Bürgerrundfunk eine Alternative?

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Pirni, diesmal nur eine halbe Seite? Das kannst Du besser.

Und Du willst mir erzählen, dass es vor der Dualisierung des deutschen Rundfunksystems mehr Arbeitsplätze in den Medien gegeben hat als heute?

dozey.gif
Ahhhhhh,ja, verstehe.
 
Leider verfällt auch dieses sehr gute Thema hier wieder in absoluter Niveaulosigkeit. Da aber heute in der Radio-Szene fast nur noch 22jährige arbeiten, kann ich die Unreife der Beiträge hier zumindest verstehen.

Mal ganz im Ernst: Die Privatradios haben sich doch selbst in die Misere gebracht. Erst wird die Information aus dem Programm verbannt, dann werden die Mods immer jünger (und billiger), große Teile des Tages automatisiert und schon haben wir die Radiokrise 2002. Ob da wirklich noch jemand aufs Karussell aufspringen will - trotz evtl. freiwerdener Frequenzen ?
 
Hei, lustige Argumente tanzen hier einen Apokalypso.

Am besten gefällt mir das Argument, Privatsender sollen auf irgendwelchen Frequenzen Arbeitsplätze schaffen, oder aber die Öffentlich-Rechtlichen sollen das tun, oder irgendwelche Bürgerfunker verhinderten das.

Irgendwie eine abseitige Gegenüberstellung.

Keiner der drei genannten Formen haben die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Ist einfach nicht so, wenn`s auch ein für uns ganz nützliches "Abfall-Produkt" ist.

Ein Privatsender hat vor allem eine Aufgabe : Geld verdienen, Profit machen, und zwar möglichst viel.

Ein Öffentlich-Rechtlicher Sender hat vor allem eine Aufgabe, nämlich unsere Grundversorgung mit Informationen sicherzustellen (übrigens ein verbrieftes Grundrecht), und zwar möglichst umfassend.

Und ein Bürgerradio hat die (mehrere) AufgabeN, ein rundfunkkulturelles Alternativangebot vorzuhalten, die Medienkompetenz der Bevölkerung zu stärken (sic!) und gegebenenfalls (wie in Niedersachsen) darüberhinaus die unterentwickelte Informationsgrundversorgung durch die ÖRs auf lokaler Ebene zu vergrößern.

Darum geht`s bei den drei Formen, alles andere kommt vielleicht dazu.

Kein Schwein verlangt von einem Privatsender selbstlose Service-Leistungen für die Zivilgesellschaft, es könnte aber für Veranstalter wie Rezipient von Nutzen sein.

Nirgends steht geschrieben, daß ein ARD-Sender dazu da ist, Werbung zu spielen oder mit Musidudelprogrammen möglichst optimale Quoten zu erreichen.

Und niemand hat dekretiert, daß bei Bürgerradios ein Haufen Volldeppen Amateurfunk machen müssen -- das geht auch als Mix mit Ehrenamtlichen und "Profis".

gez. G.E. Lessing
(z.Zt. verreist nach Ringparabelien)
 
@ Deason:
Die Leute, die hier mit diesen Argumenten um sich werfen, sind genau diejenigen, die von "professionellem" Radio sprechen und den heutigen Dudelfunk meinen.

Man braucht heute nicht mehr nach Amerika zu fahren, um dortige Stationen zu hören. Ich sage nur Internet. Dann würde man ganz schnell drauf kommen, dass dort diese Claimerei und Totjingelei nicht mehr stattfindet.


Und nochwas: Es gibt in Deutschland viele Beispiele, dass "Freies Radio" nicht gleichzusetzen ist mit "NRW-Bürgerfunk" oder sonstigen "Offenen Kanälen". Inhaltlich sollte keine Zensur herrschen, wohl aber in gewisser Hinsicht für die technische Ausführung...
 
Mir ist schon klar, dass ich mit mit der Aussage nicht nur Freunde mache... aber so richtig hat doch niemand das wirtschaftliche Argument entkräftet.

By the way... doch der Rettungssanitäter hat viele Neuerungen verpasst. Und wie viele Kollegen freier Radios und OKs haben denn zuvor professionell Radio gemacht? Das glaubst Du doch selber nicht.
 
@ Cue40

danke für Deinen qualifizierten Beitrag. Ich weiß sehr wohl, wer ich bin, was ich kann und bei welchen Sender ich arbeite.
 
@ Deason

Es ist egal, wie viele Arbeitsplätze ein Privater oder ÖR bereithält. Es sind allemal mehr als bei OKs oder freien Radios. Und wenn die Sender nicht darauf aus sind, möglichst viel Geld zu verdienen, könnten sie auch keine Angestellten bezahlen.
 
Diddel!
Welcher Investor will schon auf einer Frequenz senden, die mal einem NKl gehörte? Die haben meist nur 100 oder 1000 Watt.
 
@Diddel69: Seit wann gibt es Privatradio als AB-Maßnahme??? Nun mal im Ernst, es gibt mehr als genug pseudo-professionellen Dudelfunk - da muss man auch mal ein paar Alternativen wie die FRs,NKLs etc. tolerieren, die selbstverständlich ins UKW-Band gehören. Das Argument mit den Arbeitsplätzen ist sowas von an den Haaren herbeigezogen, dass es wehtut...
 
@ studix

Was Du als pseudo professionellen Dudelfunk bezeichnest, ist einfach eine andere Form des Radios als das Informations- und Beitragsradio. Ich nenne das schlichtweg Musiksender und dagegen ist doch absolut nichts einzuwenden.

Außerdem übertreibst Du mit AB-Maßnahme. Das ist Privatfunk sicherlich nicht. Aber kein privater oder ör Sender kommt ohne Personal aus (das auch bezahlt wird), OKs und freie Radios schon.

Hallo... 100 - 1000 Watt Sendeleistung ist auch schon was. Viele Lokal- und Regionalsender im Süddeutschen Raum senden auf 100-300 Watt Frequenzen.
 
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