CB-Funk war zu der Zeit, so um 1975 herum vor allem durch ein großes Ärgernis bekannt geworden. Für viele Leute ist der in den Fernseher oder ins Radio hineinquatschende CB-Funker noch in leidiger Erinnerung. Heute faßt man sich an den Kopf, was sich Zulassungsbehörden und Hersteller dabei eigentlich gedacht hatten, nicht vorher eine Verträglichkeit der Gerätschaften ausgiebig zu testen. Würde damals Mobiltelefon in der heutigen Form zugelassen worden, wäre nämlich der Aufschrei über mysteriöse Knattertöne in Radio und Fernsehen sehr groß gewesen.
Man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, dass Erfahrungen, die mit dem CB-Funk gemacht wurden, dann in die Topologie, die Kleinzellenstukrur und Leistungsbegrenzung des GSM-Netzes eingeflossen sind. Ebenso wurden simultan die technischen Anforderungen der Empfangsgeräte dahingehend verbessert, dass sie gegen Störungen von CB- und Amateurfunk unempfindlicher wurden. Dafür bekamen sie sogar eine Extra-FTZ-Nummer. Wurde 1988 diese Nummer um Buchstaben S oder SK ergänzt, sollte dies ein Gütesiegel dafür sein, nicht gestört werden zu können. So kann CB-Funk als groß angelegter Feldversuch angesehen werden, dessen Erfahrungen dann in die Konzeption eines Mobiltelefonnetzes mit eingeflossen sind.
Aber die Rechnung wurde ohne den Wirt gemacht. Es liegt auf der Hand, dass Rangeleien um die Kanäle bei ursprünglich nur 12 an der Zahl bei mindestens 200 oder mehr aktiven Funkern an der Tagesordnung waren. Auch hier wurde dann die vom AM-Rundfunk her altbekannte Methode, dass der lauteste den leiseren überschreien kann, in Form von Leistungserhöhung bei den CB-Funkern unter Benutzung von "Nachbrennern", Zusatzverstärkern in die Tat umgesetzt. Also waren die vorher zugrundegelegten Berechnungen für die Einstrahlfestigkeit der Radios und Fernseher gleich wieder Makulatur. Im grußen Städten hielt sich kaum einer der CB-Funker an die ursprunglich zugelassene 0,5 Watt Grenze bei AM. Hier waren 100 Watt Sendeleistung der Platzhirsche an der Tagesordnung.
Zwar gab es eine geringe Verbesserung bei Verwendung der Modulationsart FM, aber die ursprüngliche Problematik bestand potenziell weiterhin.
So drehten sich die meisten Gespräche der Funker darum, wie man unliebsame Teilnehmer wieder vergrätzen kann, wie man seinen Stamm-Kanal gegen Eindringlinge mit Klauen und Zähnen verbal verteidigt. Und die Streitereien nahmen nicht selten reichlich unschöne Formen an. Ja, es ging sogar soweit, dass, wie in der Boulevardpresse nachzulesen, handfeste Schlägereien unter CB-Funker keine Seltenheit darstellten.
Es ging also garnicht mehr um
das große Interesse der Drahtlosen Nachrichten
sondern darum, wer den stärkeren Sender hatte, um sich als "Platzhirsch" behaupten zu können.
Kein Wunder, dass sich "echte" Amateurfunker vom CB-Funk, der ohne Prüfung und Lizenzierung betrieben werden kann, abgrenzen wollten.
An diesem Desaster des CB-Funks von früher waren aber auch die in Büchern, Zeitschriften und so weiter publizierten, völlig überzogenen Vorstellungen schuld.
Da gab es zum Beispiel den Fahrlehrer, der über Funk Motorrad-Fahrunterricht geben wollte, wie es die Werbung als eine der Anwendungsbereiche des Funks versprach, und dann schnell merkte, dass das so nicht klappen konnte, wenn ständig einer dazwischenquatscht. (Heute nimmt man BT dafür.)
Dann sahen einige Leute dies als Ersatz für das Telefon. Merkten aber schnell, dass trotz Gebührenpflicht kaum ein längeres Gespräch geführt werden konnte.
Und die Liste der Beispiele, wieso CB-Funk in seiner zunächst geplanten und propagierten Form zum Scheitern verurteilt sein musste, könnte fast beliebig weitergeführt werden.
Heute gibt es Mobiltelefon und Internet. Eine ganze Menge anderer Kontaktmöglichkeiten, die es früher eben noch nicht gab.
Trotzdem ist CB-Funk unter LKW-Fahrern offenbar immer noch beliebt, und es gibt noch hie und da lokale Funkrunden in denen es gesitteter zugeht als früher.
CB-Funk ist auch bei Urlaubern beliebt, wenn sie in einem Gelände unterwegs sind, wo Mobiltelefon versagt.
Soweit die jeweiligen Bestimmungen des Landes CB-Funk es zulassen.
Und, ganz nebenbei bemerkt, das Satellitentelefon ist nicht nur teuer, funktioniert aber auch nicht überall. Zum Beispiel in weiter nördlicheren Breitengraden und innerhalb von Gebäuden.
Bei Miete: Also 600 Euro Kaution, dann für 5 bis 10 Euro pro Tag, dann noch die Kosten fürs Gespräch.