Bevor es Livestreams gab: Radiosender über Telefon

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Irgendeinen Sender konnte man glaube ich wirklich hören, indem man eine Telefonnummer anrief, ich weiß aber nicht mehr welcher das war.
 
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Das war bis in die 2000er hinein gar nicht so unüblich. Viele Sender hatten eine Telefonnummer, unter der man das aktuelle Programm verfolgen konnte. Diese Nummern wurden (soweit ich weiß) nicht öffentlich gemacht, sondern waren für den Fall gedacht, dass z.B. der PD ins Programm reinhören konnte, ohne im Sendegebiet sein zu müssen. Mit den aufkommenden Streamingmöglichkeiten wurde das dann bald obsolet.
 
Irgendeinen Sender konnte man glaube ich wirklich hören, indem man eine Telefonnummer anrief, ich weiß aber nicht mehr welcher das war.
Das war Hundert,6 in der Gafron-Ära. Die Nummer, unter der man das laufende Programm bundesweit via Telefon hören konnte, wurde on air immer mal wieder angesagt.
Gafron hatte ein "Sendungsbewusstsein" über Berlin hinaus, aber es gab in den 90ern noch kein Streaming.
Um die Jahrtausendwende wurde dieser Telefondienst von Hundert,6 wieder abgeschaltet.
 
Das war Hundert,6 in der Gafron-Ära. Die Nummer, unter der man das laufende Programm bundesweit via Telefon hören konnte, wurde on air immer mal wieder angesagt.
Gafron hatte ein "Sendungsbewusstsein" über Berlin hinaus, aber es gab in den 90ern noch kein Streaming.
Um die Jahrtausendwende wurde dieser Telefondienst von Hundert,6 wieder abgeschaltet.
Die Anzahl der Hörer über das Telefon dürfte überschaubar gewesen sein. Zumindest bis zur Liberalisierung des Telefonmarktes wurde das wohl eher aus Image-Gründen angeboten.
 
Radio Horeb bietet das sogar heute noch an:
Und zumindest früher konnte man auch das Rahmenprogramm der NRW-Lokalradios per Telefon abhören. Das hatte den Hintergrund, dass das eine Notzuführung sein sollte. Die längere Zeit in Betrieb befindliche Nummer funktioniert aber schon seit über einem Jahr nicht mehr, beziehungsweise kann man dort nicht mehr das Programm abhören.
 
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Ich erinnere mich gut, dass 104.6 RTL auch eine interne Durchwahl hatte, wo man das Liveprogramm außerhalb von Berlin/Brandenburg hören konnte. Die habe ich damals - als ich noch in Kiel wohnte - auch ab und zu angerufen. Das ging aber auf Dauer ziemlich ins Geld bei den damaligen Festnetzpreisen. 😆
 
Naja, solche Angebote gab es sicher einige, auch später noch. Ö3 hatte eine ganze Reihe an Nachhörmöglichkeiten per Telefon, etwa Comedy oder Charts. Dort konnte man dann auch für die Hörercharts abstimmen. Ein anderer Service des ORF waren Sportmeldungen per Telefon. Das ging aber glaube ich vom ORF Fernsehen aus, jedenfalls erinnere ich mich dort bei Olympia 2002 öfter angerufen zu haben. Der U20-Generation kann man das natürlich alles nicht mehr erklären.
 
Verkehrsmeldungen per Telefon anhören zu können (vor 1995).
Bei SWR3 gibt es das heute noch, obwohl es nur noch äußerst selten im Radio am Ende eines Verkehrsmeldung-Blocks beworben wird - meiner Erinnerung nach auch schon zu SWF3-Zeiten....

Quelle: https://www.swr3.de/aktuell/verkehr/infos/das-swr3-verkehrszentrum-100.html
"Stauinfos jederzeit
Die aktuellen Verkehrsinfos gibt es im Radio nach den Nachrichten und zur halben Stunde, so wie in den Stoßzeiten viertelstündlich. Auch wichtige Eilmeldungen werden immer sofort gemeldet. Aber das SWR3 Verkehrszentrum liefert die Infos auch online, bei der SWR3 Stauhotline unter der Nummer 07221 9282, im SWR3 Videotext ab Tafel 501 und sogar im kostenlosen Abo für die eigene Strecke mit dem SWR3 Elchbot."
 
Und zumindest früher konnte man auch das Rahmenprogramm der NRW-Lokalradios per Telefon abhören. Das hatte den Hintergrund, dass das eine Notzuführung sein sollte.
Mit Verlaub, das ist Quatsch. Kein NRW-Lokalsender hat jemals das Telefonsignal auf Sendung gegeben. Man hat bei SAT-Ausfällen immer sofort eigenes Programm gemacht. Es hat auch Havarie-Schaltungen mit Notband gegeben, um Sendelöcher so klein wie möglich zu halten.

Die Nummer diente dazu, dass sich potenzielle Werbekunden einwählen konnten, um sich einen Eindruck vom Programm zu verschaffen. Wurde sogar offiziell auf Webseite und in Printanzeigen so kommuniziert.

Quelle: Ich. Ehemaliger Mitarbeiter.
 
Oh, okay. Ich hatte das irgendwann mal hier so gelesen, dass das eine Zuführung für den Notfall gewesen sei, gerade bei der Recherche aber bemerkt, dass du das vor gar nicht allzu langer Zeit schon mal richtig gestellt hattest:
Sorry also für meine Fehlinformation und danke fürs abermalige Richtigstellen.
 
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