DAB+ österreichweit

Interessant dass die Wiener Zeitung diesen Artikel schreibt:
Interessanter Beitrag in der Wiener Zeitung. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich festhalten, dass die redaktionelle Unabhängigkeit des ORF auch in Zukunft um jeden Preis gewahrt werden muß.

In Sachen DAB+ sehe ich das ganz anders. Hier muß die Politik dem ORF wegen seiner "Blockadepolitik" hinsichtlich DAB+ die Grenzen aufzeigen. Der ORF fürchtet DAB+ bekanntlich wie der Teufel das Weihwasser, weil es hier um seinen Marktvorteil geht gegenüber den Privaten. Wenn durch einen Wechsel zu DAB+ Marktanteile verloren gehen sollten, dann ist es halt so, ich würde es sogar begrüßen..

All die Vorteile, welche sich der ORF in den Jahren vor Beginn des Privatrundfunks in Österreich verschafft hat, z. B. durch die "Hütchenspieler-Tricksereien" um FM4 (vormals Blue Danube Radio lediglich für den Großraum Wien) als nationales Programm auf der 4. landesweiten UKW-Senderkette, gehören zurückgenommen.
 
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Interessant dass die Wiener Zeitung diesen Artikel schreibt:


Irgendwann wird auch der ORF seine Blockadehaltung zum Thema DAB+ aufgeben müssen. Auf alle Ewigkeit zu DAB+ Nein zu sagen, wird da nicht reichen.
Stromersparnis schön und gut - aber erstens gehen die Preise bereits wieder zurück und von einer Abschaltung von UKW brauchen wir noch einige Jahre nicht reden, weil die Empfangsmöglichkeiten für DAB+ vielerorts nicht gegeben sind und auch noch ausreichend Autos unterwegs sind, die nur UKW empfangen können. Und diese saloppe Aussage, es würden nur "geringe Mehrkosten" für den Verbraucher anfallen, kann angesichts der allgemeinen Teuerungen wohl nur ein Scherz sein. Das letzte, was hier wen nun interessiert ist sich einen neuen DAB+ Radio zu organisieren oder im Auto irgendwie herumzudoktern.
 
Stromersparnis schön und gut - aber erstens gehen die Preise bereits wieder zurück und von einer Abschaltung von UKW brauchen wir noch einige Jahre nicht reden, weil die Empfangsmöglichkeiten für DAB+ vielerorts nicht gegeben sind und auch noch ausreichend Autos unterwegs sind, die nur UKW empfangen können. Und diese saloppe Aussage, es würden nur "geringe Mehrkosten" für den Verbraucher anfallen, kann angesichts der allgemeinen Teuerungen wohl nur ein Scherz sein. Das letzte, was hier wen nun interessiert ist sich einen neuen DAB+ Radio zu organisieren oder im Auto irgendwie herumzudoktern.
Rein vom Preis Leistungsverhaeltnis macht der Umstieg auf DAB+ schon Sinn. Selbst wenn man Jedem ein neues DAB+ Radio schenkt und UKW abdreht sind die Kosten niedriger.

Und ja, das derzeitige DAB+ Netz muss ausgebaut werden. Aber die Schweiz hat dies auch gemacht.
 
und von einer Abschaltung von UKW brauchen wir noch einige Jahre nicht reden, weil die Empfangsmöglichkeiten für DAB+ vielerorts nicht gegeben sind und auch noch ausreichend Autos unterwegs sind
Ich mag DAB+, aber hoffe, dass der Parallelbetrieb noch sehr lange andauern wird (15+ Jahre). In Norwegen sieht man gerade, was passiert, wenn man UKW überhastet abschaltet. Dort hat das Medium Radio sehr viele Hörer verloren. Und die kommen wahrscheinlich nie mehr zurück. Die Schweiz schaltet auch bald ab, und dann werden wir sehen, was dort passiert.

Es wäre schon mal gut, wenn man den Verkauf reiner UKW-Radios gesetzlich untersagen würden. Mit jedem neuen UKW-Radio das verkauft wird, erschwert man eine spätere UKW-Abschaltung.
 
Warum spricht man eigentlich von "DAB+ österreichweit"? Das hat doch offenbar ein Wiener geplant und hauptsächlich den Speckgürtel und weitere Hotspots der Wiener versorgt.
 
In Norwegen sieht man gerade, was passiert, wenn man UKW überhastet abschaltet. Dort hat das Medium Radio sehr viele Hörer verloren. Und die kommen wahrscheinlich nie mehr zurück.
Mir würde da auch noch in den Sinn kommen, dass das gewaltige Mengen an Elektroschrott produziert.
Ähnlich wie bei der Umstellung von analogem Sat-Empfang auf Digital.
 
Du findest also, dass Linz, Salzburg, Bregenz, Innsbruck, Graz "Hotspots der Wiener" sind? Leg doch mal eine topografische Karte darüber, dann siehst Du, dass alle Ballungsräume versorgt sind. Tatsächlich fehlen leider Teile des Ennstales und das Gebiet um Radstatt. 83% der Bevölkerung können DAB+ empfangen.
 
Hier in Innsbruck und Umgebung keine Probleme mit DAB+ Empfang. Und Tirol ist sicher nicht der " Speckgürtel" von Wien:cool:
 
Die Löcher sind einfach die Alpen, die das Signal an der Ausbreitung hindern. Um den Westen so zu versorgen wie den Osten, bräuchte man sehr viel mehr Sendeanlagen. Also ja, das wäre eh wünschenswert, aber die bessere Versorgung des Ostens ergibt sich halt einfach aus der Physik.
 
Ich finde, das ist eine Ausrede. In Deutschland funktioniert es ja auch, zum Beispiel in Bayern. Die sind gerade wegen der Berge top versorgt.
 
Ich habe bei längeren Autofahrten derzeit hauptsächlich Arabella Hot eingeschaltet. Für meinen subjektiven Musikgeschmack ist das der DAB+ Sender, den ich für am wenigsten "schlimm" halte. Viel "schlimmer" ist es aber, dass man hinsichtlich DAB+ Angebot - zumindest bei mir in Kärnten - schon so genügsam sein muss.....😉

Aja, die stündlichen Nachrichten sind sogar um eine Spur informativer als jene von Ö3 und dauern sogar eine halbe Minute länger....
 
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Sorry, DeepHouseLover, aber da kann ich leider gar nix dazu sagen, weil ich Absolut HOT zumindest wissentlich noch nie gehört habe.

Vielleicht wissen aber andere Foristen mehr dazu🤔
 
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Über DAB+ in Norwegen gibt es immer wieder sowohl "eher" positive Berichte als auch "eher" negative Berichte; siehe die beiden unten angeführten Beiträge, welche innerhalb von nur 2 (!!!) Tagen veröffentlicht wurden. Mal ist DAB+ eben der Totengräber für das Radio, mal die logische Weiterentwicklung des Radios und eine Erfolgsgeschichte.

Aber....ich lese aus dem u.a. Bericht immerhin heraus, dass "die Abdeckung von DAB+ in Norwegen bis zu 99 Prozent beträgt."

Weil Norwegen aber ähnlich viele Berge und zerklüftete Landschaften hat wie Österreich auch, frage ich mich, warum der DAB+ Ausbau in Österreich nicht weitergeht. Da müssen meiner Meinung nach Kräfte am Werk sein, die den Ausbau ständig verzögern, verschleppen, verhindern und versuchen, DAB+ letztendlich das Image einer Totgeburt zu geben.


 
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Weil Norwegen aber ähnlich viele Berge und zerklüftete Landschaften hat wie Österreich auch, frage ich mich, warum der DAB+ Ausbau in Österreich nicht weitergeht
Das ist schnell beantwortet: Weil die ORS nicht muss und ein Quasi-Monopolist ist. Der vorgegebene Schwellwert wurde erreicht und auf mehr hat man keine Lust, weil man durch das Aufstellen weiterer Antennen in irgendwelchen Gebirgstälern keine wesentlich höheren Einnahmen erzielen kann.

DAB+ muss in der Verbreitung günstig sein, um möglichst viele Kunden zu gewinnen. Die Reichweite kommt dann später, wenn es sich besser etabliert hat. Oder wenn es einen Konkurrenten gibt, was schneller passieren könnte, als wir uns denken. Bei der nächsten Ausschreibung, die ja noch heuer erfolgen soll, ist nicht gesagt, dass die ORS wieder zum Zug kommt. Wenn es einen zweiten bundesweiten Netzbetreiber gibt, könnte ein bisschen Bewegung reinkommen.

Da müssen meiner Meinung nach Kräfte am Werk sein, die den Ausbau ständig verzögern, verschleppen, verhindern und versuchen, DAB+ letztendlich das Image einer Totgeburt zu geben.
Die ORS beschäftigt sich ja momentan ganz stark mit 5G Broadcast, das eine Konkurrenz zu DAB+ wird. Eventuell ist man von DAB+ selbst nicht überzeugt und steckt deshalb erstmal kein weiteres Geld in den Ausbau.
 
Zum Thema Popularbeschwerde:

Sie kann nur im Rahmen der bestehenden Bescheide bzw. der geltenden Gesetzeslage gemacht werden. Daher ist weiterhin Platz für den ORF auf Mux I reserviert. Was aber zu tun ist, wenn der ORF tatsächlich Interesse für Ö1, Ö3 und FM4 hätte, ist ganz klar im Bescheid erklärt. Bitte einfach dort nachlesen.

Nur kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der ORF DAB ohne seine Landesstudios veranstalten möchte. Daher kann ich seine aktuelle Haltung zu DAB absolut verstehen, denn das geht nur mit einem regionalisierbaren weiteren Mux, der aber noch gar nicht ausgeschrieben ist.

Er darf neue Programme ja lt. ORF-G nur über DVB-H anbieten, und jeder weiß, das gibt es (Gott sei Dank) nicht mehr. Sprich: Das ORF-Gesetz ist hoffnungslos veraltet.

Zum Thema Ausbau von Mux I:

Nur weil es nicht so medienwirksam mitgeteilt wurde, heißt es nicht, dass er nicht weiter ausgebaut wurde.

Die Tunnel auf der S1 sind nun mit 5D und 11C versorgt.

Aber noch wichtiger zu erwähnen ist der kostenintensive Umbau einiger Großsender (zB Dobratsch): Man hat noch mehr Sendeantennen installiert, das Signal ist nun auch viel besser im Ausland zu empfangen (zB outdoor bis zur Ausfahrt Carnia bei Tolmezzo bzw. endlich auch in Krain und rund um Laibach). Das ist definitiv eine Verbesserung.

Die Versorgungskarten sind nur Theorie. Am besten mit einem gscheiten DAB-Autoradio (wie im Passat) selbst eine Fahrt unternehmen. Selbst in weißen Gebieten (lt. Karte ohne Versorgung) kann es funktionieren (aber muss natürlich nicht):

- Zwischen Lienz und Spittal ist nur in Greifenburg für wenige Sekunden kein Empfang
- Zwischen Friesach und Judenburg ist nur ca. 1 Minute kein Empfang
- Im Ennstal kann man in Ramsau am Dachstein den Dobratsch recht gut empfangen

Was aber negativ auffällt: Die Asfinag änderte in den letzten Jahren die Tunnelbeleuchtung und macht den DAB-Empfang teilweise zunichte, obwohl es vorher funktioniert hat (zB A2 Südautobahn in den Unterflurtrassen zwischen Klagenfurt und Völkermarkt).

Und noch ein Kritikpunkt: Auf UKW gibt es zB bei Radio Austria Verkehrsfunk, den es auf DAB nicht gibt.

Ich möchte DAB im Auto jedenfalls nicht mehr missen. Nicht nur die Auswahl, sondern die Empfangsqualität ist der Hauptgrund.
 
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