@ Gelb
Die Systeme wären nicht nur bald voll, es wäre auch hochgradiger Unsinn, eine Produktion, die in einem Konzertsaal oder einem Hörspielstudio erstellt wurde, extra für die meist einmalige Ausstrahlung ins System zu überspielen. In der gleichen Zeit kann man sie dann auch von dem Tonträger senden, auf dem sie vorliegt. Und das dürfte jedenfalls kaum ein File in MPEG II sein, sondern eher DAT oder CD-R (letzteres halt auf kürzere Produktionen begrenzt, ersteres bei mangelnder Pflege auch nicht gerade unanfällig für Pannen).
Stimmt, es ist äußerst unangenehm, wenn eine Produktion eines Kulturprogramms abschmiert, weil das System abstürzt. Passiert ist das auch schon - dem Vernehmen nach sogar mit einem ARD-Nachtkonzert, das man unbedingt aus dem System fahren wollte.
Aber bei Popwellen, die zumeist ohnehin Fremdproduktionen spielen und diese auch immer wieder einsetzen, lohnt sich das System dann halt doch - ebenso wie für redaktionell erstellte tagesaktuelle Beiträge, die seit der Digitalisierung endlich nicht mehr durchs Haus getragen werden müssen.
Im RBB-Radiohaus in Potsdam stehen noch 2 Bandmaschinen im Reservestudio, in den Studios von Fritz und Radio EINS findet man so etwas nicht mehr. Und bei der deutschen Welle in Köln wurden noch bis zuletzt (Umzug nach Bonn im August) fleißig Programmteile auf Schnürsenkel mitgeloggt - immer im Wechsel auf 2 Bändern. Das dürfte jetzt auch Geschichte sein.