DAB+: Der zweite Bundesmux

Gut so, dann kann man nämlich erstmal gucken ob sich das Einschalten lohnt. In diesem Fall wäre das für mich kein Einschaltgrund. Da gibt es besseres von Elton John.
 
Juchu. Da man ausnahmslos jeden Titel auf ausnahmslos jedem sender ausnahmslos bis zum Erbrechen um die Ohren gehauen bekommt, kennt man doch auch ausnahmslos alle ohnehin.
 
Gestern, kurz nach 6, konnte man erstmals in der Geschichte der Menschheit erleben, dass bei div. Chefs von Radiosendern in NRW die Scheißperlen rückwärts in die Poren zurück rollten und dort verschwanden. Angesichts des Desasters innerhalb vom BM2 glaube ich, wird UKW noch einige Stunden erhalten bleiben. Wenn man frech wäre, könnte man fragen, ob Spotify der Geldgeber einiger (verheimlichter) BM2-Sender ist. Übrigens gibt es preiswerte Jingle-Produzenten, die Voicetracks für eine Morningshow anbieten. Allemal billiger und besser..........
 
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Von dem, was ich hier lese, gibt es mit diesem "Billig-Start" von Nostalgie in Deutschland nur eine Erklärung: Die NRJ-Gruppe wollte nur so wenig Geld für den Sendestart ausgeben und hat für die Programmkosten nur das Minimalbudget vorgesehen. Keine richtigen Moderationen (nur VT), Standard-Playlist, Moderatoren aus der Energy-Konserve, die nicht zum Format passen und schließlich das Jinglepaket aus Frankreich, was dann letztendlich auch die französische Aussprache des Sendernamens on air erklärt. Kosten sparen bis zum geht nicht mehr. Vielleicht auch wenig verwunderlich, da man noch keinen Hörerstamm generiert hat und DAB+ immer noch sehr viel weniger Hörer erreicht als UKW. Ich kann mir diese Strategie nur so erklären, dass NRJ sich unbedingt einen Platz im Bundesmux sichern wollte. Man setzt darauf, dass DAB+ in Zukunft den Ton angeben wird. Das ist im Prinzip sehr gut schließlich ist es auch eine Zukunftstechnologie. NRJ hat sich für Platzhalter-Strategie entschieden. Solange finanziell nichts rausspringt und keine Vermarktung ordentlich stattfinden kann, will man so wenig wie möglich ausgeben. Einen Beweis für diese Theorie findet man in Flandern mit dem dortigen Nostalgie. Dort sendet man fast überall auf UKW und hat ordentlich ins Programm investiert: eigens niederländisch produziertes Jinglepaket, einige zur Zielgruppe passende Moderatoren und z.B. im Gegensatz zu Nostalgie in Deutschland starke Präsenz in den sozialen Netzwerken.

Ob es uns nun gefällt, was NRJ da macht, oder oder nicht: Das, was Du da beschreibst, nennt sich schlicht und ergreifend Strategie. Ein Konzern wie NRJ kann es sich leisten, jahrelang einen Sender auf Sparflamme und mit wenig Einnahmen zu betreiben, bis dann tatsächlich DAB+ eine größere Marktdurchdringung hat. Denn dann sitzt man wirklich mittendrin. Man kann es dem Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht nicht unbedingt verübeln, so zu handeln.

Ich finde es übrigens bemerkenswert, wenn ein kommerzielles Unternehmen wirklich so langfristig denkt.
 
Ein Konzern wie NRJ kann es sich leisten, jahrelang einen Sender auf Sparflamme und mit wenig Einnahmen zu betreiben
Na ja...
In Ffm haben sie einen prestigeträchtigen UKW-Markt hingeschmissen, statt da strategisch zu denken. Auch wenn der diesen Börsen-Pferdefuß hatte.
Würden die heute wohl garantiert nicht noch mal so machen so einen Fehler. Also so einen UKW-Platz wie Ffm sang- und klanglos aufzugeben.
, bis dann tatsächlich DAB+ eine größere Marktdurchdringung hat. Denn dann sitzt man wirklich mittendrin. Man kann es dem Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht nicht unbedingt verübeln, so zu handeln.
Das stimmt.
Ich finde es übrigens bemerkenswert, wenn ein kommerzielles Unternehmen wirklich so langfristig denkt.
Gilt auch für die RC mit ihrem 80er-Platzhalter. Und sinngemäß für RTL.
 
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Energy musste erkennen, dass das was sie selbst machen, in Frankfurt schon zu viele große Platzhirsche machen. Dafür eine eigene Station, zuveranstalten lohnt sich für ein Konzern nicht, für einen Mittelständler vielleicht schon.
 
Sagen wir es mal so: Wenn man in NRW endlich mal die Medienpolitik ins heute transferieren würde, wäre dort der am heißesten umkämpfte Radiomarkt der Republik, denn da wohnen nunmal die meisten Leute. So ist Berlin die Hochburg. Ob sie das aber auf Dauer bleibt, wird man sehen.
 
Energy musste erkennen, dass das was sie selbst machen, in Frankfurt schon zu viele große Platzhirsche machen. Dafür eine eigene Station, zuveranstalten lohnt sich für ein Konzern nicht, für einen Mittelständler vielleicht schon.
Vom Prestige für das UKW-Portfolio wäre dass immer noch besser als z. B. Basel.
NRJ würde den Fehler m. E. nicht mehr machen.
 
Sagen wir es mal so: Wenn man in NRW endlich mal die Medienpolitik ins heute transferieren würde, wäre dort der am heißesten umkämpfte Radiomarkt der Republik, denn da wohnen nunmal die meisten Leute. So ist Berlin die Hochburg. Ob sie das aber auf Dauer bleibt, wird man sehen.
Wenn man mal durch die Berliner Privatradios durchzappt, fragt man sich, welche Station wohl als erstes geschlossen wird. Voicetracking inzwischen auf allen Kanälen, auch werktags. Zu ganz unterschiedlichen Uhrzeiten. Morgens, mittags, abends. Inzwischen Standard. Alternativ auch Musik Nonstop.
 
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Wenn man mal durch die Berliner Privatradios durchzappt, fragt man sich, welche Station wohl als erstes geschlossen wird. Voicetracking inzwischen auf allen Kanälen, auch werktags. Zu ganz unterschiedlichen Uhrzeiten. Morgens, mittags, abends. Inzwischen Standard. Alternativ auch Musik Nonstop.

Glaub mir, J E D E R Radiomacher wünscht sich ein 24h-Live-Programm, Spezialsendungen, Nachrichtenmagazine - aber das muss finanzierbar sein. In den 90ern haben Privatradios das Geld mit beiden Händen zum Fenster rausgeworfen und das ist heutzutage, besonders in diesem Jahr, anderes. Man kann ja mal überlegen wie andere Branchen aufgestellt sind wenn 40-70 Prozent weniger Kohle als früher da ist.
 
Was mir an diesem 2. Bundesmux eindrucksvoll auffällt ist mal wieder, wie stark das deutsche Radio doch in der Beraterfalle gefangen ist und sich mit wenigen Ausnahmen von dort nicht mehr befreit hat. Seit Ende der 90er-Jahre heißt es, dass in Deutschland nur vier Formate funktionieren: Oldie-based AC, AC klassisch, EHR/CHR und Rock. irgendwann kam dann noch Schlager als Nische dazu, eine Sparte, die zuvor verhasst war, angeblich nicht werbekompatibel trotz vieler Hörer. Andrea Berg, Helene Fischer und Co. haben das Image verbessert, vor allem weil sich seither wieder mehr junge Menschen für diese Musik interessieren und es daher für die Werbewirtschaft wieder interessanter ist.

Die Berater-Firmen boten und bieten fertige Listen mit den best getesteten Songs, maßgeschneidert für den deutschen Markt. Sie haben den Machern eindrucksvoll vermittelt, dass es eine Todsünde ist einmal einen Titel zu spielen, der nicht auf dieser Liste steht: Statt "Owner of a lonely heart" mal "Love will find a Way" von Yes als Beispiel, den Song hört man in vielen Ländern außerhalb Deutschlands, zuletzt habe ich ihn bei Dienstreisen in Dänemark und Belgien bei gängigen Sendern gehört. Hierzulande funktioniert er angeblich nicht, da die Menschen ihn nicht kennen und dann den Sender wechseln. Und so wird musikalisch eine Einfalt geboten, die sich von der analogen nun in die digitale Welt verlagert. Statt 100 UKW-Programmen mit identischer Musikfarbe nun 500 digitale. Und ich habe die Befürchtung, dass das sogar funktionieren wird und man am Ende den einzigen Geisterfahrer, das Schwarzwaldradio, hinter dem nun mal kein großer Konzern steht, aus dem Markt verdrängen wird.

Ein Kollege hat es mal gut ausgedrückt: Wem Musik egal ist, hört Radio. Wer Musik liebt, der hört kein Radio (mehr).
 
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Wenn sich alle dieselben 4 Musik-Formate nutzen müssen sich die Sender in der Darstellung unterscheiden. Das heißt es muss ordentlich moderiert werden.
Ist aber bei keinem neuen Sender der Fall.
Wenige vorproduzierte Moderationshäppchen werden lieblos zwischen die Titel gestreut.

Habe Driversradio im Büro laufen. Musik ist OK. Nur Ava Max passt nicht dazu. Aber zum Autofahren nicht geeignet. Eher einschläfernd als interessant. Welcher Fernfahrer soll dazu gebracht werden den Sender einzuschalten.

Bei Nostalgie genauso. Des Absolut-Sendern auch.
Wenn sich hier nichts zum Besseren wendet werden die Programme wohl schneller Pleite sein als befürchtet.

Was wird dann aus dem 2. Bundesmuxx? Wird ihn jemand für wenig Geld aufkaufen und dann neu starten?
 
Und wenn man wirklich was für die Fernfahrer tun wollen würde, dann müsste man doch eher in die Nachtversorgung investieren. Wie damals z.B. die Nachtschicht bei Radio SAW mit Marc Angerstein, der damals eine echte Community bei den Brummi Fahrern hatte. Und außer die ARD-Popnacht vom SWR ghibt es sonst auch kein einziges Programm mit weiterer Hörerbeteiligung, meines Wissens nach.
 
Statt "Owner of a lonely heart" mal "Love will find a Way" von Yes als Beispiel
Und, das wurde hier ja auch schon mehrfach geäußert, kann man auf eigentlich alle Gruppen ummünzen. Ob Dire Straits, Gerry Rafferty, Hall & Oates, Elton John - die Liste ließe sich ewig fortsetzen - von allen wird nur ein Bruchteil der herausgebrachten Werke im Radio gespielt. Und dabei handelt es keineswegs um radiountaugliche Titel.
Interessant ist auch, dass die heute "unterschlagenen" Titel einst nicht erfolglos waren.

Es ist natürlich klar, dass gewisse Titel wohl nun mal sein müssen um die Hörer nicht zu verschrecken, aber dass es nicht möglich sein soll in gewissen Abständen einen etwas weniger gespielten Song einer bekannten Formation ins Programm zu nehmen mag ich nicht wirklich glauben.
 
Ich muss schon sagen
in diesem Forum schreiben inzwischen hauptsächlich die Nörgler, weltfremden und ganz bestimmt keine Radio Macher oder gar Radiohörer mit dem Geschmack der breiten Masse.
Den ganz normalen Radio Konsumenten kann man mit den Programmen des ersten und zweiten Bundemuxes aber ganz gut zufrieden stellen .
Ich finde im zweiten Bundesmux Absolut Bella, Oldies, Hot , Top, RTL, Toggo, 80s80s, Nostalgie und Rock Antenne Klasse.
Antenne Bayern bundesweit dachte ich am Anfang ok komisch läuft allerdings bei meinem Zahn Klempner seit dem Start auf DAB+ in der Praxis und er ist kein Bayer .
dpd Drivers Classics da finde ich die Musik Auswahl mal wirklich sehr langweilig allerdings mal abwarten wie sich das Programm noch enwicklet.
Auf Klassik Radio Movie, das Sportradio und Absolut Talk freue ich mich sehr.
Das Profi Radio muss ich abwarten ....
Joke FM brauch ich persönlich gar nicht .
Ich wünsche mir 90s90s für den zweiten Bundesmux.

Alle Nörgler die zu wenig Tiefgang bemängeln
Wenn ich gut gemachte Nachrichten und Hintergrund Berichterstattung hören will höre ich den DLF oder SWR Info.
Wenn ich lokale Infos möchte schalte ich meinen Lokalen Privatdudler oder das ARD Regionalprogramm an.
Wenn ich Alternative Musik hören will schalte ich z.B. den Querfunk an.
Für Hobby und "Freak" Programme gibt es das Internatradio
Der zweite Bundesmux ist für den Anfang gut so wie er ist.
Übrigens eure absolut negative Sichtweise juckt keinen Radio Macher und auch kaum einen Hörer.
 
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