DAB+: Kommt noch ein 3. Bundesmux?

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Es gibt im Netz aber diverse Tools mit denen man das Signal per Linux-Box bzw. Linux-PC extrahieren kann.
Tatsächlich mit einer gewöhnlichen Dreambox dann möglich oder muß so eine sündhaft teure Spezial-SAT-Karte mit USB-Anschluss (um 400 Euro und mehr) dafür her bzw. gibt es einen Trick, die Streams mit "Hausmitteln" hörbar zu machen? Das müsste doch eigentlich ein Anreiz für STB-Hersteller aus dem Linuxbrereich sein, einen neuen Receiver auf den Markt zu bringen, der das auch kann. Eben ein Gerät für alles.
Es ist nur für mich verwirrend, wenn ein Sender in seiner Wikipedia behauptet, über Astra 23,5 zu senden, aber nicht dabei schreibt, dass ein Empfang für "Otto normal" faktisch unmöglich ist, da es einen ganz ganz speziellen Receiver dafür braucht. Auf Astra 23,5 sind ja auch noch andere Radiosender, die ich bisher noch nie mit meiner Dreambox zum Laufen bekommen habe.
 
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Über ÖR Sender brauchen wir nicht reden. Die haben eh eine ganz andere Infrastruktur, die bereits vorhanden ist. Aber es müsste doch eigentlich doch gehen. Meine ein Schlagersender wird ja auch aus Home-Studios mit dem Signal gefüttert. Und ich glaube kaum, dass da wer von den Moderatoren einen besonderen Internet-Anschluss hat.

Ich aber. Der hr klingt tatsächlich über DAB sehr gut im Vergleich zum WDR. WDR klingt grottig seit der X-fachen Aufschaltung von WDR 2. Und das nur für 2,5 Minuten Lokalnachrichten.
Natürlich war der Sound über den alten ARD Radiotransponder auf Astra am allerbesten. Daran kommt kein DAB ran. Allerdings ist die Sendeleistung von der Sackpfeife auf DAB+ im Vergleich zum "UKW-Brenner" total lächerlich. Während hr3 auf 87,6 bis in den Pott reicht, ist auf 7B schon direkt nach Verlassen der Landesgrenze nach Diemelstadt kurz vor Wünneberg schon Ende. Der NDR funktioniert auf 10A hier komischerweise aber bestens. Selbst in Willingen, wo der hr ja noch Ortssender sein müsste, herrscht auf DAB+ Tote Hose. Hier läuft als einziger Mux der WDR.
Es laüft aber mittlerweile die neue DAB+ Antenne von der Sackpfeife vom WDR 11D und hr 7B und es hat sich im Bergischen Land um einiges verbessert.
 
Es laüft aber mittlerweile die neue DAB+ Antenne von der Sackpfeife vom WDR 11D und hr 7B
Habe ich nichts gemerkt. Vor einer Woche war ich dort. Vielleicht noch nicht mit der vollen Sendeleistung? Sicher, dass der WDR da mit drauf ist? Vorher war er es noch nicht. (Wohl auch wegen Bayern, die ebenfalls 11D nutzen)
Sehe aber gerade dass der WDR tatsächlich laut DABSCAN dort aufgeschaltet worden ist. Aber mit lächerlichen 1000 Watt. Vielleicht sollte im Gegenzug der hr-Multiplex dann auch über den WDR-Sender Olsberg oder Bielstein ausgestrahlt werden? Dann wäre er mit Sicherheit in ganz Willingen sehr gut zu hören und auch noch in weiteren Teilen von NRW...
An der Sackpfeife sind wohl noch Sender für 9B, 12C und LI geplant. Wofür werden die wohl verwendet? 2. Bundesmux, "3." Bundesmux ???
 
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Bevor man einen 3. Bundesmuxx denkt, sollte man es erst einmal auf die Reihe kriegen, dass die derzeitigen Programme störungsfrei zu empfangen sind.

Die Empfangsqualität wurde von unserer Rundfunkinfrastrukturpolitik von langer Hand so angelegt. In der Ausschreibung des 2. Mux gibt es die Vorgabe:
radneuerfinder schrieb:
Der Endausbau soll spätestens 2023 erreicht sein und nicht mehr als 50 % der Bevölkerung müssen den zweiten Mux zu Hause empfangen können. 70 % outdoor und 90 % aller Autobahnstrecken.
(Der 2. Mux läuft bereits im mindestens vorgeschriebenen "Endausbau".)

Mit nervigen Empfangslücken und, nervigem Klang (der meiner Überzeugung nach auch unbewusst registriert wird) wertet man Radio als Medium ab. Aber das scheint in die Zeit zu passen.
 
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Der 2. Muxes läuft bereits im mindestens vorgeschriebenen "Endausbau".
Nein, noch nicht ganz.
Die Indoorquote von 50% (tatsächlich 61%) und Outdoor 70% (tatsächlich 83%) hat man erreicht.
Die Autobahnquote von 90% allerdings noch nicht, die gibt Antenne Deutschland mit 85% an.
Da sollen in 2022/23 noch vier bis fünf Standorte dazu kommen, damit man die Autobahnquote auch erreicht.
 
Tatsächlich mit einer gewöhnlichen Dreambox dann möglich oder muß so eine sündhaft teure Spezial-SAT-Karte mit USB-Anschluss (um 400 Euro und mehr) dafür her
Meines Wissens gibt es ein entsprechendes Plugin bisher nur für die Dreambox 500. Und die gehört eigentlich eher schon zu den etwas betagteren Modellen. Inwieweit das auch bei anderen Modellen funktioniert, keine Ahnung. Es lohnt sich wahrscheinlich schlicht nicht, denn die meisten Sat-Schüsseln sind ja nunmal auf 19,2 Grad Ost ausgerichtet. Danach kommt höchstens noch die 13 Grad Ost. Und dann ist beim Normalnutzer auch schon Schluss. Es gab außerdem Experimente, DAB+-Empfang auf normalem Weg auf der Dreambox hörbar zu machen. Mit bestimmten DVB-T-Tunern war das möglich. Da im Grunde aber alle Sender mittlerweile auch Webstreams haben und die Boxen aus anderen Gründen in der Regel sowieso am Internet hängen, ist das wohl nicht weiter verfolgt worden.
 
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..nur für die Dreambox 500.
Für die Dreambox 8000 (die ja auch schon betagt ist - sie hat nicht mal HDMI für den TV, sondern einen Monitorausgang!) gibt es so was nicht? Was für ein Plug In ist das? Muss dann das Signal noch von einem über Netzwerk "nachgeschaltetem" PC hörbar gemacht werden, oder spielt es direkt die Dream ab? Würde mich mal interessieren das nachzubasteln, da ich alle Sat's via Multifeed hier habe. Hatte vor Jahren schon mal probiert das Rahmenprogramm der Lokalsender auf 23,5 aufzubekommen. Aber die Dream bekam da nicht mal einen Lock hin. Wohl weil die Symbolrate zu klein für die Box ist. Und ein Lock ist ja Grundvoraussetzung für Empfang.
 
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Es ist nur für mich verwirrend, wenn ein Sender in seiner Wikipedia behauptet, über Astra 23,5 zu senden, aber nicht dabei schreibt, dass ein Empfang für "Otto normal" faktisch unmöglich ist, da es einen ganz ganz speziellen Receiver dafür braucht.
Dir ist aber schon bewusst, dass Wikipedia-Artikel in der Regel nicht von den Sendern selbst geschrieben werden? Was anderes wäre es, würde ein Sender auf seiner eigenen Homepage behaupten, via Satellit empfangbar zu sein, während es sich dabei nur um die Zuführung handelt.
An der Sackpfeife sind wohl noch Sender für 9B, 12C und LI geplant. Wofür werden die wohl verwendet? 2. Bundesmux, "3." Bundesmux ???
Bitte Planungen nicht mit Koordinierungen verwechseln. Der 9B könnte tatsächlich aktuell für den zweiten Bundesmux geplant sein, der 12C ist dagegen noch eine Planung aus DAB-Alt-Zeiten. Das könnte man heute gar nicht mehr realisieren, weil von Süden kommend der 12C für Südhessen unter anderem vom großen Feldberg abgestrahlt wird. Der ist von der Sackpfeife gerade mal 80 km Luftlinie entfernt und kommt aktuell bis in die Höhenlagen des Sauerlands. Würde jetzt irgendwas anderes auf der Sackpfeife den Kanal 12C nutzen, gäbe das ein Hauen und Stächen sondergleichen.
Das L-Band ist indes wohl völlig zu den Akten gelegt worden, als man auf DAB+ umgestellt hat und es gibt wohl auch keine Bestrebungen, diesen Bereich wieder für Radio zu nutzen, diese Koordinierung kann also wohl getrost als Karteileiche betrachtet werden.
Im Übrigen kann es noch gar keine Koordinierungen für einen dritten Bundesmux geben. Da müssten erst einmal ernsthafte Bestrebungen vorhanden sein, einen solchen zu starten.
 
Und normalerweise kann kein DAB+-fähiges Gerät dieses schon zu DABalt-Zeiten eigentlich unbrauchbare L-Band widergeben. Und anfangs gab es ja vor allem aus UK Geräte, die das L-Band gar nicht empfangen konnten.
 
In einigen Ländern laufen die DMB-Dienste übers L-Band, deshalb ist das insbesondere bei Autoradios in der Regel noch erfügbar, kann vorm Suchlauf aber meistens manuell abgewählt werden.
 
Und normalerweise kann kein DAB+-fähiges Gerät dieses schon zu DABalt-Zeiten eigentlich unbrauchbare L-Band widergeben. Und anfangs gab es ja vor allem aus UK Geräte, die das L-Band gar nicht empfangen konnten.
Mein alter Audi A3 (BJ. 2014) hatte das L-Band noch im Suchlauf drin, der neue Nachfolger kann nur noch K5-13.
 
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Natürlich könnte man das. Aber es ist sinnfrei und für den Otto-Normal-Hörer unmöglich, deshalb "nicht nutzbar".

Und nun zurück zum Thema oder muss das Sommerloch weiter gefüttert werden?
 
Könnte man eigentlich bei einem 3. Bundesmux die Sendeleistungen bei den Sendestationen so weit erhöhen, dass weniger Sender (Kosten sparen) benötigt werden und diese Stationen dann so viel weiter auseinander an exponierten Standorten aufgestellt werden könnten? Mich wundert dass bei uns die DAB+ Sender wohl alle nur mit maximal 10.000 Watt laufen. Würde man 40.000 Watt auf die Antenne bringen, dann hätte man doch sofort die doppelte Reichweite und würde einige Sendetürme einsparen. Ich höre immer nur, dass hohe Sendeleistungen ein Gleichwellennetz stören. Das habe ich aber nicht kapiert. Wenn auf allen Sendern doch synchron das Gleiche ausgestrahlt wird, sollte es doch auch gehen. Da aber die Kanäle auf DAB+ schon reichlich belegt sind, wird es - falls der 3. Mux kommt - wohl auch keinen einheitlichen Kanal mehr geben. Es ist aber schon erstaunlich, dass DAB+ Stationen aus Frankreich sehr weit nach Spanien reinreichen. Das ist mit deutschen Sendern leider nicht vergleichbar wenn man das Land verlässt. Hier reichen ja selbst die DAB+ - Landessender nicht mehr so weit wie früher die UKW Sender.

@Nicoco Ich hätte da "weiteres Futter" audiovisueller Art für das "Loch" anzubieten: Der Computerprofi, Herr Rudolph, hat sich mal mit dem Thema DAB+ in seinem YT-Kanal auseinandergesetzt. Sehr interessant, wie ich finde. Wer es noch nicht kennt:
 
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Der Computerprofi, Herr Rudolph, hat sich mal mit dem Thema DAB+ in seinem YT-Kanal auseinandergesetzt. Sehr interessant, wie ich finde.

Es klappt in dem Video bei näherer Betrachtung nicht mit den Begriffen, den Definitionen, den Datenraten und den statistischen Zusammenhängen. Es werden dort somit in Teilen Äpfel mit Birnen verglichen. Aus technisch, wissenschaftlicher Sicht würde ich aus meiner Warte heraus sagen: Da sind diverse Lücken. Vom Storytelling und anderen Defiziten (aus meiner Sicht) hinsichtlich der Präsentation einmal abgesehen.
 
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Könnte man eigentlich bei einem 3. Bundesmux die Sendeleistungen bei den Sendestationen so weit erhöhen, dass weniger Sender (Kosten sparen) benötigt werden und diese Stationen dann so viel weiter auseinander an exponierten Standorten aufgestellt werden könnten? Mich wundert dass bei uns die DAB+ Sender wohl alle nur mit maximal 10.000 Watt laufen. Würde man 40.000 Watt auf die Antenne bringen, dann hätte man doch sofort die doppelte Reichweite und würde einige Sendetürme einsparen.
Man könnte die Sendeleistung sicherlich hochschrauben, nur wird das nicht all zu viel bringen.
Es hat ja schon seine Gründe warum man sich bei Flächenmuxen auf 10 kW als Standard-Highpower Sendeleistung eingestellt hat.
1. Bringt z.B. eine Erhöhung von 10 auf 40 kW eben nicht die doppelte Reichweite wie du es prognostizierst, sondern weniger.
2. Verursachen die höheren Sendeleistung meistens mehr Kosten als man dadurch an Reichweite gewinnt. Für höhere Leistungen brauchst du dafür ausgelegte Antennen, Sender, usw.
Mit 2x 10 kW erreichst du z.B. deutlich mehr Fläche als mit 1x 20 kW.

Ich höre immer nur, dass hohe Sendeleistungen ein Gleichwellennetz stören. Das habe ich aber nicht kapiert. Wenn auf allen Sendern doch synchron das Gleiche ausgestrahlt wird, sollte es doch auch gehen.
Es ist auch so, dass hohe Sendeleistungen das SFN stören.
Man kann das SFN nur bis auf eine gewisse Entfernung zuverlässig synchron halten.
Powert man nun von einem exponierten Standort mit 50 kW in die Tiefebene (z.B. Bregenz/Pfänder oder Wendelstein) erzeugt man damit beachtliche Reichweiten, die in weiterer Entfernung (z.B. 100 km) noch sehr starke Feldstärken haben, aber vorort mit den Signalen eines anderen starken Senders kollidieren, da die Signale aufgrund der großen Entfernung nicht mehr synchron sind.

Ein Beispiel für solche Störungseffekte hat z.B. der SWR im Süden von Baden-Württemberg gehabt. Die im Süden exponierten Standorte haben weiter nördlich für Störungen im SFN gesorgt, weshalb der SWR im Südosten auf Kanal 8A gewechselt ist, während der resliche Süden auf Kanal 8D geblieben ist.

Auch der BR beschränkt sich bei seinem großen 11D-Netz auf 10 kW bei den meisten Grundnetzsendern, während die selben Standorte in den BR-Regionalmuxen teilweise mit 25 kW laufen. Da man dort kleinere Gebiete hat, ist das Problem mit Störungen nicht wirklich vorhanden.

Für kleinere SFN könnte man also auch durchaus die Leistung hochdrehen, oder auch Einzelstandorte kann man durchaus problemlos mit mehr als 10 kW laufen lassen.
 
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Auch der BR beschränkt sich bei seinem großen 11D-Netz auf 10 kW bei den meisten Grundnetzsendern,
Naja, aber auch da hat er bei zumindest mehreren schon auf 25 KW erhöht. Nämlich Augsburg Welden Staufersberg, Pfaffenhofen und noch irgendwo in Niederbayern einer. Inwieweit das innerhalb das 11D Zielgebiets zu Störungen kommt, wäre mal interessant zu wissen. Außerhalb machen sie bei Tropo tatsächlich das SFN kaputt. In Baden-Württemberg zum Beispiel sind dann nur noch die bayerischen Regionalensembles zufriedenstellend empfangbar, während 11D zwar mit viel Signal, aber ohne fehlerfrei dekorierbaren Inhalt ankommt. Als die Sender noch mit weniger Leistung liefen gings besser.
Auch die Schweizer trauen sich das schon zu, die powern mittlerweile sogar mit bis zu 40KW an manchen Standorten ordentlich raus, unter anderem auch am Säntis, dessen DAB Empfang im Schwarzwald dadurch noch einfacher wurde und nun etwa gleichauf mit den UKW Frequenzen agiert.

Ich finde, oftmals braucht es auch nicht mehr als 10KW. Entscheidender ist doch eher, wie dicht das Netz insgesamt ausgebaut ist.
Allerdings wäre es bei kleineren Ensembles schon von Vorteil. Man stelle sich mal Radio Bremen auf 6D mit 30KW in Bremen und vielleicht 15KW in Bremerhaven vor. Würde problemlos funktionieren, wenn da nicht diese ärgerliche Regelung mit dem Land Niedersachsen wäre.
rbb 7D oder NDR Hamburg 10A wären auch solche Kandidaten, denen eine Leistungserhöhung nicht schaden würde weil deren Standorte sich nur in einem sehr kleinen Abstand befinden und auch die einzigen sind.

Ein Beispiel für solche Störungseffekte hat z.B. der SWR im Süden von Baden-Württemberg gehabt. Die im Süden exponierten Standorte haben weiter nördlich für Störungen im SFN gesorgt, weshalb der SWR im Südosten auf Kanal 8A gewechselt ist, während der resliche Süden auf Kanal 8D geblieben ist.
Aber das hätte man durchaus besser lösen können. Der Bundesmux 5C sendet ja auch teilweise von den gleichen Standorten und da klappt es auch. Am Grünten würden für diesen Fall ja sogar schon 2-3KW ausreichen. Das stört nirgends weiter weg noch irgendwo rein. Auch beim Pfänder hätten 2KW wie im Bundesmux auch für den SWR völlig ausgereicht. Es ist halt doof, da man sich dadurch einen ziemlichen Bruch ins SFN gerissen hat, dazu noch in einer teilweise schwierigen Gegend.
 
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Naja, aber auch da hat er bei zumindest mehreren schon auf 25 KW erhöht. Nämlich Augsburg Welden Staufersberg, Pfaffenhofen und noch irgendwo in Niederbayern einer.
Im Falle von Augsburg Welden sendet dieser aber nicht rund, sondern lässt die vollen 25 kW Richtung Nordwest raus, also in Richtung außerhalb des SFN nach BW, wo es dem BR egal ist wenn es dort zu Störungen kommen sollte.
Auch Pfaffenhofen sendet nicht rund, sondern lässt die vollen 25 kW nur gen Norden raus. In dem Fall scheint man keine Probleme mit Störungen zu haben.
Es ist ja auch nicht grundsätzlich so, dass man bei Sendeleistungen >10 kW in einem SFN direkt mit Störungen zu kämpfen hat, da gibt es sicherlich immer wieder ausnahmen von der Regel.

Aber das hätte man durchaus besser lösen können. Der Bundesmux 5C sendet ja auch teilweise von den gleichen Standorten und da klappt es auch. Am Grünten würden für diesen Fall ja sogar schon 2-3KW ausreichen.
Natürlich hätte man das anders lösen können.
Mein Beispiel mit dem SWR zeigt aber eben, dass es dieses Problem mit Störungen bei hohen Sendeleistungen gibt.
Und Sendeleistung drosseln ist eine Lösung davon, die der SWR aber nicht wählen wollte.
Eine andere Option ist z.B. die Antennen etwas zu kippen, sodass sie nicht gerade am Mast montiert sind, sondern etwas schräg nach unten zeigen.
Damit kann man die Reichweite auch drosseln.
 
Die Empfangsqualität wurde von unserer Rundfunkinfrastrukturpolitik von langer Hand so angelegt. In der Ausschreibung des 2. Mux gibt es die Vorgabe:

(Der 2. Mux läuft bereits im mindestens vorgeschriebenen "Endausbau".)
Aber die wollen viele Leute erreichen. Sicher nicht jedes abgelegene Dorf aber möglichst viele. Insofern muss die gesetzliche Mindestvorgabe nicht der eigene Maßstab des Machbaren sein.
 
Man müsste tatsächlich mal testen, wie es wäre, würde auf einem freien Kanal (den es leider so nicht gibt) mit 100 KW Rundstrahlung aus exponierter Lage (z.B. Brocken, Bleßberg; Großer Feldberg, Zugspitze bzw. Wendelstein) gesendet werden.
 
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