Das stimmt so nicht ganz. Der Vorschlag, dass bis zu 20 Hörfunkwellen wegfallen könnten, kam von der "Rundfunkkommission der Länder" - man sollte meinen da sitzen Experten. Daraus sind nun 16 bzw. 17 (je nach Zählweise) mehr oder weniger Programme, teilweise auch nur Mediendienste, geworden.
rundfunkkommission.rlp.de
Welche Programme wegfallen, diese Entscheidung oblag von Anfang an den ARD-Landeshäusern selbst. Diese haben also eigenständig entschieden, welche Wellen gestrichen werden - und verzichten aus freien Stücken auf z.B. eine kooperierte Digitalwelle aus BR Schlager und MDR Schlagerwelt!
Söder und Co. haben damit nichts zu tun. Da gab es andere Schreihälse, denen die ursprünglichen Kooperationsgedanken (neu ab 2024/25: Infoabend, Schlagerabend, Schlagernacht, Popabend, Musikclub, Abend für alle) nicht weit genug gingen.
Dass manche ARD-Anstalten nun viel mehr wegstreichen als sie müssten (denn in ihrer Entscheidung welche Wellen sie einstellen sind sie komplett frei), diese Schuld kann man nicht der Rundfunkkommission anlasten. Viel eher dient deren schwammige Vorgabe nun dazu, unliebsame Digitalwellen loszuwerden, die teilweise auf Druck der Hörer aus Wut über den Verlust ihrer Schlager auf UKW entstanden sind - sonst würde es sie bis heute gar nicht geben.
Bleibt die Frage, was trotz Milliardenüberschüssen, Personalabbau, Gemeinschaftsprogrammen und in Zukunft automatisch steigenden Rundfunkgebühren eigentlich mit dem ganzen Geld passiert bzw. wo das versickert...
Die ARD darf nicht jammern. Von der KEF wurde sie seit Jahren zum verantwortungsbewussten Umgang mit den Geldern der Menschen aufgefordert, und bekam dafür von der ARD den Stinkefinger gezeigt da ihre Vorgaben lediglich Handlungsempfehlungen sind, beispielsweise beim Festhalten an SDTV über Astra für vier weitere Jahre.
Da man selbst nicht fähig oder / und willens war, den Rotstift anzusetzen, übernehmen das nun andere für die ARD. Dass dabei mehr Wellen über die Klippe springen, also notwendig, ist nicht Schuld der Politik. Wenn du an jemanden schreiben willst, dann an deinen Intendanten und die Rundfunkräte/Programmbeiräte.