DAB+: Störungen durch Computer und andere Elektrogeräte

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Ich bin technisch nicht so versiert und möchte daher mal eine Frage hier in die Runde stellen, bzgl. DAB+ Störungen durch andere Elektrogeräte im Haus bzw. in der Wohnung, da Ich unterschiedliche Erfahrungen an meiner DAB+ Stereoanlage und einem DAB+ Radiogerät gemacht habe:

Auf meinem Schreibtisch habe ich bis vor einigen Monaten meinen Rechner und ein DAB+ Radiogerät gehabt. Wenn der Rechner aus war, so konnte ich bei mir im Westerwald (nahe Hessen) bisher mit einem sehr guten Empfangssignal sowohl die 13 Sender vom Bundesmux (5 C) und die Programme vom Digitalradio Hessen z.B. HR1 bis HR4 usw. (7B) sowie die Privatsender z.B. FFH oder Harmony (11C) empfangen. :cool:

Aber nun kommt's: Sobald ich meinen PC hochgefahren habe, gab es bei dem DAB+ Radio bei allen Sendern Empfangseinbußen, einige Sender waren komplett weg, andere wiesen nur noch 1 Empfangsbalken auf. :(

Seit ein paar Monaten habe ich das DAB+ Radiogerät gegen eine richtige DAB+ Stereoanlage ausgetauscht. Hier ist es nun etwas anders: Wenn der Rechner aus ist, erreiche ich bei allen Kanälen, 5C, 7B und auch 11C die vollen Empfangssterne. :)Sobald ich aber den PC hoch fahre, ist nun der 7B komplett weg, :oops: hingegen sind der 5C Bundesmux und auch der 11C noch komplett ohne jegliche Empfangseinbußen erhalten. :confused:

Wie kommt es zu solch unterschiedlichen Störungen ? Kann mir das jemand erklären ? Von einer anderen DAB+ Nutzerin habe ich schon mal gehört, das auch andere Elektrogeräte wie z.B. der Staubsauger Störungen verursachen können, oder gar das einschalten einer Lampe ?
 
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Hallo, technisch kann ich hier auch nicht konkret weiterhelfen, aber ich erinnere mich an folgendes:

Vor ein paar Jahren war mal ein Bericht in einem Verbrauchermagazin zu sehen, in dem Nutzer zu sehen waren, die plötzlich schlechten Radio- / Fernsehempfang (Antenne) hatten oder bei denen andere Funkanwendungen beeinträchtigt waren. Oft war die Ursache dann ein kürzlich gekauftes Elektrogerät, in der eigenen Wohnung oder beim Nachbarn. Ein Grund für das offenbar häufiger auftretende Problem sicherlich: Immer mehr Gelegenheiten, zu denen eine solche Störung überhaupt AUFFALLEN KÖNNTE, d. h. Mediennutzung, zugleich immer mehr Elektro(nik)geräte, die zumindest theoretisch stören KÖNNTEN. Ein weiterer Grund allerdings: Immer mehr Elektronikschrott, Marke „Hauptsache billig“, zugleich immer weniger Kontrolle der Funkentstörung solcher Geräte durch staatliche Stellen, Stichwort: Post- und Telekomprivatisierung. Zwar gibt es (bzw. gab es, der Beitrag ist schon eine Weile her) immer noch die Möglichkeit, den Äther durchmessen und die Quelle einer Störung ausfindig machen zu lassen, aber anders als beim Fernmeldewesen der Deutschen Bundespost, die hier im Rahmen ihrer hoheitlichen Aufgaben auch mal von sich aus tätig wurde, haben die heutigen „Das kosta fast garnix“-Läden damit garnix am Hut bzw. auch kein Geld dafür übrig; die Bundesnetzagentur ist da jetzt glaube ich jetzt für zuständig, nimmt da aber reichlich Geld für. Und deswegen sieht man (zumindest nach meinem persönlichen Eindruck) auch diese „Peilwagen“ nicht mehr, die man früher öfter sah (und nein, die sind nicht und waren nie im GEZ-Auftrag unterwegs).

Also kurz zusammengefasst: Ja, in Zeiten von „schlanker Staat“ und „Hauptsache billig“ kommen immer mehr Hersteller ihrer Pflicht nicht nach, ihre Geräte anständig zu funkentstören, und das betrifft dann irgendwann nicht mehr nur die billigen.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE...l;jsessionid=707F4DCBAC46EC4761124987282D2504
 
Das Problem ist der Rauschpegel, der von den genannten Geräten erzeugt wird (z. B. PCs und vor allem LED-Lampen). Immer mehr LEDs, gerne Billigschrott und das schön verteilt in der ganzen Wohnung, erzeugen zum Teil einen hohen Rauschpegel, der dann noch auf einen breiten 1,5 MHz-Kanal trifft (UKW 100 kHz). Und dann noch die Tatsache, dass die Mindestfeldstärke bei DAB deutlich geringer ist als bei UKW, d. h. der Rauschabstand ist sowieso geringer als bei UKW.
Insgesamt also sehr schlechte Voraussetzungen erst mal. Wenn alles in Ordnung ist, dann ist DAB ein tolles System...
 
Hallo

Um das zu lösen benutzt man eine Antenne die sich außerhalb des Störnebels, möglichst hoch angebracht auf dem Dach befindet.
Man nennt das Hausantenne, dort wurden früher übrigens immer alle Empfangsgeräte angeschlossen.
Radio und Fernseher wurden darüber versorgt. Hat man heutzutage vergessen. Digital kommt ja "einfach so" ins Gerät?

Fast jeder Mieter hat auch immer noch so eine Antennenbuchse im Wohnzimmer, nutzt sie aber nicht.
Kabelkunden haben dort ihren Kabelanschluss.
Und Mieter mit Gemeinschaftsantennenanlagen haben nach wie vor ihren terristrischen TV und Radio Antennennempfang.
In den allermeisten Fällen lassen sich Radio-TV Antennen auf dem Dach auch hervorragend für den Empfang von DAB+
und DVBT2 nutzen. Obwohl sie nicht immer exakt auf den Frequenzbereich abstgestimmt sind, aber breitbanding genug,
haben sie allein durch ihre exponierte Höhe und außerhalb der vier Wände einen besseren Empfang
als billige Indoor Antennen-Stummel im Zimmer, die immer nur einen technischen Kompromiss darstellen.
Anders gesagt, ohne gute Antenne, kein guter Empfang. Eine gute Antenne ist der beste "Verstärker".

Ist man selber Hauseigener empfielt es sich eine moderen Antennenanlage zum Emfang digitaler Medien
auf dem Antennenmast über dem Dach, machnmal auch dadrunter, zu installieren.
Zum Beispiel benutzt man seinen SAT-Schüssel Mast der sich bereits auf dem Dach befindet, um weitere Antennen daran zu montieren.

Eine komplette Entstörung aller im Haus und bei den Nachbarn befindlichen Geräte nach EMVU zu versuchen, ist deutlich aufwändiger
und vor allem Kosten intensiver.

Produktbeispiele für Consumer DAB+ Antennen:
http://www.ebay.de/itm/like/222140187790
https://www.voelkner.de/products/34...model=R11730&gclid=CJO3tPKI3dICFU2eGwodHF8IQw

Einen guten Empfang wünscht
Codo
 
Wenn Chinaware den Empfang komplett zunichtemacht:
Hat ein bisschen gedauert, bis ich darauf gekommen bin, warum plötzlich der Empfang so schlecht ist...
 
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Die grundsätzliche Low-Cost-Entwicklung von Consumer-Elektronik mag einen Teil des Störspektrums ausmachen. Es ist einfach nicht nur teuer, sondern auch räumlich nicht einfach zu minimieren, soll ein Gerät - angefangen von der Stromversorgung bis hin zu Funktionalität an sich - störungsarm aufgebaut werden. Da preiswert und klein einfach geil ist - eine Ansicht, von sich wohl kaum einer ausnehmen kann - hat auch jeder als Konsument seinen Anteil an dieser Entwicklung.

Abseits billigster Bauelemente und ungeschirmter Gehäuse kann man aber als Funker noch ganz andere, teils abstruse Erfahrungen mit Funkstörungen machen, die weder die Hersteller noch die Betreiber primär in die Verantwortung ziehen. U.a. durch Hochspannung während eines Gewitters beschädigte Telekommunikations- und Rechentechnik habe ich schon mehrfach dabei erlebt, ganze Stadtviertel durch HF-Störungen in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch der defekte Satellitenreceiver eines Nachbarn und das Steckernetzteil meines eigenen Routers waren schon in der Lage, neben HF-Störungen, die mir primär den Kurzwellenempfang unmöglich machten, auch das DSL-Signal so zu stören, dass Internet kaum mehr möglich war. Ein weiterer schräger Fall fand seine Ursache in einem alterschwachen Thermostat der Kühlanlage eines Fleischerladens, dessen Funkenfeuer bis weit über den UKW-Bereich hinaus sogar das Kabelfernsehen in den benachbarten Wohnhäusern unmöglich machte.
All diese Fälle haben eins gemeinsam: Noch bevor RegTP bzw. BNetzA anrückten - das geschah immer erst auf mein Betreiben - hatte ich den Verursacher bereits ausgemacht. Diese wussten nichts von dem Schaden, den ihre Technik verursachte, denn diese funktionierte scheinbar reibungslos. Auch das Schaltnetzteil meines eigenen Routers, der den HF-Müll über Ethernetstrippen großräumig verteilte, machte keine sonst spürbaren Probleme. Es störte einfach nur irgendwann ganz gewaltig.

Im oben geschilderten Fall der Störung des DAB-Kanals 7B (190,640 MHz) durch einen PC könnte durchaus auch eine abnormale Funktion einer Baugruppe verantwortlich sein. In einem PC laufen unzählige Oszillatoren auf ebenso unzähligen Grundfrequenzen, wobei manche von denen auch noch multipliziert oder dividiert werden. Rechnet man Hamonische und Subharmonische hinzu, hat auch so ein Rechner ein gigantisches Störpotenzial, welches sich durch die vielfältigen Anschlüsse zu Peripheriegeräten (die auch noch stören) und ein dürftiges Gehäuse hevorragend verbreiten.
Eigentlich dürfte der PC auf 191 MHz keine derart nennenswerte Störung verursachen. Erfahrungsgemäß liegen die größten Feldstärken bei genau den Frequenzen, die auch die wesentlichen Takte in so einem System ausmachen: Die sog. Base-Clocks - je nach Plattform 100, 133, 167 oder 200 MHz und die üblichen Bustakte 16,7, 33, 67 MHz. Auf 191 MHz kommt man eigentlich nur über eine Xte Hamonische, deren Feldstärke aber normalerweise sehr dünn sein müsste. Das genauer zu untersuchen bedarf erstens mehr Informationen über die Hardware und zweitens tauglicher Funk- bzw. Messtechnik, um herauszufinden, welcher Natur die Störung überhaupt ist, und was abseits dieser noch passiert. Für einen Laien ist das schlicht nicht zu machen. Wer da nicht einen freundlichen Funkamateuer in der Nähe hat, der sich normalerweise gern an der Suche und Beseitigung solcher Störungen beteiligt, muss damit leben und riskiert seinerseits den Besuch der Kollegen vom Messdienst der BNetzA, falls die Störung die Nachbarschaft in Mitleidenschaft zieht. Ist man nicht schuld, passiert ausser der Aufforderung zur Stilllegung der Störquelle nichts. Das reicht als "Strafe" allerdings meist schon aus, weil es Neuanschaffungen zur Folge hat.
 
Ich muss mich mal hier einklinken und fragen:

wie sieht es bei DAB+Radios mit dem Empfang in größeren Produktionshallen aus? Ich kann an meinem Arbeitsplatz zwar Radio hören, jedoch ist der UKW-Empfang eher mäßig und das Radio schon recht alt. WLAN ist auch nicht vorhanden. Daher dachte ich an ein neues DAB-Radio. Ich weiß aber nicht, wie der Empfang zwischen den vielen großen Geräten und PCs ist. Gibt es hier Erfahrungen diesbezüglich?

Wäre blöd, wenn ich mir so ein Radio für 100€ kaufe und es funktioniert dann nicht in der Halle. (Es wird nach Schicht natürlich weggesperrt!).

Vielleicht hat jemand auch einen Tipp, welches Gerät günstig und gut ist?

Danke vorab!
 
Ganz einfach: Kaufen - ausprobieren - behalten/zurückgeben.
Oder ein DAB+ Radio von einem Verwandten/Kollegen/Bekannten ausleihen.
Der DAB+ Empfang ist so schwer vorherzusagen, dass eine Glaskugel notwendig wird. Und, zumindest ich, konnte mir bisher noch keine leisten.
Ne, im Ernst: das muss man ausprobieren. Das ist abhängig von baulichen Gegebenheiten, Lage und Entfernung zum nächsten Sender, Höhe, etc. An jeder geraden Fläche (Wände, Decken) kann das Signal, mehr oder weniger stark, absorbiert und/oder reflektiert werden, was zu Störungen und Pegelverlust führen kann.
Das ist eben der Fluch des Digitalfunks. Wo das UKW Radio nur rauscht, schweigt das digitale Pendant ganz.
Einen groben Richtwert kann diese Seite geben, mehr aber auch nicht.

Grüße
 
Halle ist schonmal ungünstig - wenn sie aus Blech ist. Stahlbeton dämpft natürlich genauso. Noch ungünstiger können sich aber die PCs auswirken und vor allem deren Bildschirme. Das dürfte aber von den jeweils verwendeten Gerätschaften abhängen. Es hilft nur ausprobieren, am besten mit einem Leihgerät. Noch besser mit 2 Leihgeräten - einem mit guten Empfangseigenschaften und einem halb tauben Gerät.
 
Es gibt einen sehr einfachen und wirkungsvollen Trick, diese Störungen zu beseitigen. Besorgt euch einen kleinen Ferritring, ca. 3 - 4cm Durchmesser, wie er in jedem PC-Netzteil verbaut ist. Dann fädelt ihr 3 -4 Windungen des Ladekabels (USB-Stecker am Ladeadapterkabel muss durchpassen) durch. Dadurch werden die Oberwellen des Ladesteckers so stark gedämpft, dass sie die DAB-Frequenzen nicht mehr stören können.
Ich habe das Ganze zig-mal bei Kunden angewandt und alle waren zufrieden.
Das Problem liegt an der Billigproduktion der ganzen Ladeadapter aus China. Kein Metallgehäuse, keine HF-Ausgangsfilter usw., sodass die Teile als Störsender im Band III (DAB) senden.

Viel Glück beim Ausprobieren.
 
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