Matthias
Benutzer
Da wundert sich noch jemand, weshalb die Umsätze der Plattenindustrie in den Keller gehen! Die Herren Plattenbosse schielen nur noch auf schnellstmöglichen Gewinn und halten die Kundschaft für dumm genug, das aufgekochte Zeug zu kaufen.
Natürlich gibt es Kinder, die - allein schon aufgrund ihres Lebensalters - die Originale nicht kennen. Sie sind noch durch den Fernsehmüll beeinflußbar. Sie sind mit dem Schrott, der unseren Ohren angeboten wird, aufgewachsen und kennen es nicht anders. Aber die haben kein Geld, um gnadenlos überteuerte CDs zu kaufen (ich erinnere daran: vor 2002 kostete eine CD-Single 9,99 bis 12,99 DeMARK, jetzt wollen die ungelogen 9,99 EURO für ein Lied, das in 5 Versionen auf der CD ist - 'nen B-Seiten-Titel gibt es oft gar nicht mehr).
Nachdem sich das Internet so ausgebreitet hat, war es eine logische Folge, daß die Kinder sich ihre Musik auf diese Weise besorgen. (Als ich noch ein Kind war, hab' ich immer im Radio mitgeschnitten und schon damals hat sich die Musikindustrie darüber beklagt, daß das Mitschneiden im Radio ihre Plattenverkäufe massiv gefährden würde. Also hat man flugs noch einen Obulus je verkaufter Musikkassette abgezockt <img border="0" title="" alt="[Wütend]" src="mad.gif" /> )
Erwachsene Käufer spricht das, was da momentan so geboten wird großteils nicht an, die kaufen es also nicht (oft schon deswegen, weil sie noch das Original im Plattenschrank zu Hause haben).
Folge: die CD-Verkäufe sinken ... und wer ist schuld? Der böse böse Konsument, weil er nicht konsumieren will. Eine logische Schlußfolgerung wäre, das Produkt attraktiver zu machen. Aber genau das Gegenteil findet statt. Anstatt Geld in neue Bands und in Experimente mit neuen Musikrichtungen usw. zu investieren (= Zukunftsinvestition), wird eine gigantische Summe in irgendwelche grottenschlechten Kopierschutzverfahren gesteckt, die technische Probleme zu hauf verursachen und der Kunde wird gleich pauschal als potentieller Straftäter vorverurteilt.
Die Aktionäre sind wieder mal ruhiggestellt und der Shareholder Value kann wieder nach oben gehen. Daß aber breite Käuferschichten nicht bereit sind, sich für dumm verkaufen zu lassen, hat ja auch die "Teuro"-Kampagne gezeigt.
Das ist doch - etwas verkürzt - was gerade im Musikbuisness abgeht. Ich für meinen Teil habe seit Jahresbeginn keine einzige CD mehr gekauft, die einen Kopierschutz hat. Es liegt mir beileibe fern, diese CD zu kopieren und an andere Leute weiter zu geben. Schließlich sehe ich nicht ein, daß ich eine Schweinekohle für die CD hinlege und dann an andere weiterverschenke. Nein, im Gegenteil: Ich will die Musik als MP3 auf meinem Computer haben und sie mir bei der Arbeit vorspielen lassen oder einfach eine schöne CD mit meinen Lieblingssongs für's Auto zusammenstellen, denn es ist absurd, die Original-CD im Auto mitzunehmen - kurz gesagt, ich möchte einfach problemlos eine LEGALE PRIVAT-KOPE erstellen.
Ich denke, es müßten mehrere Dinge auf mehreren Ebenen passieren:
• Die CD-Preise müßten wieder auf ein vernünftiges und bezahlbares Maß zurückgehen
• Auf einer Longplayer-CD sollten wieder mehr als zwei Titel draufsein, die man wirklich anhören kann
• Die Musikindustrie sollte nicht mehr nur ihren Fokus auf den schnellen Gewinn legen, sondern in die Zukunft inverstieren
• Ein wenig mehr Experimentier-Freude im Radio wäre ebenfalls angebracht. Moderatoren sind nicht nur zum Claimen da, sondern sie können auch Fakten und Hintergrund-Informationen zu - bisher - unbekannten Titeln, die testweise im Programm auftauchen, geben (aber das kostet ja schon wieder Vorbereitungszeit und Redaktions-Ressourcen, die bereits weggespart sind)
• Ich bin nicht unbedingt Grönemeyer-Fan, aber er gehört halt zu den Musikern in Deutschland, die noch ihre Musik echt komponieren und sich Gedanken über einen Text machen ... davon müßte es wesentlich mehr geben.
Ich könnte noch einiges mehr anführen, aber dann würde es vermutlich zu viel werden. Möglicherweise bin ich jetzt etwas am Thema vorbeigeschrammt, aber ich denke, diese ganze "gecoverei" ist eine der vielen Sünden, die in der Musikindustrie derzeit begangen werden.
Dort hat man einfach die Zeichen der Zeit nicht wahr haben wollen (es war wichtiger, möglichst viel abzuzocken, als für die Zukunft zu planen), hat die Kundenwünsche ignoriert und den technischen Fortgang verschlafen. Jetzt ist man hart gelandet und anstatt eigene Fehler einzusehen und zu korrigieren, wird laut gejammert und die Kunden als die bösen dargestellt, die man mit Kopierschutz, hohen CD-Preisen, schlechter Musik, schlecht aufgekochtem-schon-mal-dagewesenem usw. für ihre Kaufzurückhaltung bestrafen muß.
Sorry für dieses endlos lange Posting, aber ich ärgere mich einfach so sehr und es mußte mal raus, sonst wäre ich geplatzt!.
Was denkt Ihr über meine Argumentation, liege ich richtig oder sehe ich das falsch? Ich bin auf Eure Antworten gespannt.
Natürlich gibt es Kinder, die - allein schon aufgrund ihres Lebensalters - die Originale nicht kennen. Sie sind noch durch den Fernsehmüll beeinflußbar. Sie sind mit dem Schrott, der unseren Ohren angeboten wird, aufgewachsen und kennen es nicht anders. Aber die haben kein Geld, um gnadenlos überteuerte CDs zu kaufen (ich erinnere daran: vor 2002 kostete eine CD-Single 9,99 bis 12,99 DeMARK, jetzt wollen die ungelogen 9,99 EURO für ein Lied, das in 5 Versionen auf der CD ist - 'nen B-Seiten-Titel gibt es oft gar nicht mehr).
Nachdem sich das Internet so ausgebreitet hat, war es eine logische Folge, daß die Kinder sich ihre Musik auf diese Weise besorgen. (Als ich noch ein Kind war, hab' ich immer im Radio mitgeschnitten und schon damals hat sich die Musikindustrie darüber beklagt, daß das Mitschneiden im Radio ihre Plattenverkäufe massiv gefährden würde. Also hat man flugs noch einen Obulus je verkaufter Musikkassette abgezockt <img border="0" title="" alt="[Wütend]" src="mad.gif" /> )
Erwachsene Käufer spricht das, was da momentan so geboten wird großteils nicht an, die kaufen es also nicht (oft schon deswegen, weil sie noch das Original im Plattenschrank zu Hause haben).
Folge: die CD-Verkäufe sinken ... und wer ist schuld? Der böse böse Konsument, weil er nicht konsumieren will. Eine logische Schlußfolgerung wäre, das Produkt attraktiver zu machen. Aber genau das Gegenteil findet statt. Anstatt Geld in neue Bands und in Experimente mit neuen Musikrichtungen usw. zu investieren (= Zukunftsinvestition), wird eine gigantische Summe in irgendwelche grottenschlechten Kopierschutzverfahren gesteckt, die technische Probleme zu hauf verursachen und der Kunde wird gleich pauschal als potentieller Straftäter vorverurteilt.
Die Aktionäre sind wieder mal ruhiggestellt und der Shareholder Value kann wieder nach oben gehen. Daß aber breite Käuferschichten nicht bereit sind, sich für dumm verkaufen zu lassen, hat ja auch die "Teuro"-Kampagne gezeigt.
Das ist doch - etwas verkürzt - was gerade im Musikbuisness abgeht. Ich für meinen Teil habe seit Jahresbeginn keine einzige CD mehr gekauft, die einen Kopierschutz hat. Es liegt mir beileibe fern, diese CD zu kopieren und an andere Leute weiter zu geben. Schließlich sehe ich nicht ein, daß ich eine Schweinekohle für die CD hinlege und dann an andere weiterverschenke. Nein, im Gegenteil: Ich will die Musik als MP3 auf meinem Computer haben und sie mir bei der Arbeit vorspielen lassen oder einfach eine schöne CD mit meinen Lieblingssongs für's Auto zusammenstellen, denn es ist absurd, die Original-CD im Auto mitzunehmen - kurz gesagt, ich möchte einfach problemlos eine LEGALE PRIVAT-KOPE erstellen.
Ich denke, es müßten mehrere Dinge auf mehreren Ebenen passieren:
• Die CD-Preise müßten wieder auf ein vernünftiges und bezahlbares Maß zurückgehen
• Auf einer Longplayer-CD sollten wieder mehr als zwei Titel draufsein, die man wirklich anhören kann
• Die Musikindustrie sollte nicht mehr nur ihren Fokus auf den schnellen Gewinn legen, sondern in die Zukunft inverstieren
• Ein wenig mehr Experimentier-Freude im Radio wäre ebenfalls angebracht. Moderatoren sind nicht nur zum Claimen da, sondern sie können auch Fakten und Hintergrund-Informationen zu - bisher - unbekannten Titeln, die testweise im Programm auftauchen, geben (aber das kostet ja schon wieder Vorbereitungszeit und Redaktions-Ressourcen, die bereits weggespart sind)
• Ich bin nicht unbedingt Grönemeyer-Fan, aber er gehört halt zu den Musikern in Deutschland, die noch ihre Musik echt komponieren und sich Gedanken über einen Text machen ... davon müßte es wesentlich mehr geben.
Ich könnte noch einiges mehr anführen, aber dann würde es vermutlich zu viel werden. Möglicherweise bin ich jetzt etwas am Thema vorbeigeschrammt, aber ich denke, diese ganze "gecoverei" ist eine der vielen Sünden, die in der Musikindustrie derzeit begangen werden.
Dort hat man einfach die Zeichen der Zeit nicht wahr haben wollen (es war wichtiger, möglichst viel abzuzocken, als für die Zukunft zu planen), hat die Kundenwünsche ignoriert und den technischen Fortgang verschlafen. Jetzt ist man hart gelandet und anstatt eigene Fehler einzusehen und zu korrigieren, wird laut gejammert und die Kunden als die bösen dargestellt, die man mit Kopierschutz, hohen CD-Preisen, schlechter Musik, schlecht aufgekochtem-schon-mal-dagewesenem usw. für ihre Kaufzurückhaltung bestrafen muß.
Sorry für dieses endlos lange Posting, aber ich ärgere mich einfach so sehr und es mußte mal raus, sonst wäre ich geplatzt!.
Was denkt Ihr über meine Argumentation, liege ich richtig oder sehe ich das falsch? Ich bin auf Eure Antworten gespannt.