davon unabhängig das Eröffnungsspiel, die Halbfinalspiele und das Endspiel,
  • die Halbfinalspiele und das Endspiel um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes,
  • Heim- und Auswärtsspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft sowie
  • Endspiele der europäischen Vereinsmeisterschaften im Fußball (Champions League, UEFA-Cup) bei deutscher Beteiligung
Vgl. https://www.kek-online.de/medienkonzentration/medienrelevante-verwandte-maerkte/sportrechte

Hieraus ergibt sich meines Erachtens die Pflicht zum Erwerb der Übertragungsrechte für ARD und ZDF, wenn RTL und ProSiebenSat1 nicht daran interessiert sind.
 
ARD und ZDF sind selbst schuld, daß sie die WM-Übertragungsrechte gekauft haben.

Jochen Breyer vom ZDF gibt es ja zu, dass es ein Balanceakt ist, einerseits kritisch über Katar zu berichten und anderenseits Rechteinhaber für die Spiele zu sein. Laut ihm haben die ÖR aber das "Privileg", sich so ein teures Produkt wie die Übertragungsrechte für Katar zu kaufen und es dann aber selbst in gewisser Weise "schlecht" zu reden. Die ÖR müssen die Fußball-WM in Katar dann auch nicht so hochglanzpoliert vermitteln wie es wahrscheinlich bei den Privaten der Fall ist.

Nachzuhören ist das Ganze im Podcast von Micky Beisenherz - siehe unten.Der Podcast bzw. das Gespräch mit Jochen Breyer ist aber zur Gänze hörenswert, er berichtet auch über seine Erlebnisse bei den Dreharbeiten zur Doku in Katar.

 
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Eines sollte in Katar seitens der Journalisten und Moderatoren tunlichst vermieden werden. Nämlich zu versuchen, den Spielern der Nationalmannschaft "kritische" Statements zum Thema Katar abzuringen. Wenn doch, bekommt man vielleicht wieder so ein mega-peinliches Herum-geeiere zu hören wie jenes von Thomas Müller.:wall:

Genau deshalb sollten Journalisten diese Fragen stellen. Man kann auch von Fußballern erwarten, dass sie zumindest einen Hauch einer Ahnung auch von politischen Zusammenhängen haben.
 
zumindest einen Hauch einer Ahnung auch von politischen Zusammenhängen haben.
Eine Riege von mehrheitlich korrupten FIFA-Funktionären hat die WM im Jahr 2010 an Katar vergeben. Das war der eigentliche Sündenfall, den haben aber nicht die aktiven Fußballer zu verantworten.

Heutzutage haben - ganz anders als seinerzeit - die meisten Spieler Abitur, einige studieren sogar neben dem Profi-Fußball. Also kann man sicher davon ausgehen, dass die meisten Spielern sehr wohl politisch gebildet und interessiert sind.

Und trotzdem sage ich: Die Journalisten sollen während der WM in Katar bzw. bereits jetzt, im Vorfeld der WM die Spieler in Ruhe lassen und nicht von selbigen permanent kritische Statements zu Katar einfordern. Was, bitte schön, sollen die Spieler, kurz vor ihrem Aufenthalt in Katar bzw. dann während ihres Aufenthaltes in Katar, schon Großes und Kritisches vor dem Mikrofon von sich geben? Ich weiß nur eines, dass ich als Spieler an ihrer Stelle ab sofort gar nichts mehr sagen würde.

Für die kritischen Fragen, vor allem aber an Funktionäre, Sponsoren und Politiker, hatte man doch in den letzten 12 Jahren ja genug Zeit....
 
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