Wer die Krankheiten des deutschen Musikbegleitdudeldödelradios in Potenz hören will, zappe sich durch den "BuMu2":
- lahme Musikauswahl, die ausschließlich auf völlig totgespielte "Konsenstitel" setzt mit einem Hang zu Slow/Medium-Titeln und hohem Balladen-Anteil
- fehlender Flow in der Musik
- bisweilen zum Musikformat unpassende Verpackungen
- austauschbare, lahmarschige Moderateusen ohne Wiedererkennungswert, gerne werden 20-jährige in Formaten eingesetzt, die sich an deren Elterngeneration wenden.
- knallharte Stundenuhren, vorgeschriebene Linercards, fix getimte Moderationsslots. Gut, die gibt es in anderen Ländern auch, aber da gehen die Präsentatoren "kreativ" damit um, in Deutschland pflegt man einen Umgang, den man getrost soldatesk nennen kann.
- die Präferenz Aalglatt und chemisch rein über kreativ und vielleicht mal leicht chaotisch
Im Großen und Ganzen klingt alles recht lieblos und austauschbar. Ob es da mal ein Discospecial am Samstagabend rausreißt? So was ist ja nett, aber die Kernbaustelle wäre mal das Tagesprogramm. Wenn da außer belanglosem Voicetracking und ebenso belangloser 500-Titel-Rotation sowie zugekauften Allerweltsnachrichten nichts kommt, kann ich auch bei Studio Brussel, NPO Radio2, BBC Radio2, FIP, Radio Ottanta oder WCBS-FM bleiben. Bill Lee hats wenigstens drauf.