DAB+ in Rheinland-Pfalz - langsam bis schleppend gehts voran

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Also wenn ich hin und wieder lese, wie das Digitalradio in manchen Bundesländern schon ausgebaut ist, dann komme ich manchmal zu der Erkenntnis, das Rheinland-Pfalz nicht gerade bei den Vorreitern dabei ist, was die DAB+ Verbreitung anbelangt :( Da haben wohl andere Bundesländer die Nase vorn ?

Allein im Nachbarland Hessen, ist der Hessische Rundfunk sehr gut mit seinen Programmen vertreten, auch der Privatsender FFH mit entsprechenden Ablegern wie Planet Radio oder Harmony FM. Schaut man nach Bayern oder Ostdeutschland wie Sachsen oder Sachsen Anhalt, dann gibt es auch dort eine breite Sendervielfalt. :thumbsup:

Da frag ich mich, wann sich beim SWR und auch bei den Privatsendern wie RPR in Rheinland-Pfalz mal was bewegt ? Der SWR sendet zwar über DAB+, aber zum einen vermisse ich im Westerwald immer noch den Sender Bad Marienberg und zum anderen gewinne ich den Eindruck, das die 12 Bundesmux Sender viel stärker oder lauter ausstrahlen, und damit einen besseren Klang haben, als die bisherigen SWR Programme über DAB+.:rolleyes:

Ob nun Radio Energy, Sunshine Live, Radio BOB, Klassik Radio, oder das Schlagerparadies, irgendwie haben die nationalen Sender auf meiner Anlage einen besseren Klang als die regionalen öffentlich rechtlichen Sender wie der SWR :confused: Zumindest ist das meine persönliche Wahrnehmung
 
Rheinland-Pfalz ist ein Paradebeispiel dafür wie schlecht die Technik DAB für den Privatfunk ist. Das Land ist zu klein für einen eigenen privaten Multiplex, beim SWR ist dagegen kein Platz mehr. Ein Netzbetreiber startet einen Muxx erst ab ca. 8 Prorgammen, so war es auch in Hamburg. Hinzu kommt im Falle RPR die Regionalisierung. Nach heutigen technischen Möglichkeiten müßte RPR sein Programm sechsmal landesweit auf DAB übertragen, um alle Regionalprogramme mit zu übertragen. Und das wiederum ist nicht finanzierbar, und die landesweite Ausstrahlung von Regionalfenstern absoluter Humbug. Die Privatradios wissen schon wovon sei reden, wenn sie sagen, daß DAB total eine schlechte Technik ist, die gewachsene Sendegebiete der kleinzelligen UKW Struktur nicht abdecken kann. Lediglich ein gewisser Marktdruck bewegt den ein oder anderen kommerziellen Sender aktuell zum Markteinstieg. Ich denke mal, vor 2025 werden wir keinen landesweiten Muxx in Rheinland-Pfalz erleben. Maximal regionale Muxxe in Ballungsräumen.

@ Westerwaldelch: Wenn auf deinem DAB Radio der SWR schlechter klingt als die Privaten, liegt es daran daß du ein Radio mit einem schlechten Chipsatz verwendest. Nagel mich nicht fest, aber ich habe gehört daß ca. 30% der Radios mit dem Kompressionsverfahren LC-AAC, das der SWR auch verwendet, nicht zurecht kommen. Damit klingen 112 kbit/s wie 48 :). Ist halt auch eines der Probleme: Um günstige Empfänger zu produzieren, muß man auf Schrottware aus China zugreifen.
 
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Zum Glück gibt es ja in vielen Gebieten in RLP die Möglichkeit die Muxxe aus Hessen und/oder BW zu empfangen. Ebenso kann man ja noch auf den Bundesmuxx zurückgreifen. Zumindest die Autobahnen sind da bereits ganz gut abgedeckt und auch der SWR-Muxx dürfte in weiten Teilen ganz gut funktionieren. Ich gebe GSA recht, dass es für einen Privatmuxx in RP derzeit schwierig ist.
 
Nach heutigen technischen Möglichkeiten müßte RPR sein Programm sechsmal landesweit auf DAB übertragen, um alle Regionalprogramme mit zu übertragen.
Nein, muesste es nicht. Mir ist schleierhaft, warum alle immer der Meinung sind, man koenne bei DAB nur landesweite Netze betreiben.

Zum Genfer Wellenplan wurden auch regionale Netze angemeldet und man koennte in Rheinland-Pfalz problemlos statt einem landesweiten Privatnetz mehrere Regionalnetze in Betrieb nehmen, z.B. Netze fuer
- Raum Koblenz
- Raum Trier
- Rheinhessen
- Pfalz West
- Pfalz Ost

Von der speziellen Version fuer NRW (Ahrweiler) abgesehen bilden die angemeldeten Regionalensembles exakt die existierenden RPR-Regionalfenster ab. Mit etwas gegenseitigem Entgegenkommen koennte auch der SWR gleich seine SWR4-Regionalversionen dort unterbringen. Selbst landesweite Programme ohne regionaler Auseinanderschaltung koennte man vorerst in den Regionalnetzen unterbringen.

Lediglich in den Uebergangsbereichen der Regionalmuxe verliert man logischerweise den Vorteil des Gleichwellennetzes. Aber die Standorte ueberlappen sich ja sowieso und auch DAB ist wie UKW AF-faehig (Stichwort Service Following). DAB-Autoradios koennen genauso selbstaendig den Kanal wechseln, wie dank RDS bei UKW automatisch die Frequenz gewechselt wird.

Ich sehe da keinen systembedingten Nachteil. Das ist nur eine weitere faule Ausrede der Privatfunker, sich den DAB-Klotz nicht ans Bein binden zu muessen.
 
Hallo Zusammen,

danke für Eure Antworten :) Nun gut, ich bin technisch auf diesem Gebiet sicherlich nicht so versiert, denke aber auch, wenn SWR4 RP alle seine Regionalprogramme sendet, sollte das auch bei RPR möglich sein ? Wobei ich mich allerdings frage, ob die Regionalprogramme von RPR überhaupt noch jemand braucht ? Es mag ausschließlich meine persönliche Meinung und Wahrnehmung sein, aber wenn ich die heutigen Regionalnachrichten von Radio RPR mit denen von Ende der 80er bis Anfang der 90er vergleiche, dann sind diese so grottenschlecht, das ich gut und gerne darauf verzichten kann und mir das landesweite RPR Programm über DAB+ vollkommen reicht. Aber OK, es wird natürlich auch die Werbung zum teil regionalisiert, was natürlich in dem Fall eine weitere Frage aufwirft,
 
Den Klang im RP-Mux kenne ich nicht, aber in BaWü (wo die Bandbreiten höher sind) klingt der SWR eigentlich ganz OK. In RP sind allerdings auch zwei Programme mehr im Mux, und damit steht weniger Bandbreite zur Verfügung. Ich würde dem SWR dringend anraten, nicht alle SWR4-Versionen mit der gleichen Bandbreite auszustrahlen, sondern EINE SWR4-Version sowie SWR123Ding durchgehend mit 120 kbps (SWR2 event. noch höher, vgl. Hessen), und die übrigen SWR4-Versionen dann mit deutlich geringerer Bandbreite (48-64 kbps). Die Regionalinhalte dort bestehen ohnehin nur aus Wort.

Und natürlich sollte man sich darum bemühen, nicht mehr auf dem gleichen Kanal (11A) wie Flandern zu senden. Also entweder wechseln oder die Flamen zum Wechseln bewegen.
 
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die übrigen SWR4-Versionen dann mit deutlich geringerer Bandbreite (48-64 kbps). Die Regionalinhalte dort bestehen ohnehin nur aus Wort.
Ist der DAB-Standard dazu in der Lage, bei Einschalten eines Regionalprogramms auf das höherwertige Hauptprogramm "weiterzuleiten", und lediglich in den Regionalfenstern das Hauptprogramm zu überschreiben? Wenn man zu dieser Zeit dann noch die Datenrate des Hauptprogramms massiv einschränkt und auf die Regionalfenster verteilt (geht DAS im DAB-Standard?) wäre es sogar noch besser.
 
Ja, das wird z.B. im Regionalmux Ingolstadt 11A so praktiziert. Radio ND1 hat nur Mo-Fr zwischen 7 und 9 Uhr eigene Sendungen, uebernimmt ansonsten Radio IN. Waehrend der eigenen Sendungen laeuft dort ein eigener separater Stream (72kbps), ansonsten wird auf den Stream von Radio IN (96kbps) weiter geleitet. Die Umschaltung schaffen eigentlich alle DAB-Radios problemlos, allerdings nicht zwingend ohne einen kurzen Aussetzer. Ein paar (eher aeltere) Radios gibt es allerdings, die damit Probleme haben, da muss man das Programm u.U. nochmal anwaehlen.
Frueher bei 90elf wurde das auch so gemacht: in der spielfreien Zeit zeigten alle Sub-Kanaele auf das Hauptprogramm, nur waehrend der Spiele wurde dann auf den diversen Kanaelen jew. 1 Bundesligaspiel uebertragen.
 
Das wäre natürlich noch besser, aber aus irgendeinem Grund übertragen SWR, BR und MDR in ihren Muxen ständig alle Regionalversionen.
 
Schön das DAB+ in Rheinland-Pfalz ein Thema ist. Ich hatte vor fast einem Jahr schon einmal geschrieben. Jedoch hat sich in Punkto DAB+ gar nichts getan und entsprechend werden auch keine Empfangsgeräte angeschafft. Das einzige was ich habe ist ein DVB-T Stick, der auch halt DAB+ kann. Der Test an der Dachantenne war sehr ernüchternd. D.h. nur Bundesmux mit ständigen Aussetzern.
Ich frage mich wann Füllsender überhaupt umgestellt werden, gerade um die Täler zu versorgen. Oder muss man hier noch weitere 10 Jahre warten. Interessant ist DAB+ ja besonders unterwegs im Auto. Deswegen interessiert es mich auch eher wie es generell im Land aussieht. Zuhause gibt es genug Alternativen (Internet, DVB-S. Kennt eigentlich jemand ein DVB-S Standalone Gerät?).
Der Bundesmux würde schon einmal reichen. Damit könnte man wenigstens wieder Deutschlandradio hören, nachdem Mittel- und Langwelle abgeschaltet wurden.
Von Privatsendern kann man ja gar nicht reden.
 
Komme aus Birkenfeld und warte sehnsüchtig auf den Standort Bornberg für den Bundesmux (für 2016 geplant) und den SWR. Würde das Programmangebot hier meiner Meinung nach deutlich aufwerten.
 
Hm kann mit meinem DAB + Taschenradio ab höhe Haan den SWR Muxx fast aussetzerfrei bis Burscheid hören. Finde SWR3 klingt besser als 1 Live im NRW Muxx.
 
Komme auch aus dem Norden von Rheinland-Pfalz und muss sagen, das ich in den Bundesmux nun teilweise aus Siegen empfange. :) Der Bundesmux klingt über DAB+ besser als die SWR Programme. Die Sender kommen lauter und mit einem besseren Klang rüber. :thumbsup:
 
Oh ja, das kann ich bestätigen. Vor ein paar Tagen testete ich mit dem Philips DA9011 in Martinstein den DAB+ Empfang, all zu viel ging nicht vom SWR, von den anderen Muxen ganz zu schweigen.
 
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