Bürgerfunk nach 20 Uhr

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NordlichtSH

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In einem anderen Thema ist es bereits ein wenig diskutiert worden, ob der Bü nun von 18-20 Uhr laufen sollte, damit man ab 20 Uhr landesweit das NRW-Programm empfangen kann (besonders interessant für Pendler). Ich halte es eher für erstrebenswert, den Bü wenn möglich nach hinten zu schieben, im Optimalfall nach 20 Uhr. Der Bü ist nachweislich kein Quotenbringer (um es diplomatisch zu formulieren). Wenn der Bü startet, sind die meisten Hörer weg. Nach 20 Uhr sind sie eh weg, also macht es doch Sinn, die Drivetime bis 20 Uhr auszustrahlen um den nach-Hause -Weg komplett zu begleiten. Wie denkt Ihr darüber?
 
Der Bü ist nachweislich kein Quotenbringer (um es diplomatisch zu formulieren)

Ja, das wird immer behauptet. Aber gibt es da verlässliche Zahlen darüber.

Anderes Thema. Die Bürgerfunker liefern Ihre Sendungen auf verschiedene Träger beim Sender an. Welche Lokalstation ist denn noch nach 20.00 Uhr mir Personal besetzt um die Sendung dann abzuspielen? Oder wer soll vor dem Aussenden den Träger erst im System einspielen damit er automatisch gestartet wird?
 
es gibt zahlreiche Sender, bei denen der Bü täglich automatisch aus dem PC läuft. Da sitzt keiner mehr am Mischpult um den Bü manuell einzufahren. Redaktion oder Dispo spielen den Bü ins System.
 
es gibt zahlreiche Sender......
Aber eben nicht alle. Schau Dich mal bei den kleineren Sendern um, die haben genug mit dem Tagesgeschäft zu tun. Wenn da noch Tonträger in das Systen eingespielt werden müssen wird es noch knapper.
Auch ist die techn. Ausstattung der Sender nicht unbedingt die Beste. Da wird auf einem PC eine CD eingerippt, gleichzeitig ein Text mit Word bearbeitet und das Schnittprogramm ist noch aktiv.
Dann darf man sich nicht wundern wenn dann die Sendung mit Aussetzer abgespielt wird.

Aber was soll die Verschiebung auf 20.00 Uhr bringen. Um diese Zeit sind auch eine menge Pendler unterwegs (z.B. durch die neuen Ladenöffnungszeiten!).

Wolltest Du nicht vorschlagen den Bürgerfunk ganz abzuschaffen?:rolleyes:

Schönen Abend noch
vom primetimer
 
@primetimer

Kein schlechter Vorschlag;)

Nein im Ernst. Das der Bü einem privatwirtschaftlichen Sender wie einer Lokalstation aufgedrückt wird ist auch nur in NRW möglich, aber was sollen wir darüber diskutieren, es ist nun mal Fakt. Richtiger aufgehoben wären die Bürgerfunker sicher bei WDR 5, im Funkhaus Europa oder in einem Offenen Kanal. Mit den Technischen Problemen magst Du Recht haben. So etwas kann auch nicht von heute auf Morgen umgesetzt werden, es sollte aber sicher ein Ziel sein. Wenn Du die Pendler schon ansprichst: Zweifelsohne ist die Zahl der Pendler aber doch vor 20 Uhr höher als nach 20 Uhr. Damit ist dieses Argument hinfällig.
 
Auch wenn wir die Diskussion schon hatten und ich nichts neues dazu beitragen kann, empfehle ich Euch einen Blick ins Gesetz. Der Bürgerfunk muß direkt im Anschluß an das lokale Programm gesendet werden. Bei dem Tempo mit dem die BGs die Sender auf 3 Stunden reduzieren, läuft der Bürgerfunk in Zukunft direkt im Anschluß an Hallo Wach.
Im übrigen wurde in meiner Region drei Monate lang kein Bürgerfunk ausgestrahlt. Ich bin auf die Zahlen der nächsten E.M.A. gespannt. Demnach dürfte der Sender in dem Zeitraum doppelt soviele Hörer haben, wie in dem Zeitraum mit dem Bürgerfunk. Das ist doch ein Märchen.

@primetimer:

Die Sendungen müssen nicht gerippt werden, sie werden einfach in den CD-Spieler befördert und abgespielt.


@NordlichtSH: Nach 20 Uhr macht EinsLive ein Programm vom Typ Bürgerfunk, es bleibt vielen Höreren nur BFBS und WDR 2 übrigen, wenn auch im Lokalradio Bürgerfunk läuft.
Da freue ich mich lieber auf die Soundcheck-Classics. Und was ist mit Radio Essen? Dort gibt es Bürgerfunk um 9.04 Uhr.
 
Man kann die Diskussion ja mal um ein paar Fakten anreichern:
Die Hörfunknutzung Mo-Fr liegt je nach Verbreitungsgebiet
um 18 Uhr bei 11-18 %;
um 19 Uhr bei 6-11 %;
um 20 Uhr zwischen 4 und 9 %.

Nun noch die Pendler:
18 Uhr 3-7%
19 Uhr 2-5%
20 Uhr 2-5%

Also wegen der Pendler muss man Bürgerfunk nicht verschieben.
Aber auch ich bin für eine Verschiebung des Bürgerfunks - zum WDR!
 
Wenn Du noch mal genau nachliest habe ich die Pendler auch nur als zusätzliches, nie als wichtigstes Argument angeführt. Schön aber, daß wir in Sachen WDR einer Meinung sind:)
 
Dass in NRW jeder Lokalsender Büfu ausstrahlen muss, ist m.E. neben den oft angeführten medienpädagogischen Aspekten die pure Absicht der Gesetzgeber. Ein künstlich initiierter Stolperstein, um die Privaten klein und für den WDR ungefährlich zu halten.

Gleiches gilt natürlich auch für die Frequenzsituation: Der WDR wird nicht im Traum daran denken, den Locals weitere Kapazitäten zu überlassen (und sie damit zu stärken).
Die Locals in NRW werden von der Politik (dem WDR) behandelt wie unmündige, pubertierende Kiddies.
Als allererstes sollten sich die Kölner von ihrer Beteiligung am Privatsender (!) radio NRW trennen und die Oberhausener damit in die Eigenverantwortlichkeit entlassen.

Fazit: Es wird Zeit für einen Regierungswechsel an Rhein und Ruhr. Seit Steinbrück geht's da doch komplett über die Wupper. :mad:
 
"Nach 20 Uhr macht EinsLive ein Programm vom Typ Bürgerfunk"
Holla, diese Behauptung bedarf der näheren Erklärung....
 
Ein OWL-ler hatte das schon mal ganz gut gemacht: Bü zwischen 21 und 22 Uhr... Am Ende landete der Fall vor Gericht und der Sender verlor :(

Bü zur Drivetime ist meiner Meinung nach ein Wurf von Knüppeln zwischen die Beine eines marktwirtschaftlich orientierten Radioprogramms.
 
@Klaus B.:

Das Unternehmen wußte aber auf was es sich einläßt. Schließlich gingen die meisten Lokalradios nicht am 1. April 1990 auf Sendung sondern einige Monate später. Es hätten sich damals auch andere BGs gefunden. Nach Aussagen von BG-Mitgliedern war RTL und Co. an den NRW-Lokalradios vor der Lizenzierung interessiert.
 
Ach, alles Quatsch, weg mit dem Kram, wer hört schon dieses Gestammel und dieses mit 08/15-Musik gepaarte, dumme Geschwätz?
 
Warum Bürgerfunk?!

Um das ganze nicht so subjektiv zu sehen, wie einige in diesem Threat, muss man das Ganze mal aus der Sicht der politisch-wissenschaftlichen Komponente sehen.
Die SPD ist vor gut 15 Jahren eine Partei des "kleinen Mannes" gewesen (wie es heute ist, mag ich zu beurteilen!). Die Abscht Ende der achtziger Jahre war es unter der absoluten Mehrheit im Landtag, den Bürgern mehr Mitsprache zu geben bzw. es zu ermöglichen, dass jeder seine Meinung mitteilen kann. Besonders Themen sollten dort behandelt werden, die sonst beim Frisör erzählt wurden. Jeder sollte seine Meinung (MINDERHEITEN!!!) IM RADIO äußern können. Der WDR damels diese Rolle erfüllt. Es gab einige Sendestunden in der Woche, indem Hörer Programm machen konnten. Das war den Politikern in Düsseldorf aber nicht genug. Mit dem Zwei-Säulen-System war deshalb die Forderung geknüpft, den Bürgen Anteile des Programms zur Verfügung zu stellen. Das in lokalen Verbreitungsgebieten in absoluten Zahlen mehr Möglichkeiten bestehen, Bürgern dieses Angebot zu ermöglichen dürfte gegenüber einer landesweiten Ausstrahlung über den WDR auch klar sein. Und das der Bürgerfunk nicht zu Zeiten ausgestrahlt werden sollte, zu denen kaum einer hört, ist aus politischer Hinsicht doch logisch, oder?!?! Jedenfalls kann das doch nciht das Ziel dieser Absicht sein...

Deshalb ist nicht die Frage, ob Bürgerfunk aus den Lokalradios verschinden/abgeschafft werden sollte! Wenn der Bürgerfunk auf eigene Sender (oder auf ein neues WDR-Programm) verlagert werden würde, wären doch die Locals die Ersten, die laut schreien würden! Ich finde den demokratischen Aspekt, den die SPD damals (und vielleicht heute) durchaus legitim.
Ich finde aber, die eigentliche Frage ist: hat das Land die Berechtigung den kommerziellen Rundfunkunternehmen Vorgaben in der Programmgestaltung zu machen?

Denkt mal drüber nach...


Gruß

glühbirne

P.S.: Ich wähle nicht SPD;)
 
@glühbirne:

Bereits in den 80er Jahren gab es in NRW Offene Kanäle, die den Bürgern die Partizipation an dem Medium Radio ermöglichten. Diese wurde ausschließlich in einigen Kabelnetzen verbreitet.
Ich finde aber, die eigentliche Frage ist: hat das Land die Berechtigung den kommerziellen Rundfunkunternehmen Vorgaben in der Programmgestaltung zu machen?

Eine andere Möglichkeit wäre die Trennung der Frequenz nach Stunden. Täglich von 18.00-20.00 Uhr Bürgerfunk. Wie es z.B. in München der Fall ist:

94.5 (AFK München) (Mo-Fr 0-17h, Sa/So 0-8h)
net fm 92.4 (Mo-Fr 17-19h)
Radio Lora München (19-24h)
Radio Feierwerk (Sa/So 8-19h)

Unterschiedliche Anbieter auf einer Frequenz.

Ausserdem sollten wir den Vorteil des Verlegerprivilegs nicht vergessen. 1990-1992 klopften auch andere Anbieter an die Türen der VGs. Aber sie wurden quasi Zwangsverheiratet.
Von Anfang an gibt es den Bürgefunk. Die Verleger haben nicht verzichtet und haben sich auf den Markt eingelassen. Jetzt sollten sie nicht klagen.
 
@ NordlichtSH

du scheinst trotzdem nicht ganz verstanden zu haben, was ich sagen will. Mein Denkanstoß ist nicht neu, scheint aber bei vielen nicht lange im Hinterkopf zu bleiben, was bei der Argumentation in diesem Forum deutlich wird.

"Nein im Ernst. Das der Bü einem privatwirtschaftlichen Sender wie einer Lokalstation aufgedrückt wird ist auch nur in NRW möglich

Die Sache ist nicht, dass es so ist sondern warum es so ist!!!!!!

Natürlich läuft es auf das gleiche Ziel hinaus, aber der Weg ist ein anderer. Und der muss bei dieser Debatte berücksichtigt werden, sonst hat es keinen Sinn.

Deshalb sage ich es gerne nochmal: Denkt mal drüber nach...

Gruß

glühbirne

P.S.: Ich wähle immer noch nicht SPD
 
"Man muss das Unmögliche fordern, um das Mögliche zu erreichen."

In Gedenken an den 126ten von Hermann Hesse.
 
Aus guter Quelle:
Gäbe es in NRW keine Koalition SPD/Grüne, sondern SPD/FDP oder gar SPD/CDU, dann gäbe es den BF seit letztem Jahr, mit Einführung des neuen LMGs nicht mehr. Einzig und allein die Grünen klammern sich an diese, uns Lokalfunker, behindernde Einrichtung.

Mal ehrlich: Viele RW-Ehrenamtliche und andere Menschen des BFs tendieren vom Äußerem auch zu den Grünen.
 
hey hey wir sind aber nicht die grünen Marsmenschen mit
den langen Antennenohren.
Sprich ... wenn man Bürgerradio macht und dieses unter anderem
auch pädagogisch anleitet ist man nicht automatisch ein Grüner.
 
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