Hei, lustige Argumente tanzen hier einen Apokalypso.
Am besten gefällt mir das Argument, Privatsender sollen auf irgendwelchen Frequenzen Arbeitsplätze schaffen, oder aber die Öffentlich-Rechtlichen sollen das tun, oder irgendwelche Bürgerfunker verhinderten das.
Irgendwie eine abseitige Gegenüberstellung.
Keiner der drei genannten Formen haben die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Ist einfach nicht so, wenn`s auch ein für uns ganz nützliches "Abfall-Produkt" ist.
Ein Privatsender hat vor allem eine Aufgabe : Geld verdienen, Profit machen, und zwar möglichst viel.
Ein Öffentlich-Rechtlicher Sender hat vor allem eine Aufgabe, nämlich unsere Grundversorgung mit Informationen sicherzustellen (übrigens ein verbrieftes Grundrecht), und zwar möglichst umfassend.
Und ein Bürgerradio hat die (mehrere) AufgabeN, ein rundfunkkulturelles Alternativangebot vorzuhalten, die Medienkompetenz der Bevölkerung zu stärken (sic!) und gegebenenfalls (wie in Niedersachsen) darüberhinaus die unterentwickelte Informationsgrundversorgung durch die ÖRs auf lokaler Ebene zu vergrößern.
Darum geht`s bei den drei Formen, alles andere kommt vielleicht dazu.
Kein Schwein verlangt von einem Privatsender selbstlose Service-Leistungen für die Zivilgesellschaft, es könnte aber für Veranstalter wie Rezipient von Nutzen sein.
Nirgends steht geschrieben, daß ein ARD-Sender dazu da ist, Werbung zu spielen oder mit Musidudelprogrammen möglichst optimale Quoten zu erreichen.
Und niemand hat dekretiert, daß bei Bürgerradios ein Haufen Volldeppen Amateurfunk machen müssen -- das geht auch als Mix mit Ehrenamtlichen und "Profis".
gez. G.E. Lessing
(z.Zt. verreist nach Ringparabelien)