Sprollywood.
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2023 und 2024 starten in Deutschland zahlreiche neue DAB Multiplexe. Bis auf den strukturschwachen Nordosten werden damit künftig nahezu alle Menschen in Deutschland, die in einer Großstadt leben, mit mindestens 4 Ensembles, darunter zwei bundesweite, ein privates und ein regionales der ARD, versorgt sein. Bei der Verteilung der Programme gibt es allerdings starke Unterschiede, und diese bestehen nicht mehr, wie früher einmal, zwischen den DAB-Vorzeigeländern und den DAB-Verweigerern. Das ursprüngliche Nord-Süd-Gefälle wurde mittlerweile durch den starken Ausbau z.B. in NRW, Mittel- und Norddeutschland fast vollständig abgetragen!
Kann mir nun aber mal jemand erklären, warum eine Stadt wie Chemnitz (243.646 Ew) mit der fast identischen Einwohnerzahl (im Großraum) wie Kiel (247.546 Ew) trotz ihrer Lage im tiefsten, einkommensschwachen Südosten gegenüber der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, zudem Regierungssitz des Ministerpräsidenten und wichtiger Werft-, Industrie- und Wirtschaftsstandort, bereits heute mehr DAB-Angebote aufweisen kann als Kiel?
In Chemnitz sendeten Stand gestern:
-1. nationaler Multiplex 5C (=13 Programme)
-2. nationaler Multiplex 5D (=16 Programme)
-Mux der Landesrundfunkanstalt MDR 9A (=14 Programme)
-Landesweiter Multiplex 12A (=7 Programme, noch nicht komplett)
-Stadtmux 5B (=5 Programme, noch nicht komplett)
gesamt 55 Programme, die im Stadtbebiet Chemnitz indoor empfangbar sind*
In Kiel sendeten Stand gestern:
-1. nationaler Multiplex 5C (=13 Programme)
-2. nationaler Multiplex 5D (=16 Programme)
-Mux der Landesrundfunkanstalt NDR 9C (=9 Programme)
-Stadtmux 5A (=4 Programme, noch nicht komplett)
gesamt 42 Programme, die im Stadtgebiet Kiel indoor empfangbar sind*
(*jeweils incl. Dopplungen/Regionalversionen)
Dazu hat Chemnitz mit den Standorten Geyer (10 kW) und Reichenhain (max. 10 kW) gleich zwei leistungsstarke Sender. In Kiel wird (außer NDR) zumeist nur mit Leistungen unter 10 kW gesendet und wenn ein KVG-Elektrobus vorbeifährt, gibt es bereits alle 10 Minuten Aussetzer im Stadtgebiet.
Warum also wird Chemnitz an der tschechischen Grenze von den Veranstaltern als offensichtlich attraktiverer Werbemarkt angesehen als Kiel?
Selbst das kleine sächsische Städtchen Freiberg (ca. 42000 Ew) bietet mit seinen 6 Programmen im örtlichen Lokalmux mehr Auswahl als die wirtschaftlich, kulturell und touristisch bedeutsame Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.
Fun fact: Beide Länder sind CDU-regiert und haben seit Jahren einen schwarzen Ministerpräsidenten. Die Grünen sitzen ebenfalls in beiden Landesregierungen. Sowohl Sachsen als auch Schleswig-Holstein gelten traditionell als "DAB-Verweigerer" mit einer starken Privatfunklobby, die die reichweitenstarken UKW-Ketten unter sich aufgeteilt hat und digitale Kapazitäten für Fremdanbieter blockieren wollte, man erinnere sich an den Versuch, mittels "Brandbrief" kommerziellen Regional- und Stadtfunk in SH zu unterbinden.
Andere Landeshauptstädte zum Vergleich
Hamburg: 69 DAB Programme*
Berlin: 68 DAB Programme*
Potsdam: 65 DAB Programme*
Mainz: 65 DAB Programme*
München: 65 DAB Programme*
Wiesbaden: 65 DAB Programme*
Leipzig: 64 DAB Programme*
Düsseldorf: 61 DAB Programme*
Magdeburg: 55 DAB Programme*
Stuttgart: 55 DAB Programme*
Bremen: 54 DAB Programme*
Saarbrücken: 51 DAB Programme*
Erfurt: 48 DAB Programme*
Schwerin: 37 DAB Programme*
Hannover: 37 DAB Programme*
(*jeweils incl. Dopplungen/Regionalversionen)
Kiel liegt damit weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, den ich bei 45 Programmen ansetzen würde. Selbst Erfurt bietet da mehr Programme. Nur Schwerin oder Hannover bieten noch weniger digitale Vielfalt als Kiel, diese beiden norddeutschen Landeshauptstädte bilden das traurige Schlusslicht. Rostock kommt auf ein Programm mehr wie Schwerin. Das "DAB-Musterland" Bayern kommt fast überall indoor auf 65 Programme, viele andere Bundesländer haben massiv aufgeholt und bieten ebensoviel Auswahl.
Im Gegensatz jedoch zu Sachsen, NRW und Niedersachsen, wo in diesem und im kommenden Jahr noch zahlreiche neue DAB-Programme hinzukommen, wird sich die Zahl in Kiel nicht mehr wesentlich erhöhen.
Kann mir nun aber mal jemand erklären, warum eine Stadt wie Chemnitz (243.646 Ew) mit der fast identischen Einwohnerzahl (im Großraum) wie Kiel (247.546 Ew) trotz ihrer Lage im tiefsten, einkommensschwachen Südosten gegenüber der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, zudem Regierungssitz des Ministerpräsidenten und wichtiger Werft-, Industrie- und Wirtschaftsstandort, bereits heute mehr DAB-Angebote aufweisen kann als Kiel?
In Chemnitz sendeten Stand gestern:
-1. nationaler Multiplex 5C (=13 Programme)
-2. nationaler Multiplex 5D (=16 Programme)
-Mux der Landesrundfunkanstalt MDR 9A (=14 Programme)
-Landesweiter Multiplex 12A (=7 Programme, noch nicht komplett)
-Stadtmux 5B (=5 Programme, noch nicht komplett)
gesamt 55 Programme, die im Stadtbebiet Chemnitz indoor empfangbar sind*
In Kiel sendeten Stand gestern:
-1. nationaler Multiplex 5C (=13 Programme)
-2. nationaler Multiplex 5D (=16 Programme)
-Mux der Landesrundfunkanstalt NDR 9C (=9 Programme)
-Stadtmux 5A (=4 Programme, noch nicht komplett)
gesamt 42 Programme, die im Stadtgebiet Kiel indoor empfangbar sind*
(*jeweils incl. Dopplungen/Regionalversionen)
Dazu hat Chemnitz mit den Standorten Geyer (10 kW) und Reichenhain (max. 10 kW) gleich zwei leistungsstarke Sender. In Kiel wird (außer NDR) zumeist nur mit Leistungen unter 10 kW gesendet und wenn ein KVG-Elektrobus vorbeifährt, gibt es bereits alle 10 Minuten Aussetzer im Stadtgebiet.
Warum also wird Chemnitz an der tschechischen Grenze von den Veranstaltern als offensichtlich attraktiverer Werbemarkt angesehen als Kiel?
Selbst das kleine sächsische Städtchen Freiberg (ca. 42000 Ew) bietet mit seinen 6 Programmen im örtlichen Lokalmux mehr Auswahl als die wirtschaftlich, kulturell und touristisch bedeutsame Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.
Fun fact: Beide Länder sind CDU-regiert und haben seit Jahren einen schwarzen Ministerpräsidenten. Die Grünen sitzen ebenfalls in beiden Landesregierungen. Sowohl Sachsen als auch Schleswig-Holstein gelten traditionell als "DAB-Verweigerer" mit einer starken Privatfunklobby, die die reichweitenstarken UKW-Ketten unter sich aufgeteilt hat und digitale Kapazitäten für Fremdanbieter blockieren wollte, man erinnere sich an den Versuch, mittels "Brandbrief" kommerziellen Regional- und Stadtfunk in SH zu unterbinden.
Andere Landeshauptstädte zum Vergleich
Hamburg: 69 DAB Programme*
Berlin: 68 DAB Programme*
Potsdam: 65 DAB Programme*
Mainz: 65 DAB Programme*
München: 65 DAB Programme*
Wiesbaden: 65 DAB Programme*
Leipzig: 64 DAB Programme*
Düsseldorf: 61 DAB Programme*
Magdeburg: 55 DAB Programme*
Stuttgart: 55 DAB Programme*
Bremen: 54 DAB Programme*
Saarbrücken: 51 DAB Programme*
Erfurt: 48 DAB Programme*
Schwerin: 37 DAB Programme*
Hannover: 37 DAB Programme*
(*jeweils incl. Dopplungen/Regionalversionen)
Kiel liegt damit weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, den ich bei 45 Programmen ansetzen würde. Selbst Erfurt bietet da mehr Programme. Nur Schwerin oder Hannover bieten noch weniger digitale Vielfalt als Kiel, diese beiden norddeutschen Landeshauptstädte bilden das traurige Schlusslicht. Rostock kommt auf ein Programm mehr wie Schwerin. Das "DAB-Musterland" Bayern kommt fast überall indoor auf 65 Programme, viele andere Bundesländer haben massiv aufgeholt und bieten ebensoviel Auswahl.
Im Gegensatz jedoch zu Sachsen, NRW und Niedersachsen, wo in diesem und im kommenden Jahr noch zahlreiche neue DAB-Programme hinzukommen, wird sich die Zahl in Kiel nicht mehr wesentlich erhöhen.