DAB+ in Berlin und Brandenburg

Und selbst dann wird es noch Monate dauern, bis die ausgewählten Bewerber den Sendebetrieb aufnehmen - falls das überhaupt jemals geschieht. Kennt man ja aus Berlin. Wie lange hat das mit Radio Holiday gedauert.
 
Radio Holiday wusste nicht so recht was sie wollen. Erst 12D, dann 7B, dann wieder 12D und letztendlich sind sie im 7B auf Sendung gegangen (was ich als sehr vernünftig empfinde, auf die Kosten bezogen)
 
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Ausgeschrieben waren aber Kapazitäten im 12D und auf diese hatten sie sich ursprünglich beworben. Wenn ich mir das nicht leisten kann oder will, dann sollte ich die Finger davon lassen.
Dass man dann doch Kapazitäten im 7B haben konnte, war Zufall.
 
Mehr Vielfalt auf DAB+? Einfalt trifft es wohl besser. Es ist in Berlin/Brandenburg kein einziges Genre hinzugekommen, was nicht vorher schon auf UKW (meist bis zur Genüge) bedient worden ist.
Rock? StarFM, radioeins, Flux
Jazz? Jazzradio, in Teilen von Berlin auf UKW empfangbar
Klassik? Klassikradio, seit Urzeiten auf UKW, dazu noch rbb Kultur
Schlager? unnötigerweise von Antenne Brandenburg entsorgt, Schlagerradio füllt die entstandene Lücke hervorragend
News/Talk? diverse Private haben sich hierbei die Finger verbrannt, inforadio vom rbb hat steigende Hörerzahlen und ist nach meinem Empfinden besser als das, was hier vom NDR als Overspill reinkommt.
Jugendradio? Der Gedanke ist so absurd, dass sich kein Anbieter aus Berlin-Brandenburg an dieses Genre wagt. Und BigFM hört keiner.

Aber: wo sind die bahnbrechenden, neuen Formate auf DAB+, von denen mir seit 15 Jahren immer wieder etwas erzählt wird? Positiv betrachtet ist DAB+ nur mehr vom Gleichen. Und vor allem mehr Aussetzer. BuMu 2 abseits der A11? Nur 60 Kilometer von der Bundeshauptstadt entfernt? Keine Chance. Soviel zum Thema "Vorteile" von DAB+.
 
Dass man dann doch Kapazitäten im 7B haben konnte, war Zufall.
Genau. Das kam nur durch den Ringtausch mit Radio Potsdam zustande.

"Der Wechsel von Radio Potsdam auf den Kanal 12D wurde möglich, weil Radio Holiday auf die geplante Verbreitung im Kanal 12D verzichtet hat und lieber im Berliner Stadtmux auf Kanal 7B senden möchte."

Warum also bewirbt sich die RadioGroup denn überhaupt erst auf die ausgeschriebenen Kapazitäten im 12D? Mit Radio Germany One hatte man auch große Pläne und hat ewig lang einen Sendeplatz blockiert.

Und die MABB mit ihren merkwürdigen Auswahlentscheidungen (gewiss keine Bestenauslese) schaut dem Treiben zu und forciert die kurzzeitige Verschwendung von de-facto freien CU, anstatt diese für langjährige Ankermieter nutzbar zu machen. Beste Beispiele sind zuletzt PureFM und Grossstadtradio gewesen.

Mit derartigen Programmen, die für kurze Zeit (maximal 5 Jahre) eine gewisse Steigerung der inhaltlichen Vielfalt bringen, ist aber auf Dauer kein langfristiger Sendebetrieb und schon gar kein Mux-Ausbau möglich.
 
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Das sie den Zuschlag dafür bekommen, ist vorher nicht sicher. Wenn man sich überall bewirbt ist man dann flexibler, wenn man gewinnt.
Das ist auch im Eisenbahnbetrieb ein Problem. Oftmals bekommen EVUs den Zuschlag, obwohl sie weder das Personal noch das benötigte Rollmaterial dafür haben - auch teilweise mehr als ein Jahr nach Aufnahme des Betriebsbeginns nicht.

Da die LMAen aber alle untereinander vernetzt sind, sollte sich herumgesprochen haben, wer dort einen guten Leumund hat oder wer nur als Schaumschläger gilt und seine Rechnungen verspätet oder gar nicht zahlt? Zumal mit einem der als "on/off"-Kandidaten auffallenden Programme bzw. dessen Vorgänger-Betriebsgesellschaft, hatte die MABB doch selbst schon ihre eigenen, ganz nachhaltigen "Erfahrungen" gemacht. Warum werden solche Bewerbungen nicht von Anbeginn aus als "unzulässig", weil ungeeignet oder nicht die Voraussetzungen zur Aufrechterhaltung eines dauerhaften Sendebetriebs erfüllend, aussortiert und abgewiesen??

In Sachsen ist ja jetzt auch wieder einer dieser professionellen Experten-Sender aufgetaucht, von dem man zuvor nur Abschaltmeldungen und Schuldzuweisungen/Vorwürfe/Schmutzausschüttungen ggü. dem Sendenetzbetreiber gelesen hatte.

Radio CB und Radio PM senden bereits seit Jahren über DAB. Nur ist denen plötzlich eingefallen, dass ihnen ihre Zweizimmerwohnung nicht mehr gefällt und sie nun lieber ein großes Dachgeschossapartment bewohnen möchten. Wieviele Hörer hat eigentlich Radio Cottbus in Frankfurt und Berlin, wieviele Hörer hat Radio Potsdam in Guben, Forst oder Prenzlau? Und was will ein Lokalsender aus Potsdam, der nicht einmal landesweit in Brandenburg empfangbar ist, in Chemnitz oder Dresden, anstatt sich um den Netzausbau im eigenen Heimatmarkt zu kümmern? Nur mal rein interessehalber, warum man dafür Geld verbrennt...
 
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Vielleicht wäre mkt ner UKW Frequenz mehr zu holen. Die 96,7 ist doch derzeit in der Ausschreibung. Bisher hat sich pure immer auf irgendwelche Funzeln beworben, ging allerdings immer leer aus.
Zum Vergleich: Das ähnlich kleine lulu.fm blüht seit seiner UKW Aufschaltung immer mehr auf und hat auch reichlich Werbung im Programm. Da sollte pure auch hin.
 
ging allerdings immer leer aus.
Tja, frag dich mal warum wohl.
Man hatte übrigens schon UKW:



Bei Lulu.FM wäre mir nicht bekannt, dass es so eine Vorgeschichte gab wie in diesem speziellen Fall hier. Und bei Lulu.FM gab es auch keine mehrtägigen oder gar wochenlangen Abschaltungen.
 
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Wieviele Hörer hat eigentlich Radio Cottbus in Frankfurt und Berlin, wieviele Hörer hat Radio Potsdam in Guben, Forst oder Prenzlau?
Das spielt überhaupt keine Rolle. Small Scale Muxe werden in Brandenburg bekanntlich nicht favorisiert. Will man seine Hörer auch per DAB+ erreichen, muss man also mehr oder weniger zwangsweise auf die landesweiten Muxe. Da haben die Programme gar keine andere Wahl.
Und was will ein Lokalsender aus Potsdam, der nicht einmal landesweit in Brandenburg empfangbar ist,
Ein Programmangebot machen, was sein gutes Recht ist. Ich warte ja noch auf die Aussage von dir, dass sich die Luxemburger gefälligst mal in ihr Großherzogtum zurückzuziehen haben. Rund 65 Jahre Einmischung in den dt. Radiomarkt und rund 40 Jahre in den dt. TV-Markt sind genug.

anstatt sich um den Netzausbau im eigenen Heimatmarkt zu kümmern?
Seit wann ist für den Netzausbau der Sender verantwortlich? Wenn dem so wäre, hätte man das nicht an Externe abgegeben. Mir fallen ohnehin nur die ÖR (und selbst da nicht alle) ein und ein einziger kleiner Privatsender, die ihre Senderstandorte selbst betreiben, zumindest im Bereich UKW.
 
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Ich warte ja noch auf die Aussage von dir, dass sich die Luxemburger gefälligst mal in ihr Großherzogtum zurückzuziehen haben. Rund 65 Jahre Einmischung in den dt. Radiomarkt und rund 40 Jahre in den dt. TV-Markt sind genug.
Bräuchte es eigentlich wirklich nicht mehr. Solch billigen Dudelfunk können wir auch ohne die ...
Aber sie haben wenigstens einen renommierten Namen. Deswegen werden sie gehört, aber wohl kaum
wegen des "Inhalts".
 
einen renommierten Namen. Deswegen werden sie gehört, aber wohl kaum
wegen des "Inhalts".
Es soll auch Hörer geben, die sich RTL tatsächlich wegen des "Inhalts" anhören. Ein für diese Hörer angenehmer Klangteppich, der konstant vor sich hinplätschert. Nebenbeimedium. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden, kann ja jeder das konsumieren was er will. Nur die gegenteiligen Programme werden halt immer weniger. Und das ist das eigentliche Problem.
 
Die MABB hat folgenden Veransaltern DAB+-Kapazitäten zugewiesen:
- „ALEX Berlin" erhält einen vollwertigen Sendeplatz im 7D des rbb
- „Radio Netzwerk Berlin" (Mo 6 Uhr - Fr 6 Uhr) und "Freie Radios Berlin Brandenburg" (Fr 6 Uhr - Mo 6 Uhr) erhalten einen gemeinsamen Sendeplatz im 7D des rbb
- „Radio Slubfurt" erhält einen vollwertgien Sendeplatz im 12D, allerdings mit der Auflage der MABB, den Hörfunkprogrammen „FRRAPÓ - Freies Radio Potsdam“, „Radio Pax“, „Radio Ginseng“ und „Radio Woltersdorf“ sowie ggf. weiteren von der Medienanstalt zu bestimmenden Hörfunkprogrammen einen diskriminierungsfreien und chancengleichen Zugang zu Sendeflächen entsprechend dem jeweiligen programmlichen Vielfaltsbeitrag zu gewähren.

Alle Zuweisungen gelten zunächst nur bis zum 31.12.2024.

 
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Ich finde es ja faszinierend, dass die MABB über Kapazitäten im 7D entscheiden kann, da hat der RBB wohl einen Deal gemacht und die entsprechenden CUs abgetreten? Denn dort wusste man schon Ende 2022, dass im Frühjahr zwei (!) Plätze im 7D an extern gehen werden, allerdings verkündete man seinerzeit noch, dass es sich um kommerzielle Programmanbieter bzw. privatrechtlich veranstaltetete Programme handeln würde. Mit Alex (und perspektivisch 88vier?) hat man dies aber etwas entschärft. Trotzdem muss es entsprechende Vereinbarungen geben, wenn die MABB Kapazitäten im Mux des RBB vergeben darf und kann. Denn bisher verfügte die MABB über keine Kapazitäten im RBB-Mux, nur im 7B und im 12D.

Diese Timesharingmodelle sind auf jeden Fall unbefriedigend für alle Anbieter.

Interessant wäre für mich, wer für diese Freien Radios und NKL-Anbieter die Finanzierung übernehmen wird?
 
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Bis Ende April lief doch noch eine Ausschreibung wegen DAB
Nicht nur DAB.

Gegenstand besagter Ausschreibung waren auch - neben dem 12D-Platz, der nun an Slubfurt ging - diverse UKW-Frequenzen (98,2 MHz Berlin, 95,5 MHz Eisenhüttenstadt, 105,9 MHz Frankfurt/Oder und 90,4 MHz Guben).

Bei Slubfurt, die ja erst zum Jahresende ihr Timesharing auf 91,7 MHz Frankfurt/Oder beendet haben, frage ich mich nach der Finanzierung. Eine UKW-Frequenz halbtags konnte?? oder wollte?? man sich nicht mehr leisten oder sich nicht mehr damit zufrieden geben, aber ein Sendeplatz im landesweiten Mux mit drei GNS-Standorten ist nun offensichtlich drin. Und das, obwohl man ja noch zuvor von der MABB großzügig unterstützt wurde.

Wenn auch Ende des letzten Jahres bereits bekannt war, dass der RBB auf zwei Plätze in seinem Mux verzichten wird - Slubfurt konnte im Dezember doch noch gar nicht wissen, dass der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg in seiner Sitzung am 21. Februar 2023 die Kapazität im 12D ausschreiben würde.

DAB in Berlin bleibt ein einziges Kuriosum, auch weil der RBB weiterhin etliche Programme doppelt sendet, anstatt den 7B komplett an die MABB zurückzugeben und den 10B mit 2 kW am Alex aufzuschalten.
 
Da hat man offenbar in Frankfurt/Slubice einen guten Riecher gehabt, dass man Ende 2022 bereits UKW guten Gewissens abschalten (bzw. seine Sendezeit an die Oderwelle als zweiten Nutzer abtreten) konnte, weil der Medienrat zwei Monate später eine Auswahlentscheidung (Bestenauslese!) zugunsten des Programmanbieters für den reichweitenstärkeren DAB-Kanal 12D fällen würde, Respekt. Deren Glaskugel hätte ich auch gerne.

Die Zuweisung an Radio Slubfurt ist von Ende Februar.
Wo finde ich denn die öffentliche Ausschreibung für die im Februar an Slubfurt vergebene Kapazität?

Die Ausschreibung wurde aber erst Mitte März gestartet.
Laut MABB-Seite wurde am 21.2. ausgeschrieben, nur öffentlich gemacht auf der HP wurde der Text am 15.3.). (" In seiner Sitzung am 21. Februar 2023 hat der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) die Ausschreibung mehrerer Sendekapazitäten beschlossen.") heißt es dort.

Demnach wäre ja Stand heute immer noch eine Kapazität frei, nämlich die vom 21.2. ausgeschriebene.
Und zusätzlich die von PureFM derzeit nicht (mehr) genutzte Kapazität im 7B. Irgendwas passt da zeitlich nicht.

nun "schon" die Ergebnisse veröffentlicht
Fairerweise muss man sagen, dass 24. April 2023 der Berwerbungsschluss war. Hat also diesmal "nur" einen Monat gedauert.
 
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Laut MABB-Seite wurde am 21.2. ausgeschrieben, nur öffentlich gemacht auf der HP wurde der Text am 15.3.). (" In seiner Sitzung am 21. Februar 2023 hat der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) die Ausschreibung mehrerer Sendekapazitäten beschlossen.") heißt es dort.
Die Zuweisung an Slubfurt hat nichts mit besagter Ausschreibung zu tun!
Genau so wie die Zuweisung an Alex und die Freien Radios lief das in einem gesonderten Verfahren ab.

Die Ergebnisse aus der bis Ende April gelaufenen Ausschreibung kommen noch.
 
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