DAB+: Der zweite Bundesmux

“Hast du denn Fakten?“
Nein, eben.
Aber wenn ich welche habe, mache ich dann lieber einen neuen Faden auf. Hier findet ja keiner mehr was.
Ende. (Ihr könnt euch gern weiter aufregen😂)
 
Der 1. DAB Mux versorgt etwa 85 Prozent der Fläche Deutschlands.
Die privaten Sender darin kommen zusmenn auf gerade mal 979.000 Hörer
Das ist nicht mal eine Million.
Technisch erreicht werden aktuell (wenn man optimistisch ist) 90 Prozent der Bevölkerung.
Also ungefähr 74.000.000 Bürger.

Somit hören von den 74 Mio. Menschen, die ihn empfangen können, gerundet lediglich 1,3 Prozent ein privates Programm aus dem 1. Mux.

Besonders bitter: Das Schlagerparadies hat mit dieser deutschlandweiten Abdeckung 124.000 Hörer. Paloma, was nur in einigen Kabelnetzen sendet, kommt ohne DAB schon allein auf 112.000 Hörer.

RTL Radio hat rein über Kabel und Sat (bisher ohne DAB) aktuell 152.000 Hörer.
Ich bin auf die nächste MA im Herbst 2021 gespannt, wieviel dazukommen.
Oder ob die Zahl sogar abnimmt.

Da ToggoRadio seit heute auch über Satellit sendet, bin ich auch auf deren Zahlen gespannt. Ob die überhaupt soviel Hörer erreichen, dass sie ausgewiesen werden.
 
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Das ist eigentlich eine Steilvorlage für die Freaks. Aber ich habe die Webradio-Bitraten der ÖR nicht genau im Kopf. Viele private Sender haben 192kBit und auch 48kbit im Angebot.
Du hast das richtig gesehen, ist aber sonst keiner drauf eingestiegen...
Und ja, AAC-HE kann wesentlich bescheidener klingen als ein wirklich schon schlechtes 128 kbps Layer 3. Liegt allerdings vor allem daran, was die SBR aus dem mehr oder minder verbogenen Quellmaterial machen will. Ganz vereinfacht: kloppt man im Processing ordentlich Höhen drauf um analog „schön luftig und transparent“ zu klingen versucht die SBR empfängerseitig - die ja den an sich nicht übertragenen Hochtonbereich wieder hinzurechnet - diesen völlig künstlichen Klang wiederherzustellen. Mit den deutlich bekannten Kollateralschäden, sowas kann Layer 3 tatsächlich auch bei 128 kbps besser.

192 kbps Layer 3 sollten eigentlich Standard sein, das klappt sogar an den übelsten DSL-Anschlüssen gut... Ob es unbedingt 48 kHz sein müssen... ich denke nein. Wenn das für UKW aufbereitete Signal auf dem Stream liegt (oder sogar per UKW-Rückempfang beim externen Dienstleister zugeführt wird) reichten auch 32 kHz.

Bin mir aber sehr sicher, dass der Zwerg das weiß :) genauso, wie man so manches „Komprimat“ auch in 8 Bit packen könnte ;)
 
Den gibt es nicht. Das was du meinst ist die Verstümmelung seitens vieler Sender. Hör die mal egoFM an, da denkt du nie im Leben, dass das nur 72kbps in AAC sind. Und gut klingt es auch noch. Kann man problemlos durch nen FM Transmitter jagen und es klingt wie ein hochwertig aufbereitetes UKW Signal.
 
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@Wanderdüne
Ich füge noch mal einen dritten Fehler an:
Fehlende Werbung in Print, Plakatwände (ganz böse: bei Stoer!) und TV für den 2. BuMux von AD.

Ich wollte zunächst nur auf die grundlegenden Fehleinschätzungen bei der Marktbetrachtung hinweisen. In einem Absatz habe ich ja angefügt, dass ich von Marketing erst nicht anfangen möchte. In der Tat ist ein fehlendes Hörermarketing, was die beiden eher (im Verhältnis zu nationalen Aktivitäten) kleinen Unternehmen Media Broadcast und Oschmann national überhaupt nicht stemmen können.
 
Kleiner Vergleich, wie weit die Norweger so sind mit ihrem 2. Bundesmux: Anhörungsverfahren für die einzelnen Radiosender /Anbieter läuft bis Mitte November, die Programmplätze (CUs) kommen bis Jahresende unter den Hammer. Anfang Januar geht es da los mit dem Sendebetrieb.

Jede Wette: Die Norweger (Planungsbeginn war erst Mitte 2020) haben ihren 2. Mux noch vorher komplett auf der Antenne bevor in Deutschland alle 16 neuen Programme auf Sendung sind.
 
Norwegen kannst du aber mit Deutschland nicht vergleichen. Dort gibt es ja quasi keine UKW Infrastruktur mehr, also wird selbstverständlich alles getan um es auf DAB+ voranzubringen. In Deutschland wäre das zumindest auf UKW ja auch nicht anders.
 
So ganz stimmt das nicht.
In Oslo kannst du noch 25 norwegische UKW-Frequenzen empfangen, teilweise mit verschiedenen Anbietern im Sendezeitteilungsverfahren darauf,
In Trondheim sind es 15, in Bergen 16, in Stavanger 24. 14 Programme senden in Molde noch auf UKW.
Ich war selber überrascht, dass es immer noch soviele sind.

Das sind mehr, als in jeder deutschen Großstadt mit Ausnahme von Berlin!
(und vll. noch Frankfurt am Main oder Randgebiete von München)

Wohlgemerkt: 3 Jahre nach der UKW-Abschaltung der großen Sender dort.
 
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RTL Radio hat rein über Kabel und Sat (bisher ohne DAB) aktuell 152.000 Hörer.
Nö. Über die beiden UKW-Frequenzen in Saar-Lor-Lux erreicht man rund 5 Mio. Menschen auch per herkömmlichen UKW. Interessant wäre bei den bundesweiten Sendern daher eine Aufschlüsselung in der MA, wo sich diese Hörer befinden. Darüber könnte man dann eine tatsächliche DAB+-Nutzung ausmachen.

Paloma, was nur in einigen Kabelnetzen sendet, kommt ohne DAB schon allein auf 112.000 Hörer.
Du weißt aber schon das in der aktuellen MA vom Juli die DAB-Hörerzahlen mit erfaßt wurden, das diese Zahl daher DAB-Hörer mit einschließt?

Der 1. DAB Mux versorgt etwa 85 Prozent der Fläche Deutschlands.
Die privaten Sender darin kommen zusmenn auf gerade mal 979.000 Hörer
Das ist nicht mal eine Million.
Technisch erreicht werden aktuell (wenn man optimistisch ist) 90 Prozent der Bevölkerung.
Also ungefähr 74.000.000 Bürger.
Nö. Geh mal von den Stundendurchschnittszahlen weg zur Tagesreichweite. Schwarzwaldradio, SSL, RTL Radio und Schlagerparadies erreichen zusammen schon 1,5 Mio. Hörer. Wenn man das Klassik Radio und die Absolut-Sender noch dazu nimmt, sind wir schon bei über 2,6 Mio. Die Zahlen der ÖRs noch dazu ergeben dann doch eine zwar noch nicht ausreichende, aber dennoch stetig wachsende Zahl der DAB+-Nutzer.
Davon abgesehen ist mir nicht ganz klar, worauf du eigentlich hinaus willst. Schau dir die Hörerzahlen des DLF an. Die senden seit Jahr und Tag als einzige (fast) bundesweit. Deren Quoten waren auch nie der Hit.

Letztlich isses doch so das bei den meisten Leuten eingefahrene Hör-Gewohnheiten vorherrschen. Wir haben das immer gehört, also hören wir das auch weiter. Jemanden zum dauerhaften Umschalten auf ein anderes Programm zu bewegen ist ein schwieriges Unterfangen. Das funktioniert nur, wenn man da auch etwas bietet. Ob dieses Umschalten auf UKW, DAB+ oder von UKW auf DAB+ stattfindet, spielt dabei gar nicht die große Rolle. Der eigentliche Punkt ist die alte und in Teilen nicht unberechtigte Angst der Veranstalter vor der Masse der Programme. Man kann nunmal nicht drei Programme gleichzeitig hören. Und je mehr Sender on air sind, um so weniger Hörer haben die Sender im einzelnen, weil sich halt jeder dann das raussucht, was seinem ganz persönlichen Geschmack am nahesten kommt. Im TV gab es diesbezüglich eine ähnliche Entwicklung. Je mehr Sender es gab, umso mehr sanken die Quoten der einstigen Giganten. Das ist eigentlich auch fast logisch.
 
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Ja und, wo ist das Problem, wenn sie schneller sind? In Norwegen ist auch das Gesundheitssystem besser aufgestellt, weil das Land kleiner und mit mehr Geld ausgestattet ist.
 
Und je mehr Sender on air sind, um so weniger Hörer haben die Sender im einzelnen, weil sich halt jeder dann das raussucht, was seinem ganz persönlichen Geschmack am nahesten kommt. Im TV gab es diesbezüglich eine ähnliche Entwicklung. Je mehr Sender es gab, umso mehr sanken die Quoten der einstigen Giganten. Das ist eigentlich auch fast logisch.

Und genau deswegen sind auch die Privatsender nicht mehr terrestrisch frei empfangbar, es rechnet sich einfach nicht.

Wie ein DAB+-Sender langfristig überleben soll, der eine bundesweite Ausstrahlung finanzieren muß, aber nur ein paar hunderttausend Hörer hat, ist mir scheierhaft.
 
Und genau deswegen sind auch die Privatsender nicht mehr terrestrisch frei empfangbar, es rechnet sich einfach nicht.
Das rechnet sich eher nicht, weil die Zahl der Zuschauer per DVB-T überschaubar ist. Da sind Aufwand und Nutzen halt nicht mehr gegeben. Bedanken dafür sollte man sich einzig und allein bei Schwarz-Schilling, der in den 80ern seinen irrwitzigen Plan die Bundesrepublik zu verkabeln, ohne Rücksicht auf Verluste umgesetzt hat. Hinzu kommen teils irrwitzige Lizenzkosten für Free-to-air-Ausstrahlungen in HD und/oder UHD, worüber man sich wiederum bei der Filmwirtschaft bedanken kann. TV ist aber nunmal nicht Radio, weil man letzteres mit einem Bruchteil der Kosten veranstalten kann, die man für den Betrieb eines Fernsehprogramms benötigt.
 
Dass Musterdemokratien wie Norwegen oder auch die Schweiz mehr Bürgernähe, kürzere Entscheidungswege, weniger Bürokratie und ein besseres Sozial- und Gesundheitswesen haben (und dort auch die Integration sehr viel besser klappt) und auch im Bereich "digitaler Rundfunk" den Nachbarländern (konkret Schweden und Österreich) weit voraus sind, liegt wohl eher daran, dass die EU nicht ihren Würgegriff um diese 2 Länder hat.

Man sollte sich lieber mal an solchen positiven Beispielen orientieren anstatt ewig auf eine Antwort aus Brüssel zu warten, von Leuten wie Digitalminister Öttinger, die vermutlich nicht mal wissen, was ein "Mux" ist.

Nun wird man am Montag sehen, wie das Angebot aussieht. Wenn da wirklich nur auf der Hälfte der dann angebotenen Programme nur Musik läuft bis Jahresende oder sogar darüber hinaus, ist es fraglich ob man damit ausreichend Leute begeistern kann, die von bestehenden Angeboten (UKW oder DAB) wechseln.

Die Songsuche vom neuen Absolut Top macht jedenfalls (vor allem wenn man die von Absolut Hot mal daneben legt) nicht wirklich Lust auf mehr:

absolutradio.de/top/playlist
absolutradio.de/hot/playlist

Zu einem überwiegenden Teil überwiegen auch dort aktuelle Titel, gemischt mit ein paar älteren Sachen, die aber auch auf Antenne Bayern laufen (All American Rejects - Gives you hell oder Maroon 5 - This love z.b.)
Alle halbe Stunde ein Song aus der Dekade 2000 bis 2010 ist zu wenig.

Auch auf Antenne Bayern, RTL und Toggo läuft überwiegend Pop- und EDM-Musik der letzten 2 Jahre. Die überschneiden sich schon sehr stark.
 
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Dass Musterdemokratien wie Norwegen oder auch die Schweiz mehr Bürgernähe, kürzere Entscheidungswege, weniger Bürokratie und ein besseres Sozial- und Gesundheitswesen haben (und dort auch die Integration sehr viel besser klappt) und auch im Bereich "digitaler Rundfunk" den Nachbarländern (konkret Schweden und Österreich) weit voraus sind, liegt wohl eher daran, dass die EU nicht ihren Würgegriff um diese 2 Länder hat.


Auch hier wieder nur so populistische wie falsche Behauptungen von Dir, vermutlich zusammengeklaubt aus verschwörerischen alternativen Frustrierten-Seiten - ach ja, das rechts-intellektuelle Kampfblatt des ungepoppten Mannes, die NZZ, kommt ja auch aus der Schweiz.

Das Gesundheitssystem in Norwegen ist nicht "besser".
Alle Bewohner*Innen dort müssen in Norwegen für jeden Arztbesuch und jede Überweisung/Krankmeldung einen Eigenanteil bezahlen von mindestens 141 NOK, also ungefähr 12 bis 16 Euro (je nach aktuellem Wechselkurs.)
Die jährliche Deckelung liegt bei ca. umgerechnet 250 Euro, again, je nach Wechselkurs.

Die Kosten für zahnmedizinische Behandlung werden Erwachsenen von der Krankenkasse GAR NICHT erstattet, da schließt Du mal eine Extraversicherung ab oder zahlst Deine Kariesbehandlung bitte selbst.
Das System einer festen Hausärztin / eines festen Hausarztes gibt es so auch nicht unbedingt.

(Übrigens, die norwegische Krone ist prima abgerauscht im Vergleich zum Euro schon vor Coronazeiten, aber seitdem erst Recht. Alles, Gesundheitskosten wie Währungsverfall wie enge EU-Verbundenheit, siehe unten, gilt übertragen auch für das Nicht-EU-Land Island.)

Beide, Schweiz wie Norwegen sind wichtige Handelspartner der EU, haben sich zu den "4 europäischen Freiheiten" verpflichtet (Freier Warenverkehr - Freier Personenverkehr - Freier Dienstleistungsverkehr -
Freier Kapitalverkehr).

Die Ablehnung einer EU-Vollmitgliedschaft hatte in Norwegen (wie in Island) überwiegend Fischerei-und Seemeilen-Hoheitsrechts-Gründe, nicht viel mehr. Plus 'ne Schippe Populismus von nationalkonservativen Angstmachern ("die EU wird mit planetengroßen Fischtrawlern kommen und uns SOFORT ALLES wegfischen und ALLE verlieren dann ihre Arbeit...").
Beide Volksabstimmungen in Norwegen in den 70ern und 90ern über einen Beitritt zur EG bzw. EU gingen knapp aus.

In der Schweiz ist übrigens gerade die Volksabstimmung Typus SVP-Blocher-böser-alter-Mann-mit Waffenfetisch-und-Paternalismus-Komplex-will-die-Integration-"besser steuern", misslungen.

(Die rechtskonservative SVP wollte den Zuzug von Ausländern in die Schweiz limitieren. In dem Referendum votierten mehr als 60 Prozent dagegen. Wäre das Referendum im gewünschten Sinne der Spalter ausgegangen, hätte das für die Schweiz brexit-artige Zukunftsaussichten gehabt, denn für die EU sind die 4 Freiheiten zu Recht nicht-verhandelbar.)

Lustigerweise lässt auch die Schweizer Regierung über wirklich elementar-entscheidende Themen wie die Bindung des Franken an den Euro oder andere Finanzpolitik NIE das "Volk" abstimmen.

Die Schweiz und Norwegen sind bis aufs Engste mit der EU verflochten und wären ohne diese gegenseitigen Beziehungen sicher anders dran. Norwegen war bis in die 70er Jahre hinein übrigens vergleichsweise sehr arm.

Ich könnte hier noch seitenweise schreiben, z.B. auch über die (historischen) Beziehungen zwischen der EG/EU und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) oder den EFTA-Mitgliedstaaten,
aber das willst Du eh alles nicht wissen,

alles, was Du willst, ist Fake News verbreiten, trollen, die Gesellschaft entzweien und Minderheiten höchstens tolerieren, aber nicht akzeptieren, Du willst den Stillstand oder Rückschritt inklusive Mysogonie.
Du bist ein übler Hetzer und Verleumder und vermutlich auch vor Selbsthass zerfressen, das ist das eigentliche Problem. Dann sei doch auch so konsequent-gestrig und schaff Dein Internet ab und, noch besser, geh doch mal wieder in eine Bibliothek.

Versuchs mal mit Empathie.
Vermeide selbstverschuldete Unmündigkeit durch Abdriften in Wahn und Bildungsmangel.
 
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@s.matze
Absolut wäre ja ziemlich schlecht beraten, wenn sie nur "Nische" anbieten würden wie bisher.
Also ist es m. M. n. konsequent, dass die mit TOP auch ein "klassisches" Hitradioformat anbieten. Auch neben ABY und RTL.

Ich sehe den BMux2 eher kritisch. Insbesondere mit so Viertligisten wie dem Baumarktdingens und dem Driverdingens und weil AD wohl auf zwei Plätzen sitzen geblieben ist und das ein absolut negatives Licht auf den 2. BMux wirft. Aber Absolut hat zumindest auf dem Papier ein Portfolio von 5 (mit Relax im 1. BMux) und später 6 oder 7 Sendern, halbwegs eine gewisse grob bundesweite "Macht" der technischen terrestrischen Erreichbarkeit. Das hat ffn, BR, RPR oder rbb nicht. Auch nicht der WDR.
Das ist auch nicht zu unterschätzen.
 
Im Paralleluniversum wird kommuniziert, dass nach der Fertigstellung der neuen Studios noch ein Sport- und ein Talkradioformat von Absolut im 2.Bundesmux starten soll.
 
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